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Veröffentlicht am 17.09.2017

vielleicht war sie doch geplant

Eine ungeplante Reise nach Wien
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Zum Inhalt:

Judiths Großmutter, die der wichtigste Bezugspunkt in ihrem Leben war, stirbt. Eine Geschäftsreise, ein Familienring und eine alte Schallplattenaufnahme der Lehár-Operette Giuditta führen ...

Zum Inhalt:

Judiths Großmutter, die der wichtigste Bezugspunkt in ihrem Leben war, stirbt. Eine Geschäftsreise, ein Familienring und eine alte Schallplattenaufnahme der Lehár-Operette Giuditta führen die Enkelin nach Wien, wo die Großmutter während der Nazizeit eine gefeierte Operettensängerin war. Eine ungewöhnliche Spurensuche beginnt: Cafés, Hotelkulissen, Opernhäuser und das Wiener Flair versetzen Judith in vergangene Epochen zurück. Als sie auch noch den faszinierten Heurigenlokal-Betreiber Leo kennenlernt, beginnt die junge Frau über Le-bensläufe und das eigene Glück nachzudenken.

Erst jetzt wird sie sich bewusst, wie eingefahren ihre Ehe ist, wie sehr sie und ihr Mann sich auseinandergelebt haben und wie unglücklich sie in ihrem Job ist. Und je tiefer Judith nach den Geheimnissen ihrer Großmutter gräbt, je mehr sie dem Wiener Charme verfällt, desto mehr stellt sie auch ihr eigenes Leben auf den Prüfstand. Eine Entscheidung über ihre Zukunft rückt immer näher, eine Entscheidung, die alles zu verändern verheißt.



Über die Autorin:

Ingrid Walter wurde 1963 in Oberstdorf im Allgäu geboren und lebt seit ihrem fünften Lebensjahr in Offenbach am Main. Sie studierte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Germanistik, Kunstgeschichte und Amerikanistik und veröffentlichte im Jahr 2000 ihre wissenschaftliche Arbeit über Autobiographien deutschsprachiger Schriftstellerinnen im amerikanischen Exil „Dem Verlorenen nachspüren“. Nach dem Studium arbeitete sie als Journalistin für unterschiedliche Fachzeitschriften wie beispielsweise das Branchenblatt „Horizont“ im Deutschen Fachverlag. Später war sie lange Jahre als PR-Beraterin in internationalen Agenturen tätig. 2011 eröffnete sie ihre Agentur für Kommunikation und Content Walter Wortware in Offenbach am Main.

Sie ist Absolventin des Poetikseminars „Die Kunst des Erzählens“ von Bodo Kirchhoff. Ihre Erzählung „Das Etui“ wurde 2004 wurde von der Stiftung Lesen mit einem Literaturpreis ausgezeichnet und auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert. 2013 hat sie den Stadtführer „Offenbach zu Fuß“ im Frankfurter Societätsverlag veröffentlicht. 2014 publizierte sie innerhalb der Autorengruppe „Autoren unterwegs“ die Anthologie „Literatur zur Werkzeit“ in der Reihe Offenbacher Editionen bei Berthold. Der Band enthält Erzählungen, Kurzgeschichten und Gedichte von sechs Autoren aus Offenbach und Frankfurt. Es sind dies die Ergebnisse von 12 Lesungen, die über das Jahr an unterschiedlichen nicht literarischen Orten stattfanden.

Im Oktober 2016 erscheint ihr erster Roman „Eine ungeplante Reise nach Wien“ beim Frankfurter Größenwahn-Verlag. Ingrid Walter inszeniert darin ein farbenprächtiges Bild von Wien und bettet darin die Geschichten zweier interessanter Frauengestalten ein: Auf der einen Seite die der gefeierten Operettensängerin in der Nazizeit, verlobt mit einem jüdischen Tenor, und auf der anderen, Jahre später, die der Enkelin, die nicht nur ein Stück verschütteter Familiengeschichte entdeckt, sondern auch sich selbst.



Mein Fazit und meine Rezension:

Judith verliert ihre wichtigste Bezugsperson in ihrem Leben: ihre geliebte Großmutter und mit ihr ein helles Licht am Firmament. Doch bereits im Kindesalter hat sie einige Geheimnisse entdeckt, die mit ihrer Großmutter zusammenhängen und die niemals gelüftet wurden. Heute begibt sie sich auf die Reise, um ihre Großmutter besser kennen zu lernen und auch verstehen zu lernen. Judith reist nach Wien und findet dort, neben dem charmanten Wiener Flair, nicht nur die Vergangenheit ihrer Großmutter und das schillernde Leben einer Operettensängerin, sondern auch ein Stück weit sich selbst und den Beginn für eine glückliche Zukunft.

