You'd be Home Now ist mein erstes Buch von Kathleen Glasgow, demnach kam ich zum ersten Mal mit ihrem Schreibstil in Berührung, der hier schonungslos ehrlich die Co-Abhängigkeit der Familie eines Drogensüchtigen präsentiert und gleichzeitig auch aufzeigt, wie weit verbreitet diese Abhängigkeit ist und wie wenig dafür beziehungsweise dagegen getan wird/getan werden möchte.
Sehr realitisch, authentisch und unendlich schmerhaft erzählt. Das lesen dieses Buches tat bei jedem Wort ein kleines bisschen mehr weh, meine Augen blieben nicht trocken! Lediglich der Handlungswechsel ging mir ein bisschen zu schnell und war für mein Leseempfinden stellenweise etwas verwirrend wahrzunehmen und auch das Ende war mir zu wenig, da hätte ich mir einen Ticken mehr gewünscht.
Erzählt wird die Geschichte von Emory, einer erstklassigen Schülerin aus reichem Elternhaus, die sich sowohl um ihre bildende als auch um ihre finanzielle Zukunft keinerlei Gedanken machen müsste. Wäre da nicht ihr siebzehnjähriger Bruder, an den sie nur liebevolle Erinnerungen hat, bis seine Abhängigkeit nach Heroin und Opioiden traumatische Konsequenzen sowohl für Joey als auch für Emory, gerade für Emory nach sich zog.
Wir erleben, wie Emory mit den tragischen Ereignissen eines Unfalls, als auch der ihr dadurch entstandener gesundheitlicher Schaden, der Rückkehr ihres Bruder, ihre Sehnsucht wahrgenommen, gesehen und geliebt zu werden kämpft und es einfach jedem Recht machen möchte und ihr eigenes Leben dafür einfach in den Schatten stellt. Dieses zerren an ihr war wirklich furchtbar mitzuerleben, besonders die Anforderungen ihrer Eltern haben mir wirklich das Herz gebrochen, auch wenn ich ihr verhalten am Ende auf eine Art und Weise verstehen konnte. Dafür hat sich mein Herz für einige von Emorys Mitschülern und einem ehemaligen Freund von Joey geöffnet. Zu sehen, das jemand da ist und sie nicht im Stich lässt, hat die ganze traurige Trägödie in einen kaum wahrnehmbaren Lichtschein gehüllt. der Hoffnung gespendet hat.
Ich bin mit den Themen nie in Berührung gewesen und konnte sie aufgrund ihrer authentischen Darstellung dennoch so unheimlich gut greifen und nachempfinden, verstehen und mir der Realität bewusst machen, das dies wirklich das Leben vieler Menschen auf unserer Welt widerspiegelt. Jeden Tag. Diese Geschichte hat sich wirklich in meine Gedanken geprägt und es wird noch eine Weile dauern, bis ich aufhören kann an diese Elend nachzudenken, falls das überhaupt jemals möglich ist, denn die wenigstens haben ein solches Glück wie Joey und das war nochmal der letzte kleine Todesstoß für mein Herz und meine Gedanken.
Mit tränennassen Augen und einem schwerzen Herzen verabschiede ich diese Geschichte, die mir auch ewig in Erinnerung bleiben wird und mich nachhaltig geprägt hat!
Aber, es kann nicht immer nur glückliche Bücher geben. Man muss sich auch mit den schmerzhaften Geschichten auseinandersetzen.
Vielen Dank für das über Netgalley Deutschland zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar, dies nimmt keinerlei Einfluss auf meine Bewertung.