Profilbild von Ninasan86

Ninasan86

Lesejury Star
offline

Ninasan86 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ninasan86 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2018

Eine Geschichte mit Potential, wenn nicht die Protagonistin wäre

Liebe M. Du bringst mein Herz zum Überlaufen
0

Zum Inhalt: 

Während andere den Freitag herbeisehnen, freut sich Matilda auf Montag, denn nichts liebt sie mehr als ihren Job im Amt für nicht zustellbare Post, wo sie für die Buchstaben K bis M zuständig ...

Zum Inhalt: 

Während andere den Freitag herbeisehnen, freut sich Matilda auf Montag, denn nichts liebt sie mehr als ihren Job im Amt für nicht zustellbare Post, wo sie für die Buchstaben K bis M zuständig ist. Doch dann kommt der Tag, an dem Matilda ein nie überbrachter Liebesbrief so sehr berührt, dass sie beschließt, ihre gewohnten Pfade zu verlassen und den Empfänger ausfindig zu machen – ganz gleich, wie schwierig es wird. Sie stößt auf eine schmerzliche Liebesgeschichte, die bereits viele Jahrzehnte zurückliegt. Doch für ein Happy End ist es schließlich nie zu spät, oder?



Über die Autorin: 

Anna Paulsen liebt lange Strandspaziergänge, kurze Nächte und alte Häuser. Bücher gehören zu ihrem Leben wie die Luft zum Atmen, und mit ihren Geschichten will sie vor allem eines: ihre Leser berühren. Jemanden zum Lächeln oder zum Träumen gebracht zu haben, ist für sie das schönste Kompliment. Anna Paulsen lebt mit ihrer Familie in Südwestdeutschland und Nordholland.



Mein Fazit und meine Rezension: 

Matilda gehört zu den wenigen Leuten, die sich am Freitagabend tatsächlich schon auf Montag freuen. Denn sie liebt ihr Leben und ihren Job. Das mag für den ein oder anderen außergewöhnlich klingen, ist aber so. Sie arbeitet im Amt für nicht zustellbare Post und ist dort für die Buchstaben K bis M zuständig. Tagtäglich öffnet sie Briefe von Menschen, deren Schrift oder aber die fehlende Anschrift sie nicht ans Ziel bringen wollen. Mathilda hilft und ist dabei geflissentlich darauf bedacht, die Briefe erneut zustellen zu können. Hilfe hat sie dabei von ihrer Fantasie, die sie beflügelt und zu neuen Ufern bringt ... 

Erst einmal eins vorweg: ja, das Cover ist wunderschön und das war auch das Erste, was mir von diesem Buch regelrecht ins Gesicht gesprungen ist. Es hat mich sofort verzaubert, dann noch die liebevolle Schrift und der mysteriöse Titel, der direkt neugierig macht. Ich war sofort fasziniert und musste die Geschichte einfach lesen. Die übrigen Meinungen, die ich zuvor recherchiert hatte, bestärkten mich und ich habe mich riesig gefreut, als ich das Buch vom Verlag zugeschickt bekommen habe. Natürlich hat das keinen Einfluss auf meine Meinung. Nun aber zum Buch: 

Matilda arbeitet im Amt für unzustellbare Post und sie liebt ihren Job. Sie liebt die Geschichten, die in all den Briefen stecken und spinnt sich ihre romantischen Leben einfach weiter. Oh ja, für sie ist es ein wundervolles Leben. Für den Leser mag die Protagonistin aber eher eigenbröderlisch und auch kindlich naiv daher kommen. Sie verschließt sich vor der Umwelt, versteckt sich nahezu hinter ihrem Schreibtisch oder aber in ihrer Wohnung und lässt niemanden an sich heran - außer die Briefe. Doch, man sollte Matilda nicht vorschnell beurteilen oder gar verurteilen, denn in ihr steckt noch einiges mehr. 

