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Veröffentlicht am 11.05.2017

Das Buch der Freude

Das Buch der Freude
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Zum Inhalt:

ZWEI WEISE MÄNNER, EINE BOTSCHAFT

Sie sind zwei der bedeutendsten Leitfiguren unserer Zeit: Seine Heiligkeit der Dalai Lama und Erzbischof Desmond Tutu. Obwohl ihr Leben von vielen Widrigkeiten ...

Zum Inhalt:

ZWEI WEISE MÄNNER, EINE BOTSCHAFT

Sie sind zwei der bedeutendsten Leitfiguren unserer Zeit: Seine Heiligkeit der Dalai Lama und Erzbischof Desmond Tutu. Obwohl ihr Leben von vielen Widrigkeiten und Gefahren geprägt war, strahlen sie eine Freude aus, die durch nichts zu erschüttern ist.

Im Buch der Freude vereinen die „Brüder im Geiste“ ihre immense Lebenserfahrung und die Weisheit ihrer Weltreligionen zu einer gemeinsamen zentralen Erkenntnis: Nur tief empfundene Freude kann sowohl das Leben des Einzelnen als auch das globale Geschehen spürbar zum Positiven wandeln. Unabhängig von allen Herausforderungen und Krisen, mit denen wir täglich konfrontiert werden, können wir diese Energie in uns entfalten und weitergeben. So wird die Freude zur Triebkraft, die unserem Dasein mehr Liebe und Sinn verleiht – und zugleich Hoffnung und Frieden in unsere unsichere Welt bringt.



Über die Autoren:

Tenzin Gyatso, Seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama, bezeichnet sich selbst als einfachen buddhistischen Mönch. Geboren 1935, floh er nach der Besetzung Tibets 1959 nach Indien, wo er seitdem im Exil lebt. Das geistliche und (bis zu seinem freiwilligen Rückzug 2011) weltliche Oberhaupt der Tibeter wurde 1989 mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Seine spirituelle Arbeit, seine Bemühungen um die politische, religiöse und kulturelle Identität Tibets sowie sein Einsatz für den Weltfrieden finden Anerkennung in der ganzen Welt.


Desmond Mpilo Tutu, geboren 1931, ist emeritierter Erzbischof der Anglikanischen Kirche in Südafrika. Als wichtigste Symbolfigur neben Nelson Mandela im Kampf gegen die Apartheid erhielt er 1984 den Friedensnobelpreis. Ab 1995 war er Vorsitzender der Wahrheits- und Versöhnungskommission in Südafrika, die nach den Prinzipien von Mahatma Gandhi arbeitete. Seine Politik der Vergebung und Aussöhnung wurde zum leuchtenden Beispiel für gewaltfreie Konfliktlösung. Auch im Alter von 84 Jahren setzt sich Bischof Tutu unermüdlich weltweit für Frieden und Menschlichkeit ein.


Douglas Abrams ist Lektor, Autor mehrerer erfolgreicher Romane und Sachbücher und seit mehr als zehn Jahren Koautor von Desmond Tutu. Als Gründer der Literaturagentur Idea Architects engagiert er sich besonders für Projekte, die das Ziel verfolgen, mehr Weisheit, Gesundheit und Gerechtigkeit in die Welt zu bringen.



Und nun ... mein Fazit und meine Rezension:

"Das Buch der Freude" - ein machtvoller Titel, doch was steckt dahinter? Über den Dalai Lama hatte ich schon zuvor einiges gehört, allerdings nicht sehr viel gelesen. Wie vielen von euch wohl auch, ist er euch allen ein Begriff, eine große Persönlichkeit, doch was alles dahinter steckt, was ihn zu dem gemacht hat, der er heute ist und welche Geschichte er erzählen möchte, das war mir nicht bewusst. Ehrlicherweise wusste ich aber auch nicht, was ich von dem Buch erwarten sollte! Was soll in einem "Buch der Freude" drin stehen? Der ultimative Schlüssel zur Freude, zur Glückseligkeit, zu einem friedvollen Leben? Wenn zwei so große Persönlichkeiten wie der Dalai Lama selbst und Erzbischof Desmond Tutu daran mitgearbeitet haben, dann kann doch nur eine Botschaft drin stecken, die uns alle tief berühren wird, vielleicht sogar im Inneren umkrempeln wird und - wer weiß - vielleicht wird sogar der ein oder andere nach dem Lesen dieses Buches sein Leben tatsächlich ändern? Nein, ich hatte überhaupt keine Ahnung, was mich mit diesem Buch erwartete, nur wusste ich eines zu Beginn direkt: ich würde dieses Buch nicht so schnell lesen können wie all die Romane zuvor, denn dieses hier ist kein Roman - es ist eine Lebensgeschichte, die Lebensgeschichte zweier Männer, die eigentlich so sind, wie du und ich: einfache Menschen.

Das Buch ist aufgeteilt in drei große Abschnitte und Leitgedanken:


Das Wesen der wahren Freude
Hindernisse auf dem Weg zur Freude
Die acht Säulen der Freude.

Ich möchte euch in jeden dieser Abschnitte einführen und euch einige Gedanken mit auf den Weg geben, die auch mich berührt haben:

DAS WESEN DER WAHREN FREUDE

Freude ist ein großes Wort. Doch was ist Freude überhaupt? Und wie ist es möglich, dass sie ein so breites Spektrum an Gefühlen hervorrufen kann?

Ein langjähriger Freund des Dalai Lama, zugleich Psychologe und Experte für nonverbale Kommunikation Paul Ekman stellte fest, dass Freude "mit so vielen verschiedenen Gefühlen (verbunden ist), wie wir sie mit unseren fünf Sinnen erleben:

Vergnügtheit
Zufriedenheit
Erregung
Erleichterung
Staunen
Ekstase oder Glückseligkeit
Jubel
strahlender Stolz
erhebende Gefühle
Dankbarkeit, aber auch
Schadenfreude."
Wie aber kann es sein, dass ein Mann, der in der Vergangenheit solches Leid erfahren hat, solche Freude - und gerade diese Vielfältigkeit - erleben kann? Der Dalai Lama ist seit nunmehr 56 Jahren im Exil, darf sein eigenes Land nicht mehr betreten und trotz allem ist er nicht verbittert, nicht böse oder angefeindet, im Gegenteil: wir alle kennen ihn als einen glücklichen und zufriedenen Menschen, der tiefe Dankbarkeit und Zufriedenheit ausstrahlt und stets ein freundliches Wort auf den Lippen (und auch in seinen Gedanken und Gebeten) trägt.

Der Dalai Lama antwortete darauf mit einer Übung, die er selbst von einem alten indischen Lehrer gelernt hat:

"Er hat mich gelehrt, wenn man eine tragische Situation erlebt, dann soll man über diese Situation nachdenken. Wenn sich die Tragödie nicht überwinden lässt, dann hat es keinen Sinn, sich viele Sorgen darüber zu machen."

