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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2017

Wie riecht dein Glück?

So riecht Glück
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... nach Funken, nach Schlamm und Wäldern, nach frisch gewaschenen Handtüchern und guter Laune, nach schwarzen Haaren, die einen würzigen Geruch verströmen, nach lustigem Kitzeln und nach Sonntagmorgen. ...

... nach Funken, nach Schlamm und Wäldern, nach frisch gewaschenen Handtüchern und guter Laune, nach schwarzen Haaren, die einen würzigen Geruch verströmen, nach lustigem Kitzeln und nach Sonntagmorgen. Nach Rennen, raufen, spielen und nach dem Namen, wenn er denn gerufen wurde. Locke ist ein Haushund und ist glücklich in seinem Leben, in seiner Familie, mit den beiden Kindern Mirek und Janinka. Doch plötzlich wird die glückliche Idylle jäh unterbrochen als der Krieg Einzug hält. Ein lautes Heulen treibt die Menschen in kühle und muffige Erdlöcher, die Kinder zittern und die Eltern schauen erschrocken nach oben. Der Fliegeralarm erhellt die sonst so ruhigen Tage und schreckt alle auf und bald fallen die Bomben. Das Leben von Locke und seiner Familie wird auf den Kopf gestellt und im Bombenhagel wird nicht nur das Haus zerstört, sondern auch seine Familie. Alle sind verschwunden, nur Locke hält an den Trümmern seines ehemals glücklichen Hauses Wache und wartet auf die Rückkehr seiner Familie. Doch er wird eines besseren belehrt. Er macht sich auf in die weite Welt und trifft auf andere herrenlose Streuner. Sie wachsen zusammen und bilden ein Rudel, gemeinsam erleben sie Abenteuer, die sie nach und nach in die Realität zurück rufen. Locke erfährt Schmerz, Leid, Kummer und findet sich in dem ein oder anderen Zwiespalt wieder. Doch wird er es schaffen? Wird er mit Hilfe der flüchtigen Gerüche und seinen Erinnerungen an eine glückliche Zeit die beiden Kinder, Janinka und Mirek, wieder finden? Und findet er endlich sein Glück wieder? Begleitet Locke durch diese Zeit und findet heraus, was ihr noch widerfährt! Ein wunderschön geschriebenes Buch, erzählt aus der Sicht eines Hundes!

Veröffentlicht am 05.06.2017

Ein Plan zum Glücklichsein

Wie lebe ich ein gutes Leben?
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Normalerweise bin ich eine Schnellleserin. Wenn mich ein Buch interessiert, mir der Schreibstil gefällt und mir auch noch der Titel sowie das Cover zusagt, dann bin ich nicht mehr aufzuhalten. Bei diesem ...

Normalerweise bin ich eine Schnellleserin. Wenn mich ein Buch interessiert, mir der Schreibstil gefällt und mir auch noch der Titel sowie das Cover zusagt, dann bin ich nicht mehr aufzuhalten. Bei diesem Buch war es jedoch anders. Nicht, weil mich eines von den oben genannten nicht angesprochen hat. Nein, ich habe bewusst das Tempo verlangsamt, weil ich das darin Geschriebene verinnerlichen wollte und auch bewusst darüber nachdenken wollte.

Wie lebe ich mein Leben? Lebe ich es bewusst und achtsam? Achte ich auf die Kleinigkeiten und erfreuen mich diese oder schaue ich weg, gehe an ihnen vorbei oder nehme sie erst gar nicht mehr wahr?

Das Buch ist in Kapitel eingeteilt, welche immer wieder verschiedene Themen behandeln. Sehr gut finde ich auch, dass am Ende eines jeden Kapitels ein kleines Fazit, eine Art "Merksatz" angebracht ist, mit welchem man das zuvor Gelesene rekapitulieren kann. Ich persönlich habe mir diese Sätze sehr zu Herzen genommen und sie mir auch in einem Buch notiert.
Ich möchte bewusster und achtsamer leben, denn es kann einfach viel zu schnell vorbei sein. Gerade in der heutigen Zeit sind wir von Geschwindigkeit umgeben. Niemand hat Zeit, alles ist schnelllebig geworden und keiner genießt den Augenblick. Doch genau darauf kommt es an.

Es gibt keine hundertprozentige Anleitung, wie man zu leben hat und wie man leben kann, damit man immer glücklich und zufrieden mit der Umwelt, der Gesellschaft und mit sich selbst ist. Doch dieses Buch gibt ein paar Anregungen, die man nutzen kann und ich werde es tun.

