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Veröffentlicht am 04.04.2022

Jeder kann malen!

Die Geschichte vom Löwen, der nicht malen konnte
1

Was für ein schönes Buch! In „Die Geschichte vom Löwen, der nicht malen konnte“ nimmt Martin Baltscheit uns mit auf eine wundersame Entdeckungsreise, die zeigt, dass jeder malen kann. Der Löwe, der für ...

Was für ein schönes Buch! In „Die Geschichte vom Löwen, der nicht malen konnte“ nimmt Martin Baltscheit uns mit auf eine wundersame Entdeckungsreise, die zeigt, dass jeder malen kann. Der Löwe, der für seine Liebste ein besonderes Bild malen wollte, bekommt von allen Tieren Unterstützung. Doch für jedes Tier ist seine Sicht auf das Schöne, eine andere. Und mal ganz ehrlich, ist nicht jeder etwas Besonderes und sind seine Fähigkeiten nicht besonders? Unterhaltsam aber auch lehrreich zeigt uns Martin Baltscheit, dass nicht immer das Perfekte auch das Beste ist.
Dieses ist ein Buch, welches ich meinen drei Enkelkindern vorgelesen habe, eignet es sich besonders für Schulkinder in den ersten Klassen, um sie mit dieser spannenden Geschichte an das Lesen und Zeichnen heran zu führen. Die Texte sind dabei in Versform und prägen sich dadurch besonders ein.
Der Umschlag des Buches ist genauso ansprechend gestaltet, wie die Illustrationen im Inneren des Buches. Der Löwe auf dem Cover, der vor lauter Anstrengung beim Malen die Zunge heraussteckt und dabei zwinkert begeistert genauso, wie die wirklich schönen Zeichnungen in den Innenseiten des Buches. Das Format ist in DinA4 Querformat und das Papier sehr hochwertig, so dass die Illustrationen besonders gut herauskommen.
Fazit: Nobody is perfekt. Aber genau dieses nicht immer so Perfekte ist doch das, was unser Herz anrührt. „Die Geschichte vom Löwen, der nicht malen konnte“ ist ein Buch, welches unbedingt gelesen werden sollte!

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.03.2022

Macht deutlich Lust auf "Meer"

Mörderische Brise
3

Das Bild auf dem Cover zeigt eine düstere Stimmung. Ein Sturm zieht auf, es herrscht gerade ein solches Wetter, bei dem nur die Hundebesitzer eine kleine Gassirunde wagen und genau Hund und Herrchen finden ...

Das Bild auf dem Cover zeigt eine düstere Stimmung. Ein Sturm zieht auf, es herrscht gerade ein solches Wetter, bei dem nur die Hundebesitzer eine kleine Gassirunde wagen und genau Hund und Herrchen finden dann auch noch eine Leiche. Doch wer ist der Tote? Ist Roggenbuk, der Wassermann, zurück gekehrt um sein Unwesen zu treiben? Und wer ist der geheimnisvolle Fremde, der dem alten Pastor Kruse etwas zu beichten hat? Handelt es sich um den Mörder? Fragen über Fragen und diese kann nur Clara Klüver, die nach Travemünde heimgekehrte Großstadtpfarrerin aufklären. Eine Pastorin als Ermittlerin. Schmunzelnd erinnert sie mich an den Pfarrer Braun, für den kein Geheimnis unlösbar schien. Doch anders als beim Pfarrer Braun legt Christian Humberg den Schwerpunkt seines Romans nicht auf die spannende Lösung des Kriminalfalls, sondern mehr auf das Drumherum des Geschehens.
So lernen wir das Dreigestirn der Hobbyermittler Clara, Jule und Frieke kennen, die schnell zu guten Freunden werden. Sie sind authentisch, durchaus sympathisch und haben mit der Männerwelt eher weniger gute Erfahrungen gemacht. Trotzdem ist Clara einem kleinen Flirt nicht abgeneigt und selbst Sören, der Exmann von Jule und ermittelnder Kriminalkommissar, kommt in seiner Stoffeligkeit noch sympathisch rüber.
Sehr ausdrucksstark beschreibt Christian Humburg hier nicht nur die „spröden“ Norddeutschen, sondern auch die wunderschöne Landschaft rund um die Lübecker Bucht und so gerät die „Mörderische Brise“ zu einem geheimen Reiseführer, der deutlich Lust auf „Meer“ macht. Und auch die Travemünder Sage um Roggenbuk findet Platz in seinem Roman, obwohl sie zur Lösung des Falls nicht unbedingt beiträgt.
Christian Humberg schreibt nicht nur humorvoll, sondern auch so lebendig, dass sich der Leser fühlt als sei er mitten im Geschehen.
Fazit:
Die „Mörderische Brise“ ist eine schöne Urlaubslektüre für einen Leser, der gemütlich im Strandkorb sitzend, die Atmosphäre und Geschichte dieser ganz besonderen Region in sich aufnehmen möchte. Absolute Krimifans kommen hier allerdings nicht auf ihre Kosten, es handelt sich eher um einen „Wohlfühl-Frauenroman“.