Oder aber:

"Wenn sich etwas an der Situation ändern lässt, warum dann niedergeschlagen sein? Und wenn sich nichts daran ändern lässt, was nutzt es, wenn man niedergeschlagen ist?"

Der Dalai Lama hatte sich weg von seinem Leiden und hin zu dem Leiden der Anderen gewandt. Denn nicht nur er hatte Schmerz und Leid erfahren, sondern auch viele andere Menschen. Wenn man Abstand nimmt, das Ganze in einem anderen (höheren) Rahmen betrachtet, dann sieht man, dass man nicht nur selbst, sondern auch viele andere leiden müssen, somit verringern sich unsere Sorgen und unser Leid. Er veränderte die Sichtweise und lenkte seinen Blick von sich selbst auf andere, weg vom Schmerz und der Qual, hin zum Mitgefühl. Im weiteren Verlauf erklärt er, dass auch diese Zeit ihm einiges gegeben hat: weitere Erfahrungen und Gelegenheiten auf Menschen zu treffen, die er - ohne die Zeit im Exil - wohl nicht getroffen hätte.

Doch nicht nur der Dalai Lama machte eine für ihn lehrreiche Zeit durch. Auch Erzbischof Desmond Tutu sowie sein Land hatten während der Apartheit sehr zu leiden. Auch er berichtet, wie er in dieser Zeit den Mut und die Stärke zu kämpfen und an das Gute zu glauben beibehalten hat: er hat an die Gesellschaft, an die Stärke der Gemeinschaft geglaubt und sich nicht nur auf sein Leid eingelassen. Gemeinsam mit vielen ist man stark.

Doch wie genau gelangt man nun zur Freude?

"Jeder wünscht sich ein glückliches Leben. Und unser individuelles Glück ist nur möglich als ein Teil einer glücklichen Menschheit. Also müssen wir uns über die Menschheit Gedanken machen und einen Sinn entwickeln für die Gemeinschaft von sieben Milliarden Menschen."

Besonders dieser Gedanke hat mich nachdenklich gemacht. Ich denke wie die meisten, bin auch ich Ich-bezogen, denke an mich und was mich glücklich oder unglücklich macht. Das heißt jetzt nicht, dass ich ein schlechter Mensch bin, ein Egoist oder gar ein Egozentriker. Doch auch hier: relativiert man das Ganze, schaut man sich die anderen Milliarden Menschen an und versucht ihnen Gutes zu tun (nicht allen, aber einzelnen!), dann erfährt man, was wahres Glück bedeutet! Lächle beispielsweise morgen in der Bahn einen Menschen aufrichtig an. Zunächst mag er verwirrt sein über diese Aufmerksamkeit, aber nach einer Weile lächelt er zurück und gibt dein Lächeln weiter, das macht auch dich glücklich, denn du konntest mit wenig einen Menschen erreichen und ihm einen guten Start in den Tag geben.

HINDERNISSE AUF DEM WEG ZUR FREUDE

Wie findet man trotz Leidens Freude? Viele Hindernisse stellen sich auch uns im Alltag in den Weg. Fangen wir doch einfach mal an: du stehst morgens auf, bist wahrscheinlich gar nicht richtig ausgeschlafen, weil du einen Alptraum hattest oder aber wachst mit Schmerzen auf (seelisch, physisch), wie soll da dein Tag gut werden? Aufspringen und sagen "Hey, es wird ein toller Tag" - das mag in eben diesem Moment eher nicht gelingen.

Der Dalai Lama und Erzbischof Desmond Tutu sagen, dass wir eine Art "geistige Immunität" entwickeln müssen, um diesen negativen Einflüssen zu entkommen und uns auf das zu konzentrieren, was wichtig ist: die Freude. Destruktive Gedanken und Gefühle sollen vermieden werden und das gelingt nur durch tägliches Training! Warum also soll ich mit dem Gedanken "Heute wird ein beschissener Tag. Ich muss noch dies und das erledigen und das steht auch noch an. Ich weiß gar nicht, wie ich das alles schaffen soll" meinen Tag versauen und mich selbst runter ziehen, wenn ich die Macht dazu habe, es zu ändern? Wie wäre es denn mit diesem Satz "Heute wird ein wunderbarer Tag! Ich stelle mich allen Herausforderungen und gehe eine nach der anderen an. Ich lasse mich nicht unterkriegen und gebe mein Bestes!"

Die Umwandlung negativer in positiver Gedanken - ich gebe zu, das gelingt auch mir nicht immer, auf dem Gebiet bin ich auch noch ein Lehrling, aber ich gebe mein Bestes! Und ich lege auch jetzt damit los!

Ihr könnt das Ganze auch aus einem anderen Blickwinkel betrachten: welchen Nutzen hat beispielsweise die Wut, wenn ich im Stau stehe? Was nützt mir meine Angst? Gar nichts! Ich komme wütend auch nicht schneller im Verkehr voran und warum soll ich mir schon morgens Angst machen und mich mit meinen mir auferlegten Zielen überfordern? Damit stresse ich mich nicht nur, sondern bremse mich gleichermaßen!

DIE ACHT SÄULEN DER FREUDE

Blickwinkel ~ "Es gibt viele verschiedene Sichtweisen"
Bescheidenheit ~ "Ich versuchte, demütig zu wirken"
Humor ~ "Zu lachen und zu scherzen ist viel besser"
Akzeptanz ~ "Der einzige Ort, an dem die Veränderung beginnen kann"
Vergebung ~ "Sich von der Vergangenheit befreien"
Dankbarkeit ~"Was für ein Glück, dass ich lebe!"
Mitgefühl ~ "Wir wollen mitfühlend sein"
Großzügigkeit ~ "Wir sind von Freude erfüllt"
"Die Art, wie wir die Welt sehen, und die Bedeutung, die wir dem beimessen, was wir sehen, beeinflusst die Weise, wie wir fühlen."

Was soll uns das sagen? Wie können wir unseren Blickwinkel verändern? Wenn wir schon nicht das Geschehene verändern können, dann doch unsren Blickwinkel darauf, denn das ist das einzige, was wir wirklich unter Kontrolle haben. Also treten wir einen Schritt zurück, betrachten das Geschehene aus einem anderen Blickwinkel und erkennen dann, dass es doch noch anders aussieht, als es im ersten Moment geschienen hat.

Wer an den Dalai Lama oder aber an den Erzbischof Desmond Tutu denkt, der sieht vor sich zwei große Männer, zwei Berühmtheiten, zwei Persönlichkeiten, die Einfluss haben und deren Wort in der Welt Gewicht hat. Was aber sehen die beiden Männer? Der Dalai Lama erklärte, dass er nicht zu einem "besonderen Menschen" hochgehoben werden wollte, er selbst hatte eine Scheu, wenn nicht sogar Angst, vor großem Publikum zu referieren. Wie legte sich das? Er selbst sagte sich, dass er nichts Besonderes sei, er sei selbst ein Mensch - stellte sich also mit all den Menschen im Raum auf eine Ebene, auf eine freundschaftliche Ebene und war so in der Lage den Menschen niemals überlegen zu erscheinen, sondern als ein greifbarer Freund.

