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Veröffentlicht am 11.05.2017

Kleine Perlen am Wegesrand - ein tolles Büchlein

Alltagsperlen
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Zum Inhalt:

Häufig geht es im Alltagstrubel unter: das eigene Ich. Dabei ist es, als Kenner unserer Bedürfnisse und Stärken, der beste persönliche Berater.
Die hier versammelten Geschichten und Gedichte ...

Zum Inhalt:

Häufig geht es im Alltagstrubel unter: das eigene Ich. Dabei ist es, als Kenner unserer Bedürfnisse und Stärken, der beste persönliche Berater.
Die hier versammelten Geschichten und Gedichte laden zur Wiederentdeckung des Ich im Alltag ein. Mit so vielfältigen Themen und Charakteren wie im wahren Leben.

Dieses Buch eignet sich für kleine Lesepausen zwischendurch: zum Erforschen, Nachdenken, Träumen, Schmunzeln und Entspannen.



Über die Autorin:

Dr. Antonia Löschner ist als Ethnologin und ausgebildete Mediatorin in der internationalen Beratung bei Lebensumbrüchen und Konflikten unter dem Namen "Life-Transition Counseling" tätig. Der Schwerpunkt ihrer Beratung liegt auf der Unterstützung bei der (Wieder-)Entdeckung und Nutzung persönlicher Stärken.



Mein Fazit und meine Rezension:

Mich hat direkt das wunderschöne Cover angesprochen. Es ist schlicht gehalten und strahlt doch Lebensfreude, Wärme und Frühling aus! Das Gänseblümchen ist für mich das Symbol für einen Neubeginn oder aber ein kleiner Freund, der einfach mal so am Wegesrand auftaucht und dich aufheitert und zwar in Zeiten, in denen du nicht damit gerechnet hast! Wie oft sieht man sie nicht nur am Wegesrand oder in Gärten, mitten auf grünen Wiesen, sondern auch an der Straße!

Man kann das Büchlein, das knapp 96 Seiten umfasst und trotzdem viele Kurzgeschichten und Gedichte, innerhalb einer Stunde durchlesen, doch das ist nicht der Sinn, der dahinter steckt! In dem wunderbaren Buch geht es um Alltagsperlen - Dinge, die uns im Alltag begegnen und die wir im ersten Moment nicht als solche Perlen erkennen und die doch immer da sind und uns daran erinnern, dass es auch durchaus schöne Momente gibt und dass das Leben nicht nur triste Augenblicke für uns bereit hält. An manchen Tagen mögen wir sie nicht sofort erkennen, alles schein grau und zu sein, man erkennt kein Weiß, sondern nur noch das Schwarz in der Welt.

Auch ich kenne solche Momente im Leben, nichts will klappen, man scheint mit dem linken Fuß zuerst aufgestanden zu sein und alles geht einfach schief. Dann klappt noch nicht mal das Autofahren auf dem Weg zur Arbeit, alle scheinen gegen einen zu sein, jeder drängelt, man kommt nicht vom Fleck, am besten stellt man das Auto einfach Zuhause ab und verkriecht sich im Bett. Doch an eben solchen Tagen ist es wichtig, dass wir aufstehen, dass wir unser Leben leben und dass wir uns genau umschauen und die kleinen Dinge und Momente sehen und auch als kleine Glücksmomente erkennen.

In den vielen Kurzgeschichten von Antonia Löschner ergeht es den Protoagonisten ebenso. Da treffen wir auf eine Frau, die schüchtern ist, die sich in Gesellschaft nicht artikulieren kann und Angst davor hat. Und dann ist da ihr Ehemann, das genaue Gegenteil von ihr - wortgewandt und gesellschaftsfähig. Wäre sie doch auch nur so wie er und doch sagt er etwas, das sie von ihren Zweifeln und Unsicherheiten befreit und glücklich macht "Du bist der Ruhepol in meinem Leben. Vielen Dank" - kein Stein, kein schüchterner Anhängsel, sondern jemand, der erdet und Ruhe verströmt. Weiterhin erfahren wir, wie die Kraft des Lächelns wirkt und welche Macht unsere Gedanken haben. Durch viele kleine Gedichte erblicken wir Sonnenschein und Glück.

Hier ein Beispiel eines Gedichtes, das mich berührt und auch zugleich beflügelt hat:

"Schaffenskraft

Gedanken kommen,
ordnen sich zu Bildern,
kreieren Worte, Sätze,
Literatur.

Farben strömen,
bunt und kräftig,
verteilen sich auf der Leinwand,
geben Struktur.

Töne werden entlockt
und entfalten sich gemeinsam
zur Melodie.

Schritte, gezielt gesetzt
und leichtfüßig,
führen zur Entladung
der tänzerischen Energie.