Direkt zu Beginn des Buches verliert Judith ihre geliebte Großmutter. Judith, die als Kind immer so getan hat, als ob sie bei der Großmutter Staub gewischt hat, wenn sie dort zu Besuch war, und tatsächlich die wunderbaren Schallplatten ihrer Oma gehört , zu den Klängen der Musik getanzt und noch viele weitere Geheimnisse aus dem früheren Leben ihrer Großmutter gefunden hat. Doch das bleibt es mit dem Tod ihrer Großmutter weiterhin: Geheimnisse. Judith vergeht vor Trauer, doch das Leben muss weitergehen und so führt sie eine Geschäftsreise nach Wien. Dabei ist es so viel mehr als nur eine Geschäftsreise, den auf der Reise entdeckt Judith endlich, was bzw. wen ihre Großmutter geliebt hat.

Doch sind wir nicht nur als Leser im schillernden Wien gemeinsam mit Judith unterwegs, um das Leben ihrer Großmutter zu erforschen, nein, auch Judith selbst trifft dort auf einen Mann, der sie bereits bei seinem ersten Treffen verzaubert und ihr Leben ordentlich durcheinander wirbelt. Dabei treffen wir nicht nur auf Liebe oder aber Chaos, sondern in erster Linie auf Melancholie, auf den süßen Schmerz, der sogar uns Leser durch das gesamte Buch hinweg begleitet.

Ingrid Walter hat es mit ihrer wunderbar schillernden und traurigen, doch zugleich auch hoffnungsvollen Geschichte geschafft, zwei Schicksale miteinander zu vereinen und dem Leser näher zu bringen. So befinden wir uns zunächst in Frankfurt, im regen Geschäftstreiben, ständig auf dem Sprung, immer unterwegs und verlieren uns dabei fast selbst. Um dann (endlich) eine kleine Auszeit zu bekommen und zwar in der wunderschönen Stadt Wien, die nicht nur architektonisch und auch historisch brilliert, sondern auch künstlerisch und vor allen Dingen musikalisch, denn hier spielte sich der Hauptteil des Lebens von Judiths Großmutter als Operettensängerin ab.

Ich selbst war schon in Wien und habe einige Ort wieder erkannt. Damals kam es mir nicht so wunderbar vor, doch nachdem ich dieses Buch gelesen habe, überlege ich, ob ich nicht doch noch mal einen Versuch wagen sollte und Wien besuchen sollte – um auf den Spuren von Judith und ihrer Großmutter zu wandeln und deren Geschichte auch für mich zu entdecken.

Ich kann euch nur eine Leseempfehlung aussprechen – vielleicht findet ihr euch dann selbst auch einmal in Wien wieder?

Veröffentlicht am 15.08.2017

Engelsnacht - ein wahrhaftig guter Auftakt!

Engelsnacht
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UNHEILVOLL UND SCHICKSALHAFT: DIE GESCHICHTE EINER LIEBE DURCH DIE JAHRHUNDERTE

Lucinda ist 17 und den ersten Tag auf dem Internat, als sie ihn sieht: Daniel Grigori, den unglaublich attraktiven ...

Zum Inhalt:

UNHEILVOLL UND SCHICKSALHAFT: DIE GESCHICHTE EINER LIEBE DURCH DIE JAHRHUNDERTE

Lucinda ist 17 und den ersten Tag auf dem Internat, als sie ihn sieht: Daniel Grigori, den unglaublich attraktiven Jungen, von dem sie sicher ist, dass sie ihm schon einmal begegnet ist. Daniel jedoch behauptet, sie nicht zu kennen – er scheint sie sogar zu hassen und weicht ihr aus, wo immer er kann. Doch immer wenn Luce etwas Schlimmes widerfährt, ist er zur Stelle. Mehrfach rettet er ihr Leben. Allmählich kommen die beiden sich näher, und da erst erfährt Luce, welches Geheimnis sie beide umgibt: Daniel ist ein gefallener Engel, dazu verdammt, für immer auf der Erde umherzuwandern. Luce aber ist dazu verdammt, alle siebzehn Jahre wiedergeboren zu werden, sich jedes Mal aufs Neue unsterblich in Daniel zu verlieben – und den Tod zu finden, sobald sie sich näherkommen …



Über die Autorin:

Lauren Kate wuchs in Dallas auf, arbeitete einige Zeit in einem New Yorker Verlag und zog dann nach Kalifornien, wo sie Creative Writing studierte, bevor sie zu schreiben begann. Ihre romantische Fantasyserie über den gefallenen Engel Daniel und seine große Liebe Luce wurde weltweit zum Bestseller.

