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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2023

„Masquerade“ – zwar kein blutiger Vampir-Thriller, dafür gute Urban-Fantasy.

Masquerade
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„Masquerade“ – zwar kein blutiger Vampir-Thriller, dafür gute Urban-Fantasy.

》Eine Zusammenfassung spare ich mir an dieser Stelle.《

Hinter der Geschichte und ihren Charakteren verbirgt sich eine einfallsreiche ...

„Masquerade“ – zwar kein blutiger Vampir-Thriller, dafür gute Urban-Fantasy.

》Eine Zusammenfassung spare ich mir an dieser Stelle.《

Hinter der Geschichte und ihren Charakteren verbirgt sich eine einfallsreiche und interessante Idee. Die mysteriösen Geschehnisse werden aus verschiedenen, rege wechselnden Perspektiven erzählt, so bekommt der Leser einen hervorragenden Rundumblick – sei es in Bobbys Ermittlungen, Ros Alleingänge, Täter sowie Opfer — und befindet sich mitten im Geschehen. Dass diese nicht gekennzeichnet wurden, empfand ich, vor allem zu Beginn, in der Umsetzung jedoch als ungünstig.
Jacqueline Schiesser und Katarina Jensen schreiben einfach, vorstellbar, verlieren sich während ihrer Schilderungen aber zu oft in ausschweifenden, verschachtelten und ellenlangen Sätzen.

Deklariert als „blutiger Vampir-Thriller“ fehlte es mir Großteils an Action, Spannung und Vorankommen, was nicht heißt, dass es keine packenden oder temporeichen Kapitel, Plotttwists und imposante Enthüllungen gab. Auch kreative Hintergründe über die Entstehung der „Vampire“ wurde, neben dem anonymen Ball, einer Geheimgesellschaft und den Vermissten- bzw. Todesfällen, stimmig und passend integriert. Wenn auch im Zusammenspiel von Roberta und Ambrose nicht alles durchweg logisch oder authentisch schien, machte es Spaß, die beiden Ermittler, ihre Facetten und einen Teil ihrer Geschichte kennenzulernen. Dialoge wirkten natürlich und die sinnlichen Momente, die in diesem Roman jedoch nicht erotischer Natur sind, voller Begehren.
Während mich das Autorenduo mit dem Ausmaß des übernatürlichen Teils überraschen konnte, hatte ich schnell eine Vermutung, wer sich hinter dem mächtigen Reinblüter verbirgt. Kommt ihr auch dahinter?

Im Gesamten war „Masquerade“ eine originelle Story, in der es einiges zu Entdecken gibt.

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Wahnsinnig gut, lückenlos und spannend konzipiert.

Zu wenig Zeit zum Sterben
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»Wir haben Ihre Tochter.«
Zeit, Atmung, Blut, Bewegung – alles stand still.

„Zu wenig Zeit zum Sterben“ markiert Band 1 der spannenden Thriller-Serie um den Verteidiger Eddie Flynn, so ist es nicht verwunderlich, ...

»Wir haben Ihre Tochter.«
Zeit, Atmung, Blut, Bewegung – alles stand still.

„Zu wenig Zeit zum Sterben“ markiert Band 1 der spannenden Thriller-Serie um den Verteidiger Eddie Flynn, so ist es nicht verwunderlich, dass Steve Cavanagh neben dem gegenwärtigen Geschehen auch Einzelheiten über den Star seiner außergewöhnlichen Reihe darlegt.

Intentionen und Hintergründe des Protagonisten, von einer Seite der Anklagebank auf die andere zu wechseln, machen Eddie noch menschlicher und sympathischer, lassen ihn verletzlich erscheinen. Im Angesicht der heiklen Situation, die nicht nur ihn, sondern auch seiner Tochter das Leben kosten könnte, sind es die ängstlichen und verzweifelten Gedanken, die im starken Kontrast zu seinem souveränen und überlegenen Auftreten im Gerichtssaal stehen.

