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Veröffentlicht am 29.02.2024

Wie Yuna verzweifelt versucht dem Nachbarn zu gefallen

Yuna und die Sache mit dem Mögen
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Yuna ist ein kleiner Hund, den alle mögen. Alle bis auf einen, dem gestrengen Nachbarn und ausgerechnet ihm möchte Yuna gefallen. Denn der Nachbar spielt so wunderschön auf seiner Flöte, dass Yuna dazu ...

Yuna ist ein kleiner Hund, den alle mögen. Alle bis auf einen, dem gestrengen Nachbarn und ausgerechnet ihm möchte Yuna gefallen. Denn der Nachbar spielt so wunderschön auf seiner Flöte, dass Yuna dazu immer nur tanzen könnte. Aber wenn sie sich gerade anschleicht, um dem Flötenspiel zuzuhören, schließt er das Fenster.
Und so fragt Yuna die anderen Hunde im Park wie man gefällt und jeder hat eine Idee: Mal pflückt Yuna Blumen – aus dem Beet des Nachbarn -, um das nächste Mal als frisch frisiertes Hündchen seine Aufmerksamkeit zu erhaschen, nur leider stolpert der mit Blumentöpfen beladene Nachbar über Yuna und fällt hin. Trotzdem Yuna sich so verbiegt, läuft alles schief. Am liebsten würde sie sich verkriechen.
Aber muss man jedem gefallen? Oder ist es nicht besser so zu bleiben wie man ist? Wie gut, dass Yuna Freunde hat, denn genau das erklären die Vögel der traurigen Yuna. Und dann klappt es auch mit dem Nachbarn!
Die Geschichte von der kleinen Yuna, die jedem gefallen möchte, wurde von Rebecca Mönch nicht nur wunderschön erzählt, sondern auch liebevoll illustriert. Die Bilder sind farbenfroh und detailreich und passen haargenau zum Geschehen. Allein an der Augenpartie von Yuna lassen sich all ihre Emotionen wunderschön ablesen. Jede Doppelseite hat eine eigene kleine Geschichte mit mehreren Bildern mit einer bemühten Yuna und einem sichtlich genervten Nachbarn. Bei dem Bild von der kleinen Yuna mit der Schwanzspitze über der Nase kann man ihre Traurigkeit direkt fühlen und die vor lauter Freude tanzende Yuna lädt zum Mittanzen ein.
Das Format des Buches mit 22,5 x 30 cm ist sehr groß, dadurch kommen die schönen Illustrationen noch besser zur Geltung. Das Lesealter wurde mit ab 3 Jahren angegeben. Ich habe es meiner Enkelin, die gut 2 Jahre alt ist, vorgelesen und sie war sichtlich begeistert. Das Lesealter empfehle ich von 2 Jahren bis 8 Jahren.

Fazit: „Yuna und die Sache mit dem Mögen“ ist ein wunderschönes Kinderbuch, das ich gerne weiterempfehle und für das es von mir in jeder Kategorie 5 Sterne gibt!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.02.2024

Der etwas andere Umwelt-Dino

Der Recyclosaurus
1

Einen größeren Dino-Fan als Matti gibt es nicht, aber was macht er, wenn plötzlich ein echter Mini-Dinosaurier unter seinem Bett hervorkrabbelt? Es gibt nur ein Problem, wie versteckt man einen Dino vor ...