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Veröffentlicht am 30.11.2021

Aufbruch und Schicksalsjahre im goldenen Zeitalter der Niederlande

Gold und Ehre
7

Mit einem spektakulären Experiment der beiden Cousins Theo und Benjamin während eines Gewitters in Amsterdam beginnt dieser historische Roman. Doch sollte bald ein viel „größeres Gewitter“ nicht nur unsere ...

Mit einem spektakulären Experiment der beiden Cousins Theo und Benjamin während eines Gewitters in Amsterdam beginnt dieser historische Roman. Doch sollte bald ein viel „größeres Gewitter“ nicht nur unsere experimentierfreudigen Freunde, sondern auch die Stadt Amsterdam erschüttern: Die Oranier erklären den Amsterdamern den Krieg und das Experiment verunglückt, so dass Theo gezwungen ist sein Glück als Schiffsarzt zu suchen und Benjamin als Architekt nach Hamburg geschickt wird.

Wir folgen unseren Protagonisten ins spannende 17. Jahrhundert. Diese Zeit ist geprägt vom Konflikt um die Freiheit Amsterdams vor der Oberherrschaft durch die Oranier, aber auch von den Kriegen zwischen Holland, den Engländern und später den Franzosen. Die Auseinandersetzungen dieser Zeit werden sehr anschaulich geschildert. Mit Benjamins Hilfe erzählt Sabine Weiß aber auch davon, welche großartigen Bauten in Hamburg und in Amsterdam neu geschaffen wurden. Sie erläutert die Strukturen der einzelnen Handwerksgewerke und macht verständlich, wie schwer es für Theo und Benjamin war, sich zu behaupten und sich auf einem Schiff unterzuordnen oder in einer neuen Stadt Fuß zu fassen. Intrigen und Verrat scheinen an der Tagesordnung gewesen zu sein.

Sabine Weiß hat die Charaktere der einzelnen Handlungsstränge mit Bedacht ausgewählt. Theo steht - als Schiffsarzt - für die Seefahrernation der Niederländer. Wir begleiten ihn auf seinen Reisen bis in die Neue Welt und schlagen so manche Seeschlacht mit ihm gemeinsam. Benjamin - als Architekt – steht für die grandiose Baukunst der Niederländer im damaligen goldenen Zeitalter. Ich gebe es ungern zu, aber Hamburg war im Verhältnis zu Amsterdam damals noch Provinz. Und so muss sich der junge Benjamin nicht nur in Hamburg beweisen, sondern ist auch am Bau des Hamburger Michels beteiligt. Hier lernt er die taffe Lucia kennen. Im Gegensatz zu Benjamin, der aus guten Verhältnissen stammt, steht Lucia für die Bevölkerungsschicht, die jeden Tag ums Überleben kämpfen muss, hinzukommt, dass sie zur damaligen Zeit, als intelligente Frau, eigentlich keine Möglichkeiten hat sich zu beweisen. Als vierten tragenden Charakter hat Sabine Weiß mit Samuel, den Onkel von Theo und Benjamin erschaffen. Er steht für einen reichen Kaufmann mit Ambitionen zum Adel. Mit Hilfe seiner Figur werden die zahlreichen diplomatischen Verwicklungen der Königshäuser in Europa, aber auch die Intrigen am Hof der Oranier deutlich beschrieben. Jeder für sich alleine und teilweise auch gemeinsam haben sie einiges zu erleben und durchzustehen. Der ständige Wechsel der Handlungsstränge erhöht entsprechend die Spannung.

