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Veröffentlicht am 16.04.2020

Faszinierende Einblicke in die Zeit des Puderkriegs

Die Farben der Schönheit – Sophias Hoffnung (Sophia 1)
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Manchmal ändert sich das Leben von einem Tag auf den anderen und wir müssen die Konsequenzen einer einzigen falschen Entscheidung tragen. So ist es auch Sophia ergangen, denn als ihr Vater von ihrer Schwangerschaft ...

Manchmal ändert sich das Leben von einem Tag auf den anderen und wir müssen die Konsequenzen einer einzigen falschen Entscheidung tragen. So ist es auch Sophia ergangen, denn als ihr Vater von ihrer Schwangerschaft erfährt, fordert er sie auf, zu gehen. Von da an muss sie auf eigenen Füßen stehen, ihre Zukunftspläne zunächst auf Eis legen und ums Überleben für sich und ihr ungeborenes Baby kämpfen. Und das in einer Zeit, in der ledige Mütter nicht so gut angesehen waren und auch nicht wirklich Hilfe bekamen.

Mit Sophia stellt Corina Bomann eine junge Frau in den Mittelpunkt, die ihren Weg geht, egal wie viele Steine sie überwinden muss. Sie verliert ihr Ziel nicht aus den Augen und muss dabei einige Rückschläge einstecken. Und das alles ist eingebettet in die faszinierende Zeit Anfang des letzten Jahrhunderts.

Corina Bomann schildert Sophias steinigen Weg gewohnt einfühlsam und sehr detailliert. Ich mag den unaufgeregten aber sanften und emotionalen Schreibstil von Corina Bomann sehr. Sie hat mich damit schon mehrfach verzaubert.

Corina Bomann lässt Sophia aus ihrer Sicht erzählen, das gibt mir Einblick in ihre Gefühlswelt, ihre Zweifel und Hoffnungen. Gleichzeitig lassen mich die lebendigen Beschreibungen eintauchen in eine längst vergangene Zeit und erwecken beeindruckende Orte wie Paris und New York zum Leben.

Besonders spannend fand ich die Begegnung mit Helena Rubinstein und den Puderkrieg, den sie mit Elizabeth Arden geführt hat. Denn Sophias Schicksal wird perfekt eingebettet in wahre Begebenheiten. Die 20er Jahre sind eine sehr spannende Zeit, in die ich mit Sophia zurückreise.

Das neue Buch von Corina Bomann ist sehr emotional, auf eine ganz besondere Art spannend und wer sich für Kosmetik interessiert, wird sich sicher über viele kleine Details aus dieser Zeit freuen. Ich fand „Sophias Hoffnung“ sehr schön und interessant und freue mich schon auf den nächsten Teil!

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Mit dem Bücherbus nach Schottland

Happy Ever After – Wo das Glück zu Hause ist
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Ich bin eigentlich nicht so ein Fan der leichten Lesekost, aber bei einem Bücherbus in Schottland konnte ich einfach nicht widerstehen. Perfekt nicht nur für graue trübe Wintertage. Das Buch wärmt das ...

Ich bin eigentlich nicht so ein Fan der leichten Lesekost, aber bei einem Bücherbus in Schottland konnte ich einfach nicht widerstehen. Perfekt nicht nur für graue trübe Wintertage. Das Buch wärmt das Herz und schon beim Vorwort ist mir die Autorin total sympathisch genau wie Nina, die verhuschte Büchermaus.

Ich bewundere ihren Mut, ich mag ihre Gedanken und ich kann ihr Handeln so gut nachvollziehen. Der Schreibstil ist locker und leicht, aber trotz des Titels nur ein ganz kleines bisschen kitschig gegen Ende. Das war mir dann doch ein bisschen zu viel des Guten. Aber bis dahin habe ich es total genossen, Nina auf ihrem Weg in das fiktive Örtchen in den Highlands zu begleiten und all die typisch schottischen Zeitgenossen zu treffen.

Die Idee mit dem Bus finde ich absolut genial. Warum bin ich nicht vor vielen Jahren auf diese Idee gekommen. Die Menschen und die schottische „Einöde“ wurden perfekt beschrieben. Ich liebe diesen Landstrich so sehr und ich habe es außerordentlich genossen, an Ninas Seite Land und Leute noch besser kennen zu lernen.

Nicht nur für Schottlandfans ein absolutes Wohlfühlbuch, bei dem man alles um sich herum vergisst!

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Lügen

Wer zuerst lügt
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Dieses Buch ist erfrischend anders. Das hatte der Klappentext mir schon versprochen und die Geschichte hat es tatsächlich gehalten. Evie / Lucca ist eine Betrügerin mit Herz, die allerdings auch knallhart ...

Dieses Buch ist erfrischend anders. Das hatte der Klappentext mir schon versprochen und die Geschichte hat es tatsächlich gehalten. Evie / Lucca ist eine Betrügerin mit Herz, die allerdings auch knallhart sein kann. In einigen Rückblenden erfahre ich viel über Ihren Job, ihre Vergangenheit und lerne sie ziemlich gut kennen.

Evie ist taff, cool und mir auf Anhieb sympathisch. Es macht Spaß, ihr über die Schulter zu schauen und es manchmal vor Spannung nicht auszuhalten. Evie erzählt in der Ich-Form, deshalb bin ich richtig nah dran. Ihre Sprache ist modern und spritzig und das passt perfekt. Ich muss sehr oft schmunzeln. Ein bisschen Romantik darf natürlich auch nicht fehlen, denn Ryan ist nicht nur ihr neuer Auftrag. Es knistert und kribbelt ganz schön zwischen den beiden.