Mehr Informationen zu Lauren Kate erfahrt ihr auf ihrer Homepage.



Mein Fazit und meine Rezension:

Lucinda steht kurz vor ihrem 17. Geburtstag als ein schreckliches Unglück sie aus ihrem gewohnten Umfeld reißt: der Tod eines Freundes. Da man ihre Unschuld nicht beweisen kann, ihre Schuld aber ebenfalls nicht, wird Lucinda von ihren Eltern auf das Internet Sword & Cross geschickt - einem Internet für schwer erziehbare Jugendliche. Dort trifft Lucinda - genannt Luce - nicht nur auf die schräge Arriane, die sie unter ihre Fittiche nimmt und ihr zeigt wie in Sword & Cross "der Hase läuft", sondern auch auf die schüchterne Penn und viele weitere künftige Mitschüler. Einer von ihnen hat es Luce aber besonders angetan: der geheimnisvolle und attraktive Daniel Grigori - der vom ersten Tag seine Abneigung gegenüber ihr offenbart. Das sind ja schöne Aussichten! Gäbe es da nicht Cam, den düsteren, aber ebenfalls gut aussehenden und faszinierenden Jungen, der ihr auf geheimnisvolle Art und Weise den Kopf verdreht. Und als ob das nicht genug wäre, treiben sich da immer noch die Schatten in ihrem Umfeld herum, die stets darauf lauern, dass Luce einen Menschen näher an sich heran lässt, um dann - gnadenlos - zuzuschlagen. Doch Luce war noch nie sicherer als an diesem Internat, denn Daniel ist nicht nur attraktiv und geheimnisvoll, sondern immer zur Stelle, wenn man ihn braucht und das hängt an seiner Berufung- denn Daniel ist einer der "gefallenen Engel" ...

Luce hatte bis jetzt kein leichtes Leben. Wer denkt, das Leben eines Jugendlichen wäre schwer, der sollte nicht mit ihr tauschen wollen! Denn Luce umgibt ein dunkles Geheimnis, nur hat sie keine Ahnung, was genau es ist. Die dunklen Schatten verfolgen sie schon, seitdem sie ein Kind war. Mit Medikamenten haben ihre Eltern versucht, sie von ihnen zu befreien, bis Luce irgendwann keine Schatten mehr "gesehen hat" - um all den Medikamenten zu entkommen. Doch dann trifft es sie wirklich hart, denn Luce wird in einen tödlichen Vorfall entwickelt, dem sie auf wundersame Weise unversehrt entkommt. Ein Grund mehr für den Richter und die weiteren Beteiligten anzunehmen, dass sie an allem Schuld war. Welche Bürde soll ein junges Mädchen aber tragen können? Ich war verwundert als ihre Eltern sich dazu entschieden haben, Luce in das Internat Sword & Cross zu stecken - einer Besserungsanstalt für Jugendliche, die - der Beschreibung der Autorin nach - eine alte und zerfallene Militärakademie ist und einem Gefängnis gleicht. Die Schüler werden dort alle vereinheitlicht - sollen schwarze Kleidung tragen, um nicht aufzubegehren und einem streng getakteten Tagesablauf verfolgen, um nicht aus der Gewohnheit ausbrechen zu können. Bereits während dem Lesen ist es mir eiskalt den Rücken runter gelaufen. Luce gehört da meiner Meinung nach überhaupt nicht hin!

Doch dann trifft sie dort auf Daniel Grigori, den sie von Beginn an zu kennen scheint - obwohl sie ihm (zumindest in diesem Leben) noch nicht begegnet ist. Und auch er macht im ersten Moment keinen guten Eindruck: weder auf Luce, noch auf den Leser! Aber man ahnt, dass sich da etwas anbahnen könnte, nur ist wirklich die Frage: wie? Einige Seiten später wissen wir es Geduld ist eine Tugend und wir erfahren den Beginn einer wundervollen Liebesgeschichte, die sich schon über mehrere tausend Jahre hinweg hinzieht - aber auch einer Liebesgeschichte, die tragischer nicht enden könnte: stets muss der Junge seine geliebte zu Grabe tragen bis er 17 Jahre später erneut auf sie trifft, um sie zu verlieren.

Der Klappentext verrät schon einiges von der Geschichte und ich konnte mir auch nicht so recht vorstellen, wie die Autorin diese umsetzen möchte. Zu Beginn war es auch etwas langatmig und man ist auf der Stelle getreten, doch irgendwann ging es dann los und das Ganze nahm regelrecht an Fahrt auf.