So gibt es unzählige Formen der Kraft,
die Kunst erleben lässt und Neues schafft."


Und mit dieser kleinen Perle möchte ich euch auch schon mit einem kleinen Einblick in das Büchlein zurück lassen. Mir hat es sehr gefallen und ich habe einige Perlen mitgenommen ...

Veröffentlicht am 11.05.2017

Sommerlektüre, die es in sich hat

Brausepulverherz
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Zum Inhalt:

Wenn das Herz kribbelt und bitzelt, wie Brausepulver auf der Zunge …

»Brausepulverherz« von Leonie Lastella ist der perfekte Roman für alle, die zwischen Sommer und Ferien, zwischen Zuhause ...

Zum Inhalt:

Wenn das Herz kribbelt und bitzelt, wie Brausepulver auf der Zunge …

»Brausepulverherz« von Leonie Lastella ist der perfekte Roman für alle, die zwischen Sommer und Ferien, zwischen Zuhause und Woanders, zwischen aufgedreht und gechillt, zwischen verknallt und entliebt die ganz große Liebe suchen.

Jiara lebt eigentlich in Hamburg, jobbt aber den Sommer über in einer Trattoria an der italienischen Riviera. Ihr ansonsten so strukturiertes Leben steht Kopf, als sie Milo trifft. Na ja, von einem »Treffen« kann hier nicht die Rede sein, eher von einer Explosion, einem Tsunami, einem Feuerwerk.
Nein, Letzeres wäre dann doch zu kitschig.
Sofort ist da dieses Knistern und Kribbeln. Nur manchmal fühlt es sich eher an wie viele kleine Stromschläge – so grundverschieden sind die beiden. Und eigentlich darf das alles nicht sein: Jiara hat einen Freund, ein Leben und eine Zukunft in Hamburg – oder?



Über die Autorin:

Leonie Lastella verbrachte als Teenager viele Ferien in Italien, und als sie dort auf den süßesten Typen der Welt traf, lernte sie ganz schnell Italienisch. Eine witzige Anekdote? Vielleicht. Aber eben auch das wahre Leben:Denn aus dem Sommerflirt wurde schließlich die große Liebe. Der attraktive Italiener kam mit nach Deutschland, heiratete sie und gab ihr seinen Nachnamen. Daher ist der Name Leonie Lastella auch kein Pseudonym. Leonie Lastella liebt Ben&Jerry's-Eis, ihre Söhne und ihr Pferd, außerdem lacht sie viel, laut und gerne. Von sich selbst sagt sie, sie sei der ungeduldigste Mensch auf dem Planeten. Auch in Sachen Liebe.



Mein Fazit und meine Rezension:

Jiara hat ein genaues Ziel vor Augen. Ihr Leben ist akribisch durchgeplant - leider nicht von ihr, sondern von ihrem langjährigen festen Freund (und wohl bald auch Verlobten) Jonas. Doch Jiara will einfach nicht in diesem Alltag gefangen sein und wünscht sich, aus dem Trott auszubrechen. Doch so schnell will sie nichts überstürzen - alles will wohl überlegt sein. Wo geht das besser als an ihrem liebsten Ort auf der Welt: dem italienischen Küstenort Finale. Ein letztes Mal verbringt sie ihre Semesterferien in Finale und hilft dort in der Trattoria ihres Freundes Dario aus. Dort erhält sie nicht nur Zuspruch und neuen Mut, sondern auch frischen Wind, Sonne und Strand ... was braucht eine junge Frau mehr? Alles wäre perfekt, wäre da nicht Milo, der unverschämt gutaussehende italienische Musiker, der Jiara mit seiner Gegenwart den Kopf verdreht und sie schier um den Verstand zu bringen scheint. Doch Jiara ist mit Jonas zusammen und glücklich mit ihm - oder auch nicht?

Wie man sieht hat die Geschichte einiges an Gefühlen versteckt - obwohl versteckt der falsche Begriff ist. Bereits zu Beginn der Geschichte fliegen wir Leser mit Jiara nach Finale und ich gebe zu, die detaillierten Beschreibungen der Autorin haben auch bei mir geholfen: ich habe mich sofort in Finale verliebt und konnte mit Jiara dort Fuß fassen ... allerdings unterscheiden wir beide uns doch in einer Kleinigkeit (vielleicht aber auch in mehreren): ich LIEBE Kaffee in jeder erdenklichen Form g Jiara ist kein Fan von diesem wunderbar aromatischen Heißgetränk, doch braucht sie das in der italienischen Hitze auch nicht, sie hat Milo, der ihr gehörig einheizt. Zunächst dachte ich, dass es sich bei dem Buch um eine Teenie-Romanze handelt, ein ewiges Auf und Ab der Emotionen hat es auch zunächst so aussehen lassen, doch haben wir es hier nicht mit zwei Teenagern zu tun, sondern mit zwei jungen Menschen, die am Rande des Erwachsenseins stehen. Ich sage bewusst "am Rande" und nicht, dass sie es bereits sind, denn Jiaras Vorstellungen vom Erwachsenenleben (Gehalt, Beruf, Freizeit usw.) sind doch tatsächlich fernab von der Realität. Zumindest kommt es mir so vor.

