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Veröffentlicht am 24.07.2017

Vom Suchen und Finden

Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands
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Zum Inhalt: 

NUR WER SICH VERLIERT, KANN SICH AUCH FINDEN ...

Seit seine Mutter ihn als Kind verlassen hat, lebt der dreißigjährige Michele von der Außenwelt abgeschottet im Bahnhofshäuschen eines verschlafenen, ...

Zum Inhalt: 

NUR WER SICH VERLIERT, KANN SICH AUCH FINDEN ...

Seit seine Mutter ihn als Kind verlassen hat, lebt der dreißigjährige Michele von der Außenwelt abgeschottet im Bahnhofshäuschen eines verschlafenen, idyllischen Dorfs in Italien. Seine einzige Gesellschaft sind die liegengebliebenen Gegenstände, die er im täglich ein- und ausfahrenden Zug einsammelt und in seinem Zuhause um sich schart. Doch dann begegnet ihm Elena, die sein Leben wie ein Wirbelwind auf den Kopf stellt und ihn aus seiner Einsamkeit reißt. Als er kurz darauf sein altes Tagebuch wiederfindet, das seine Mutter damals mitnahm, als sie aus seinem Leben verschwand, gibt dies den Anstoß für eine wundersame Reise quer durch Italien, die Micheles ganzes Leben verändern wird …



Über den Autor:

Salvatore Basile wurde in Neapel geboren und lebt heute in Rom, wo er als Drehbuchautor und Regisseur arbeitet. Seit über zehn Jahren lehrt er kreatives Schreiben an der Alta Scuola in Media Communicazione e Spettacolo dell’Università Cattolica in Mailand. Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands ist sein erster Roman.



Mein Fazit und meine Rezension: 

Es war einmal ein kleiner Junge, dessen Vater bei der Bahn arbeitete. Sein Vater kam immer spät abends nach Hause und war müde von dem langen Tag - sobald er Zuhause war gab es nur noch Essen und das allabendliche Fernsehprogramm. Der Junge aber war eher nebensächlich. Doch er war nicht allein, denn er hatte seine geliebte Mutter, die mit ihm lachte und ihm viel beibrachte - bis zu dem Tag, an dem er sie mit großen Koffern in der Diele stehen sieht, bis zu dem Tag, an der der geliebte und freundliche Zug seine Mutter mit fort genommen und aus seinem Leben entführt hat. Von da an war eine große Lücke in seinem Leben geblieben, die nur mit Fundsachen gefüllt werden konnte ... und dieser Junge heißt Michele und lebt in einem kleinen Dorf in Italien. 

Vielleicht hätte die Geschichte tatsächlich so beginnen sollen oder aber können - tut sie aber nicht. Denn wir haben es hier nicht mit einem Märchen zu tun, sondern mit einer Begebenheit, die einen kleinen Jungen in jungen Jahren seine Mutter entreißt. Nicht aufgrund eines Todesfalles oder eines Unfalls, sondern aufgrund einer einfachen Begebenheit: seine Mutter hat eines Tages beschlossen, ihn zu verlassen. Den Grund wird Michele aber nicht erfahren, auch nicht von seinem Vater. Zeitblende - Michele ist erwachsen. Er selbst passt nun auf "seinen" Zug auf, sagt ihm jeden Morgen Auf Wiedersehen und begrüßt ihn jeden Abend wieder in seinem Bahnhof, um seinen Kontrollgang zu machen und all die Waggons sauber zu halten. Fast täglich stößt er dabei auf Gegenstände, die einfach liegen gelassen wurden - von ihren Besitzern vergessen wurden und nach denen auch nicht gesucht wird. Diese Gegenstände begleiten Michele in seinem Leben und werden ihm gute Freunde, denn das ist das einzige, was Michele nach dem Tod seines Vaters geblieben ist: seine Fundsachen - Freunde hat der komische Mann nicht. Bis eines Tages die quirlige Elena an sein Fenster klopft und nach ihrer Puppe Milu sucht, die sie im Zug vergessen hat. Dabei verbindet Milu und Elena eine besondere Geschichte und bald auch Michele und Elena - denn beide haben etwas in ihrem Leben verloren, dessen Platz ausgefüllt werden muss. Und dann geschieht das Unmögliche: die Vergangenheit holt Michele ein ... 