Einen größeren Dino-Fan als Matti gibt es nicht, aber was macht er, wenn plötzlich ein echter Mini-Dinosaurier unter seinem Bett hervorkrabbelt? Es gibt nur ein Problem, wie versteckt man einen Dino vor seinen Eltern. Habe ich gesagt es gibt nur ein Problem? Nein, mit dem kleinen Dino fangen die Probleme erst an: Denn der Dino mag nichts von alledem essen, was Matti ihm anbietet: kein frisches Obst, kein knackiger Salat und erst recht kein frisches Gemüse. Dafür frisst er alles was aus Plastik ist und je mehr er frisst, desto größer wird er. Ganz klar, dass Matti irgendwann den Dino nicht mehr vor seinen Eltern verstecken kann. Wie gut, dass er sie überzeugen kann, dass der Dino nicht gefährlich, sondern die erste natürliche Möglichkeit der Müllentsorgung ist. Und so landet Mattis Dino zuerst auf einem Tierschutzhof, um danach als berühmter Recyclosaurus die ganze Welt von Plastikmüll zu befreien. Aber warum frisst dieser Dino nur Plastik?
Nicht nur diese Geschichte von dem kleinen Dino wurde von Anka Schwelgin wunderschön erzählt, sondern die Illustrationen passen haargenau zum Geschehen. Niedlich finde ich, wie Matti verzweifelt versucht, den Dino mit gesundem Essen zu füttern oder den Kot des Dinos einzusammeln, um ihn vor seinen Eltern zu verstecken. Das Minenspiel passt immer haargenau zum Geschehen.
Gut gefällt mir, das am Ende des Buches zusätzlich erklärt wird, was Dinosaurier mit Plastik zu tun haben oder was alles aus Erdöl produziert werden kann, um danach zu erklären, warum Plastik ein Problem ist und was wir für den Umweltschutz tun können. Diese Erklärungen sind so kindgerecht beschrieben, dass Kinder im Lesealter ab drei Jahren spielend für den Umweltschutz begeistert werden können.
Fazit: „Der Recyclo-Saurus“ ist ein wunderschönes Kinderbuch, dass ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Spannung im Hamburger Hafen

Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken
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Die taffe Kriminalhauptkommissarin Jonna Jacobi wird zu einem Mord an einem Barkassenkapitän zu den Hamburger Landungsbrücken gerufen. Schnell stößt sie an ihre Grenzen, denn um den Fall zu lösen benötigt ...

Die taffe Kriminalhauptkommissarin Jonna Jacobi wird zu einem Mord an einem Barkassenkapitän zu den Hamburger Landungsbrücken gerufen. Schnell stößt sie an ihre Grenzen, denn um den Fall zu lösen benötigt sie sehr viel Insider-Wissen vom Hamburger Hafen. Gut dass es Tom Bendixen von der Wasserschutzpolizei gibt und gut, dass er unbedingt den Mord in „seinem Hafen“ aufklären möchte. Gemeinsam mit ihren loyalen Mitarbeitern bilden sie ein starkes Team, wäre da nicht Jonnas Chefin, die Jonna lieber heute als morgen in ihrer Dienststelle austauschen möchte.
Schnell nimmt die Geschichte Fahrt auf, denn durch den Touristenschwund in Folge von Corona sind viele Barkassenschiffer in ihrer Existenz bedroht. Entsprechend liegen ihre Nerven blank, handelt es sich bei dem Mord um einen Revierkampf unter den Barkassenschiffern, der etwas aus dem Ruder gelaufen ist? Oder hat die schöne - aber auch anspruchsvolle - Witwe Isabell etwas mit dem Mord zu tun? Warum hat das Mordopfer nächtliche Fahrten mit seiner Barkasse im Hamburger Hafen unternommen, hatte er etwas zu verbergen? Und warum brennt es zeitgleich mit dem Mord bei einem Rüstungsunternehmen im Hafen? Fragen über Fragen, die die Spannung bis zum Schluss hochhalten.