Alles in einem ist dies kein Buch, dass man "mal eben" verschlingen sollte. Man sollte es bewusst und mit viel Zeit lesen, damit man die Worte und den Sinn dahinter auch verstehen kann, denn nur so ist es auch möglich das Gelesene für sich zu entdecken und auch umzusetzen.

Ich kann das Buch sehr empfehlen und werde es mit Freuden in mein Regal stellen, damit ich es immer Griffbereit habe, wenn ich wieder einmal hadern sollte und einen Anstoß in die richtige Richtung brauche, denn auch hier ist der Weg das Ziel :)

Ich möchte mich auch nochmal bei dem Autor bedanken, dass mir das Buch zur Verfügung gestellt wurde und auch für seine Geduld.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Chic(k)en-Lit! Definitiv!

Hochzeit mit Huhn
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In dieser Geschichte trifft man auf die chaotische, aber liebenswürdige und vielleicht auch etwas durchgeknallte Lisa, die am Traualtar steht und deren Hochzeit von ihrem Ex Simon in Zusammenarbeit mit ...

In dieser Geschichte trifft man auf die chaotische, aber liebenswürdige und vielleicht auch etwas durchgeknallte Lisa, die am Traualtar steht und deren Hochzeit von ihrem Ex Simon in Zusammenarbeit mit dem gechicknappeden Huhn Antje gestört wird. Lisa lebt auf dem Lanf mit ihren Tieren: einem Hund namens Pitti, der Kuh-Namens-Wanda und dem Samstagshuhn namens Antje, um nur ein Paar zu benennen. Sie ist glücklich mit ihrem Freund David, der ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen scheint und ihr bereits nach kurzer Beziehung einen Antrag macht. Trotz erster Bedenken - da sie sehr an ihren Ex Simon denken muss, der sie eines Tages ohne ein Wort zu sagen verlassen hat und seitdem verschwunden war - nimmt sie den Antrag an und stürzt sich mit ihrer besten Freundin Saskia in die Hochzeitsvorbereitungen. Das erste Trreffen mit den Schwiegereltern in spe verläuft nicht ganz nach ihrem Geschmack, da dort etwas essentielles fehlt: trotz einer Villa auf einem wunderschönen Grundstück, scheinen Davids Eltern nicht viel von Stoffen zu halten: als bekennende Nudisten wird die neue Schwiegertochter geradezu aus dem Haus gejagt. Doch auch dies kann sie nicht von der Hochzeit mit David abhalten und so findet sie sich in den Flitterwochen in Venedig wieder, die alles andere als romantisch sind. Aber was dort passiert, müsst ihr selber lesen ;) Hierbei handelt es sich um eine spritzige und spannende Geschichte mit viel Humor und Gefühl, die so gut geschrieben ist, dass man sich als Leser neben Lisa am Altar stehen sieht und ebenso sprachlos auf das Huhn herunterblickt. Eine Geschichte, die zum Schmunzeln und zu Lachanfällen einlädt!

Veröffentlicht am 05.06.2017

Der kleine Prinz wird in die Moderne gekehrt

Bäume reisen nachts
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In diesem Buch geht es um die Literatur, den Trennungsschmerz und die Gefühle eines verlassenen Vaters und einer zurückgelassenen Tochter.

Manon ist 8 Jahre alt, ihre Mutter hat sie und ihren Vater ein ...

In diesem Buch geht es um die Literatur, den Trennungsschmerz und die Gefühle eines verlassenen Vaters und einer zurückgelassenen Tochter.

Manon ist 8 Jahre alt, ihre Mutter hat sie und ihren Vater ein paar Monate zuvor ohne ein Wort der Erklärung verlassen. Seitdem siecht ihr Vater vor sich hin, sitzt den ganzen Tag vor dem Fernseher, vernachlässigt die Arbeit, die Hygiene und auch sein einziges Kind. Manon flüchtet sich in die Welt der Bücher und der Fantasie, wo noch alles in Ordnung scheint und findet in den Büchern ihre neuen Freunde. Sie kapselt sich von der Außenwelt ab, wird zu schnell erwachsen und schaut nach ihrem Vater, der sich regelrecht im Sessel festgesessen hat. Einzig und allein die Birke im Garten bietet ihr Trost und Schutz und Verbundenheit. Ihre Tante beobachtet sie, kommt jedoch nicht an sie heran. Erst der alte, kauzige, ehemalige Französischlehrer Anatol wagt einen Vorstoß zu dem kleinen, mysteriösen Mädchen, dass tagein tagaus unter dem Baum im Garten sitzt und liest. Er zeigt ihr eine Welt der Literatur und beginnt mit ihr das Werk von Antoine de Saint Exupery "Der kleine Prinz" zu lesen und es ihr zu erklären. Je mehr sie in dem Buch vordringen, desto mehr Parallelen finden sie zu ihren eigenen Leben und können sich so nicht nur mit dem kleinen Prinzen, sondern auch dem Piloten identifizieren.