Im Laufe der Geschichte findet sie einen Brief, der romantischer und doch schmerzlicher nicht sein könnte: er erzählt die Geschichte von Leni und Michel, einem jungen Liebespaar, das sich seiner Liebe zwar durchaus bewusst war, sie aber gegenüber ihren Familien rechtfertigen musste. Das Tragische an diesem Brief jedoch ist, dass sie ihn hinter einem Regal gefunden hat und so schon 50 Jahre lang unentdeckt geblieben ist, bis zu eben diesem Tag. Da Matilda das Schicksal der Beiden sehr berührt und sie ungern einen Brief ins Archiv gibt, macht sie sich daran, den Adressaten und den Absender ausfindig zu machen, doch das ist keine leichte Angelegenheit. 

Hilfe bekommt sie von ihrem Nachbarn Knut, der sie mit Rat und Tat, allerlei Geschichten, aber auch grandioser Technik (für Matilda grandios, da sie nichts von alldem besitzt, für uns Leser alltäglich) unterstützt. Und dann ist da auch noch sein Neffe Cornelius, der immer dann aufzutauchen scheint, wenn Matilda ihn so überhaupt gar nicht gebrauchen kann und das ist so ziemlich bei jedem Treffen der Beiden. 

Kurzum: Matilda macht sich auf die Suche nach diesem jungen Liebespaar und hofft für Beide auf ein Happy End. Dabei verliert sie aber auch ihr eigenes Leben aus den Augen oder besser gesagt, ihre eigenen Bedürfnisse. Matilda stellt sich selbst nämlich immer hintenan und ist mit dem Geringsten zufrieden. 

Allein an meinem Erzählstil merkt man, dass mich die Geschichte einfach nicht so berühren konnte und das lag tatsächlich an der Protagonistin und auch dem ungewöhnlichen Erzähl- und Schreibstil der Autorin. Matilda mag eine liebe Frau sein, offenbart sich mir aber nicht als junge Frau, sondern als eine Frau, die ihr Leben schon gelebt hat und bereits kurz vor dem Ende steht. Tatsächlich war mir bis zu einem gewissen Zeitpunkt gar nicht bewusst, wie alt Matilda eigentlich ist, denn sie gibt sich nicht so. Ein weiterer Aspekt, der mir während dem Lesen zugesetzt hat, waren die ausufernden Beschreibungen, zu Beginn sehr schön, zur Mitte hin für mich jedoch eher den Lesefluss hemmend. 

Die Geschichte als solche, die Arbeit im Amt für unzustellbare Post und das Happy End einiger Adressaten, als der Brief sie doch noch erreicht, ist süß gewählt und hat auch einiges an Potential, nur hat es für mich einfach nicht gereicht. Wunderschön waren die Passagen um Leni und Michel und ihre gemeinsame Geschichte, aber auch das kann meine Meinung im Nachhinein nur bedingt ändern. 

Alles in einem war es für mich ein Roman, der mich nicht überzeugen konnte und ich habe es wirklich versucht! Dieser Umstand war in meinen Augen der Protagonistin Matilda geschuldet, die mich einfach nicht abholen konnte, vielleicht waren wir beide auch einfach nur viel zu verschieden. 

Veröffentlicht am 18.05.2018

Klare Leseempfehlung!

Hummeln im Herzen
0

Zum Inhalt:

Von der Liebe darfste dich nich feddich machen lassen – diesen weisen Rat hört Lena gleich mehrmals von Taxifahrer Knut. Aber leichter gesagt als getan, wenn der Verlobte eine Niete und der ...

Zum Inhalt:

Von der Liebe darfste dich nich feddich machen lassen – diesen weisen Rat hört Lena gleich mehrmals von Taxifahrer Knut. Aber leichter gesagt als getan, wenn der Verlobte eine Niete und der Job wegen eines äußerst peinlichen Fehlers plötzlich ein Ex-Job ist. Für Selbstmitleid bleibt Lena aber sowieso kaum Zeit. Ihr Leben muss dringend generalüberholt werden, und außerdem zieht ausgerechnet sie als Ordnungsfanatikerin in die chaotische WG ihrer besten Freundin. Vor allem Mitbewohner Ben nervt! Der ist nämlich nicht nur unglaublich arrogant, sondern auch ein elender Womanizer. Umso irritierter ist Lena, als ihr Herz beim Gedanken an ihn immer öfter auffällige Aussetzer hat – Eine wunderschöne Liebesgeschichte, voller Humor und Herzenswärme




