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Veröffentlicht am 08.07.2022

Definitiv Lesenswert!

Zum Glück gelaufen – Meine Reise auf dem Jakobsweg
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Ich bin schon oft den Jakobsweg gelaufen. Okay ... das stimmt nicht ganz. Stelle ich das Ganze doch mal klar: ich habe schon viele Geschichten über den Jakobsweg gelesen und bin während dem Lesen oftmals ...

Ich bin schon oft den Jakobsweg gelaufen. Okay ... das stimmt nicht ganz. Stelle ich das Ganze doch mal klar: ich habe schon viele Geschichten über den Jakobsweg gelesen und bin während dem Lesen oftmals mit den Autoren und den Autorinnen den Weg mit gelaufen. Eigentlich bin ich also ein "alter Hase", nur eben ohne Blasen an den Füßen und Rückenschmerzen. 

Aber jetzt zum Buch: 

Dieses Mal begleitete ich Andrea Marie Eisele auf ihren Weg zum Glück, denn das ist, was sie selbst als Titel gewählt hat "Zum Glück gelaufen". Treffender hätte sie es nicht ausdrücken können! 

Warum aber macht sich Andrea auf den Weg?

"Ich muss das jetzt machen. Ich muss jetzt meinen eigenen Weg gehen."

Mit diesen Worten bricht Andrea auf, bricht ihr bisheriges Leben, ihre bisherige Beziehung ab und verlässt ihre Heimat. Und das ist gut so, denn sie steht an einem Wendepunkt, an dem sie weiß, da muss noch etwas mehr sein, da kommt noch was - doch irgendwie kommt es nicht. Also muss sie selbst los, um es zu suchen und (Spoiler: in sich) zu finden. 

Andrea zieht es also auch auf den Weg, weil sie auf der Suche ist, nur weiß sie noch nicht so recht wonach. Mitpilgern geht sie meist aus dem Weg, denn sie sucht ja etwas und die Frage nach dem "Warum bist du denn unterwegs?" zu beantworten, ist nicht einfach, haben die meisten Pilger doch eine hochtrabende Antwort parat, nur man selbst nicht. 

Wäre ich mit Andrea auf dem Weg gewesen (also real), wäre es mir wohl auch so ergangen. Ich wäre mit hohen Erwartungen losgegangen, hätte mich dann wohl schnell verflucht, da ich auch nicht gerade die übermäßige Sportskanone bin und schon gar keine Person, die oft wandern geht (und daher einen richtigen Plan davon in der Tasche hat) und wäre dann wohl irgendwann zweifelnd in Tränen ausgebrochen. 

Andrea aber hält sich wirklich wacker und dann trifft sie auch immer wieder auf neue Pilger oder aber neue, alte Pilger, die ihren Weg und den Weg an sich schon kennen und bereits Erfahrung haben und sich dann zu Freunden entpuppen. 

Mich hat es wirklich fasziniert, wie unterschiedlich die Blickwinkel sein können, worauf eine Frau als Pilgerin auf dem Weg wert legt und achtet und worauf ein Mann. Ich kenne noch eine weitere Weg-Erzählung einer Frau und dann die von Hape Kerkeling. Sie sind alle unterschiedlich. Sie sind alle faszinierend. Sie sind alle spannend. Und sie sind alle wunderschön auf ihre Weise. 

Letzten Endes macht der Weg "etwas" mit einem. Was genau, das ist jedem selbst überlassen. Ich bin den Weg sehr gerne mit Andrea gegangen und brenne immer mehr darauf, ihn auch einmal selbst zu gehen. 

Diesen Teil der Lebensgeschichte von Andrea kann ich definitiv empfehlen! 

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Veröffentlicht am 07.07.2022

Ein guter Krimi mit Urlaubsflair

Lavendel-Grab
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Direkt vorab: ich habe den Krimi als abgeschlossenen Roman gelesen. Ich entsinne mich daran, bereits einen Provence-Krimi gelesen zu haben, allerdings habe ich es dabei wohl verpasst, eine Rezension zu ...

Direkt vorab: ich habe den Krimi als abgeschlossenen Roman gelesen. Ich entsinne mich daran, bereits einen Provence-Krimi gelesen zu haben, allerdings habe ich es dabei wohl verpasst, eine Rezension zu verfassen. Die Protagonisten waren mir somit nicht gänzlich unbekannt. 