Auch Milo, der italienische Musiker, trotzt dem Erwachsenwerden und lebt in seiner eigenen Welt. Musik ist seine Leidenschaft und sein Leben, Frauen sind nur flüchtig darin zu finden - meist in kurzen Bettgeschichten, doch nie war etwas Ernstes dabei. So verwundert es auch sehr, dass Milo und Jiara bereits bei ihrer ersten Begegnung solch heftige Emotionen bei dem jeweils anderen auslösen - das war mir dann doch etwas zu schnell. Liebe auf den ersten Blick? Eigentlich nicht, es waren bloße Körperreaktionen. Im Laufe der Geschichte treffen die Beiden immer wieder (nicht zufällig) aufeinander und irgendwann ist auch dem Leser klar, dass es mehr werden muss ... in der Hinsicht ist die Geschichte doch sehr vorhersehbar.

Ein Charakter, der mir sehr gut gefallen hat, ist der wunderbare Dario. Dario, der Eigentümer der Trattoria, der schon in jungen Jahren seine gesamte Familie bei einem tragischen Unfall verloren hat und seitdem einsam, aber nicht allein im Leben steht. In Jiara hat er ein Stück weit eine neue Familie gefunden.

Die Autorin versteht es, uns Leser nach Italien zu entführen, uns dort das Leben des "Dolce Far Niente" näher zu bringen und uns zu zeigen, wie wunderschön die Zeit am Meer sein kann, doch nicht immer bedeuten Ferien auch, dass ein Leben dort auch so schön sein kann. Mit Jiara und Milo durchleben wir sämtliche Facetten der tiefsten Emotionen - von der unsicheren Liebe hin zur unbändigen Leidenschaft, über Trauer hin zum Hass und Abscheu. Mit beiden Protagonisten durchleben wir eine wahre Achterbahn der Gefühle - ob wir all sie jedoch als so gut empfinden oder ob sie uns zwischendurch zu stark in die Mangel nimmt und durchrüttelt oder gar das Gegenteil (Langeweile) auslöst, müsst ihr selbst entscheiden.

Mir persönlich war es doch zu sehr Achterbahn, ab und an zu fern ab von der Realität (zumindest von meiner Wahrnehmung der Realität) und zu sehr Drama. Trotz allem haben wir hier einen wunderbaren Sommerroman, der italienisches Flair in alle Bücherregale zaubert.

Veröffentlicht am 11.05.2017

Von der geheimen Sucht

Blutzucker
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Zum Inhalt:

WorldFood ist eine globale Lebensmittelfirma, die einen Pharmakonzern für Diabetesmedikamente angekauft hat. Doch als sich der Markt verändert und der Absatz von Zucker stockt, hat der Konzernmanager ...

Zum Inhalt:

WorldFood ist eine globale Lebensmittelfirma, die einen Pharmakonzern für Diabetesmedikamente angekauft hat. Doch als sich der Markt verändert und der Absatz von Zucker stockt, hat der Konzernmanager Meininger eine teuflische Idee, wie er den Umsatz ankurbeln kann: Diabetes durch versteckten Zuckerkonsum. Bei der Umsetzung seines Planes soll ihm der Lebensmittelchemiker Paul Hartmann helfen: Eine einfache Laborratte, glaubt der Manager. Doch Paul hat eine bewegte Vergangenheit und als Meininger auch noch seine Zukunft zerstört, schwört er auf Rache. Die Ermittler Kommissar Berg und Landers werden in den tödlichen Kampf verwickelt, bis letztlich auch ihr Leben in Gefahr gerät.

Leif Tewes führt den Leser hinter die Kulissen von modernen Großkonzernen. In seiner gesellschaftskritischen Auseinandersetzung mit Foodherstellern, Pharmaunternehmern und Lobbyismus verarbeitet er das aktuelle Thema »Zucker in Lebensmitteln«. Mit einem nervenaufreibenden Rachefeldzug von Frankfurt über Zürich bis ins Herzen Kolumbiens deckt der Autor skandalöse Machenschaften und Zusammenhänge zwischen Food- und Pharmaindustrie auf. Ein brillanter Roman-Noir für starke Nerven um die brutale Frage: Was genau essen wir eigentlich?