Über die Autorin:

Petra Hülsmann, Jahrgang 1976, wuchs in einer niedersächsischen Kleinstadt auf. Nach einem erfolgreich abgebrochenen Studium der Germanistik und Kulturwissenschaft arbeitete sie in Anwaltskanzleien und reiste sechs Monate mit dem Rucksack durch Südostasien, bevor sie mit ihren Romanen die Beststellerliste eroberte. Petra Hülsmann lebt mit ihrem Mann in Hamburg.

Mehr über die Autorin erfahrt ihr auf ihrer Homepage, der Facebookseite und auch auf Instagram!



Mein Fazit und meine Rezension:

Eigentlich hat Lena ihr Leben total im Griff – eigentlich … doch kurz vor der Hochzeit mach ihr ausgerechnet ihr Verlobter ein Strich durch die Rechnung und lässt sie sitzen und zu allem Übel wird ihr eine fehlgeleitete Mail zum Verhängnis. Nun steht sie alleine da, ohne Verlobten, ohne Job und ohne Wohnung … aber wie soll sie bitteschön neu beginnen? Und plötzlich ist da wieder Ben, der beste Freund ihres Bruders, der sie von klein auf geärgert hat. Kann es noch schlimmer kommen?

Lena ist eine absolute Ordnungsfanatikerin und liebt es, für alles einen Plan und eine To-Do Liste zu haben. Doch manchmal will sich das Leben einfach nicht in geordnete Bahnen zwingen lassen und das erkennt sie spätestens eine Woche vor ihrer Hochzeit, als ihr Verlobter ihr gesteht, dass er eine andere liebt und sie verlässt. Plötzlich ist nichts mehr geordnet und Lena verfällt ins Chaos. Natürlich sind jetzt auch noch andere Fettnäpfchen vorprogrammiert – und wer würde ihr das nicht zugestehen? Mir kam ihr Verlobter bereits zu Beginn etwas suspekt vor und ich hatte auch schon eine leise Ahnung. Ich wünsche niemandem, dass er oder sie vor dem Altar sitzen gelassen wird – wenigstens hatte er den „Anstand“ sie eine Woche vorher zu verlassen und nicht am Tag der Trauung. Dass sie dann auch noch im Büro außer Rand und Band gerät, ist für mich logisch … wer sollte ihr das verübeln? Okay, ihr Chef … aber warum, das lest ihr bitte selbst!

Ihr seht also: die Geschichte beginnt schon ziemlich turbulent und genauso turbulent geht es weiter, denn wenn Lena mal ein Fettnäpfchen sieht, scheint sie kopfüber hineinzustürzen! Nach ihrer beendeten Beziehung und dem Rauswurf im Büro findet sie in der WG ihres Bruders Unterschlupf, der mit seiner Freundin auf Wolke sieben schwebt und endlich den Schritt in die erste gemeinsame Wohnung (ohne weitere Mitbewohner) wagen möchte. Mit dabei ist Mitbewohner Ben, der Lena schon von Kind auf geärgert hat – das kann also heiter werden. Und ja, das wird es auch! Wir Leser werden nicht enttäuscht! Zwischen Tränen und Schokoladenorgien wegen ihrer Trennung und dem verpatzten Job, findet Lena tatsächlich wieder einen Weg, ihr Leben umzukrempeln. Doch ob sie ihren geliebten drei-Punkte-Plan einhalten kann?

Ben hingegen ist ein notorischer Frauenheld und mit seinem weißen Arztkittel liegen ihm die Frauen auch scharenweise zu Füßen. Bis auf einmal Lena in sein Leben tritt und sein Chaos zu ordnen versucht. Neben hitzigen Wortgefechten und wunderbaren Szenen ist aber dem Leser auch hier klar, dass sich etwas anbahnen könnte. Was sich liebt, das neckt sich wohl bekanntlich … oder aber wie Knut zu sagen pflegt: „Von der Liebe darfste dich nich feddichmachen lassen!