„Zu wenig Zeit zum Sterben“ geht direkt los, genau wie Flynn landen wir unvorbereitet mitten in einem schier ausweglosen Prozess, in dem sich die Ereignisse überschlagen. Stilistisch konnte mich der Autor bereits in den anderen Teilen seiner ausführlich recherchierten, nervenzehrenden Reihe begeistern und mitreißen, selbst die Ausführungen rund um Gesetze und Abläufe wirken zu keiner Zeit trocken, sind stets stimmig und erklärend integriert.
Unvorhergesehene Situationen, neue Probleme und Erkenntnisse begleiten den temporeichen Thriller, in dem Eddies Intuition und seine Tricks für Überraschungen sorgen. Eine angespannte, authentische Atmosphäre, Misstrauen gegen jeden, interessante Nebencharaktere, Korruption und die Zeit, die stetig gegen den Verteidiger läuft, lassen es kaum zu, dieses Buch zur Seite zu legen, bis es zu Ende ist. Steve Cavanagh konzipierte erneut eine intelligente Handlung um einen verzwickten Fall, geizt nicht mit Plotttwists, Täuschung und Verrat. Im Verlauf entstehen Fragen und Vermutungen, die Auflösung gelang, trotz einer Fülle an Informationen, nachvollziehbar und logisch.
Unbedingt mehr davon!

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Veröffentlicht am 29.01.2023

Hochdramatisch oder durchweg unterkühlt?

Die Herzchirurgin
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Spannender Plott, der den Leser an moralische Grenzen treibt, jedoch in der Umsetzung nicht überzeugen konnte.

… zuallererst ist die Übersetzung maximal befriedigend, hier wurde, meiner Auffassung nach, ...

Spannender Plott, der den Leser an moralische Grenzen treibt, jedoch in der Umsetzung nicht überzeugen konnte.

… zuallererst ist die Übersetzung maximal befriedigend, hier wurde, meiner Auffassung nach, an Sorgfalt gespart, ebenso fehlten eine handvoll Worte und Endungen.

Was als dramatisch beworben wurde, verlief eher reserviert und emotionslos. Selten empfand ich wirklich Spannung, wenn auch gen Ende einige Überraschungen warten und jeder der Hauptcharaktere für sich genommen interessante, vielschichtige Persönlichkeiten abgaben.

Dr. Anna Jones, die bereits vor den Ereignissen, die sie vor eine unzumutbare Wahl stellten, eindeutig labil, von Zwängen geplagt und am Limit ihrer Kräfte lebte, driftet im Verlauf immer mehr in einen Zustand ab, der Gänsehaut und Mitleid verursacht. Obgleich sie in der Interaktion mit anderen kühl, überlegen und berechnend wirkt, konnte ich ihr Verhalten, ihre Gedanken und ihre Entscheidungen nachvollziehen.

Zu der Perspektive der Herzchirurgin gesellten sich noch zwei weitere:
Jene, der kleinkriminellen, verzweifelten Krankenschwester Margot. Die plötzlich nicht nur mit einem Bein im Knast, sondern mit dem anderen im Grab steht.
Und jene der, im Mordfall von Annas Nachbarin, zuständigen Ermittlerin Rachel Conaty, die aus einem persönlichen Antrieb heraus genauer ermittelt. Alle drei Protagonistinnen kämpfen mit schweren Problemen, deren beharrliche Erwähnung für mich fraglich schien, konkurrierten diese Zusätze doch auf gewisse Weise miteinander.

»Die Herzchirurgin« wirkte auf mich zu voll und konstruiert, dennoch ebbten weder Erwartungen noch Neugier gänzlich ab. Detaillierte Beschreibungen ermöglichten es, das Geschehen vorstellbar zu verfolgen, während die unterschwellige Bedrohung, die auf jede Seite mitschwingt, durch den distanzierten, nüchternen Tonfall verstärkt wurde.

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Veröffentlicht am 19.01.2023

Manchmal ändert ein Augenblick alles ...

Crashed Hopes. Fallon & Cooper (Calgary Sharks)
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Wenn das Einzige, das Du immer wolltest, für das Du seit jeher gekämpft, für das Du gelebt hast, plötzlich nicht mehr greifbar scheint …

Grade hat Fallon McQueen alles erreicht, von dem sie geträumt hat, ...

Wenn das Einzige, das Du immer wolltest, für das Du seit jeher gekämpft, für das Du gelebt hast, plötzlich nicht mehr greifbar scheint …

Grade hat Fallon McQueen alles erreicht, von dem sie geträumt hat, als ein Unfall ihr einziges Ziel jäh in die Ferne rückt. Eine medizinische Studie scheint der jungen Frau eine Chance einzuräumen, nicht nur wieder auf beiden Beinen, sondern auch auf dem Eis laufen zu können. Doch mit dem einnehmenden Physiotherapeuten, der Teil des speziellen Reha-Programms ist, und dem, was sich zwischen ihnen entwickelt, hat Fallon nicht gerechnet – dabei sind es diese Gefühle, die Cooper Sullivan seinen Job und ihr jede Hoffnung auf Erfolg kosten könnten …