Michele wird uns Lesern zunächst als aufgeweckter und fröhlicher Junge vorgestellt. Er wird geliebt und ist fasziniert von dem Zug und dem täglichen Treiben auf dem Bahnhof. Doch eines Tages ist diese Lebensfreude wie vom Erdboden verschluckt - Micheles Mutter verlässt ihn und er wächst allein bei seinem Vater auf. Warum seine Mutter gegangen ist und wohin, das vermag ihm niemand zu sagen. Und dann sind knapp 30 Jahre vergangen - Micheles Vater ist verstorben und er kümmert sich allein um seinen Zug. Zwischenzeitlich ist aus Michele ein Eigenbrötler geworden, der niemanden an sich heran lässt und sich nur in Gegenwart seiner Fundsachen Zuhause fühlt. Die Wandlung von dem jungen, quirligen Michele zu dem in sich gekehrten Erwachsenen ist für den Leser verständlich und sehr gut beschrieben nachvollziehbar. Mir hat der arme Junge Leid getan und auch ich konnte verstehen, warum er zu diesem Erwachsenen geworden ist. Bis er eines Tages auf Elena trifft, die sein Leben vollkommen auf den Kopf stellt. 

Denn das kann Elena gut - sie selbst ist das genaue Gegenteil von dem stillen Michele, ist aufgeschlossen, positiv eingestellt und gestaltet ihr Leben bunt und froh, auch wenn sie im tiefsten Inneren eine Wunde versteckt hält, die niemals heilen wird. Elena ist eine Frau, die Michele wirklich gut tut, denn sie schafft es, zu dem ruhigen Mann durchzudringen und ihn wieder neugierig auf das Leben zu machen, neuen Mut zu fassen und sich seinem Leben (außerhalb des Bahnsteiges) zu stellen. Gemeinsam mit ihr beginnt er sein persönliches Abenteuer und wächst über sich selbst hinaus. 

Mir hat die Entwicklung des Charakters von Michele am besten gefallen. Von einem glücklichen Jungen, zu einem stillen und in sich gekehrten Mann bis hin zu einem starken Erwachsenen, der sich seinem Leben stellt, konnten wir ihn auf jeden seiner Abschnitte begleiten und neu kennen lernen. Während seiner Reise trifft Michele dabei auf viele verschiedene Menschen, die nicht immer nur etwas Gutes wollen ... 

Salvatore Basile hat mit seinem Schreibstil eine Geschichte mit zwei Protagonisten zum Leben erweckt, die nicht nur mir, sondern noch vielen weiteren Lesern schöne, aber auch nachdenkliche Lesestunden bereiten werden - uns aber auf jeden Fall unterhalten werden. Begebt euch mit Salvatore Basile, Michele und Elena gemeinsam auf die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands! In dieser Geschichte geht es nicht nur um den Verlust, sondern allen Voran um das Suchen und Finden von Glaube, Liebe und Hoffnung!

Veröffentlicht am 24.07.2017

Lebe dein Leben ... und zwar richtig!

Richtig leben
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Zum Inhalt:

»Wie lebt man so, dass man über jede Stunde sagen kann: Ja, ich bin mir und den anderen gerecht geworden?«

Mehr als 20.000 nächtliche Gespräche hat Jürgen Domian geführt. 20.000 Menschen ...

Zum Inhalt:

»Wie lebt man so, dass man über jede Stunde sagen kann: Ja, ich bin mir und den anderen gerecht geworden?«

Mehr als 20.000 nächtliche Gespräche hat Jürgen Domian geführt. 20.000 Menschen haben ihm von ihrem Leben erzählt – oft vom Falschen darin. Was aber heißt eigentlich: Richtig leben? Domian folgt den Leidenschaften des Menschen und findet so Antworten auf die Frage, die ihn und so viele andere bewegt. Ein Buch voller Geschichten und Gespräche, Begegnungen und Erfahrungen. Ein Buch über den Wert des Augenblicks und über eine Gegenwärtigkeit, die frei und lebendig macht.