Weiterhin ist auch der Humor auf dem Weg zur Freude nicht zu verachten. Wenn man von ganzem Herzen lacht und dieses Lachen wirklich aus der Tiefe seines Herzens kommt, dann kann man gar nicht mehr traurig, ängstlich, wütend, angespannt oder sonst wie negativ eingestellt sein. Man kann nur eines: die Freude, die aus seinem Herzen strömt in seinem ganzen Körper spüren und verinnerlichen. (Ein herzhaftes) Lachen ist nun mal doch die beste Medizin!

Auch die Akzeptanz hilft uns einen Schritt in Richtung der Freude zu tun. Wenn wir akzeptieren, wie das Hier und Jetzt ist und das dies aus der Vergangenheit resultiert, die wir nicht mehr ändern können, dann haben wir einen Weg gefunden, den wir weiter beschreiten können: und zwar den Weg, den wir uns nun selbst ebnen werden. Ich habe auch einige Dinge in der Vergangenheit getan oder aber unterlassen, die ich bereue. Einige Zeit hatte ich damit zu kämpfen, insbesondere mir machte ich schwere Vorwürfe "warum habe ich das nur getan?" oder "warum hab ich mich nicht einfach gewehrt und die Stimme erhoben?" - all das war mir immer im Sinn; bis ich selbst zu dem Gedanken gekommen bin, dass ich es nicht mehr ändern kann, es hinnehmen muss, was geschehen ist, aber immer noch die Macht und den Mut habe, meine Zukunft selbst zu gestalten und sie nicht weiterhin durch meine Vergangenheit bestimmen zu lassen.

Der nächste Schritt auf dem Weg zur Freude ist die Vergebung. Auch damit kann ich dienen. Nein, ich habe nicht all denen vergeben (können), die mich verletzt haben, dies ist ein großer Schritt, an dem ich nach wie vor arbeite. Aber ich habe gelernt, mir selbst zu vergeben, mir selbst zu verzeihen und mich damit weiter zu entwickeln, mich zu mögen. Die Vergangenheit ist nun wirklich Vergangenheit. Ich habe mich von ihr befreien können.

Als weitere Säule der Freude wird die Dankbarkeit genannt. Wofür sollen wir dankbar sein? Für einfach alles! Sei dankbar, dass du lebst, dass du Zeit für dich hast und dich um die Dinge kümmern konntest, die du dir vorgenommen hast. Sei dankbar für deine Familie und Freude, für die Menschen, die dich bedingungslos lieben und dich immer unterstützen. Es gibt so viele Gründe dankbar zu sein. Ich weiß, es ist nicht immer leicht etwas zu finden, schon gar nicht, wenn man sich von negativen Gedanken beeinflussen lässt, doch hier ist ein Anfang für dich: schau dich um, vielleicht sitzt du gerade in der Bahn oder gehst durch eine Straße. Kannst du auch eine Blume sehen, den blauen Himmel, das Gezwitscher der Vögel hören oder aber ein Lächeln eines Menschen einfangen, der gegenüber von dir sitzt? All das sind kleine Dinge, für die man am Ende des Tages dankbar sein kann. Sammle sie und bewahre sie dir.

Der Gedanke des Mitgefühls findet sich auch in dem der Blickwinkel wieder. Ändere ich meinen Blickwinkel, sehe also nicht nur mich, sondern auch die vielen anderen Menschen und deren Leiden, konzentriere ich mich nicht nur auf mich und meinen Schmerz, sondern möchte helfen und deren Leiden beenden; das erschafft in mir ein Gefühl von Zufriedenheit, Glück und Freude! Was du aussendest, kehrt im Vielfachen zu dir zurück!

Mit der Großzügigkeit ist nicht nur der materielle Reichtum gemeint, natürlich können wir großzügig sein, indem wir an Hilfsorganisationen Spenden leisten, doch Großzügigkeit ist auch bei Gefühlen zu sehen oder aber auch bei der Zeit. Sei großzügig und schenke anderen deine Zeit, verbringe sie mit der Familie und mit Freunden und sieh, dass du nicht nur gibst, sondern auch gleichermaßen erhältst.



Wie ihr sehen könnt, habe ich mich ausführlich mit dem Buch und dem Thema Freude befasst und es hat mich auch wirklich tief berührt und beeindruckt. Ich bin jetzt noch nicht in der Lage, all das Gelesene oder aber zuvor für euch Niedergeschriebene selbst einwandfrei umzusetzen, doch die Gedanken dahinter, das Zurücktreten und einen anderen Blickwinkel benutzen, die negativen Gedanken abwehren und in positive Gedanken umwandeln, Freude, Glück, Zeit und Mitgefühl teilen, die Vergangenheit akzeptieren und Dankbarkeit empfinden und aussenden, das hat mir sehr geholfen. Ich versuche jeden Tag zu neu mit einem Lächeln auf den Lippen zu beginnen und bin dankbar für all das, was ich bereits erreicht habe, was ich erreichen werde und für all die vielen Herausforderungen, die mir helfen, mich weiter zu entwickeln.

"Das Buch der Freude" mag keine leichte Lektüre sein mit einem sicheren Weg zur unendlichen Freude und Glückseligkeit, doch es gibt uns den Schlüssel, um die Tür in unserem Inneren zu öffnen, um auf eben diese Weg zu gelangen. Ich kann dieses Buch einfach weiter empfehlen!

Veröffentlicht am 11.05.2017

Die dreizehnte Fee

Die Dreizehnte Fee
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Zum Inhalt:

Ich bin nicht Schneewittchen.
Ich bin die böse Königin.

Für tausend Jahre schlief die Dreizehnte Fee den Dornröschenschlaf, jetzt ist sie wach und sinnt auf Rache. Eine tödliche Jagd beginnt, ...

Zum Inhalt:

Ich bin nicht Schneewittchen.
Ich bin die böse Königin.

Für tausend Jahre schlief die Dreizehnte Fee den Dornröschenschlaf, jetzt ist sie wach und sinnt auf Rache. Eine tödliche Jagd beginnt, die nur einer überleben kann. Gemeinsam mit dem geheimnisvollen Hexenjäger erkundet sie eine Welt, die ihr fremd geworden ist. Und sie lernt, dass es mehr gibt als den Wunsch nach Vergeltung.

»Kennst du das Märchen von Hänsel und Gretel?«, frage ich flüsternd. Er braucht mir nicht zu antworten, er weiß, dass nicht alle Märchen wahr sind. Nicht ganz zumindest.

Es gibt keine Happy Ends, es gab sie nie. Für keine von uns.