„Gold und Ehre“ ist der zweite Teil einer Reihe, die sich mit dem goldenen Zeitalter der Niederlande beschäftigt. Ich habe den ersten Teil „Die Krone der Welt“ nicht gelesen. Jeder Band für sich bildet eine in sich abgeschlossene eigene Geschichte. Es ist nicht nötig, aber durchaus empfehlenswert, vorab den ersten Band zu lesen, da viele Konflikte aus dem ersten Teil auch in die nächsten Generationen weitergetragen werden. Vielleicht hätten ein kurzer geschichtlicher Exkurs und ein Hinweis auf die Familiengeschichte zu Beginn des Romans etwas geholfen. Gut ist ein Personenregister zu Beginn, welches für den nötigen Überblick über die Protagonisten sorgt.

In ihren historischen Romanen verbindet Sabine Weiß geschickt diverse Lebensläufe mit den breit gefächerten Handlungssträngen und dank ihres gekonnten, flüssigen und ausdrucksstarken Schreibstils zieht sie den Leser immer mehr in den Bann. Durch ihr Studium der Geschichte sind die historischen Details sehr gut eingearbeitet und bilden eine perfekte Mischung aus realer Historie und spannender Fiktion, wobei die Grenzen zwischen Wahrheit und erfundener Handlung fließend sind. Sabine Weiß ist die detailgetreue Darstellung der historischen Geschichte in diesem Zeitalter sehr wichtig, wodurch ich sehr viel über die Geschichte der damaligen Zeit gelernt habe. Gleichzeitig nimmt die Autorin mit der fiktiven Geschichte den Leser emotional gefangen, wobei ich mir zum Schluss gerne noch ein paar mehr Seiten für die fiktive Geschichte gewünscht hätte. Aber das Buch gibt Raum für einen Fortsetzungsroman, in dem sicherlich an der fiktiven Geschichte weitergesponnen wird.

Fazit:

„Gold und Ehre“ ist ein abwechslungsreicher, gut ausgefeilter historischer Roman und bietet einige Überraschungen. Sabine Weiß gelingt es überzeugend, den Leser zu fesseln und auf eine emotionale Reise mitzunehmen. Die historistischen Details, gekonnt verpackt in einer fiktiven Geschichte, haben mich sehr gut unterhalten und mir einen schönen Einblick in das Leben dieser Epoche gewährt.
„Gold und Ehre“ macht deutlich Lust auf mehr und ich kann es kaum erwarten, einen Fortsetzungsroman in meinen Händen zu halten.

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Eiskalt, hochbrisant und absolut lesenswert!

Die Kampagne
14

Who is Who? „…Vielleicht wird es Zeit, uns jemanden zu suchen, der frisch und unbefleckt ist. Jemanden, der andere inspiriert und ein echtes menschliches Wesen ist. Jemanden wie Natasha Winthrop…“ Doch ...

Who is Who? „…Vielleicht wird es Zeit, uns jemanden zu suchen, der frisch und unbefleckt ist. Jemanden, der andere inspiriert und ein echtes menschliches Wesen ist. Jemanden wie Natasha Winthrop…“ Doch wer ist Natascha Wintrop wirklich? Zumindest das möchte die Fallermittlerin Maggie Costello gerne wissen, als sie eine versuchte Vergewaltigung an Natascha Wintrop aufklären soll, bei der diese ihren Angreifer tötete. Als erfolgreiche Anwältin mit Ambitionen Präsidentin der Vereinigten Staaten zu werden, steht Natascha Wintrop im Blickwinkel der Öffentlichkeit. Politik ist schmutzig und bestimmt nicht ehrlich. Aber wie steht es mit der Ehrlichkeit von Natascha Wintrop?

Jonathan Freedland aka Sam Bourne, preisgekrönter britischer Journalist, entwickelt in einem angenehm flüssigen Schreibstil mehr als einen „MeToo“ Roman. Er greift viele aktuelle Themen auf, denn es geht nicht nur um das Machtgefälle zwischen den Geschlechtern, sondern auch um die missbräuchliche Einflussnahme durch die sozialen Medien, politische Intrigen und mit welcher Wucht ausländische Institutionen den inländischen Wahlkampf bestimmen. Bei dem Roman handelt es sich um reine Fiktion mit faszinierenden Parallelen zum aktuellen Geschehen. Sam Bourne schreibt dabei so authentisch, dass es mich schaudern lässt, wenn ich darüber nachdenke, welche Einflussnahme in der Realität von außen auf unseren Wahlkampf genommen werden kann. Der Roman ist von Anfang bis Ende hochintelligent aufgebaut und regt zum intensiven Nachdenken an. Und so entwickelt sich ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel, das nur der lösen kann, der weiß, wer ist Natascha Wintrop wirklich ist.