Über den Autor:

Jürgen Domian wurde 1957 in Gummersbach geboren. Nachdem er bei verschiedenen Sendern der ARD als Autor und Reporter arbeitete, moderierte er von 1995 bis 2016 die bimediale Telefon-Talkshow »Domian«. 2003 wurde er für die Sendung mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.




Mein Fazit und meine Rezension:

Diese Rezension wird - wie viele in dem Genre "Lebenshilfe - Flow" - keine sein wie all die anderen, die ihr auf meinem Blog findet.

Richtig leben - allein der Titel des Buches regt zum Nachdenken an. Wie lebe ich richtig? Was heißt "richtig leben"? Und: ist mein "richtig leben" auch eines, mit dem andere auch umgehen können?

Bereits mit dem ersten Satz des Buches wird der Leser - und somit auch ich - direkt in das Geschehen und in die finale Fragestellung eingeführt:

"Würden Sie, liebe Leserin, lieber Leser, ihr Leben genau so, wie es bisher verlaufen ist, noch einmal leben wollen?"

Und ja, bereits nach diesem Satz musste ich inne halten und nachdenken. Würde ich mein Leben tatsächlich so noch einmal leben wollen? Oder würde ich etwas ändern wollen? An welchem Punkt in meinem Leben sind Dinge geschehen, die ich ungeschehen machen wollen würde - und welche Dinge würde ich genau so noch einmal geschehen lassen?

Fakt ist: hätte ich eine Fernbedienung zu meinem Leben in der Hand, auf der man auch zurückspulen könnte, dann würde ich etwas ändern und dieser Zeitpunkt würde einige Jahre in meinem jungen Leben zurück liegen. Ja, ich würde etwas ändern wollen und zwar eine Tatsache, die mich damals sehr aus der Bahn geworfen und stark beeinflusst hat - und zwar leider zum Negativen, denn zu diesem Zeitpunkt habe ich einen grundlegenden Teil meines Selbstvertrauens und auch meiner positiven Grundeinstellung verloren.

ABER: würde ich diesen Tag oder diesen Moment rückgängig machen und ihn ungeschehen machen, dann schließt sich mir - gerade jetzt, in diesem Moment - eine andere Frage an: hätte es etwas geändert? Eine sehr gute Frage. Und ich kann sie nicht mit Sicherheit beantworten. Ich weiß, dass mich dieser Moment, nicht nur negativ beeinflusst hat, er hat mich - im Nachhinein gesehen - auch starkt gemacht, wachsen lassen und mich auch verändert. Vielleicht würde ich heute anders denken und handeln, wäre es nicht passiert, vielleicht aber habe ich genau diesen Moment, so wie er geschehen ist, einfach gebraucht, um zu wachsen, um meine Persönlichkeit zu entwickeln und zu entfalten. Denn es heißt nicht, dass ich in meiner Entwicklung stehen geblieben bin, das Gegenteil ist der Fall.

Nun aber zurück zur Frage: was ist ein "richtiges leben" oder was ist "richtig leben". Richtig leben hat für jeden von uns eine andere Bedeutung, denn wir alle messen den Dingen auch andere Bedeutungen bei. Bei den einen ist es wichtig, weit zu kommen (egal ob privat oder in beruflicher Hinsicht), sie wollen viel erreichen und irgendwann auf ihr Leben zurück blicken und sagen können "DAS habe ich alles erreicht, DAS habe ich vollbracht!"

Andere hingegen möchten nicht in materieller Hinsicht weit kommen oder viel erlangen, sondern eher in spiritueller. Ihnen geht es eher um die geistige Entwicklung, das Wohlbefinden von anderen und was man tun kann, um der Gesellschaft zum Wohlbefinden zu verhelfen. Sie möchten keine materiellen Güter ansammeln, sondern Glücksmomente und Dankbarkeit.

Jürgen Domian hat sich auf seine ganz persönliche Reise begeben und ist vielen Menschen begegnet, die ihm erzählt haben, was für sie "richtig leben" bedeutet. Einige von ihnen haben mit Reue auf ihr Leben zurückgeblickt, haben nur das gesehen, was sie verpasst haben oder aber erst gar nicht hinbekommen haben. Sie trauern etwas hinterher, was vergangen ist und nicht wiederkommen wird, anstatt sich dem zu widmen, was sie alles vollbracht haben und damit zufrieden und vor allen Dingen dafür dankbar zu sein.