Daniel Grigori, der gefallene Engel, der Engel, der sich nicht entscheiden konnte zwischen seinem Gott und Luzifer - der Engel, der sich für die Liebe zu einer Frau entschieden hat und damit auf alle Ewigkeit verdammt wurde und viele weitere Engel mit sich riss - ist hier eine Schlüsselfigur für uns Leser. Anfangs ist es schwierig etwas über ihn oder dessen Vergangenheit bzw. sein Leben zu erfahren, da er sich uns allen gegenüber verschließt, doch irgendwann fügt sich alles zusammen und ist schlüssig. Mir hat hierbei insbesondere der religiöse Aspekt gefallen, der wunderbar mit vielen historischen Ereignissen in Verbindung gebracht wurde.

Wenn ihr jetzt denkt, ich verrate euch zu viel, dann täuscht ihr euch! Denn das, WAS ich euch verrate, habt ihr bereits dem Klappentext entnehmen können ;) Ich verrate euch aber keine Schlüsselszenen, keine Kämpfe, keine Gefahrensituationen oder andere Situationen, in die sich Luce immer wieder bringt. Nein! Denn ihr sollt selbst entscheiden, ob ihr das Buch lesen möchtet und ob euch diese Geschichte gefällt.

Aber weiter gehts, denn wir haben noch mehr Charaktere zu beleuchten, die eine Hauptrolle inne haben: Cam, ein weiterer gefallener Engel, ebenfalls gut aussehend, geheimnisvoll und anziehend. Luce kann sich zwischen den beiden Engeln nicht so wirklich entscheiden und doch wissen wir, dass es nur einer der Beiden in ihre Lebensgeschichte geschafft hat und es auch, wegen ihr verflucht zu werden. Cam ist in dieser Geschichte eine Art Antiheld - er ist düster, er tut Verbotenes ohne erwischt zu werden und ist trotzdem für Luce da und sehr aufmerksam. Ihm kommt definitiv die Rolle des "Bad Boy" zu - und sie steht ihm ausgesprochen gut!

Dann gibt es noch die weiteren Mitschüler von Luce: Arriane, Gabbe, Roland, Penn und Molly. Jeder auf seine Art verwirrend, aber auch einzigartig. Welche Rolle die einzelnen Personen aber in der Geschichte spielen, möchte ich euch nicht verraten. Das sollt ihr schon selbst herausfinden. (Einen kleinen Überblick über die Charaktere der Bücher findet ihr hier.)

Zunächst dachte ich wirklich, man könnte in dieser Geschichte einen "Abklatsch" von Twilight sehen - der Böse, der Gute und das Mädchen. Doch hier ist es anders aufgezogen, hier erhält man noch einen religiösen Hintergrund und eine Geschichte, die es in sich hat. Lauren Kate hat mich mit ihrem ersten Band der Trilogie nicht enttäuscht und - obwohl ihr Werk 445 Seiten umfasst - konnte ich es keinen Moment aus der Hand legen, ohne zu überlegen, wie es wohl weitergehen mag. Das tragische Schicksal von Luce, Daniel und Cam ist in meinem Gedächtnis hängen geblieben und so ist es für euch bestimmt auch nicht verwunderlich, wenn ich mir jetzt schnell Band 2 und 3 zulege ;)

Alle Fantasy-Fans werden definitiv auf ihre Kosten kommen, aber sie sollten sich keinesfalls auf eine Twilight-Geschichte oder eine magische Welt von Harry Potter einstellen ... hier trifft man eher auf einen Hauch von "Gods Army" I bis III ...

Veröffentlicht am 30.07.2017

Keine leichte Sommerlektüre, aber eine tolle Geschichte!

Piniensommer
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Zum Inhalt:

EINE SIZILIANISCHE LIEBE VOLLER SEHNSUCHT UND SCHMERZ

Stella und Nicola fühlen sich seit Kindertagen zueinander hingezogen. Obwohl ihre Familien alles getan haben, um ihre Liebe zu zerstören, ...

Zum Inhalt:

EINE SIZILIANISCHE LIEBE VOLLER SEHNSUCHT UND SCHMERZ

Stella und Nicola fühlen sich seit Kindertagen zueinander hingezogen. Obwohl ihre Familien alles getan haben, um ihre Liebe zu zerstören, ist diese über die Jahre nur noch stärker geworden. Während Stella unbedingt Architektin werden möchte, ist Nicola leidenschaftlicher Apnoetaucher. Tag für Tag steigt er in die gefährlichen Tiefen des blauen Meeres hinab und genießt die Musik der Stille. Die beiden Liebenden träumen von einem selbstbestimmten Leben. Doch dann schlägt das Schicksal völlig unerwartet zu ...