Für mich war es das erste Buch von Petra Hülsmann, doch bereits jetzt finden sich die weiteren Bücher von ihr in meinem Einkaufskorb. Ihr witziger und flüssiger Schreibstil hat mich das Buch nicht zur Seite legen lassen und die Geschichte hat ihr Übriges getan. Lena, Ben und all die anderen (auch Taxifahrer Knut) habe ich in mein Herz geschlossen. Ich habe mit ihr geweint, gelacht und gelitten und auch den ein oder anderen Schmetterling im Bauch oder aber Hummeln im Herzen spüren dürfen. Ein reines Lesevergnügen!

Eine turbulente Geschichte mit viel Humor, Fettnäpfchen, aber auch zum Dahinschmelzen – für mich eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 05.05.2018

Ehrlichkeit währt am längsten

Hello Sunshine
0

Zum Inhalt:

Wenn dein Leben absolut perfekt ist – ist es dann nicht Zeit, etwas Neues zu wagen?
Sunshine Mackenzie lebt ihren Traum! Mit ihrer YouTube-Kochshow und ihren Lifestyle-Büchern begeistert sie ...

Zum Inhalt:

Wenn dein Leben absolut perfekt ist – ist es dann nicht Zeit, etwas Neues zu wagen?
Sunshine Mackenzie lebt ihren Traum! Mit ihrer YouTube-Kochshow und ihren Lifestyle-Büchern begeistert sie Millionen von Fans. Sie ist einfach die Person, mit der jeder gern befreundet wäre. Noch dazu hat sie ihren Traummann geheiratet, den Architekten Danny, der ihr treu bei allem zur Seite steht. Alles scheint perfekt, bis ausgerechnet an ihrem fünfunddreißigsten Geburtstag herauskommt, dass die hochgelobten Rezepte aus der Show gar nicht von ihr sind. Die Fans sind empört, und Sunshine sieht nur einen Ausweg: Sie verlässt New York, um in einem kleinen Küstenstädtchen noch einmal von vorn zu beginnen …




Über die Autorin: 

Laura Dave hat bereits einige international erfolgreiche Romane veröffentlicht. Darüber hinaus schreibt sie für namhafte Zeitungen und Magazine, wie zum Beispiel The New York Times, Oprah Magazine und Glamour. Cosmopolitan kürte sie zur »Witzigsten und furchtlosesten Erzählerin des Jahres«. Hello Sunshine ist nach Ein wunderbares Jahr Laura Daves zweiter Roman in deutscher Sprache.





Mein Fazit und meine Rezension:

Sunshine Mackenzie ist fast am Ziel ihrer Träume angelangt, denn mit ihren Kochkünsten begeistert sie Millionen von Fans auf YouTube und auch auf Twitter ist sie berühmt. Es gibt niemanden, der sie einfach nicht kennt und liebt. Und auch im Privatleben läuft einfach alles glatt: sie ist mit Danny, einem Architekten, verheiratet der ihr immer treu zur Seite steht und sie von Herzen liebt. Bis zu ihrem fünfunddreißigsten Geburtstag, dem Tag, an dem sich alles verändern sollte - denn nicht alle lieben Sunshine Mackenzie und einer von ihren Hatern hat es auf sie abgesehen. Schnell kommt heraus, dass ihre Rezepte nicht ihre eigenen Kreationen sind, sie eigentlich gar nicht kochen kann und ihre Fans jahrelang an der Nase herumgeführt hat. Was also tun? Sunshine tritt die Flucht in die alte Heimat an...

Sunshine Mackenzie ist wirklich ein Glückskind. Mit ihrer Kindheit als Farmerstochter und den wundervollen Rezepten, die sie von ihrer Großmutter oder Mutter erhalten und die sie immer weiter perfektioniert hat, stehen ihr alle Türen offen. Nur leider ist Sunny in der Küche eine absolute Niete und tatsächlich hat das jemand herausgefunden und droht ihre Existenz ein für allemal zu zerstören und gerade das an ihrem Geburtstag. Der Tag hätte wirklich besser laufen können. Sunny hat mir als Charakter bereits zu Beginn der Geschichte einfach richtig gut gefallen. Warum auch nicht? Sie rückt direkt mit dem heraus, was geschehen ist, lässt uns an ihrem Unglück teilhaben und nimmt uns dann mit auf ihre Reise zurück zu sich selbst. 