Wiederum andere sind glücklich, leben für den Augenblick, für den Moment, im Hier und Jetzt und genießen jede einzelne Sekunde ihres Daseins. Doch auch sie blicken irgendwann zurück.

Ein wichtiger Aspekt für Jürgen Domian sind die sieben Todsünden. Sie begleiten uns Menschen auf unserem gesamten Lebensweg und sind allgegenwärtig: Hochmut, Neid, Zorn, Trägheit, Habgier, Völlerei und Wollust. Und all diese, jene Todsünden, sind ebenfalls Auslöser für unsere Unzufriedenheit, dafür, dass wir wehmütig zurückblicken und uns nicht mit dem zufrieden geben können, was wir haben bzw. hatten. Der Autor beschreibt in seinem Buch viele Gespräche mit unterschiedlichen Menschen, jeder hat auf seine Art und Weise sein Leben gelebt, doch dem "richtig leben" scheint niemand so richtig näher gekommen zu sein. Bis zum Schluss alles ineinander greift.

Das Buch war für mich mit seinen 220 Seiten eine schnell durchgelesene Lektüre, aber sicherlich keine leichte Kost. Jede einzelne Geschichte hat mich zum Nachdenken und Überdenken angeregt und - wie ihr seht - rekapituliere auch ich bereits. Sehr gut gefallen hat mir die Art, wie Jürgen Domian seinen Ratgeber aufgebaut hat: er selbst ist auch im Zwiegespräch mit sich und gerade seine negative bzw. seine kritische Stimme hat einen hohen Stellenwert - und mag uns auch sehr bekannt vorkommen!

Was habe ich also aus dem Büchlein mitgenommen? Dass jede Minute zählt, dass jede Sekunde ein gewonnener Moment in meinem Leben ist und "richtig leben" reine Ansichtssache und Überzeugung ist. Ich gehe jetzt "richtig leben"!

Veröffentlicht am 21.07.2017

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
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Zum Inhalt:

Bea Weidemann kann es nicht fassen: Schlimm genug, dass ihr kleiner Verlag in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Aber dass sie nun als Tim Bergmanns persönliche Anstandsdame abgestellt ...

Zum Inhalt:

Bea Weidemann kann es nicht fassen: Schlimm genug, dass ihr kleiner Verlag in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Aber dass sie nun als Tim Bergmanns persönliche Anstandsdame abgestellt wird und mit ihm den Verlag retten soll, ist einfach zu viel für die junge PR-Referentin. Denn der schwierige Bestseller-Autor lässt sich von nichts und niemandem etwas vorschreiben – und ist genau die Sorte Mann, um die Bea sonst einen weiten Bogen macht. Herzklopfen hin oder her. Doch während sie versucht, das Chaos von Tim – und sich – abzuwenden, merkt sie bald, dass auch die Liebe absolut nichts von ihren Plänen hält …



Über die Autorin:

Kristina Günak wurde 1977 in Norddeutschland geboren. Nachdem sie jahrelang als Maklerin arbeitete, ist sie heute als Mediatorin und systemischer Coach tätig. 2011 erschien ihr erster Roman, und seither hat sie sich mit ihren humorvollen Büchern unter Liebesromanleserinnen einen Namen gemacht. Sie schreibt auch unter dem Pseudonym Kristina Steffan.

Mehr über die Autorin erfahrt ihr auf ihrer Homepage und auf Facebook!



Mein Fazit und meine Rezension:

Bea hat es wirklich nicht leicht: erst hat sie Stress im Job, kümmert sich auch noch um die Pflegekinder ihrer Mutter und dann ist da auch noch der Bestsellerautor Tim, mit dem sie auf Lesereise muss … was eigentlich noch? Doch das fleißige Bienchen Bea lässt sich davon nicht unterkriegen. Es wäre doch gelacht, wenn sie als Powerfrau das nicht stemmen könnte, wäre da nur nicht Tim, mit dem sie von Anfang an auf Kriegsfuß steht und der auch absolut keine Gelegenheit auslässt, sich bei ihr noch unbeliebter zu machen. Doch so gegensätzlich Tim und Bea auch zu Beginn sein mögen, umso mehr Parallelen finden sie, als sie auf der gemeinsamen Lesereise sind. Und auf einmal merken beide, dass sie doch gar nicht so unterschiedlich sind und eigentlich perfekt zueinander passen würden … wäre da nicht das Leben und andere Fettnäpfchen, die immer wieder dazwischen kommen würden …