Es gibt einige Twist, die sowohl die Spannung erhöhen, aber auch ein bisschen für Verwirrung sorgen. Aber das ist gewollt und es wird auch alles aufgelöst, so dass keine offenen Fäden bzw. Fragen am Ende bleiben. Deshalb mag ich auch das letzte Kapitel besonders, denn da wird dann tatsächlich alles aufgelöst.

Ich mag aber auch den ganz eigenen Humor, die teilweise kurzen Kapitel und auch die ganze Lügerei war sehr unterhaltsam. So wurde mir „wer zuerst lügt, gewinnt“ als Volksweisheit verkauft. Ich kenne das Sprichwort etwas anders.

Es ist eine coole Geschichte, wenn man eine gute, aber nicht anspruchsvolle Zeit mit einem Buch verbringen möchte!

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Veröffentlicht am 02.04.2024

Drama im Nachkriegsköln

Lieder des Wandels
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Ich habe schon den ersten Teil mit Begeisterung gelesen, was nicht nur daran liegt, dass das Nachkriegsköln Hauptschauplatz dieses Familiendramas ist. Emma hat begonnen, sich ein neues Leben aufzubauen, ...

Ich habe schon den ersten Teil mit Begeisterung gelesen, was nicht nur daran liegt, dass das Nachkriegsköln Hauptschauplatz dieses Familiendramas ist. Emma hat begonnen, sich ein neues Leben aufzubauen, in deren Mittelpunkt ihre Musik und Kurt stehen. Als ihr vermisst geglaubter Ehemann Christian wieder auftaucht, werden die Karten neu gemischt und Emma kehrt mit ihm auf den nicht gerade geliebten elterlichen Hof zurück.

Es wird richtig dramatisch in diesem Teil und mehr als einmal habe ich regelrecht mitgezittert. Es beginnt im Januar 1946 und in diesem Teil spielt sich nicht so viel im zerstörten Köln ab, sondern viel mehr auf dem Anwesen von Christians Eltern und auch das Anwesen von Kurts Familie spielt eine erhebliche Rolle. Das finde ich ein bisschen schade, denn gerade die Beschreibungen des zerstörten Kölns und des Wiederaufbaus fand ich besonders faszinierend.
Das Hauptaugenmerk liegt in diesem Teil auf Emma und ihren Beziehungen zu Kurt und zu Christian. Ihr Ehemann hat sich durch den Krieg sehr verändert und Emma und Christian stehen für viele Beziehungen, die dem Krieg zum Opfer gefallen sind. Menschen verändern sich durch extreme Situationen und viele Heimkehrer kommen mit dem Alltag zu Hause nicht mehr klar. Aber Emma versucht ihren Weg zu gehen, der mit Konflikten gepflastert ist. Und Kurt geht ihr nicht mehr aus dem Kopf.

Marion Johanning hat einen sehr mitreißenden Schreibstil. Ich konnte immer weiter lesen, es wurde zu keiner Zeit langweilig, ganz im Gegenteil. Sie gibt ihren Personen Tiefe und auch die Ortsbeschreibungen sind sehr bildhaft. Deshalb war ich auch dieses Mal traurig, als die letzten Seiten das Ende angekündigt haben. Aber ein kleiner Trost ist der dritte Teil, den ich mit Sicherheit auch lesen werde!

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Spannend, aber auch verwirrend

Verlogen
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Ich habe die Fortsetzung von „Verschwiegen“ sehnsüchtig erwartet. Und der 2. Teil begann zwar traurig, aber genau so atmosphärisch wie ich es erwartet hatte.

Es geht wieder um den Mord an einer Frau, ...

Ich habe die Fortsetzung von „Verschwiegen“ sehnsüchtig erwartet. Und der 2. Teil begann zwar traurig, aber genau so atmosphärisch wie ich es erwartet hatte.

Es geht wieder um den Mord an einer Frau, den Elma und Sævar aufklären müssen. Es geht aber auch wieder um eine Mutter-Tochter Beziehung. In Rückblenden erfahre ich viel über eine Mutter, die ihr Kind nicht lieben kann. In den Rückblenden bewege ich mich zeitlich immer weiter nach vorne. In der Gegenwart wird immer mehr von der Vergangenheit aufgedeckt. Das ist schon eine interessante Kombination.

Eva Björg Ægisdóttir führt mich natürlich wieder nach Akranes, wo Elma und Sævar wieder zusammen arbeiten. Obwohl die beiden sich mögen, tut sich zwischenmenschlich nicht sehr viel.

Auch in diesem Fall ist das Opfer nicht unbedingt eine Sympathieträgerin. Die Trauer ihrer Tochter hält sich in Grenzen, zumal sie sich eh lieber bei den Pflegeeltern aufhält.

Und so legt die Autorin wieder viele Fährten und eine ist besonders raffiniert und die Auflösung hat mich gegen Ende mehr als erstaunt. Ich werde zum Mitraten animiert, dem konnte ich mich gar nicht entziehen. Und das macht hier die Spannung aus. Es gibt keine Actionszenen und auch keine blutigen Gruselszenen. Hier herrscht eher die feine Krimispannung vor, was mir sowieso viel besser gefällt.

Eva Björg Ægisdóttir hat eine eigene „Handschrift“ und leider in beiden Büchern ein ähnliches Schema. Im ersten Buch hat es mir definitiv besser gefallen, weil die Art zu schreiben und zu ermitteln für mich neu war. Hier fühlt es sich eher nach Wiederholung an und das gefällt mir eben nicht so gut.

Dennoch mochte ich das Buch, denn ich mal Elma und Sævar, ich mag das düstere Island. Und die verwirrende Spannung mag ich auch.

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