Begleitet wird sie von ihren Arbeitskollegen und Mitarbeitern - zumindest teilweise, denn irgendwann ist auch ihnen der Trubel zu groß und jede Lüge lässt sich einfach nicht gerade biegen. Für mich war es sehr interessant zu sehen, wie die Maschinerie ins Laufen geraten ist und wer tatsächlich zu Sunny gestanden hat. Zunächst waren neben ihrer Fans auch noch einige ihrer großen YouTube-Kollegen auf ihrer Seite, doch auch hier sieht man, wie falsch solche Freundschaften eigentlich sind. Im Grunde genommen spiegelt sich hier das wahre Leben wider: falsche Freundschaften werden aussortiert, während die wahren Freundschaften an solchen Situationen wachsen.

Und leider nimmt das Chaos seinen Lauf, bald ist von der alten Sunny nicht mehr viel übrig, nur stellt sich hier auch dem Leser die Frage: wer ist Sunny überhaupt? Wir haben sie, umgeben von einem Gespinst aus Lügen oder "Verschönerungen", kennen gelernt und nicht wirklich hinter ihre Fassade blicken dürfen. Mit ihrem tiefen Fall zurück in die Realität bleibt ihr nichts anderes übrig, als Farbe zu bekennen und in ihr altes Leben zurückzukehren. Doch auch das ist alles andere als rosig, denn auch ihre Familie hat sich von ihr abgewandt. 

Ihr seht also: wenn es einmal schief läuft, dann so richtig! Und Sunny tut das einzige, was in dieser Situation richtig ist: aufstehen, Krone richten und weitergehen! Sie kämpft sich durch den ganzen Dreck, verliert dabei zwar einige Fans und vielleicht auch falsche Freunde, gewinnt dafür aber eine wertvolle Erkenntnis: ehrlich währt am längsten!

Mir hat die Geschichte von Laura Dave mit ihrem wunderschönen Cover einfach richtig gut gefallen und ich hätte auch niemals gedacht, was genau dahinter steckt. Der bronzefarbene Titel ist positiv gestimmt "Hello Sunshine" (obwohl ich während dem Lesen öfter das Lied "Ain't no sunshine" im Kopf hatte) und auch das Cover ist mit seinen Blumen und seiner Schlichtheit einfach perfekt gestaltet. Wer hätte hierbei vermutet, dass sich dahinter solche Lüge verbergen? Ich habe das Buch aufgeschlagen und war direkt von Sunnys Ehrlichkeit und Authentizität begeistert. Mit ihren harten, aber wahren Worten hat sie mich direkt gefesselt und mit ihrer Schilderung der unverblümten Wahrheit als neuen Fan für sich gewonnen. 

Sunny Mackenzie mag gefallen sein, aber sie ist aufgestanden und ihr alle habt die Chance darüber zu lesen. Für mich eine klare Leseempfehlung! Ich bin schon auf die nächsten Romane von Laura Dave gespannt!

Veröffentlicht am 04.05.2018

Realer, als man zunächst denkt!

Der Ginkönig muss sterben
0

Zum Inhalt:

Ein Dreifachmord auf Mallorca trägt die Handschrift der Mafia. In seiner Finca wurden der GinKönig, Besitzer des gleichnamigen Clubs am Ballermann, seine Schwiegermutter und eine junge Frau ...