Bea habe ich zu Beginn der Geschichte direkt in mein Herz geschlossen. Ja, sie ist vielleicht etwas stressig und stets unterwegs, immer auf Tour, steht niemals still und und und … aber im Grunde genommen ist sie eine herzensgute Seele, die immer parat steht, wenn Not am Mann (oder an der Frau) ist und stets gute Tipps und Ratschläge bereit hält. Mehr als einmal habe ich mich gefragt, wie sie das nur alles schafft, doch Bea ist tatsächlich das, was man eine Powerfrau nennt: energiegeladen und gut gelaunt! Was sie anpackt, das wird auch was! Kein Wunder also, dass sie mit dem Bestsellerautor Tim auf Lesereise geschickt wird.

Tim war nicht nur Bea unsympathisch, auch mit mir hat er es sich verscherzt. Egal, was Bea vorschlägt, für ihn ist einfach alles direkt falsch, nicht gut genug oder aber einfach nur Humbug! Ja, ihn hätte ich auch gern vor die Tür gesetzt. Man merkt also – bereits durch die Beschreibung der Charaktere schafft es die Autorin, den Leser direkt zu polarisieren und genau so soll es auch sein! Irgendwann merkt man aber, dass unter der rauen Schale doch ein liebenswerter und weicher Kern steckt und als die Beiden dann für sich entdecken, dass sie beide keine leichte Kindheit hatten, ist das Eis gebrochen. Die Entwicklung des Charakters Tim ist zwar für den Leser vorhersehbar, doch passt sie einfach sehr gut zur Geschichte und ist unterhaltsam. Ich habe mich zu keiner Zeit gelangweilt.

Für mich war es mein erster Roman von Kristina Günak, doch habe ich mittlerweile schon so viele weitere Rezensionen und gute Kritiken über ihre anderen Liebesromane gelesen, dass dieser hier nicht mein letzer gewesen sein wird! Die Autorin schafft es einfach mit ihrem lebendigen und flüssigen Schreibstil den Leser „bei der Stange zu halten“ und zu unterhalten. Mir ist es manche Male sehr schwer gefallen, meinen Kindle aus der Hand zu legen, die kurzen, aber prägnanten Kapitel tun ihr übriges.

Die Geschichte hat zwar nicht so viel Tiefgang, aber ist auf jeden Fall ein unterhaltsamer Zeitvertreib und gehört in jedes Bücherregal (oder auf jeden Ebookreader). Für mich eine klare Empfehlung!

Veröffentlicht am 21.07.2017

Pusteblumensommer

Pusteblumensommer
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Zum Inhalt:

Charlotte Kristen ist Ende vierzig und alleinerziehende Mutter von Malte, 14, einem Asperger Autisten. Die beiden leben glücklich zusammen in Wismar, und Charlotte baut sich gerade eine eigene ...

Zum Inhalt:

Charlotte Kristen ist Ende vierzig und alleinerziehende Mutter von Malte, 14, einem Asperger Autisten. Die beiden leben glücklich zusammen in Wismar, und Charlotte baut sich gerade eine eigene Ziegenkäserei auf einer kleinen Ostseeinsel auf. Mit Männern hatte Charlotte immer nur Pech, und eigentlich hat sie mit dem Thema abgeschlossen. Bis sie — wegen eines dummen Sturzes — plötzlich ihr Gedächtnis verliert. Danach sieht sie den besten Freund und den längst abgelegten Ex nämlich in einem ganz anderen Licht ... Und muss sich entweder ganz schnell an alles erinnern — oder eine längst fällige Entscheidung treffen.



Über die Autorin:

Susanne Lieder wurde 1963 in Ostwestfalen geboren. Sie ist verheiratet und hat drei erwachsene Söhne. Inzwischen lebt sie mit ihrem Mann auf einem kleinen Resthof in der Nähe von Bremen. Wenn sie könnte, würde sie sofort auf den Darß ziehen.