Über die Autorin: 

Stefanie Gerstenberger, 1965 in Osnabrück geboren, studierte Deutsch und Sport. Sie wechselte ins Hotelfach, lebte und arbeitete u. a. auf Elba und Sizilien. Nach einigen Jahren als Requisiteurin für Film und Fernsehen begann sie selbst zu schreiben. Ihr erster Roman "Das Limonenhaus" wurde von der Presse hoch gelobt und auf Anhieb ein Bestseller, gefolgt von "Magdalenas Garten", "Oleanderregen", "Orangenmond" und "Das Sternenboot". Die Autorin wurde mit dem DeLiA-Literaturpreis ausgezeichnet und lebt mit ihrer Familie in Köln.

Mehr über die Autorin erfahrt ihr auf ihrer Homepage. 



Mein Fazit und meine Rezension: 

Wir steigen ein in ein Sizilien der 60er Jahre. Stella und Nicola kennen sich seit Kindertagen und immer mehr erwacht in beiden das Gefühl von Zuneigung, welches in Liebe mündet. Doch die beiden Liebenden haben es nicht leicht, denn zwei Familien agieren gegen sie und möchte sie auseinander reißen. So sehen sie sich nicht nur gegenüber der angespannten politischen Lage in ihrem Land und den normalen Probleme des Erwachsenwerdens gegenüber, sondern auch ihrer Familien. Und dann geschieht auch noch ein tragisches Unglück, das Stellas Leben aus den Fugen hebt ... 

Stella ist eine junge Frau und wurde einst von ihrer Familie verstoßen. Ihre Tante hat sich ihrer angenommen und sie zu einer liebenvollen, aber auch starken Frau großgezogen. Stella weiß, was sie will und steht für ihre Rechte ein. 

Dann gibt es da noch Nicola. Ein Draufgänger, der seinen Charme richtig einzusetzen weiß und dem die Schule eigentlich egal ist. Nicola ist das genaue Gegenteil von Stella - weswegen sich beide wohl so perfekt ergänzen. Beide haben sich nach der Schule für ein Studium der Architektur eingeschrieben und möchten damit beginnen, doch Nicola kommt immer wieder zu seiner Leidenschaft, das Apnoetauchen, zurück.

Während der Geschichte erleben wir Leser, was es heißt, erwachsen zu werden, sich gegen seine eigene Familie zu stellen und trotzdem weiter seinen Träumen zu folgen. 

Das Buch "Piniensommer" baut auf den ersten Band "Das Sternenboot" auf. Aber, keine Sorge! Auch, wenn ihr Band 1 nicht gelesen habt, könnt ihr sehr gut in Band 2 einsteigen! Ich selbst kenne Band 1 (leider) auch nicht, werde das aber zu gegebener Zeit definitiv ändern! Die Geschichte der beiden Liebenden Stella und Nicola hat mich zutiefst berührt. Stella ist eine junge Frau, die den Leser einfach mitreißen kann. Sie liebt, sie lacht, sie weint - sie lebt einfach und gibt niemals auf. 

Nicola hingegen hätte ich gerne des Öfteren an den Schultern genommen und ihn ordentlich geschüttelt ... aber gut, er ist ein junger Mann, der sein Leben ebenfalls leben will, sich mehr auf sich selbst bezieht und seinen Charme einfach einzusetzen weiß. Ab und an habe ich mir gewünscht, dass Stella doch noch einen Anderen findet, doch, nachdem ich das Buch beendet habe, weiß ich, dass es keinen Besseren für sie gegeben hat! Stella und Nicola passen einfach zusammen, gehören zusammen und müssen zusammen sein. 

Stefanie Gerstenberger hat mich mit ihrer Geschichte mit ins entfernte Sizilien vergangener Tage genommen. Ich habe viele wunderschöne Landschaften gesehen, die Mentalität der Sizilianer kennen gelernt und bin einer tragischen Liebe begegnet. Auch, wenn es sich letzten Endes um keine leichte Sommerlektüre handelt, so erleben wir einen wunderschönen Sommer - einen Sommer, den ich nur weiterempfehlen kann. (Im Übrigen: die erzählte Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit, was das Ganze natürlich noch intensiver gestaltet!)

Veröffentlicht am 24.07.2017

Vom Suchen und Finden

Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands
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Zum Inhalt: 

NUR WER SICH VERLIERT, KANN SICH AUCH FINDEN ...

Seit seine Mutter ihn als Kind verlassen hat, lebt der dreißigjährige Michele von der Außenwelt abgeschottet im Bahnhofshäuschen eines verschlafenen, ...

Zum Inhalt: 

NUR WER SICH VERLIERT, KANN SICH AUCH FINDEN ...