Zum Inhalt:

Ein Dreifachmord auf Mallorca trägt die Handschrift der Mafia. In seiner Finca wurden der GinKönig, Besitzer des gleichnamigen Clubs am Ballermann, seine Schwiegermutter und eine junge Frau mit Kopfschüssen hingerichtet. Kommissar Jens Hurlebaus wird von Stuttgart nach Malle entsandt. Neben der Mafia fällt der Verdacht auf eine Gruppe militanter Tierschützer, da der GinKönig illegal streng geschützte Papageien handelte. Oder hetzte seine Frau einen Killer auf ihren Mann und seine Geliebte? Was hat ein dubioser Sammler gefälschter Kunst mit den Morden zu tun?





Über den Autor:

„Als Jugendlicher konnte ich ein gutes Buch kaum aus der Hand legen. Manch eine Lesenacht endete erst mit dem morgendlichen Gesang der Vögel. Schreiben wurde zu meinem Weg der kreativen Auseinandersetzung mit der Welt. In Landau und Tübingen studierte ich Psychologie und schrieb zugleich meinen ersten Roman. 2011 wurde mit „Blinde & Gangsta“ mein erster Krimi veröffentlicht, mit einem Psychologen in einer Hauptrolle. Als Psychologe arbeitete ich in unterschiedlichen Kontexten, von der Kriminologie und dem Frauenknast bis hin zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Auf vielfältige Weise begegneten mir menschliche Abgründe und Ängste, aber auch Stärken und Hoffnungen. Viel von meinen Erfahrungen als Psychologe fließt in meine Bücher ein.

Literarische Vorbilder sind die Schriftsteller Armistad Maupin, John Grisham und Andreas Franz. Mein bisher erfolgreichstes Buch ist der Krimi „Die Millionen von Neresheim“.“





Mein Fazit und meine Rezension:

Ein brutaler Dreifachmord in einer Finca auf Mallorca setzt nicht nur die örtlichen Behörden in Alarmbereitschaft, sondern auch die deutsche Polizei, denn die Opfer waren allesamt Deutsche. Kommissar Jens Hurlebaus wird als Verbindungsbeamter nach Mallorca entsandt, um dort der spanischen Polizei Hilfe zu leisten, doch was in auf der spanischen Insel erwartet, ist alles andere als Sonnenschein und Party. Steckt wirklich die Mafia hinter diesen burtalen Morden? Und was hat der GinKönig mit all dem zu tun?

Kommissar Jens Hurlebaus könnte sich glücklich schätzen, denn sein Beruf bringt ihn auf die Lieblingsinsel der Deutschen: Mallorca. Doch an Urlaub ist hier einfach nicht zu denken, erst recht nicht für den Kommissar, denn nicht nur im Büro wird er gefordert, auch sein Privatleben bereitet ihm Kopfzerbrechen. Er lebt von seiner Frau getrennt, kann sich aber nicht ganz von ihr lösen und auch die fast täglichen Telefonate mit ihr verbessern die Situation nicht wirklich. Da kommt der Trip nach Mallorca genau richtig. Nur an Frauen kann er auch dort nicht denken, denn ein brutaler Dreifachmord, begangen in einer Finca des selbst ernannten GinKönigs von Mallorca hält ihn auf Trab. Schon allein hier merkt man: hier steckt sehr viel Potential dahinter und wir Leser werden auch nicht enttäuscht.

Der Hauptprotagonist Jens Hurlebaus wird uns hier jedoch nicht als sympathischer Hüter des Gesetzes vorgestellt, dem gleich alle Frauenherzen zu Füßen liegen, sondern als gebrochener Mann präsentiert, der momentan mit sich selbst und seinem Leben nicht viel anzufangen weiß. In den ersten Kapiteln ist er umgeben von einer tiefen Melancholie und einem Dunstkreis aus Alkohol und auch sein Auftritt auf der spanischen Urlaubsinsel wirft kein gutes Licht auf ihn. Doch er kann all das schnell wieder Wett machen, denn mit Kommissar Hurlebaus haben wir tatsächlich einen Kommissar gefunden, der in seinem Beruf wirklich etwas erreichen möchte: Gerechtigkeit.

Die spanischen Kollegen können sich also glücklich schätzen, den deutschen Kommissar auf der Insel zu haben, doch auch hier ist aller Anfang schwer und bereits bei seinem ersten Einsatz am Tatort, der Finca des GinKönigs, wird er verletzt. Das kann ja noch heiter werden.