Über die Autorin:

"Meine Schreibbiografie beginnt wie die hunderter Autoren:
Ich liebe Buchstaben seit ich denken kann. Schwarze Wörter auf weißem Papier, ein Hauch von Staub, das Knistern beim Umschlagen, eine verborgene Geschichte.
Wie passt eine ganze Welt zwischen zwei Buchdeckel?
Wie kann sie uns so sehr gefangen nehmen und fesseln, dass wir selbst nach dem kleinen Wort ENDE noch in ihr verweilen, des Nachts von ihr träumen?
Bücher - sie besitzen eine ganz eigene Art von Magie.
Wir werden zu Helden, zu Weltrettern, zu Liebenden.
Und wenn wir ein Buch zuschlagen, dann bleibt immer ein Stück von uns in seinem Herzen zurück. Solange, bis wir uns erneut auf die Reise begeben und uns an die Stellen erinnern, an denen wir schon einmal entlang gekommen sind. Bücher. Magie und Kunst. Lasst euch verzaubern!"

Das schreibt die Autorin über sich selbst. Lest mehr auf ihrer Seite!



Mein Fazit und meine Rezension:

Wer kennt sie nicht? Die dreizehnte Fee - die dunkle Fee aus "Dornröschen", gefürchtet von allen, scheinbar geliebt von niemandem. Spätestens seit der neuen Disney Verfilmung "Maleficent - die dunkle Fee" ist uns Malefizia bekannt. In Julia Adrians Roman "Die dreizehnte Fee" geht es um eben genau diese Fee, nur hat sie hier einen anderen Namen: Lilith.

Wir finden uns in der Märchenwelt wieder und bereits zu Beginn des Buches wird der Leser mit einer schaurigen Szene konfrontiert, die niemals an den Einstieg in ein "klassisches" Märchen erinnert, doch was ist schon "klassisch" oder "traditionell"? Diese Frage stellt sich nicht nur der Leser, sondern auch die Protagonistin selbst. Aus einem langen Schlaf erwacht, findet sich die dreizehnte Fee im hohen Turm wieder, nackt, da ihr Gewand unter der Berührung des Prinzen zu Staub gefallen ist, doch anstatt der Liebe, die sie sich erhofft (immerhin wird "der Liebe wahre Kuss" sie aus dem todesähnlichen Schlaf befreien), wird ihr Furcht und Hass entgegengebracht. Ehe sie sich versieht, befindet sie sich in der Gefangenschaft des Hexenjägers, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die anderen 12 Hexen - die Schwestern unserer Protagonistin - zu jagen und zu töten, denn diese herrschen grausam über die einst so geliebte Welt. Zunächst begleitet sie den Hexenjäger widerwillig, doch schon kurze Zeit später merkt sie, dass sie von ihm viel lernen kann: die menschlichen Emotionen. Noch irritiert von dem, was ihr widerfahren ist, scheint sie nicht nur ihrer Identität beraubt zu sein, sondern auch ihrer Magie. Angetrieben von der Rache gegen ihre Schwestern, macht sie sich gemeinsam mit dem Hexenjäger auf den Weg, um jede einzelne von ihnen zur Rechenschaft zu ziehen und schon bald schwindet nicht nur die Magie, sondern auch eine Fee nach der anderen. Doch ist es wirklich das, was Lilith will?

Mehr verrate ich noch nicht. ;)

Wer denkt, er habe es hier mit einem Märchen zu tun, der irrt sich - zumindest wenn man die verklärt romantische Sicht auf Märchen hat, die uns einst Walt Disney aufgezeigt hat. Wir finden uns hier wahrhaft in einem Märchen wieder, doch ist es wirklich das: ein MÄR-chen. Von Liebe, Freundschaft, Vergebung und musicalähnlichen Auftritten ist hier nichts zu sehen / zu hören oder zu lesen. Wir befinden uns in einer harten Gegenwart, in einer Realität, in der die Menschen vor Angst erzittern, wenn sie allein an die Gegenwart der Zwölf großen Feen denken, denn die sind keineswegs lieb, freundlich, klein und wollen dir deine Wünsche erfüllen. Mitnichten.

So trifft man auf die "Kinderfresserin", die tief unten in der Erde lebt auf einem Haufen von Kinderknochen und -schädeln und ebenfalls nach dem Leben der dreizehnten Fee trachtet, immerhin hat diese die Macht sie zu stürzen. Neben ihren Taten hat sie auch ihre Magie stark gezeichnet und ihr den Verstand geraubt - Gretchen hat ihren Auftritt. Nach einem kurzen, aber heftigen Schlagabtausch, ist ihr Schicksal allerdings auch sehr schnell besiegelt.

Weitere Schwestern folgen bald und man ahnt immer mehr, dass man es hier nicht mit einem Märchen zu tun hat. Julia Adrian entführt uns mit ihrem Buch "Die dreizehnte Fee" in die Welt der Fantasie und Magie, doch führt sie uns diese so real vor Augen, dass man die Ängste der Menschen und auch der Protagonistin selbst spüren kann. Der Zwiespalt, der Lilith schier zu zerreißen droht, ist für den Leser greifbar und lässt ihn doch etwas verwirrt zurück.

Wer ist Lilith? Ist sie gut oder böse? Wird sie tatsächlich all ihre Schwestern töten? Sinnt sie tatsächlich nur auf Rache oder will sie Mensch sein? Was ist mit ihrem größten Wunsch?

Lilith war einst mächtig, doch ihre Magie hat sich verflüchtigt. Wie sie in den Turm kam und warum sie in einen langen Schlaf gefallen ist, wird zunächst gut verschwiegen. Doch bemerkt man schnell, dass es sich hierbei nicht um eine Fee (oder auch Hexe) handelt, die mit sich im Reinen ist. Tief in ihrem Inneren ist immer noch das Böse verborgen, doch sie möchte gut sein, oder doch nicht? Einige Passagen sind wahrlich verwirrend für den Leser und auch ich weiß bis jetzt noch nicht, was ich von ihr halten soll.

Ebenso viele Rätsel birgt für mich der Hexenjäger. Den Namen von ihn weiß ich bis jetzt noch nicht. Nach und nach erfährt man, was er in der Vergangenheit erlebt hat und warum er auf der Jagd nach den Hexen ist. Doch was verbindet ihn und Lilith? Gibt es wirklich ein Schicksal, das beide verbindet oder aber führt er beide ins Verderben?

Im Grunde genommen werde ich am Ende des ersten Bandes mit vielen offenen Fragen zurück gelassen. Ein guter Cliffhanger und eine wirklich gute Idee der Autorin, um den Leser weiterhin in ihrer Geschichte zu fesseln. Da die beiden Fortsetzungen bereits erschienen sind, ist es auch ein Leichtes, die Geschichte in einem zu lesen.