„Crashed Hopes“ ist eine interessante Sportsromance, die äußerst vorstellbar und klar verfasst und für die eindeutig aufwendig recherchiert wurde. Sowohl dem Thema „Eishockey“ als auch den medizinischen Schritten hat Solvig Schneeberg Aufmerksamkeit gewidmet und diese Bereiche absolut authentisch dargelegt.
Jedoch schien es, dass im knapp gehaltenen Verlauf nur wenig Raum für die romantische Entwicklung blieb, mehrfach kam es mir vor, als würde etwas fehlen, einfach übersprungen werden. Selbst wenn LeserInnen die „blinden Flecke“ frei mit ihren eigenen Gedanken füllen könnten, gab es weder Anfang oder Mittelteil dieser moralisch fraglichen Beziehung, noch greifbare Gefühle, auch wirkt das Ende überstürzt.
Letztendlich macht der Romance-Anteil ein Minimum der Story aus, der Handlungsstrang, der dazu führt, dass Coopers und Fallons Geheimnis Aufsehen erregt, blieb ebenso wenig ausgearbeitet. Ob es an der Kürze lag?

Nichtsdestotrotz hat die Autorin ihre Protagonisten und die Situationen, in denen sie sich befinden, wunderbar beschrieben, Reaktionen waren glaubhaft und nachvollziehbar. Oberflächlich erwähnte Nebencharaktere sorgen für ausreichend Abwechslung und Humor.

Es reicht ein Augenblick, um Pläne und Träume auszulöschen.
Und es braucht nur einen Mensch, der an uns glaubt, um nicht aufzugeben.

„Aber mein Herz beschloss, dass jetzt, in diesem Augenblick, der beste Moment wäre, um zu brechen.“

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Veröffentlicht am 18.01.2023

Interessante Fortsetzung, die etwas ernster daherkommt.

A love full of magic
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Ein paar Monate sind vergangen, seit sich Aeri den Shaduns angeschlossen und Keelin die Führungsposition des Volks eingenommen hat.
In „A love full of Magic“ geht es nun um Liah und ihren äußerst besorgniserregenden ...

Ein paar Monate sind vergangen, seit sich Aeri den Shaduns angeschlossen und Keelin die Führungsposition des Volks eingenommen hat.
In „A love full of Magic“ geht es nun um Liah und ihren äußerst besorgniserregenden (geistigen) Zustand.

Es ist nicht erforderlich Band 1 zu kennen, um der Handlung zu folgen, denn Liane integriert Erklärungen über die Gegebenheiten der Welt und der Magie(-wesen) stimmig in den Verlauf. Dieser unterteilt sich auf kreative Weise in die Gegenwart und Liahs Vergangenheit, sodass sich uns ungeahnte Hintergründe eröffnen und am Ende der Geschichte Verständnis eintritt … denn die Erinnerungen der Elementarhexe-/ magierin zeugen von dramatischen, verlustreichen und verzweifelten Momenten. …

Nach einem misslungenen „Experiment“, Wochen voller Einsamkeit und dem immer präsenter werdenden Wahnsinn ist es eine unerwartete Begegnung, die Liah dazu bringt, den Schutz des Dorfes und Aeri, die sich in fragwürdigen Zustand befindet, zu verlassen.
Auf ihrer Reise, die von welterschütternden Ereignissen begleitet wird, streift sie nicht nur den Ort, an dem einst alles anfing – oder eben endete – sondern lernt neue Transportmöglichkeiten und die beiden irrwitzigen Obersten der Feyann kennen. Obgleich ich hin und wieder das Gefühl hatte, dass sich viele Szenen zäh zogen, wurde ich doch bestens unterhalten. Was einerseits an Liahs ungestümer, wirrer Persönlichkeit, den berührenden Erinnerungen lag, andererseits an ihren Begleitern und Begegnungen. Spannung kam durch den drohenden Weltuntergang auf, die unberechenbare, dunkle Seite der quirligen Protagonistin und ihre Entwicklung – denn Liah, deren einzige Liebe einem Schwur zum Opfer fiel, muss sich am Ende entscheiden, ob sie sich oder alles Leben retten will …

Liane schreibt bildlich, flapsig und authentisch, trotz der magischen Welt, dem Schmerz der mächtigen Feyann und der drohenden Gefahr verliert „A love full of Magic“ nie an Leichtigkeit und Witz. Es war interessant, die Hintergründe von Liah und dem Dorf der Shadun zu erfahren, Aeri, Keelin, Brahn und Meeha wiederzutreffen und neue Gestalten und Wesen kennenzulernen.

Ich freue mich auf Band 3 – auch wenn die Verweildauer in dieser herzallerliebsten Trilogie danach vorbei ist …

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