Angélique Kästner ist Psychologin und Spezialistin für Krisenintervention zusammen mit ihrem Ehemann Andreas Kästner, der über 30 Jahre als Hauptkommissar bei der Wasserschutzpolizei arbeitete, haben sie diesen Roman geschrieben, der mehr als ein reiner Krimi ist, sondern auch sehr viel Hamburger Lokal-Kolorit und viel Wissenswertes über die christliche Seefahrt beinhaltet. Der Roman ist in einem angenehm flüssigen Schreibstil geschrieben. Er greift viele aktuelle Themen auf, denn es geht nicht nur um Intrigen und Eifersüchteleien unter den Barkassenschiffern, sondern auch darum welche Folgen Corona auf alle Bereiche im Leben hat, oder was häusliche Gewalt mit den Opfern macht und auch wie ausländische Interessen im Inland Normalbürger zu Verbrechern werden lassen. Bei dem Roman handelt es sich um reine Fiktion mit faszinierenden Parallelen zum aktuellen Geschehen. Kästner & Kästner schreiben dabei so authentisch, dass es mich in einigen Szenen schaudern lässt. Der Roman ist von Anfang bis Ende hochintelligent aufgebaut und regt zum intensiven Nachdenken an. Und so entwickelt sich ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel, das unser Ermittler-Team nur schwer lösen kann.
Alle Charaktere in diesem Roman sind absolut authentisch und in ihrer Konstellation zueinander so gut entwickelt, dass allein dadurch eine außerordentliche Spannung entsteht. Jonna Jacobi: taff, unbeirrbar in ihrem Glauben an das Gute und an ihren Instinkt, den sie digitalen Ermittlungsaktivitäten vorzieht und dadurch oft die Missgunst ihrer Vorgesetzten heraufbeschwört. Und Tom Bendixen, der am liebsten die ganze Welt retten würde, wenn es um seinen Hafen geht, oder wenn ihn jemand um Hilfe bittet.
Nichts ist in diesem Roman wie es scheint. Die rasante Story, die vielfältigen Charaktere und die vielen unerwarteten Wendungen in dem Buch geben viel Raum für Spekulationen. Aber trotzdem einiges im ersten Moment vielleicht verwirrend erscheint, wird alles bis zum teilweise überraschenden Ende aufgeklärt. Intrigen, Vertuschung, fiese Machenschaften und Komplotte. Hochspannung pur, mit einiger Action im Hamburger Hafen. Ein Krimi, den man beim Lesen nicht aus der Hand legen mag und deswegen gibt es von mir für „Tatort Hafen – Tod an den Landungsbrücken“ fünf Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Leon rockt das schon ;-)

Ich mache das!
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Leon rockt das schon
Eigentlich hätten Leon und Papa heute ihren Papa-Leon-Tag, oder sagen wir es so: Ein Tag, an dem sich Papa nur Zeit für Leon nimmt und dann das. Papa fällt mit Männergrippe aus und ...

Leon rockt das schon
Eigentlich hätten Leon und Papa heute ihren Papa-Leon-Tag, oder sagen wir es so: Ein Tag, an dem sich Papa nur Zeit für Leon nimmt und dann das. Papa fällt mit Männergrippe aus und schon ist die ganze Planung dahin. Was nun? Mama, Oma und Opa fallen als Ersatz aus, denn jeder hat etwas Wichtiges zu tun. Aber keine Panik: Leon rockt das schon! Und so gibt es bei Leon heute eine verkehrte Welt. Alles was Papa sonst federführend mit Leon unternimmt, macht Leon heute selber: Leon hat die besten Ideen, wie man einen Ausflug zu den Ziegen, das Rutschen oder auch einen Badeausflug auf kindgerechte Weise zu Hause organisiert. Und selbst Essen bereiten oder Laubkehren übernimmt heute Leon. Niedlich dabei ist, dass dieses Mal Leon seinen Papa zur Ordnung ruft, indem er ihn anweist ja nicht zu kleckern oder nur 5 Minuten vor dem Fernseher zu sitzen.
Nicht nur die Geschichte vom Papa-Leon-Tag wurde von Melanie Gerber wunderschön und humorvoll erzählt, sondern die Illustrationen von Mele Brink sind sehr detailgetreu und passen haargenau zum Geschehen. Insgesamt gefällt es mir auch, dass jede Doppelseite eine bestimmte Szene im Ablauf des Geschehens zeigt, was durch das Format des Buches noch deutlich hervorgehoben wird. Und auch wenn die Bilder mit großen Figuren gezeichnet sind, so hat Mele Brink doch Spaß am Detail: z.B. der Becher, aus dem noch das Etikett vom Teebeutel hervorlugt, oder die zerknüllten Taschentücher vom rotnäsigen Papa. Die Figuren sind dabei so treffend dargestellt, dass ich allein an der Mimik feststellen kann, was gerade geschieht. Gut gefällt mir auch die Botschaft, dass auch Kinder Verantwortung übernehmen können, wenn es darauf ankommt.
Das Lesealter würde ich ab zwei Jahren angegeben. Ich habe es meinen Enkeln, im Alter von zwei bis vier Jahren vorgelesen und alle waren sichtlich begeistert.
Fazit: „Ich mache das!“ ist ein wunderschönes Kinderbuch, für das es von mir in jeder Kategorie 5 Sterne gibt!