Seit seine Mutter ihn als Kind verlassen hat, lebt der dreißigjährige Michele von der Außenwelt abgeschottet im Bahnhofshäuschen eines verschlafenen, idyllischen Dorfs in Italien. Seine einzige Gesellschaft sind die liegengebliebenen Gegenstände, die er im täglich ein- und ausfahrenden Zug einsammelt und in seinem Zuhause um sich schart. Doch dann begegnet ihm Elena, die sein Leben wie ein Wirbelwind auf den Kopf stellt und ihn aus seiner Einsamkeit reißt. Als er kurz darauf sein altes Tagebuch wiederfindet, das seine Mutter damals mitnahm, als sie aus seinem Leben verschwand, gibt dies den Anstoß für eine wundersame Reise quer durch Italien, die Micheles ganzes Leben verändern wird …



Über den Autor:

Salvatore Basile wurde in Neapel geboren und lebt heute in Rom, wo er als Drehbuchautor und Regisseur arbeitet. Seit über zehn Jahren lehrt er kreatives Schreiben an der Alta Scuola in Media Communicazione e Spettacolo dell’Università Cattolica in Mailand. Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands ist sein erster Roman.



Mein Fazit und meine Rezension: 

Es war einmal ein kleiner Junge, dessen Vater bei der Bahn arbeitete. Sein Vater kam immer spät abends nach Hause und war müde von dem langen Tag - sobald er Zuhause war gab es nur noch Essen und das allabendliche Fernsehprogramm. Der Junge aber war eher nebensächlich. Doch er war nicht allein, denn er hatte seine geliebte Mutter, die mit ihm lachte und ihm viel beibrachte - bis zu dem Tag, an dem er sie mit großen Koffern in der Diele stehen sieht, bis zu dem Tag, an der der geliebte und freundliche Zug seine Mutter mit fort genommen und aus seinem Leben entführt hat. Von da an war eine große Lücke in seinem Leben geblieben, die nur mit Fundsachen gefüllt werden konnte ... und dieser Junge heißt Michele und lebt in einem kleinen Dorf in Italien. 

Vielleicht hätte die Geschichte tatsächlich so beginnen sollen oder aber können - tut sie aber nicht. Denn wir haben es hier nicht mit einem Märchen zu tun, sondern mit einer Begebenheit, die einen kleinen Jungen in jungen Jahren seine Mutter entreißt. Nicht aufgrund eines Todesfalles oder eines Unfalls, sondern aufgrund einer einfachen Begebenheit: seine Mutter hat eines Tages beschlossen, ihn zu verlassen. Den Grund wird Michele aber nicht erfahren, auch nicht von seinem Vater. Zeitblende - Michele ist erwachsen. Er selbst passt nun auf "seinen" Zug auf, sagt ihm jeden Morgen Auf Wiedersehen und begrüßt ihn jeden Abend wieder in seinem Bahnhof, um seinen Kontrollgang zu machen und all die Waggons sauber zu halten. Fast täglich stößt er dabei auf Gegenstände, die einfach liegen gelassen wurden - von ihren Besitzern vergessen wurden und nach denen auch nicht gesucht wird. Diese Gegenstände begleiten Michele in seinem Leben und werden ihm gute Freunde, denn das ist das einzige, was Michele nach dem Tod seines Vaters geblieben ist: seine Fundsachen - Freunde hat der komische Mann nicht. Bis eines Tages die quirlige Elena an sein Fenster klopft und nach ihrer Puppe Milu sucht, die sie im Zug vergessen hat. Dabei verbindet Milu und Elena eine besondere Geschichte und bald auch Michele und Elena - denn beide haben etwas in ihrem Leben verloren, dessen Platz ausgefüllt werden muss. Und dann geschieht das Unmögliche: die Vergangenheit holt Michele ein ... 

Michele wird uns Lesern zunächst als aufgeweckter und fröhlicher Junge vorgestellt. Er wird geliebt und ist fasziniert von dem Zug und dem täglichen Treiben auf dem Bahnhof. Doch eines Tages ist diese Lebensfreude wie vom Erdboden verschluckt - Micheles Mutter verlässt ihn und er wächst allein bei seinem Vater auf. Warum seine Mutter gegangen ist und wohin, das vermag ihm niemand zu sagen. Und dann sind knapp 30 Jahre vergangen - Micheles Vater ist verstorben und er kümmert sich allein um seinen Zug. Zwischenzeitlich ist aus Michele ein Eigenbrötler geworden, der niemanden an sich heran lässt und sich nur in Gegenwart seiner Fundsachen Zuhause fühlt. Die Wandlung von dem jungen, quirligen Michele zu dem in sich gekehrten Erwachsenen ist für den Leser verständlich und sehr gut beschrieben nachvollziehbar. Mir hat der arme Junge Leid getan und auch ich konnte verstehen, warum er zu diesem Erwachsenen geworden ist. Bis er eines Tages auf Elena trifft, die sein Leben vollkommen auf den Kopf stellt. 