Sobald man mit dem Lesen beginnt, ist man auch schon mitten in der Geschichte drin. Die Vermisstenanzeige wird von einer Deutschen auf dem Kommissariat von Lilou Braque aufgegeben. Lilou ist zufällig vor Ort und nimmt sich der jungen Frau an. Zunächst ist sie davon überzeugt, dass kein Vermisstenfall vorliegt, da sie glaubt, den Mann vor einigen Tagen gesehen zu haben, doch leider ändert sich ihre Meinung schnell - es war eine Verwechslung!

Lilou darf die Ermittlungen übernehmen, allerdings nicht alleine, sondern mit dem ihr ungeliebten Kollegen Commandant Pouffin, der rein gar nichts von der Ermittlung außerhalb des Reviers hält. Dass Ermittlungen nur am Schreibtisch möglich sind, war allerdings mir unbekannt. Lilou schafft es allerdings mit einem weiteren Kollegen auch nach Außen zu gelangen und so nehmen die Ermittlungen nach ersten Hin und Her während dem ersten Drittel des Buches, im zweiten Drittel etwas an Fahrt auf. 

Interessant ist an der Geschichte die alte Handschrift, denn diese stammt aus dem 17. Jahrhundert und handelt vom Lebenselixier. 

Mehr möchte ich jetzt nicht über die Geschichte verraten. Mich haben die 288 Seiten gut unterhalten, obwohl es etwas gedauert hat, bis die Ermittlungen und somit auch die Spannung für mich an Fahrt aufgenommen haben. Trotzdem kann ich es wirklich sehr empfehlen und Fans von Carine Bernard oder aber der Provence - denn die kommt definitiv nicht zu kurz! - auch!


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Veröffentlicht am 05.07.2022

Toller Finanzplaner mit wundervoller Gestaltung

Women save Money | Haushalts- und Finanzplaner für Frauen inkl. Spar-Tipps und Spar Challenge für Einnahmen und Ausgaben | Rosa Budgetplaner für 1 Jahr
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Geld ist bei vielen (wenn nicht sogar bei allen) ein wichtiges Thema. Was verdiene ich? Was habe ich monatlich zur Verfügung? Und vor allen Dingen: was kann ich ausgeben?

Natürlich sollten die monatlichen ...

Geld ist bei vielen (wenn nicht sogar bei allen) ein wichtiges Thema. Was verdiene ich? Was habe ich monatlich zur Verfügung? Und vor allen Dingen: was kann ich ausgeben?

Natürlich sollten die monatlichen Ausgaben so im Rahmen bleiben, dass man auch davon leben kann und nicht immer wieder im Dispokredit der Bank landet.

“Warum ist am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig?”

Ich glaube diesen Spruch kennt jeder oder hat ihn zumindest schon oftmals auf Postkarten oder kleinen Zierschildern gesehen, vielleicht sogar als Gag verschenkt. Doch hinter diesem Spruch steckt für viele Menschen ein Körnchen Wahrheit, denn meist reicht das verdiente Geld gerade mal dazu aus, die Kosten des täglichen Lebensbedarfs zu decken – für mehr aber auch nicht. In einigen Fällen reicht es noch nicht einmal dafür aus und weitere finanzielle Hilfen müssen beantragt werden.

Um Offenlegungen des eigenen Vermögens zu vermeiden und dem Schamhaften Thema “zu wenig Geld für xy” aus dem Weg zu gehen, ist es ratsam, sich einen Überblick über sein Vermögen zu machen. Dabei muss es nicht gleich eine Excel Tabelle sein, auch Papier ist geduldig und dieses hier ganz besonders. Außerdem ist es noch sehr schön gestaltet.

Lisa Wirth hat mit ihrem Finanzplaner und Haushaltsplan einen tollen Wegbegleiter geschaffen, der wirklich übersichtlich ist und das Wichtigste zusammenfasst. Dabei startet sie nicht direkt mit den Einnahmen und Ausgaben, sondern geht das Thema “Geld” erst einmal anders an.

Zunächst verschafft man sich mit ihrem Buch einen Überblick: Wie stehe ich zum Thema Geld? Was löst es in mir aus? Habe ich Mangeldenken oder denke ich im Überfluss? Welche Glaubenssätze stecken in mir, wenn ich an Geld denke oder damit umgehe?

Einigen geht es wohl so wie mir noch vor einigen Monaten: der Blick aufs Konto war nicht immer schön und daher habe ich ihn auch nicht oft gewagt. Mittlerweile schaue ich täglich drauf, denn ich habe eine positive Beziehung zu meinem Geld und will wissen, was kommt und was geht. Zumal dann der Überblick über das, was ich überhaupt zur Verfügung habe, sehr gut ist.