Was mir wirklich sehr gefallen hat, waren die nicht zu langen Kapitel, ab und an wurde es ausschweifend, wenn es um die Gefühle von Lilith ging, doch das hat einfach ihren inneren Konflikt noch stärker betont. Die Märchenwelt ist auch sehr gut und real beschrieben. Hier geht es nicht nur um liebenswerte Wesen - nein. Hier wird gezeigt, was passieren kann, wenn eine mächtige Fee in einen langen Schlaf verfällt und ihre Schwestern an die Macht kommen: Tod und Verderben prasseln auf die Menschen nieder. Natürlich hätte es auch das Gegenteil sein können - immerhin war ich etwas verwundert, dass Lilith als einstige Königin als eiskalt und unberechenbar beschrieben wird, ihre Schwestern ihr aber scheinbar in nichts nachstehen ...

Aber gut, bevor ich euch als künftige Leser von Julia Adrian noch weiter verwirre oder euch die Spannung gänzlich aus der Geschichte raus nehme, nur so viel:

Julia Adrian weiß, wie sie ihre Leser fesseln kann. Wer sich in der Märchenwelt auskennt und sich auch in der Welt der Fantasie heimisch fühlt, der ist bei dieser Reihe genau richtig! Doch sollte man nicht zu verklärt an die drei Bände herangehen und die rosa rote Brille mit Glitzer und Herzen absetzen: hier geht es nicht um eine große Liebe, die den Tod und die schwarze Magie bezwingt, sondern um sehr viel mehr und es ist wahrlich viel grausiger und realistischer als zuvor gedacht.

Ich persönlich habe das Buch aufgrund seines Umfangs (206 Seiten) innerhalb kürzester Zeit durchgelesen und ja, es hat mich unterhalten, doch konnte es mich nicht so einfangen, wie ich es mir erhofft habe. Vielleicht werde ich die nächsten beiden Bände noch ausleihen und lesen, aber den Drang, jetzt, sofort und auf der Stelle den nächsten Band in die Hand zu nehmen, um zu wissen, wie es weiter geht, habe ich nicht.

Veröffentlicht am 11.05.2017

Ich nehme mein Glück selbst in die Hand

Manche Tage muss man einfach zuckern
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Zum Inhalt:

Dauersingle Sarah hat die fixe Idee, dass die große Liebe auf der Internetseite »Missed Connections« auf sie wartet. Die Plattform richtet sich an all diejenigen, die ihren Traumpartner schon ...

Zum Inhalt:

Dauersingle Sarah hat die fixe Idee, dass die große Liebe auf der Internetseite »Missed Connections« auf sie wartet. Die Plattform richtet sich an all diejenigen, die ihren Traumpartner schon auf den Straßen von New York gesehen haben, aber nicht mutig genug waren, ihn anzusprechen. Doch Sarahs Mr. Right hat sie wohl noch nicht entdeckt, und so fängt sie eine Affäre mit Jack an, dem attraktiven Bruder ihres Mitbewohners. Er schafft es, ein wenig unverbindlichen Spaß in ihr Leben zu bringen. Doch dann taucht ein anonymer Verehrer auf »Missed Connections« auf …



Über die Autorin:

Tamara Mataya ist eine Bibliothekarin, die es liebt, für jeden das richtige Buch zu finden. Sie unterrichtet Englisch als Zweitsprache und ist zudem Musikerin.



Mein Fazit und meine Rezension:

Was für ein umwerfendes, farbenfrohes, buntes und doch schlichtes und überhaupt WUNDERSCHÖNES Cover (welches zugleich nichts über den Inhalt der Geschichte verrät!)! ♥ Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich habe mich ja auf Anhieb in das Cover verliebt - und der Klappentext hat mich auch angesprochen. Das Gesamtpaket hat also perfekt gepasst!

Doch worum geht es eigentlich in dem Roman?

Tamara Mataya entführt uns in die Welt von Sarah. Sarah, die in einer Anwaltskanzlei gearbeitet hat und gekündigt wurde, die sich ihre Wohnung nicht mehr leisten konnte, nicht mehr zurück zu den Eltern wollte und seitdem auf der Couch ihres homosexuellen, aber liebenswerten Freundes Pete zu Gast ist. Doch so schnell gibt Sarah nicht auf (und so gemütlich ist die Couch wirklich nicht): sie möchte sobald wie möglich in eine eigene Bleibe zurück und schreibt eine Bewerbung nach der anderen. Schnell ist ihre Suche von Erfolg gekrönt und sie kann im New-Age Wellnesstempel von Ziggy und Fern, dem "Inner Space", anfangen. Allerdings erwarten sie dort andere Herausforderungen als in der Anwaltskanzlei. Auf Erholung oder Erleuchtung wartet sie dort vergebens. Abschalten vom Alltag kann Dauer-Single Sarah, indem sie auf ihrer Lieblingsseite im Internet "Missed Connections" nach dem Rechten sieht - wer weiß? Vielleicht wird auch sie einmal gesucht und aus der Ferne heimlich angeschmachtet? Und nach einem schrecklichen Arbeitstag ist es dann soweit ... Sarah wird gesucht - und gefunden! ♥

Ihr seht schon, dass die Geschichte wirklich sehr viel Lachpotential in sich trägt - doch nicht nur das! Sarah hat mich mit ihrer wunderbar komischen, aber auch sympathisch sarkastischen Art direkt am Anfang der Geschichte abgeholt und auch bis zum Ende hin nicht mehr losgelassen. Vor mir sehe ich eine toughe, aber auch selbstkritische junge Frau, die schon einiges erlebt hat und auch im Laufe des Buches noch einiges erleben wird. Ich konnte mich zu jederzeit mit ihr identifizieren und ab und an mich selbst in ihrem Tun wiedererkennen. Nur eines hätte bei mir auf keinen Fall so gut funktioniert: ich hätte es wohl niemals so lange im "Inner Space" ausgehalten! Versteht mich nicht falsch: ich habe mich schon mit einigen Dingen beschäftigt, auch was die Esoterik als solche anbelangt, doch ich hätte niemals mit Ziggy und Fern zusammenarbeiten können - und spätestens Phillys wäre ein absolutes No-Go gewesen, meine persönliche "Persona non grata". Da hätte auch mein inneres Licht nicht mehr geholfen.

g Ihr merkt, ich muss mich schon stark im Zaum halten, um euch nicht alles vorweg zu erzählen!!! Aber ich bleibe stark!

Sarah ist also eine Protagonistin, die in meinen Augen als Charakter sehr gut ausgearbeitet wurde. Für mich war sie während des ganzen Buches ein realer Charakter, den ich greifen konnte und mit dem ich mitfühlen konnte. Tamara Mataya hat es mit ihrem Schreib- und Erzählstil wirklich geschafft, mich vollends zu fesseln und mit sich zu reißen. Da ist es auch kein Wunder, dass ich das Buch innerhalb weniger Stunden gelesen hatte und es einfach nicht mehr zur Seite legen konnte. Ich war gefangen wie in einem Bann (oder wie im Wahn - aber im positiven Sinne)!