Denn das kann Elena gut - sie selbst ist das genaue Gegenteil von dem stillen Michele, ist aufgeschlossen, positiv eingestellt und gestaltet ihr Leben bunt und froh, auch wenn sie im tiefsten Inneren eine Wunde versteckt hält, die niemals heilen wird. Elena ist eine Frau, die Michele wirklich gut tut, denn sie schafft es, zu dem ruhigen Mann durchzudringen und ihn wieder neugierig auf das Leben zu machen, neuen Mut zu fassen und sich seinem Leben (außerhalb des Bahnsteiges) zu stellen. Gemeinsam mit ihr beginnt er sein persönliches Abenteuer und wächst über sich selbst hinaus. 

Mir hat die Entwicklung des Charakters von Michele am besten gefallen. Von einem glücklichen Jungen, zu einem stillen und in sich gekehrten Mann bis hin zu einem starken Erwachsenen, der sich seinem Leben stellt, konnten wir ihn auf jeden seiner Abschnitte begleiten und neu kennen lernen. Während seiner Reise trifft Michele dabei auf viele verschiedene Menschen, die nicht immer nur etwas Gutes wollen ... 

Salvatore Basile hat mit seinem Schreibstil eine Geschichte mit zwei Protagonisten zum Leben erweckt, die nicht nur mir, sondern noch vielen weiteren Lesern schöne, aber auch nachdenkliche Lesestunden bereiten werden - uns aber auf jeden Fall unterhalten werden. Begebt euch mit Salvatore Basile, Michele und Elena gemeinsam auf die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands! In dieser Geschichte geht es nicht nur um den Verlust, sondern allen Voran um das Suchen und Finden von Glaube, Liebe und Hoffnung!

Veröffentlicht am 24.07.2017

Lebe dein Leben ... und zwar richtig!

Richtig leben
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Zum Inhalt:

»Wie lebt man so, dass man über jede Stunde sagen kann: Ja, ich bin mir und den anderen gerecht geworden?«

Mehr als 20.000 nächtliche Gespräche hat Jürgen Domian geführt. 20.000 Menschen ...

Zum Inhalt:

»Wie lebt man so, dass man über jede Stunde sagen kann: Ja, ich bin mir und den anderen gerecht geworden?«

Mehr als 20.000 nächtliche Gespräche hat Jürgen Domian geführt. 20.000 Menschen haben ihm von ihrem Leben erzählt – oft vom Falschen darin. Was aber heißt eigentlich: Richtig leben? Domian folgt den Leidenschaften des Menschen und findet so Antworten auf die Frage, die ihn und so viele andere bewegt. Ein Buch voller Geschichten und Gespräche, Begegnungen und Erfahrungen. Ein Buch über den Wert des Augenblicks und über eine Gegenwärtigkeit, die frei und lebendig macht.



Über den Autor:

Jürgen Domian wurde 1957 in Gummersbach geboren. Nachdem er bei verschiedenen Sendern der ARD als Autor und Reporter arbeitete, moderierte er von 1995 bis 2016 die bimediale Telefon-Talkshow »Domian«. 2003 wurde er für die Sendung mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.




Mein Fazit und meine Rezension:

Diese Rezension wird - wie viele in dem Genre "Lebenshilfe - Flow" - keine sein wie all die anderen, die ihr auf meinem Blog findet.

Richtig leben - allein der Titel des Buches regt zum Nachdenken an. Wie lebe ich richtig? Was heißt "richtig leben"? Und: ist mein "richtig leben" auch eines, mit dem andere auch umgehen können?

Bereits mit dem ersten Satz des Buches wird der Leser - und somit auch ich - direkt in das Geschehen und in die finale Fragestellung eingeführt:

"Würden Sie, liebe Leserin, lieber Leser, ihr Leben genau so, wie es bisher verlaufen ist, noch einmal leben wollen?"

Und ja, bereits nach diesem Satz musste ich inne halten und nachdenken. Würde ich mein Leben tatsächlich so noch einmal leben wollen? Oder würde ich etwas ändern wollen? An welchem Punkt in meinem Leben sind Dinge geschehen, die ich ungeschehen machen wollen würde - und welche Dinge würde ich genau so noch einmal geschehen lassen?