Weiter geht es mit den Zielen: welche kurzfristigen und welche langfristigen Ziele verfolge ich beim Thema Geld? Möchte ich etwas ansparen oder geht es mir darum, schnell Darlehen zu tilgen?

Ein perfekter Einstieg, wie ich finde, um mit dem eigenen Geld ins “Gespräch” zu kommen.

Eine Kontenübersicht sowie eine Einnahmen- und Ausgabenliste vervollständigen das Buch. Den Abschluss macht der Haushaltsplaner, der auf ein Jahr ausgelegt ist, sodass man jede Woche – die auf eine Doppelseite ausgelegt ist – einen genauen Überblick über alles hat.

Das wunderschön gestaltete Buch von Lisa Wirth hilft hier wirklich einen Überblick zu finden und auch zu behalten. Für alle, die sich mit ihren Finanzen beschäftigen möchten oder ganz neu in das Thema Haushaltsplaner einsteigen möchten, kann ich es sehr ans Herz legen!

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Veröffentlicht am 23.06.2022

Ein wundervolles Buch für Groß und Klein

Das große Buch der Tiergedichte und Lieder
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Wenn ihr dieses Buch in den Händen haltet, dann habt ihr kein gewöhnliches Buch mit Gedichten und Liedern, sondern ein wundervolles Kompendium mit den schönsten Tiergedichten und Liedern mit und über Tiere ...

Wenn ihr dieses Buch in den Händen haltet, dann habt ihr kein gewöhnliches Buch mit Gedichten und Liedern, sondern ein wundervolles Kompendium mit den schönsten Tiergedichten und Liedern mit und über Tiere von bekannten - und ab und an auch unbekannten - Poeten und Komponisten. 

Illustriert wurde das Gesamtwerk von Britta Teckentrup - die ihr auch schon von einem weiteren Buch auf meinem Blog kennt. 

Das große Buch der Tiergedichte und Lieder ist für Kinder ab einem Alter von 3 Jahren gestaltet, doch auch wir Großen kommen voll und ganz auf unsere Kosten. 

Das Buch ist nach Monaten gegliedert und enthält ebenso viele Gedichte oder Lieder, wie er jeweilige Monat Tage hat. Vor jedem Kapitel (Monat) findet sich eine tolle Übersicht, sodass man auch schon vorher sehen kann, was einen erwartet. 

Die Gedichte sind recht kurz gehalten und prägnant. Oftmals in kindlicher Sprache verfasst, um auch den Zugang zu den Kleinen zu erhalten. 

Bei den Liedern handelt es sich um bekannte Kinderlieder - bei denen ich wieder einmal gemerkt habe, dass ich tatsächlich nur wenige Strophen kenne! Beispielsweise beim "Hoppe, Hoppe, Reiter" sind mir die Zwischenstrophen nicht bekannt gewesen. Hier lernen also nicht nur die Kleinen, sondern auch die Großen durchaus dazu. 

Die Illustrationen von Britta Teckentrup sind markant, aber für sie auch charakteristisch. Alle Tiere sind auf Anhieb erkennbar und so wundervoll und auch detailgenau illustriert, dass auch hier die Kleinen viel entdecken können. 

Alles in einem kann ich sagen, dass es mir besonders Spaß gemacht hat, dieses Buch durchzublättern, mal hier und da anzuhalten und bekannte und auch unbekannte Lieder oder Gedichte zu lesen und mit meinem Kleinen die vielen Tiere zu benennen und ihm zu zeigen, wie vielfältig unsere Fauna ist. Natürlich sind in diesem Buch längst nicht alle Gedichte oder Lieder über (und mit) Tiere zu finden, die man vielleicht kennt.

Aber eins verspreche ich: jeder findet hier einen wahren Schatz an Poesie und Musik und viele wundervolle Kindheitserinnerungen.

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Ein toller Sommerroman

Der Sommer der Blütenfrauen
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Die Geschichte beginnt direkt mit Rose und zugegebenermaßen musste ich mit diesem Charakter erst warm werden. Sie kommt voller Unlust und etwas mürrisch daher, fühlt sich sehr schnell angegriffen, aber ...