Mein Fazit und meine Rezension:

Charlotte hat in ihrem Leben schon einiges erlebt und möchte sich nun - mit Ende 40 - endlich ihren Lebenstraum erfüllen und auf der Nordseeinsel Poel eine eigene Ziegenkäserei eröffnen. Dabei hat sie es nicht leicht, denn nicht nur am alten Bauernhaus ist einiges zu tun, auch ihr 14-jähriger Sohn Malte kommt mit den Veränderungen nicht klar - denn er ist Asperger Autist. Man sieht also, keine leichte Situation für Charlotte, aber sie gibt ihr Bestes. Als dann noch ein Unfall auf dem Hof passiert und ihr der charmante Jo zur Hilfe eilt merkt sie, dass das Leben doch auch noch einige Überraschungen für sie bereit hält, mit denen sie einfach nicht mehr gerechnet hat ...

Die Geschichte von Charlotte hat mich direkt zurück in meine Urlaubserinnerungen katapultiert :D Nein, ich habe kein Bauernhaus gekauft und renoviert und auf der Insel Poel war ich auch noch nicht, doch ich liebe einfach den Strand und das Meer, bin im Herzen ein Ostseekind und besuche fast jährlich einmal die Nordsee. Was will man also mehr? Charlotte weiß es. Sie möchte endlich ihren Traum verwirklichen und tut einiges dafür. Zu verlieren hat sie nichts mehr ... mit Ausnahme ihrer Gesundheit, denn die Renovierungen sind nicht gerade leicht und auch ihr Sohn Malte hält sie auf Trab. Aber Charlotte meistert so einige Herausforderungen mit Bravour - auch ohne Mann. Und plötzlich - obwohl man nicht damit gerechnet hat - tritt ein Mann in ihr Leben: Jo. Charismatisch, freundlich und mit helfender Hand zur Stelle ist er ihr Retter in größter Not. Ihr Schutzengel? Da ist klar, dass Charlotte in so einer Situation von ihren Gefühlen aus der Bahn geworfen wird. Und dann taucht auch noch ihr Ex auf. Tja, die lieben Männer machen uns Frauen das Leben nicht gerade leicht.

Aber Charlotte hat ein schönes Leben verdient. Bereits während den ersten paar Seiten habe ich sie richtig lieb gewonnen und kann mir auch jetzt noch vorstellen "ja, das ist eine gute Freundin" - obgleich des Altersunterschiedes. Man merkt, dass sie reif und erwachsen ist und sich einfach nicht unterkriegen lässt - außer bei Männern. Aber - hey - bei welcher Frau ist das nicht so?! Doch auch mit Malte hat sie es nicht immer leicht gehabt. Aber Charlotte liebt ihren Sohn über alles und verliert niemals den Mut oder aber die Zuneigung zu ihm.

Sehr gefallen hat mir auch, dass es so viele Menschen gibt, die ihr geholfen haben, einfach selbstlos ihre Hilfe angeboten und für sie da waren. Solche Menschen kann jeder gebrauchen - egal in welcher Situation man sich gerade befindet und genau das macht für mich auch den nordischen Charme aus und ist einer der Gründe (mit Ausnahme der Landschaften und der Schafe), weswegen ich immer wieder zur Nordsee oder auch Ostsee fahren werde! ♥

Alle, die in der nächsten Zeit keinen Urlaub machen können, kann ich einfach nur diese Lektüre empfehlen, denn mit ihr gelangt man ein kleines Stücken näher ans Meer.

Für mich war es das erste Buch von Susanne Lieder, aber aufgrund ihres flüssigen und wunderbar bildhaften Schreibstil wird es definitiv nicht mein Letztes gewesen sein!

Veröffentlicht am 18.07.2017

Eine Geschichte mit viel Esprit und Flair! Gute Urlaubslektüre!

Mittsommerleuchten
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Zum Inhalt:

Gloria dachte mit ihren 53 Jahren eigentlich, das Leben hätte keine Höhepunkte mehr zu bieten. Jetzt soll die schwedische Operndiva die Hauptrolle in »Carmen« übernehmen. Aber der Gedanke ...