Fakt ist: hätte ich eine Fernbedienung zu meinem Leben in der Hand, auf der man auch zurückspulen könnte, dann würde ich etwas ändern und dieser Zeitpunkt würde einige Jahre in meinem jungen Leben zurück liegen. Ja, ich würde etwas ändern wollen und zwar eine Tatsache, die mich damals sehr aus der Bahn geworfen und stark beeinflusst hat - und zwar leider zum Negativen, denn zu diesem Zeitpunkt habe ich einen grundlegenden Teil meines Selbstvertrauens und auch meiner positiven Grundeinstellung verloren.

ABER: würde ich diesen Tag oder diesen Moment rückgängig machen und ihn ungeschehen machen, dann schließt sich mir - gerade jetzt, in diesem Moment - eine andere Frage an: hätte es etwas geändert? Eine sehr gute Frage. Und ich kann sie nicht mit Sicherheit beantworten. Ich weiß, dass mich dieser Moment, nicht nur negativ beeinflusst hat, er hat mich - im Nachhinein gesehen - auch starkt gemacht, wachsen lassen und mich auch verändert. Vielleicht würde ich heute anders denken und handeln, wäre es nicht passiert, vielleicht aber habe ich genau diesen Moment, so wie er geschehen ist, einfach gebraucht, um zu wachsen, um meine Persönlichkeit zu entwickeln und zu entfalten. Denn es heißt nicht, dass ich in meiner Entwicklung stehen geblieben bin, das Gegenteil ist der Fall.

Nun aber zurück zur Frage: was ist ein "richtiges leben" oder was ist "richtig leben". Richtig leben hat für jeden von uns eine andere Bedeutung, denn wir alle messen den Dingen auch andere Bedeutungen bei. Bei den einen ist es wichtig, weit zu kommen (egal ob privat oder in beruflicher Hinsicht), sie wollen viel erreichen und irgendwann auf ihr Leben zurück blicken und sagen können "DAS habe ich alles erreicht, DAS habe ich vollbracht!"

Andere hingegen möchten nicht in materieller Hinsicht weit kommen oder viel erlangen, sondern eher in spiritueller. Ihnen geht es eher um die geistige Entwicklung, das Wohlbefinden von anderen und was man tun kann, um der Gesellschaft zum Wohlbefinden zu verhelfen. Sie möchten keine materiellen Güter ansammeln, sondern Glücksmomente und Dankbarkeit.

Jürgen Domian hat sich auf seine ganz persönliche Reise begeben und ist vielen Menschen begegnet, die ihm erzählt haben, was für sie "richtig leben" bedeutet. Einige von ihnen haben mit Reue auf ihr Leben zurückgeblickt, haben nur das gesehen, was sie verpasst haben oder aber erst gar nicht hinbekommen haben. Sie trauern etwas hinterher, was vergangen ist und nicht wiederkommen wird, anstatt sich dem zu widmen, was sie alles vollbracht haben und damit zufrieden und vor allen Dingen dafür dankbar zu sein.

Wiederum andere sind glücklich, leben für den Augenblick, für den Moment, im Hier und Jetzt und genießen jede einzelne Sekunde ihres Daseins. Doch auch sie blicken irgendwann zurück.

Ein wichtiger Aspekt für Jürgen Domian sind die sieben Todsünden. Sie begleiten uns Menschen auf unserem gesamten Lebensweg und sind allgegenwärtig: Hochmut, Neid, Zorn, Trägheit, Habgier, Völlerei und Wollust. Und all diese, jene Todsünden, sind ebenfalls Auslöser für unsere Unzufriedenheit, dafür, dass wir wehmütig zurückblicken und uns nicht mit dem zufrieden geben können, was wir haben bzw. hatten. Der Autor beschreibt in seinem Buch viele Gespräche mit unterschiedlichen Menschen, jeder hat auf seine Art und Weise sein Leben gelebt, doch dem "richtig leben" scheint niemand so richtig näher gekommen zu sein. Bis zum Schluss alles ineinander greift.

Das Buch war für mich mit seinen 220 Seiten eine schnell durchgelesene Lektüre, aber sicherlich keine leichte Kost. Jede einzelne Geschichte hat mich zum Nachdenken und Überdenken angeregt und - wie ihr seht - rekapituliere auch ich bereits. Sehr gut gefallen hat mir die Art, wie Jürgen Domian seinen Ratgeber aufgebaut hat: er selbst ist auch im Zwiegespräch mit sich und gerade seine negative bzw. seine kritische Stimme hat einen hohen Stellenwert - und mag uns auch sehr bekannt vorkommen!

Was habe ich also aus dem Büchlein mitgenommen? Dass jede Minute zählt, dass jede Sekunde ein gewonnener Moment in meinem Leben ist und "richtig leben" reine Ansichtssache und Überzeugung ist. Ich gehe jetzt "richtig leben"!