Weitere Charaktere, die polarisierend waren und von denen man nicht so einfach los kam, waren Ziggy und Fern. Die beiden hätte ich am Liebsten zum MOND geschossen! (Auch jetzt noch, nachdem ich das Buch beendet habe) Aber WAS sie sich geleistet haben, das müsst ihr einfach selbst lesen. Ihr glaubt es mir sonst nicht ... WIRKLICH nicht

Und natürlich gibt es da noch Pete und Jack Devine, Zwillinge, sehr gute Freunde und doch so unterschiedlich wie Tag und Nacht - und das ist auch gut so! Pete ist einfach zum Knuddeln und Knutschen! Den habe ich gleich bei seinem ersten Auftritt tief in mein Herz geschlossen ♥ und Jack rrrrrrrrrrrggghhhh tja - so, wie er beschrieben ist, ist er einfach ein richtig sympathischer, aber auch unverschämt gutaussehender Kerl, der einige Frauen um den Finger wickeln könnte. So stellt man sich aber auch einen DJ vor ;)

Die Seite "Missed Connections" hat mich doch sehr an Suchaufrufe oder Seiten bei Facebook und Co. erinnert, die den Namen "Spotted" tragen ... ich habe sie mir auch schon mal durchgelesen, aber so exzessiv wie Sarah war ich dabei nicht ;) Oder sagen wir einfach mal so "akribisch" wie Sarah war ich nicht g Jedem das Seine ...

Wenn ihr also Lust habt, eine spannende, spritzige, witzige, humorvolle, fesselnde, manchmal zum vor-Wut-an-die-Decke-gehende Geschichte zu lesen, in der ihr euch (vielleicht) selbst das ein oder andere Mal wiederfinden könnt, dann rate ich euch: GREIFT ZU! Ihr werdet definitiv nicht enttäuscht werden!

Veröffentlicht am 11.05.2017

Oder: was du nicht sehen willst ...

Was du nicht siehst
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Zum Inhalt:

Was ist Realität? Was Fantasie? Was Wahrheit? Was Täuschung?

Nach seiner Haftentlassung zieht Hans Petersen in Liz’ Nachbarschaft. Die Kinder- und Jugendpsychologin will sich von der Panik ...

Zum Inhalt:

Was ist Realität? Was Fantasie? Was Wahrheit? Was Täuschung?

Nach seiner Haftentlassung zieht Hans Petersen in Liz’ Nachbarschaft. Die Kinder- und Jugendpsychologin will sich von der Panik in der Siedlung nicht anstecken lassen. Hat nicht jeder eine zweite Chance verdient? Doch dann geschieht ein Mord. Petersen taucht nachts in Liz’ Garten auf, Dinge verschwinden aus ihrem Haus. Der Hund, den sie hütet, ist plötzlich weg.

Und warum tauchen überall Nachtfalter auf?



Über die Autorin:

Mit ihrem Wunsch, Schriftstellerin zu werden, schaffte es Heike Fröhling immer wieder, sich das Leben selbst schwer zu machen. Warum nicht einfach nach dem abgeschlossenen Studium (Musikwissenschaft, Germanistik und Schulmusik) etwas »Vernünftiges« arbeiten? Doch das Leben ist nicht dafür da, um das zu tun, was alle tun. Man kann die Sterne nicht vom Himmel holen. Aber wenn Heike Fröhling einmal alt ist und über das Meer blickt, möchte sie sich sagen können, dass sie es wenigstens versucht hat.

Doch bei einem Versuch ist es nicht geblieben. Jahrelang war Heike Fröhling als Journalistin für Frauenzeitschriften tätig. Sie veröffentlicht seit 1999 als Verlagsautorin, seit 2012 auch als Selfpublisherin. Mit ihrem Mann, drei Kindern und sechs Katzen lebt sie in Wiesbaden.

Zur besseren Einordnung der Werke erscheinen die Psychothriller unter dem Pseudonym Leonie Haubrich, die anderen Romane unter dem Realnamen Heike Fröhling.



Mein Fazit und meine Rezension:

Wer mich kennt, der weiß, dass ich einen guten Thriller liebe! Doch ich bin auch sehr wählerisch, was das anbelangt. Nicht jeder Thriller kann meine Aufmerksamkeit erregen - meist entscheiden schon die ersten paar Seiten, ob er mich fesselt und ob ich mich weiterhin mit der Geschichte befasse oder auch nicht. Mein liebstes Genre ist dann aber der des Psychothriller - ich brauche kein Blut, keine gewaltsamen Szenen und brutale Morde, um "glücklich" mit meinem Thriller zu sein. Nein, ich brauche etwas ganz anderes: eine Geschichte, die mich von Anfang bis zum Ende fesselt, die nicht nur mich im Lesewahn zurück lässt, sondern auch meine Nerven bis aufs Äußerste strapaziert und dabei auch noch Charaktere, die mir einfach unter die Haut gehen.

Leonie Haubrich ist eine der wenigen Autorinnen, von denen ich behaupten kann, dass sie es bislang mit jedem Psychothriller bei mir geschafft hat! Und ich freue mich wie ein Keks darauf, euch heute den neusten Psychothriller von ihr vorzustellen, den ich selbst erst vor wenigen Tagen in den Händen halten durfte!

WORUM GEHT ES?

In diesem Roman treffen wir auf Elizabeth - "Liz" genannt - die keine leichte Kindheit hatte. Schon früh musste sie erfahren, was Einsamkeit ist und was es bedeutet, auf sich selbst gestellt zu sein. Ihre Eltern waren ihr keine wirklich große Stütze. Doch Liz hat sich aufgerafft und es trotz der Schwierigkeiten in ihrer Kindheit geschafft, Kinder- und Jugendpsychologin zu werden. So kann sie selbst den Kleinsten in der Gesellschaft helfen und ihnen Rückhalt geben. Bereits zu Beginn der Geschichte spürt man, dass etwas in der Luft liegt, nur was - das bleibt dem Leser zunächst verborgen. Als Liz eines Tages nach Hause kommt, findet sie eine wütende Menschenmenge vor, die vor einem Nachbarhaus aufgestellt ist: darin lebt kein geringerer als Hans Petersen, der als verurteilter Verbrecher seine Haftstrafe abgebüßt hat und erst seit kurzem wieder auf freien Fuß ist. Und mit ihm tauchen all die Schwierigkeiten und Probleme auf.

Zuerst wird der Kaplan ermordet aufgefunden, dann gibt es da noch die merkwürdigen Briefe - auch Liz erhält einen. Mit einem Mal fühlt sie sich in ihrer Umgebung doch nicht mehr so sicher und eines Abends geschieht das Unausweichliche ...

Was genau passiert und wie es in der Geschichte weiter geht, das möchte ich euch nicht verraten.