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Keine Aufgabe zu groß, kein Weg zu weit, uns „Olaf“ ist allzeit bereit!

OLAF ERMITTELT – Der Kanzler-Krimi
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Wer kennt die Liedtexte von Wolfgang Hofer nicht? Sein besonderes Talent zum Schreiben hat er schon öfter bewiesen. Jetzt hat er sich an einen Krimi gewagt und was für einen. Nun ermittelt nicht nur die ...


Wer kennt die Liedtexte von Wolfgang Hofer nicht? Sein besonderes Talent zum Schreiben hat er schon öfter bewiesen. Jetzt hat er sich an einen Krimi gewagt und was für einen. Nun ermittelt nicht nur die Altbundeskanzlerin "Miss Merkel", sondern auch der designierte Bundeskanzler "Olaf" Scholz hat ein Betätigungsfeld gefunden, bei dem er fast nichts falsch machen kann. Und wenn uns die Politik gegenwärtig jedwedes Lächeln aus dem Gesicht verbannt, so schafft "Olaf" es doch uns gehörig zum Schmunzeln zu bringen. Übrigens das Cover trägt sein Übriges zum Schmunzeln bei. Dem kleinen "Olaf" steht die Lupe doch sehr gut, da wirkt er gleich ein wenig größer und wenn sein Hund "Schröder" - jedenfalls auf dem Cover - dann auch noch erhebliche Ähnlichkeiten mit "Idefix" von den Galliern aufweist, dann sollte "Olaf" zumindest beim Lösen eines Kriminalfalls erfolgreich sein.
Aber von Anfang an: Unser „Olaf“ stolpert beim Gassi gehen über eine Leiche und „Olaf“ wäre nicht „Olaf“ würde er sich dieses Problems nicht auch noch annehmen. Keine Aufgabe zu groß, kein Weg zu weit, uns „Olaf“ ist allzeit bereit! Und so ermittelt er Undercover im Columbo-Outfit zusammen mit einer illustren Ermittlercombo bestehend aus seinem alten Schulfreund Joschi, einem Kriminalkommissar, der Serviererin Mizzi, Rocco dem Cowboy, der obdachlosen Kilometer-Jenny und Schnuff – seiner Ehefrau in gleich drei Mordfällen. Ob sie erfolgreich sind? Lasst euch überraschen auf jeden Fall gibt es viel zu ermitteln und jede Menge Wendungen.
Der Kanzler-Krimi „Olaf ermittelt“ ist kein Krimi in dem Sinne, was bedeutet das hartgesottene Krimifans hier eher enttäuscht wären. Allerdings ist das Buch sehr humorvoll geschrieben, so dass es mich immer wieder zum Lachen brachte und hier lernt man wirklich etwas! Ich empfehle jedem bevor er mit dem Buch beginnt die Rubrik „Wissenswertes“ ab Seite 331 zu lesen. Hier erfährt er vieles, was er schon immer wissen wollte – oder auch nicht: z.B., dass der Gipfelstürmer Kevin Kühnert zwar keinerlei Berufsausbildung vorweisen kann, aber zumindest begeisterter Bergwanderer ist. Ganz im Gegenteil zu Christian Lindner, der bereits mit 18 eine eigene Firma gründete, um sich einen Porsche leisten zu können. Und nicht nur in der Rubrik „Wissenwertes“ werden Internas über Regierungsmitglieder preisgegeben, sondern auch versteckt im gesamten Buch. Ich wusste zumindest nicht, dass die eilige „Annalena“ bei der deutschen Meisterschaft beim Trampolinspringen die Bronzemedaille gewonnen hat. Allein wegen der Internas lohnt es sich schon, das Buch zu lesen.
Fazit: Der Kanzler-Krimi „Olaf ermittelt“ ist ein humorvoller Roman, wo der Krimi einige Abstriche hinnehmen muss, das Gesamtwerk dieses aber mühelos ausbügelt. Ich empfehle das Buch gerne weiter!

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