Doch neben den spanischen Kollegen gibt es auch noch die blonde und kühle Schönheit Cora, die Jens gehörig den Kopf verdreht, aber auch hier ist Vorsicht geboten, denn Cora hat es faustdick hinter den Ohren.

Alles in einem kann man sagen, dass die bunte Mischung, bestehend aus dem deutschen Kommissar, der blonden Cora, den spanischen Polizisten und dem mallorquinischem Milieu uns Lesern einige spannende Lesestunden bescheren, die uns das Buch so ohne Weiteres nicht mehr aus der Hand legen lassen. Dass der Autor hier dann aber auch noch Elemente eingefügt hat, die auf tatsächlichen Begebenheiten beruhen (dem Dreifachmord und dem dreisten Diebstahl in der Kunstgalerie in Hamburg), machen die Geschichte realer, als man zunächst angenommen hat.

Einzig und allein, dass es keine Kapiteleinteilung gab, hat mich etwas gestört, doch der Wechsel der Erzählperspektive (hier verrate ich nicht mehr, um nicht zu spoilern!) hat einen klaren Abschluss gebracht. Wer also einen Kriminalroman sucht, der ihm tatsächlich nicht nur spannende Lesemomente bringt, sondern auch an realen Kriminalfällen teilhaben lässt und für einige Stunden die Zeit vergessen lässt, der ist mit Jochen Benders „Der GinKönig muss sterben“ gut beraten!

Veröffentlicht am 29.04.2018

Von der Vergangenheit, die sich einfach nicht abschütteln lässt. Ein lockeres Lesevergnügen.

Die Wolkenfischerin
0

Zum Inhalt: 

Charmant und gewitzt hat sich Claire Durant auf der Karriereleiter eines Berliner Gourmet-Magazins ganz nach oben geschummelt. Denn niemand ahnt, dass die Französin weder eine waschechte ...

Zum Inhalt: 

Charmant und gewitzt hat sich Claire Durant auf der Karriereleiter eines Berliner Gourmet-Magazins ganz nach oben geschummelt. Denn niemand ahnt, dass die Französin weder eine waschechte Pariserin ist noch Kunst studiert hat – bis sie einen Hilferuf aus der Bretagne erhält, wo sie in Wahrheit aufgewachsen ist: Ihre Mutter muss ins Krankenhaus und kann Claires gehörlose Schwester nicht allein lassen. Claire reist in das kleine Dorf am Meer und ahnt noch nicht, dass ihre Gefühlswelt gehörig in Schieflage geraten wird. Denn ihr Freund Nicolas aus gemeinsamen Kindertagen ist längst nicht mehr der schüchterne Junge, der er einmal war, und dann taucht aus heiterem Himmel auch noch ihr Chef auf. Claire muss improvisieren, um ihr Lügengespinst aufrechtzuerhalten – und stiftet ein heilloses Durcheinander in dem sonst so beschaulichen Örtchen Moguériec …





Über die Autorin: 

Claudia Winter, geboren 1973, ist Sozialpädagogin und schreibt schon seit ihrer Kindheit Gedichte und Kurzgeschichten. Als Tochter gehörloser Eltern lernte sie bereits mit vier Jahren Lesen und Schreiben, gefördert von ihrem Vater. Neben ihren bisher im Goldmann Verlag erschienenen Büchern hat sie weitere Romane sowie diverse Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und den Hunden Kim und Luca in einem kleinen Dorf nahe Limburg an der Lahn.

Mehr über Claudia Winter erfahrt ihr auf ihrer Homepage, ihrer Facebookseite und auf Instagram.