Die Geschichte beginnt direkt mit Rose und zugegebenermaßen musste ich mit diesem Charakter erst warm werden. Sie kommt voller Unlust und etwas mürrisch daher, fühlt sich sehr schnell angegriffen, aber auch missverstanden - nur erklärt sie nicht, warum. Rose ist arbeitssuchend, doch ihr erlernter Job macht ihr keinen Spaß und neue zu erlernen auch nicht. Was also soll sie machen? Um lästigen Bewerbungsgesprächen und anderen Vorschlägen des Jobcenters zu entgehen, heuert sie kurzerhand auf einem Erdbeerfeld an, nichts ahnend, dass sich dort ihr bisheriges Leben verändern wird. 

Viola ist tough, eine Powerfrau und weiß, was sie vom Leben will. Sie steht mit beiden Beinen fest im Leben, ist durch und durch Foodjournalistin und wird dafür von so mancher Lokalität in ihrem Bezirk gefürchtet. Doch im Grunde genommen möchte auch sie endlich ankommen, weg von dem Kampf und dem Leistungsdruck und einfach nur Sein. 

Dann gibt es da noch Marguerite. Sie führt mit ihrem Ehemann ein Nobelrestaurant in der französischen Metropole Paris und ihr Restaurant erfüllt alle Klischees. Leider auch ihr Mann, der die Konten leer räumt und in einer - man kann sagen - (fast) Nacht und Nebelaktion seine Frau und sitzen lässt. Und das nicht nur alleine in ihrer Wohnung, sondern auch alleine mit allen Mitarbeiterin des Restaurants, die nun um ihre Existenzen bangen müssen. Wie soll es weiter gehen? 

Ihr seht: drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können, die aber alle ein Schicksal teilen - sie brauchen dringend einen Neuanfang! Und genau das bekommen sie auch, denn Lea Santana versteht sich darauf, die drei Geschichten der Frauen so zu verweben, dass sie sich alle auf einer Foodmesse treffen und dort den Pakt schließen, immer füreinander da zu sein. 

Die Geschichte wird immer parallel in drei Handlungssträngen erzählt, so erfährt man gleichermaßen etwas über die drei Frauen und ihre Leben. Das mag sich zunächst verwirrend oder auch anstrengend anhören, ist es aber als Leser definitiv nicht, da die Autorin deutlich kennzeichnet, um welche der Frauen es sich handelt und wo genau man sich gerade befindet. Sehr schön ist auch, dass man die drei Frauen im Laufe eines Jahres begleitet, welches anhand der Gliederung in Jahreszeiten ersichtlich ist. 

Der Schreibstil ist flüssig und der jeweiligen Protagonistin angepasst. So liest man bei Marguerite die Unsicherheit und auch Traurigkeit heraus, obwohl man hier auf Wut wartet. Bei Viola erkennt man immer wieder den kämpferischen Lebensgeist, der in Italien beheimatet ist und auch das italienische Feuer darstellt. Und Rose - ach, Rose! Mit dir hatte ich es wirklich nicht leicht. Sie war tatsächlich die Protagonistin, die mir von Beginn an unsympathisch gewesen ist und der ich mehrere Chancen gegeben habe. 

Letzten Endes habe ich herausgefunden, was Rose und mich so entzweit hat: Rose ist ein Freigeist, der sich selbst geißelt und in Normen und Formen zwängt, die so gar nicht zu ihr passen. Sinnbildlich gesprochen würde ich sie als einen Vogel beschreiben, der den Hang zur Freiheit hat, sich aber aus Trotz gegenüber seinen Eltern selbst in einen Käfig gesperrt und nun Probleme hat, wieder herauszukommen. Aufgewachsen als Kind von Hippies, die ständig unterwegs waren und somit nie einen festen Wohnsitz hatten, lernte auch sie als Kind nicht, an einem Ort Wurzeln zu fassen und Freundschaften fürs Leben zu schließen. Wie hat Lea Santana es im Roman beschrieben? Wenn Rose an einer Schulaufführung eines Theaterstücks teilnahm, war sie bei den Proben dabei, doch die Wahrscheinlichkeit war sehr groß, dass sie an der eigentlichen Aufführung bereits im nächsten Land, am nächsten Ort war. Freunde zu finden und zu behalten war demnach sehr schwer für sie und das merkt man auch im weiteren Verlauf. 

Letzten Endes haben sich drei Frauen gefunden und sind Freundinnen fürs Leben geworden. Jede hat auf ihre Art und Weise eine (Weiter-)Entwicklung durchgemacht und gezeigt, dass es sich lohnt, für sich und ihre Freundinnen einzustehen und um seine Träume zu kämpfen. 

Für mich ein schöner Sommerroman, der über Mut, Ausdauer und vor allen Dingen Freundschaft erzählt. 

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