Als eines Tages ein Brief ins Haus flattert, der den Aufenthaltsort von Manons verschollener Mutter preis gibt, sind Vater und Tochter Feuer und Flamme. Zügig wird gepackt mit dem Plan, ihr entgegen zu reisen und sie zurück zu holen. Tante Sophie und der alte Anatol begleiten die beiden auf der Reise, die einige Aufs und Abs für die Truppe bereit hält.

Doch wird am Ende alles gut? Wird die Familie wieder vereint und finden alle erneut zusammen? Oder soll doch die Einsamkeit triumphieren?

Das alles müsst ihr selbst lesen!

Die drei Sterne gab es von mir, da mich das Ende etwas erschüttert hat und in meinen Augen nicht ganz zu dem ansonsten wundervoll gestalteten Buch passt. Aber mehr will ich dazu nicht verraten.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Schnell zur Beichte!

Purgatorium
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Ich bin zufällig auf dieses Buch und dessen Autor gestoßen, doch seine Einführung in die Leserunde und auch bereits die ersten Zeilen des Buches hatten mich direkt gefangen genommen:

"Beichten Sie Ihre ...

Ich bin zufällig auf dieses Buch und dessen Autor gestoßen, doch seine Einführung in die Leserunde und auch bereits die ersten Zeilen des Buches hatten mich direkt gefangen genommen:

"Beichten Sie Ihre Sünden? Ja? Das ist ein guter Anfang. Büßen Sie auch dafür? Nein? Nicht wirklich? Dann passen Sie lieber auf, dass Ihnen hierbei niemand auf die Sprünge hilft. Es könnte sein, dass die Buße sonst heftiger ausfällt, als Sie es sich vorstellen können. Um einiges heftiger. So, dass es wehtut. Ziemlich lange sogar. Und zwar Ihnen. So, dass Sie sich wünschen, nicht gesündigt zu haben. So, dass Sie ganz sicher nie mehr sündigen würden. Weil Sie es nicht mehr könnten."

Allein diese Worte hatten mich direkt in ihren Bann gezogen, sodass ich bereits jetzt gefesselt war. Und ich sollte auch nicht enttäuscht werden. Mit einer Leichtigkeit im Schreibstil werden dem Leser verschiedene Protagonisten nacheinander vorgestellt: Ewald Linnemann, den alten, kurz vor der Pension stehende Ermittler der Mordkommission, der schon viele Gräueltaten der Menschen gesehen hat, aber noch nie auf jemanden schießen musste; Martin Bender, der junge und dynamische Gegenpart, der mit vielen Frauengeschichten eher wie ein Aufreißer als ein Ermittler anmutet und dessen Leben ebenfalls vom Fußball und Hooligandasein geprägt wird sowie die hübsche, aber auch eiskalte Gerichtsmedizinerin Hintzen, die den beiden nicht nur mit ihrem Beruf und ihrer Art den Kopf verdreht. Alles beginnt mit einer übel zugerichteten Leiche auf einem Bauernhof. Zunächst wird von einem alltäglichen Mord ausgegangen, doch allein die dortige Symbolik weist Linnemann darauf hin, dass es mehr zu bedeuten hat. Mit dem Fund der zweiten Leiche verdichten sich seine Vermutungen: es handelt sich um Ritualmorde. Doch warum werden sie begangen und warum sind gerade diesen Menschen dem Mörder zum Opfer gefallen? Fragen, die im Laufe der Ermittlungen geklärt werden müssen und es auch werden. Bis hin zu einem spektakulären Showdown, bei welchem sich Linnemann selbst dazu entscheiden muss, ob er letzten Endes auch zum Sünder werden soll, um das Leben eines anderen zu retten.



Dieses Buch ist fesselnd, nicht zu langatmig geschrieben und bestückt mit Protagonisten, in die man sich als Leser sehr gut einfinden kann. Der Wechsel zwischen der Sichtweise des Mörders und der Ermittler gibt einen weiteren Kick, da der Leser in diesem Szenario allwissend ist und am liebsten selbst eingreifen und die Ermittler auf die richtige Spur bringen würde. Ich bin begeistert von dem Buch und kann es nur weiter empfehlen. Mein Dank an den Autor für dieses - in meinen Augen - gelungene Werk und auch dafür, dass ich an der Leserunde teilnehmen durfte.