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Veröffentlicht am 09.09.2024

Kann man Afrika beschreiben?

Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.
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Über diese Frage habe ich während der kompletten Lektüren von „Danke, Afrika“ von Lena Wendt nachgedacht. Kann ein ganzer Kontinent mit über 50 Ländern, Hunderten von Sprachen, kulturellen Klüften, völlig ...

Über diese Frage habe ich während der kompletten Lektüren von „Danke, Afrika“ von Lena Wendt nachgedacht. Kann ein ganzer Kontinent mit über 50 Ländern, Hunderten von Sprachen, kulturellen Klüften, völlig gegensätzlicher Natur und einer tiefen Spiritualität an einen Leser überhaupt vermittelt werden?

Ohne es zu ahnen, stellte ich bei der Lektüre fest, dass ich selbst in diversen der südafrikanischen, westafrikanischen, ostafrikanischen und auch nordafrikanischen Länder war (beruflich oder privat), die die Autorin hier in den Fokus rückt. Mit meinen eigenen Erfahrungen und Erinnerungen im Gepäck konnte ich viele ihrer Entscheidungen und Gespräche sehr gut nachvollziehen. Ob ein Leser das auch kann, der nie den „Spirit Afrikas“ gefühlt hat? Ich bin mir tatsächlich nicht sicher…

Unabhängig davon, wohin genau uns Lena in ihren Kapiteln führt (es hätte in dem Punkt auch Lateinamerika oder Asien sein können): Sie hat eine lebensbejahende Ausstrahlung, die über ihre eigenen Worte und ihre Bilder zu Anfang jedes Kapitels zum Leser transportiert werden. Mitreißend wäre wohl die treffendste Beschreibung.

Diese Neuerscheinung enthält ihre ganz persönlichen Reise- und Lebenserfahrungen aus mehreren Jahren. Auch während ihrer Reisen quer durch Afrika gibt es ein VOR und ein IN der Corona-Krise. Mehrere Kapitel fungieren als eine Art Update, wie es ihr im Lockdown in Marokko ergangen ist, als internationales Reisen von einem Tag auf den anderen quasi unmöglich wurde.

Einzig nicht ganz in meinem Sinne in diesem phantastischen Buch ist die Vielzahl der beschriebenen Partnerschaften. Zwischenzeitlich waren mir die Beschreibungen etwas zu Männer-lastig. Es liegt jedoch auf der Hand, wer als selbstbewusste, junge Frau alleine durch afrikanische Länder reist, wird großes Interesse auf sich ziehen. Glücklicherweise in ihrem Fall immer geprägt von Flirt und Liebe, keiner Gewalt.

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Veröffentlicht am 30.09.2024

Manga mit leichter Ästhetik

Atelier of Witch Hat 01
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Da ist er. Mein erster Manga.

Ich habe mich an dieses sehr außergewöhnliche Buch-Genre, wo von vorne nach hinten und von rechts nach links geblättert wird, lange nicht heran getraut. Daher ist dies der ...

Da ist er. Mein erster Manga.

Ich habe mich an dieses sehr außergewöhnliche Buch-Genre, wo von vorne nach hinten und von rechts nach links geblättert wird, lange nicht heran getraut. Daher ist dies der Bericht einer Premiere.

Bei „Atelier of Witch Hat 01“ handelt es sich um ein Manga ohne Erotik und Gewalt. Dieses Vorurteil - Mangas gingen immer mit sexuellen Reizen und gewalttätigen Szenen einher - hatte ich definitiv, bevor ich mich für dieses Buch hier interessiert habe. Ganz im Gegenteil sind viele der einzelnen Bilder um die Hauptperson Coco derart zart und fein gezeichnet, dass ich sie mir einrahmen könnte, so schön finde ich sie.

Die Geschichte um Coco, die zu gerne ein Hexe mit exzellenten Fähigkeiten sein möchte, ist kurzweilig, leicht verständlich und der Start einer ganzen Manga-Reihe. Recht abrupt endet dieser Teil 01), wobei betont werden muss, dass diverse andere Teile dieser Reihe schon erschienen sind. Ein Warten auf kommenden weitere Teile ist für die Leser nicht nötig.

Trotz leichtem Verlauf und zauberhaften Zeichnungen habe ich das Buch leider mehrfach zur Hand nehmen müssen. Ich habe für mich erkannt, dass japanische Comics eher NICHT mein Genre sind: Der Funke für den Bilder-Stil ist für mich als Vielleserin einfach nicht über gesprungen.

Meine Teenager-Tochter allerdings hat das Buch an einem Abend begeistert verschlungen, sich intensiv mit Freundinnen dazu ausgetauscht und gemeinschaftlich weitere Bände in der Bücherei entdeckt. Vielleicht einfach ein Generationen-Phänomen…?!

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Veröffentlicht am 09.11.2019

Gehalten im nordländischen Eis

Verborgen im Gletscher
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Er sah ganz unverändert aus. Die Eiseskälte erlaubte keinen Verfall...

Ein Mann wird für rund 30 Jahre im Eis eines isländischen Gletschers konserviert. Im Zuge der weltweiten, viel zu raschen Gletscherschmelze ...

Er sah ganz unverändert aus. Die Eiseskälte erlaubte keinen Verfall...

Ein Mann wird für rund 30 Jahre im Eis eines isländischen Gletschers konserviert. Im Zuge der weltweiten, viel zu raschen Gletscherschmelze tritt seine Leiche nun wieder an die Oberfläche. Gänzlich überraschend für Angehörige und Polizei, wird der Fall des lange vermissten Sigurvin somit wieder aus den Schubladen gezogen.

Dem mittlerweile pensionierten Ermittler Konráð war es vor rund 30 Jahren nicht gelungen, diesen Vermisstenfall aufzulösen. Diverse Zeugenaussagen ließen allerdings schon damals einen Mord vermuten.

Prägend für diese Neuerscheinung des bekannten isländischen Autors Arnaldur Indriðason ist die Zerissenheit des Ermittlers, der - obwohl schon in Rente - diesen Fall nicht ruhen lassen kann. Ganz im Gegenteil - erst auf Bitten des Hauptverdächtigen, später aus eigenem Antrieb - steigt Konráð nochmal ganz tief in diesen Fall ein.

Ein grübelnder Rentner und ein Fall aus dem Archiv bilden hier eine Kombination, die ruhige Ermittlungsarbeit bedeutet. Der in diesem Buch zu erwartende Spannungsbogen hat ein Hoch direkt zu Anfang des Buches, wenn die Leiche gefunden wird. Dann senkt sich der Spannungsbogen allmählich ab über einige mittlerere Kapitel, wo breit über den Tathergang spekuliert wird. Selbstverständlich kommt es dann auch nochmals zu einem Anstieg der Spannung, sobald neue Personen und neue Details bekannt werden.

"Verborgen im Gletscher" ist ein Island-Krimi im Mittelfeld. Ich kenne bisher alle Bücher dieses Autors, die in deutscher Sprache erschienen sind und für mich ist diese Neuerscheinung wahrlich nicht sein stärkstes Werk.

Da dieses Buch jedoch der Auftrakt zu einer neuen Krimi-Reihe ist, könnte ich mir vorstellen, dass diese ruhige, detailstarke Ermittlungsarbeit ein bewusst heraus gearbeitetes Chrakteristikum darstellt und keine Schwäche gegenüber vorherigen Büchern des Autors abbildet. Meine Vermutung ist, wer die Ermittlungen des schwedischen Henning Mankell-Charakters Wallander mag, wird auch die Reihe um den isländischen Konráð schätzen.

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