Mein Fazit und meine Rezension: 

Claire Durant ist in ihrem Beruf als Ressortleiterin eines Gourmet-Magazins oben angelangt und dabei hat niemand bemerkt, dass sie - um diese Stelle zu erhalten - ihren Lebenslauf etwas getuned hat: sie ist weder Pariserin, noch hat sie Kunstgeschichte studiert. Doch das scheint niemanden zu stören, bis sie ein Hilferuf aus ihrer einstigen Heimat, der Bretagne, erhält. Und schon gerät ihr mühsam aufgebautes Leben aus den Fugen und ihre Vergangenheit holt sie wieder ein. Doch schafft Claire es, sich gegen ihre Vergangenheit zu schützen und wieder in ihr jetziges Leben zurückzukehren? Oder war ihre Mühe umsonst? Eine Geschichte, die vor lauter Irrungen und Wirrungen amüsanter nicht sein könnte!

Claire Durant hat alles, was sie wollte: einen guten Job und eine tolle Wohnung. Sie ist in ihrem Traumleben angekommen. Nur weiß sie nicht, wie schnell ihre Vergangenheit sie einholen kann, denn immerhin hat sie ihr jetziges Leben etwas verziert und extra Glitzer drüber gestreut. Und - ja - es scheint tatsächlich zu klappen! Bis zu dem Augenblick, in welchem ihre Vergangenheit sie einholt: Claire muss in ihre Heimat zurück, denn ihre Mutter liegt im Krankenhaus und kann ihre gehörlose Schwester nicht alleine lassen. Nach 19 Jahren verschlägt es Claire wieder nach Moguériec und dort trifft sie nicht nur auf ihre gehörlose Schwester Maelys, die alles andere als hilfsbedürftig ist, sondern auch auf ihrer Jugendliebe Nicolas, der sich vom schüchternen Jungen zu einem richtigen Macho entwickelt hat. 

Einzig und allein das Dorf hat sich nicht verändert. Für Claire steht eines fest: sobald ihre Mutter wieder aus dem Krankenhaus ist, möchte sie so schnell wie möglich zurück in ihr altes, neues Leben. Doch leider hat sie ein Händchen dafür, die Fettnäpfchen nicht nur zu finden, sondern auch mit Anlauf rein zu springen, denn wie es der Teufel so will, steht bald darauf ihr charmanter und äußerst attraktiver Chef Sebastian vor ihr. Der hat nämlich in einem Magazin über Moguériec viel gelesen und möchte dort seinen Urlaub verbringen. Und ehe Claire sich versieht - und der Leser es wahrnimmt - verstrickt sie sich von einer Lüge in die nächste und weiß gar nicht mehr, wie sie sich aus diesem Lügengespinst befreien soll. Da ist guter Rat teuer. 

Für mich war es das zweite Buch der Autorin Claudia Winter und es war ebenso unterhaltsam und amüsant, wie das erste Buch! Leider hatte ich zu Beginn ein paar Probleme so richtig in die Geschichte zu finden, da sie mir etwas zu zäh dahin floss, doch mein Durchhaltevermögen wurde belohnt, denn schon bald schien das Chaos perfekt zu sein und ich als Leserin am richtigen Ort! Natürlich hat mir die Protagonistin Claire ab und an Leid getan, immerhin wollte sie einfach nur weg aus Moguériec, sich ein neues Leben aufbauen und hat es - trotz der Hilfe einiger Lügen - auch geschafft. Da sieht man, dass man alles erreichen kann, wenn man nur will! Und dann gab es eben diese Momente, an denen ich sie einfach nur an den Schultern packen und kräftig schütteln wollte ... 

Auch das Dorfleben in Moguériec kommt nicht zu kurz und wird realitätstreu wiedergegeben. Nein, ich war noch nicht vor Ort, doch stamme ich selbst aus einem Dorf und weiß, was dort los ist und wie sehr sich so ein Dorfleben ändert - kaum. 

Leider waren einige Fettnäpfchen oder Probleme vorhersehbar, sodass ein Spannungsmoment kaum gegeben war, doch trotz allem fühlte ich ich immer unterhalten und zu keiner Zeit hatte ich das Bedürfnis, das Buch aus den Händen zu legen. 

Wenn ihr also auf der Suche nach einer Urlaubslektüre seid, die nicht nur die Schönheit der Bretagne, sondern auch viel Humor, Flair und Liebe beinhaltet, dann seid ihr mit Claudia Winters Wolkenfischerin gut beraten!