Zum Inhalt:

Gloria dachte mit ihren 53 Jahren eigentlich, das Leben hätte keine Höhepunkte mehr zu bieten. Jetzt soll die schwedische Operndiva die Hauptrolle in »Carmen« übernehmen. Aber der Gedanke an die Proben versetzt sie in Panik – denn in den beiden männlichen Hauptrollen sollen ausgerechnet zwei ihrer alten Liebhaber auftreten. Glorias Schwester Agnes dagegen führt eine stabile Beziehung. Aber irgendwann hält sie so viel Stabilität und Ereignislosigkeit nicht mehr aus, trennt sich von ihrem Mann und flüchtet zu Gloria. Gemeinsam gelingt es den beiden ungleichen Schwestern, das Gefühlschaos zu lichten. Gloria und Agnes entdecken, dass es nie zu spät ist, das Glück zu suchen – und zu finden.



Über die Autorin:

Åsa Hellberg wurde 1962 in Fjällbacka geboren. Heute lebt sie mit Sohn, Katze und ihrem Lebensgefährten in Stockholm. Sie arbeitete unter anderem als Flugbegleiterin, Coach und Dozentin, bevor sie mit dem Schreiben begann. Mit ihren Bestseller-Romanen schrieb sie sich auf Anhieb in die Herzen der Leserinnen.

Mehr über Asa Hellberg erfahrt ihr auf ihrer Homepage.



Mein Fazit und meine Rezension:

Gloria ist mit ihren 53 Jahre noch lange nicht am Ende ihrer Karriereleiter angelangt. Denn gerade, als sie denkt, es sei vorbei, geht es noch einmal steil bergauf: Gloria wird in der Oper "Carmen" gebucht und soll dort ebenfalls die Hauptrolle der Carmen übernehmen. Natürlich ist Gloria begeistert und nimmt diesen Auftrag an. Womit sie allerdings nicht gerechnet hat ist mit dem Erscheinen von zwei Exgeliebten, die ebenfalls an der Oper mitwirken. Eigentlich kein Problem, wenn beide nicht immer noch eine gewisse Faszination auf Gloria ausstrahlen würden und sie damit immer mehr in ihre Netze gerät ...

Dann gibt es da noch ihre Schwester Agnes, die stets hoch oben über den Wolken lebt - als Pilotin. Agnes ist seit 30 Jahren glücklich verheiratet - dachte Gloria jedenfalls und Agnes auch, doch dann steht eine Trennung ins Haus und beide Schwestern gehen gemeinsam auf die Suche in der Vergangenheit, um herauszufinden, was ihre Familie alles verheimlicht.

Gloria und Agnes - ein Schwesternpaar, das sich sofort in mein Herz geschlichen hat! Beide sind im besten Alter und haben schon einiges erlebt, insbesondere Gloria hat es faustdick hinter den Ohren! Da wundert es auch nicht, dass gerade sie in der Oper "Carmen" nicht nur die Hauptrolle ergattert, sondern dabei auch noch auf zwei Verflossene trifft, die nach wie vor eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf sie auswirken. Allein bei den Proben zu der Oper hat der Leser einiges zu schmunzeln und lachen, doch nicht immer gibt es nur Freudentränen. Hierbei sind tiefe Emotionen gefragt, die von der Autorin auch nacheinander abgerufen werden.

Ich habe die beiden rüstigen Damen bereits nach den ersten paar Seiten einfach lieb gewonnen. Sie sind authentisch, stehen mitten im Leben und wissen, wovon sie sprechen. Als es dann aber daran geht, den Hausrat von Agnes und ihrem Mann auseinander zu dividieren und die beiden Schwestern im Keller nicht nur auf die Sachen von Agnes stolpern, sondern auch noch über die ihrer Eltern, begeben sich die beide auf eine Suche nach dem Warum in die Vergangenheit - und dabei müssen sie feststellen, dass tatsächlich nicht alles so ist, wie es zu sein scheint!

Mir hat die Geschichte wirklich sehr gut gefallen! Asa Hellberg hat einen frischen und flüssigen Schreibstil, der auch zu den beiden Damen passt. Das eBook konnte ich kaum aus den Händen legen und eigentlich hätte ich gerne gewusst, wie es mit den beiden Damen weiter geht. Ich kann diese Geschichte einfach nur weiterempfehlen - und das auch schon allein aufgrund des wunderschönen Covers ;)