Über den Autor:

Leif Tewes geboren 1964, studierte Informatik in Frankfurt/M und schrieb neben-her Fachbücher und Artikel für Fachzeitschriften. Seine Leidenschaft für die Kunst lebt er als Musiker, DJ und Thriller-Autor aus. Sein Interesse für spannende Persönlichkeiten und rasante Geschichten hat sich unter anderem auf zahlreichen Reisen und Offroad-Rallyes entwickelt. Leif Tewes lebt und arbeitet im Raum Frankfurt/M.



Mein Fazit und meine Rezension:

Zucker ist eine mächtige Waffe oder aber ein mächtiges Mittel zum Zweck - vor allen Dingen für diejenigen, die daraus Profit scheffeln. Nicht nur die Zuckerindustrie profitiert von dem Konsum der Menschen, der aufgrund deren Zuckerabhängigkeit stetig zunimmt, sondern auch die Pharmaindustrie und sämtlichen dazugehörigen Konzerne. Das findet auch die Journalistin Nicole heraus und möchte mit Hilfe des Lebensmitteltechnikers Paul dem großen Konzern WorldFood entgegentreten und deren geheimen Machenschaften aufdecken. Denn WorldFood produziert nicht nur Lebensmittel, die Zucker enthalten, sondern stellt - zum Wohle der Menschen - auf Zuckerersatzstoffe um, wobei im Hintergrund immer noch Zucker auf den Organismus wirken sollen. Gut für WorldFood, die ebenfalls einen Pharmakonzern gekauft haben, der gerade für Diabetiker und Krebspatienten Medizin auf den Markt bringen will ... Doch Nicole und Paul werden dem Konzern gefährlich und schnell wird klar, dass auch große Konzerne für das Erreichen ihrer Ziele buchstäblich über Leichen gehen ...

Mich hat das Buch wirklich sehr beeindruckt und gleichermaßen geschockt. Zucker ist ein wichtiges Thema und eigentlich immer in den Medien vertreten. Da geht es nicht nur um den Zuckergehalt, sondern auch direkt um Lightprodukte, ob diese besser sind und ob die Zuckerersatzstoffe wie beispielsweise Stevia wirklich so gesund sind, wie von der Lebensmittelbranche angepriesen. Als Konsument hat man eigentlich gar keine Ahnung mehr, wem man Glauben schenken kann. Die unterschiedlichen Publikationen darüber (egal ob im TV oder aber in gedruckter Form) helfen hier auch nicht viel weiter. Und das geht mir nicht anders. Ich habe mich vor einigen Monaten mit dem Thema Zucker auseinandersetzen müssen, da mein Freund darauf verzichten musste: ärztliche Anordnung, da ansonsten ein Bakterium weiter gewachsen wäre, ohne Zucker war es aber sein Aus.

Auch wenn ich schon vorher öfter darauf geachtet habe, dass ich nicht übermäßig viel Zucker konsumiere - zumindest nicht offensichtlichen Zucker - habe ich mir die Inhaltsstoffe von einzelnen Produkten nie genauer angeschaut. Was sich da alles versteckt hält ist schon beachtlich! Und wir beide haben dabei auch sehr schnell die Erkenntnis gefunden: Zucker steckt einfach ÜBERALL drin! Heute achte ich immer noch darauf, dass ich nicht übermäßig viel Zucker zu mir nehme, doch ganz ohne geht es einfach nicht, das merkt man doch ziemlich schnell. Wir sind zu sehr an den Zucker gewöhnt und unser Körper auch.

Ein Satz in dem Buch hat mich auch zum Nachdenken gebracht und natürlich geht auch dann mit mir die Phantasie durch und sämtliche Verschwörungstheorien tauchen auf:

"Was tat ein Pharmaunternehmen, das von Diabetikern lebte, in einer Welt ohne Zucker?"

Eine sehr gute Frage! In Leif Tewes' Buch ist es das Unternehmen WorldFood, das so agiert - wie aber könnte so ein Unternehmen bei uns heißen?

Leif Tewes hat es geschafft mich nicht nur mit seinem Roman zu unterhalten, sondern zugleich auch einen wunden Punkt getroffen, der mich aufmerken lässt - ich sollte doch genauer schauen, was überall drin steckt und mir öfter Gedanken um das machen, was so normal erscheint. Nicht immer ist es gut, allem mit blindem Vertrauen zu begegnen, ein gesunder Menschenverstand sollte durchaus auch in der Lage sein, etwas kritisch zu hinterfragen. Leif Tewes hat mit seiner Thematik den Nerv der Zeit getroffen.

Ich kann für diesen Roman eine klare Leseempfehlung aussprechen!