Wie schon gesagt, hat es die Autorin auch dieses Mal geschafft, mich direkt zu Beginn der Geschichte zu fesseln. Zunächst tauchen wir in Liz' Kindheit ein, erfahren von ihren Ängsten und erhalten einen kleinen Einblick in das, was sie erlebt hat. Jahre später ist von dem verängstigten Kleinkind nichts mehr zu sehen, doch hat diese Zeit tiefe Wunden in ihr hinterlassen. Zwar mögen diese weitestgehend verheilt sein, die Narben allerdings, sind so sichtbar wie je zuvor. Aus dem kleinen Mädchen ist eine robuste und starke Frau geworden, die diesen Anschein jedoch nur nach Außen hin wahren kann. Innerlich kämpft sie auch heute noch gegen ihre Ängste an.

Dann passiert etwas Unerwartetes: der Schutz und die wohlige Wärme ihres Hauses werden gestört und schneller als ihr lieb ist, findet sich Liz in den Mühlen der Justiz wieder. Doch wie soll sie beweisen, dass es keine Absicht war, das kein Plan dahinter stand und sie in Notwehr gehandelt hat? Wie soll sie nachweisen, dass sie unschuldig ist, wenn sie mit ihrer Theorie allein auf weiter Flur steht? Nur ein Vertrauter steht ihr in dieser schweren Zeit bei, doch auch er gerät schnell in Verdacht - niemand scheint wirklich vertrauenswürdig zu sein. Keiner scheint das zu sein, was er vorgibt zu sein.

Für Liz wird es immer schwieriger Vertrauen in die einst so gewohnte Umgebung zu fassen und den wenigen Menschen, die ihr Nahe stehen, zu glauben. Letzten Endes steht sie allein - oder etwa doch nicht?

Der Charakter der Liz ist nicht - wie in vielen weiteren Thrillern - ein Ermittler, der einen Fall von vorne bis hinten analysiert und für den Leser zerlegt. Liz selbst ist hier das Opfer (oder die Täterin? - selbst dem Leser fällt es schwer, das nach einiger Zeit auseinander zu halten!) und versucht durch perfide Methoden ihr Umfeld von ihrer Unschuld zu überzeugen. Aber wie, wenn die Beweise vor ihren Augen verschwinden? Nicht nur Liz, auch ich selbst habe manchmal an meiner Wahrnehmung gezweifelt und sie in Frage gestellt.

Ich habe mich zu keiner Zeit gelangweilt, habe mich stets unterhalten gefühlt und war mitten drin im Geschehen. Ich selbst war mit Liz unterwegs und habe mit ihr versucht, all die vielen Frage zu beantworten und die Probleme zu bewältigen. Und auch ich habe gegen Ende gezweifelt: an meinen Freunden, meiner Familie, meinen Mitmenschen und vor allen Dingen an mir selbst. Und genau das ist es, was für mich einen guten Psychothriller ausmacht: ich werde gefordert, vom Anfang bis zum Ende. Und wenn ich genau hinhöre, dann kann ich das leichte Schlagen gegen die Fensterscheibe hören - fast so wie Papierkugeln, die dagegen treffen ...

Wenn ihr auch in den neuen Roman von Leonie Haubrich eintauchen und eure grauen Zellen anregen wollt, dann legt los!

Veröffentlicht am 11.05.2017

Lost in Vermont

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Zum Inhalt:

Als die New Yorker Webdesignerin Cameron den Auftrag erhält, für einen familiengeführten Country-Store einen Online-Shop mit Landlust-Ambiente zu gestalten, ahnt sie nicht, was sie in Vermont, ...

Zum Inhalt:

Als die New Yorker Webdesignerin Cameron den Auftrag erhält, für einen familiengeführten Country-Store einen Online-Shop mit Landlust-Ambiente zu gestalten, ahnt sie nicht, was sie in Vermont, USA, finden wird: eine charmante Kleinstadt, unberührter Natur, eine warmherzige Großfamilie und den Sohn des Auftraggebers, Will. Weil dieser nicht begeistert von der Idee eines Internetauftritts ist, fliegen zwischen Cameron und Will zuerst die Fetzen, dann die Funken und schließlich die Gefühle.

Eine Webseite für den Green Mountain Country Store zu gestalten, wäre die letzte Rettung für Cameron Murphys Firma in New York. Also macht sich Cameron im nagelneuen Auto auf den Weg nach Butler, einer Kleinstadt in Vermont, USA. Doch nach ihrer ersten Begegnung mit dem dorfeigenen Elch Fred ist ihr Mini ein Totalschaden, und ihre teuren Wildlederstiefel stecken im Matsch fest.
Auch ihr Retter Will Abbott verhilft Cameron nicht zu einem guten Start dort draußen im Nirgendwo, denn der ist mindestens so unfreundlich, wie er gut aussieht. Außerdem ist er der Sohn des Auftraggebers und macht ihr schnell klar, dass seine Geschwister und er die Idee eines Online-Shops alles andere als gutheißen. Denn in ihrem Geschäft, das Dreh- und Angelpunkt des Lebens in Butler ist, werden ausschließlich regionale Produkte angeboten, vom Gebäck, über Ahornsirup bis zu den Lammfell-Boots. Wofür braucht man da einen Online-Shop?
Trotzdem ist da sofort dieses Prickeln zwischen Cameron und Will. Auch die restlichen Abbotts sind warmherzige Menschen mit dem Herzen am richtigen Fleck.
Bietet sich etwa ausgerechnet hier in Butler, Vermont, die Chance für Cameron, einen Neustart zu wagen?



Über die Autorin:

Als Marie Force Urlaub in Vermont, USA, machte, spürte sie sofort, dass diese wunderschöne, unberührte Landschaft die perfekte Kulisse für unwiderstehlichen Lesestoff bietet. Auf der Suche nach Souvenirs entdeckte sie in einer idyllischen Kleinstadt den Green Mountain Country Store und lernte dessen Besitzer kennen: eine moderne und sympathische Familie, die mit großer Freude heimische Produkte verkauft. Und schon sah Marie Force das Setting für die Romane vor sich. Fehlt nur noch die Liebe … aber die findet sich in Butler, dem fiktiven Städtchen in dieser Serie, zum Glück an jeder Ecke.
Marie Force lebt mit ihrer Familie in Rhode Island, USA, sie ist New-York-Times- sowie SPIEGEL-Bestsellerautorin, und allein in den USA verkauften sich ihre Bücher über 4 Millionen Mal.



Mein Fazit und meine Rezension:

Erst am Sonntag habe ich meinen allerersten Roman von Marie Force beendet und war von ihrem Schreibstil einfach wie benebelt. Ich war einfach hin und weg! Und daher auch unendlich glücklich, dass ich bereits zwei weitere Bücher von ihr in meinem Bücherregal stehen hatte! Es handelt sich hierbei um die beiden ersten Bände der "Green-Mountain-Serie" (Lost in Love), die ich über die Aktion von Manu #BloggerüberraschtBlogger erhalten habe und schon damals, als ich die Bücher gesehen habe, wusste ich, dass sie mir viel Unterhaltung liefern würden. Ich habe mich nicht getäuscht!

Momentan lese im am zweiten Band g Ihr seht also: mein SuB schrumpft doch gar sehr ;) Immerhin will ich ihm auch nicht mehr Futter geben, sondern auch all die schönen Bücher lesen, die dort liegen und auf mich warten.