Alle Charaktere in diesem Roman sind absolut authentisch und in ihrer Konstellation zueinander so gut entwickelt, dass allein dadurch eine außerordentliche Spannung entsteht. Maggie Costello: taff, unbeirrbar in ihrem Glauben an das Gute, die zwischen Loyalität, dem Ringen um die Wahrheit und dem eigenem Gewissen schwankt, hat mit der außerordentlich intelligenten, teilweisen skrupellosen und dann auch wieder beschützenswerten Natascha Wintrop einen herausragenden Gegenpart gefunden.

Die rasante Story, die vielfältigen Charaktere und die vielen unerwarteten Wendungen in dem Buch geben viel Raum für Spekulationen. Aber trotzdem einiges im ersten Moment vielleicht verwirrend erscheint, wird alles bis zum teilweise überraschenden Ende aufgeklärt. Intrigen, Vertuschung, fiese Machenschaften und Komplotte. Hochspannung pur, ohne dass großartige Action nötig gewesen wäre. Ein Thriller, den man beim Lesen nicht aus der Hand legen mag und deswegen gibt es von mir für die Kampagne fünf Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Wenn Bilder meine Worte wären, so wäre es mir ein Leichtes eine Sprache zu erlernen!

ministeps: Mein erstes großes Wörterbuch
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Wenn Bilder meine Worte wären, so wäre es mir ein Leichtes eine Sprache zu erlernen! Frei nach diesem Motto hat die Autorin Hannelore Dirks ein wunderschönes Kinderbuch geschrieben, welches von Monika ...


Wenn Bilder meine Worte wären, so wäre es mir ein Leichtes eine Sprache zu erlernen! Frei nach diesem Motto hat die Autorin Hannelore Dirks ein wunderschönes Kinderbuch geschrieben, welches von Monika Neubacher-Fesser liebevoll illustriert wurde. Situationen aus dem Alltag unserer Kleinsten – oder gängige Tätigkeiten, die den Kindern bereits bekannt sind - werden hier in einfachen Worten erklärt und gleichzeitig in schönen Bildern gezeichnet. So findet sich der Leser mal auf dem Bauernhof, im Kindergarten oder auch beim Feste feiern wieder, oder es werden Dinge aus dem Alltag z.B. was ziehe ich an, erklärt. Die Figuren und Gegenstände sind liebevoll gezeichnet, die Farben kräftig aber angenehm. Bereits das bunt illustrierte Cover des Buches wecken die Neugierde der Kleinsten. Das Format ist etwas größer als ein normales Bilderbuch, dabei aber nicht zu groß, als das es unhandlich wäre. Und auch wichtig für ein Bilderbuch für die Jüngsten: die Buchseiten sind aus stabiler Pappe und lassen sich gut abwischen. Der Text ist kurz, für diese Altersgruppe aber genau richtig. Man merkt der Autorin an, dass sie große Erfahrung aus der Arbeit mit Kindern im Vorschulbereich mitbringt und auch die Illustratorin hat ihre eigene Erfahrung mit ihren Kindern in die Bilder einfließen lassen. Die Reihe mini steps aus dem Ravensburger Verlag zeichnet sich auch dieses Mal wieder dadurch aus, dass die Kinder spielerisch lernen und die Zielgruppe altersgerecht angesprochen wird. Mein 1 ½ jähriger Enkel kann ausdauernd und mit wachsender Begeisterung auf Gegenstände zeigen, nach denen ich ihn befrage. Genau in diesem Stil ist „Mein erstes großes Wörterbuch“ aus dem Ravensburger Verlag aufgebaut.
Einen klitzekleinen Kritikpunkt habe ich doch gefunden: Ich hätte mir gewünscht, wenn der Fahrradfahrer und das Kind im Fahrradanhänger einen Fahrradhelm getragen hätten! Allerdings finden wir den Fahrradhelm bei dem Kind auf dem Lauflernrad wieder. Das ist wirklich mein einziger Kritikpunkt für dieses Buch. Alles andere wurde sowohl gestalterisch als auch textlich sehr gut umgesetzt. Und so kann ich abschließend sagen, dass „Mein erstes großes Wörterbuch“ sehr gut gelungen ist und gebe eine klare Kaufempfehlung. Um bei Tim Bendzko zu bleiben: Mit diesem großen Wörterbuch könnte keiner sagen: „…finde die Worte nicht…“

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