Nicht ganz mein Fall ...
HinterhausRezension zu „Hinterhaus“ von Lioba Werrelmann
Journalistin Carolin stolpert wider Willen in einen Kriminalfall, der sie tief in die Vergangenheit Ost-Berlins führt. In einem Hinterhaus in Prenzlauer ...
Rezension zu „Hinterhaus“ von Lioba Werrelmann
Journalistin Carolin stolpert wider Willen in einen Kriminalfall, der sie tief in die Vergangenheit Ost-Berlins führt. In einem Hinterhaus in Prenzlauer Berg findet sie die Leiche eines seit Langem vermissten Jungen. Doch kaum jemand scheint sich an ihn erinnern zu wollen. Die Hausbewohner schweigen, und die Polizei ermittelt nur halbherzig.
Eigentlich hat Carolin andere Sorgen. Ihr Freund ist weg, sie hat keine Wohnung mehr und keinen Job. Aber ehe sie sichs versieht, ist sie dem Mörder zu nahe gekommen. So wird das Hinterhaus auch für Carolin zur tödlichen Falle ...
Um ehrlich zu sein, hatte ich mir das ganze nach dem Klappentext ein klein wenig anders vorgestellt.
Das düstere Cover und die Leseprobe haben mich auf das Buch aufmerksam gemacht und ich konnte mich dank der Lesejury in einer Leserunde mit anderen Lesern austauschen. Es kam für mich und meinen Geschmack ein wenig zu viel „Fäkalsprache“ in der Story vor. Auch wenn laut der Autorin dieses niemanden ekeln sollte, sondern lediglich die Figur der Carolin beschreiben und ausdrücken sollte, war für mich irgendwann eine Grenze erreicht, an der ich das nicht mehr lesen wollte.
Positiv an diesem Buch war für mich jedoch die Recherchearbeit der Autorin. Sie hat sich sehr ausführlich mit der Geschichte der Hinterhäuser im Prenzlauer Berg und deren drumherum auseinandergesetzt und das auch wirklich alles sehr gut in Worte gefasst und erklärt.
Die Figuren an sich waren nicht so wirkliche Symphatieträger, bzw. bin ich mit diesen nicht wirklich „warm“ geworden, was aber durchaus an meinem ganz persönlichen Lesegeschmack liegen kann. Es wird sicherlich genügend Leser geben, die das Buch richtig klasse finden werden, jedochjedoch gehöre ich nicht dazu.
Das ist aber ja gar kein Problem, denn es kann einem nicht alles gefallen, man kann nicht alles gut finden, denn sonst wäre es ja absolut langweilig.
Ich bedanke mich natürlich trotzdem für die tolle Möglichkeit das Manuskript lesen zu dürfen. Dies ist für mich auch nach wie vor immer wieder ein absolutes Highlight.
Wer also im Bezug auf einige Ausdrücke nicht allzu zart besaitet ist und einen durchaus spannenden Kriminalroman lesen möchte, kann getrost zu Hinterhaus greifen.