Aber nun zum Buch:

Cameron ist eine Großstadtplanze - sie kommt aus New York und ist somit viel Trubel gewohnt. Ihr Vater - ein Millionär - hat sie zwar in ihrer Kindheit mit Geld, aber nicht mit Liebe versorgt und so kämpft sie sich auch selbst durch ihr Leben und baut sich mit ihrer eigenen Webdesign-Firma ein Standbein auf. Nur merkt sie schnell, dass Geld nicht auf Bäumen sprießt und sie und ihre Mitarbeiter hart für Aufträge kämpfen müssen. Eines Tages flattert ihr ein Angebot eines alten Schulfreundes ihres Vaters in die Firma: sie soll nach Vermont fahren und dort ein familiengeführtes Unternehmen davon überzeugen, dass es einen Internetauftritt und einen eigenen Online-Shop benötigt. Das Oberhaupt der Familie, Lincoln Abbott, ist von seinem Vorhaben und seiner Idee überzeugt, doch sein Nachwuchs nicht und der hält immerhin auch einen Anteil an der Firma. Für Cameron gilt es also Überzeugungsarbeit zu leisten und sich ein aufsteigendes Unternehmen zu sichern. Die Familie Abbott ist allerdings keine gewöhnliche Familie, sondern eine Großfamilie, wie sie im Buche steht: neben den Eltern gibt es noch zehn Kinder, allesamt in der Firma mit ihren eigenen Handwerken integriert und keinesfalls risikofreudig.

Als wäre das nicht schon eine große Herausforderung für Cameron, legt sie den fast sechsstündigen Weg von New York nach Vermont mit dem Auto zurück und begegnet prompt dem Stadtelch Fred, der ihren neuen Mini auf dem Gewissen hat. Doch auch ihre geliebten Wildlederstiefel bleiben während der Schlammsaison auf der Strecke. Ohne ihren unverschämt gut aussehenden und gleichermaßen aber auch skeptischen Retter Will Abbott, hätte Cameron wohl direkt eine Kehrtwende gemacht. Aber unsere Großstadtpflanze schlägt sich in der Wildnis recht gut. Wie aber soll sie die Familie Abbott davon überzeugen, dass das einzige, was ihnen auf dem Weg nach "oben" noch fehlt, ein Internetauftritt ist? Cameron hat einige harte Nüsse zu knacken ... allen voran den attraktiven Will ...

Wie man allein aus meiner kurzen Inhaltswiedergabe sehen kann, hat die Geschichte schon einiges an Potential und es ist garantiert für JEDEN etwas dabei!

Zunächst einmal haben wir da Cameron, die von Beruf sicherlich "Tochter" sein könnte, aber aus dem Schatten (und dem Geld) ihres Vaters herausgetreten ist und ihre eigene Firma gegründet hat. Cameron hatte keine leichte Kindheit, ist gänzlich ohne Mutter und eigentlich auch ohne Vater aufgewachsen, denn der war ständig unterwegs. Kein Wunder also, dass sie auch als Erwachsene unabhängig sein möchte und so den Annehmlichkeiten des Geldes doch das ein oder andere Mal entsagen muss. Der Neuauftrag in Vermont kommt ihr gerade recht. Doch hätte sie sich mal nur vorher über den Ort genauer informiert! Hier kennt jeder jeden und sie - als Unfallverursacherin - ist natürlich das Stadtgespräch Nummer 1 ... immerhin hat Fred den Auffahrunfall unbeschadet überstanden, was man von Camerons neuem Auto und auch ihrem Gesicht (der Airbag ist Schuld!) nicht sagen kann.

Ich hatte mir Cameron anfangs doch als eine verwöhnte Göre aus gutem Hause vorgestellt, doch sie hat mich tatsächlich im Laufe der Geschichte mehrfach überrascht! Man trifft hier keinesfalls auf eine High Society Lady, die nicht weiß, wie (und wo) man anpackt und die keine Ahnung vom Leben der "Normalsterblichen" hat. Im Gegenteil, Cameron schreckt sogar nicht davor zurück die Präsentation vor der versammelten Familie zu halten, obwohl sie ein geschundenes Gesicht hat, was nicht nur Schwellungen und blaue Flecke aufweist. Sie arrangiert sich außerdem noch mit den örtlichen Gegebenheiten - und gewinnt so die Herzen der Einwohner im Flug. Allen Voran das von Will.

Will Abbotts Kindheit war alles, nur nicht einsam oder aber langweilig! Mit seinen neun Geschwistern gab es immer eine Menge Ärger und stets ein neues Abenteuer (seine Mutter hatte tatsächlich Nerven aus Stahl!). Er ist durch und durch ein anständiger, aber laut den Beschreibungen von Marie Force auch sehr attraktiver junger Mann, der um die Wirkung seines Aussehens weiß. Doch auch Will ist nicht unbedarft, hat er doch schon eine Beziehung hinter sich, die ihn um einige Jahre zurückgeworfen und auch negativ geprägt hat. Eine neue Liebe oder gar eine feste Bindung scheinen da unmöglich zu sein. Und genau das zeigt er auch gegenüber dem Neuankömmling Cameron, die leider zunächst in einen Familiendisput hinein gerät - immerhin hat sein Vater über seinen und den Köpfen der anderen Familienmitglieder hinweg entschieden, dass ein Internetauftritt das ist, was der Laden braucht. Doch warum mit etwas Neuem beginnen, wenn das Altbewährte doch so gut läuft?

Wills Familie ist einfach atemberaubend! Ich weiß gar nicht, wie ich sie sonst beschreiben soll! Im Laufe der Geschichte lernen wir alle Familienmitglieder, angefangen vom Großvater über die Eltern bis hin zu den einzelnen Geschwistern kennen - und auch lieben. Das Buch hat zwar mit seinen 509 Seiten einen ordentlichen Umfang, doch schafft man es nicht, jedem der Geschwister gerecht zu werden. Es ist also kein Wunder, warum es eine Serie wird.

Ich kann sagen, dass ich mit Cameron sehr gut in Vermont eingetroffen bin, von den Prellungen wegen Freds Auftritt mal ganz abgesehen, und mich dort ausgesprochen wohl fühle! Im Kreise der Familie Abbott ist man niemals allein, kann auf deren Hilfe zählen und man erfährt Liebe in den verschiedensten Formen. Mit dem Buch "Alles, was du suchst" hat Marie Force einen wundervollen Auftakt in eine Serie geschaffen, die mich bereits jetzt schon emotional gefesselt hat und nicht mehr los lässt. Ich bin wirklich sehr (sehr!) froh darüber, dass ich noch Band 2 hier liegen habe (wobei ich auch schon bei knapp der Hälfte bin!) und mich direkt weiter in Vermont verlieren konnte.

Von mir hört ihr einfach nur eine klare Leseempfehlung!