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Owlmuffin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2023

Klasse Story – echt, hart, brutal – jedoch bedarf der Stil mehr Raffinesse.

Entführt
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„Wie alles begann“ ist der Auftakt der „Entführt“-Trilogie, die in einer Grauzone verharrt und keinen eindeutigen Platz in der Genreauswahl einnehmen kann.
Weder Dark Romance noch (PsychThriller, definitiv ...

„Wie alles begann“ ist der Auftakt der „Entführt“-Trilogie, die in einer Grauzone verharrt und keinen eindeutigen Platz in der Genreauswahl einnehmen kann.
Weder Dark Romance noch (PsychThriller, definitiv keine romantische Lovestory und dies hat mich wahrlich überrascht, habe ich doch die Erfahrung gemacht, dass der Inhalt, im Gegensatz zu vielen Trigger-Warnungen, meist von rosa Dunst ummantelt wird.
Nein, in diesem Buch, in dem sich zumindest die »Reverse Harem« Bezeichnung dem Sinn entsprechend ausgiebig entfaltet, nimmt Gewalt, Folter, Sx und allerhand Demütigung genauso einen großen Raum ein, wie Themen, die selten angesprochen werden: Sklaverei, Menschenhandel, Sadismus (…) Aufgegriffen wird zudem das Stockholm-Syndrom und perverse, grausame Spiele der Elitären-Gesellschaft.

Im Fokus stehen die Entführte samt den drei Psychopathen, Maya weiß, dass sie schön ist und sie weiß, lernt schmerzlich, dass sie keine Chance hat. Nach und nach lernt die Mittdreißigerin Finn, Iven und Milan genauer kennen, hofft, fügt und verliert sich in den Täuschungen und Manipulationen. Vergisst sich in Panik, Schmerz, im Drogenrausch …
Maya wird zu einer devoten S
xsklavın erzogen, wird zur Beute ohne Rechte, zum Objekt, vergewaltigt, misshandelt, gedemütigt. Und ahnt nicht, dass diese drei Typen, die einander mit krankem Gedankengut übertrumpfen, noch nicht das Schlimmste sind, was die Welt zu bieten hat.
In „Entführt“ fließen Schweiß, Blut und sämtliche andere Körperflüssigkeiten, Jasmin Baur verzichtet auf Gefühlsduselei, jedoch nicht auf Tøte und brechende Knochen. Die männlichen Akteure waren undurchschaubar, ihre »Fantasien« und Ideen verursachen, durch detailreiche Schilderungen, Gänsehaut und Mitleid.
Stilistisch liest sich das Geschehen sehr einfach und platt, klischeehafte und sich mehrfach wiederholende Formulierungen verleiten trotz der ernsten Situation zum regen Augenrollen. Die Dialoge versprühen genauso selten Natürlichkeit wie die Charaktere Charme – einen großen Pluspunkt dafür: das Entführer-Trio lässt die Knie nicht mit Attraktivität und Sympathie weich werden, sondern mit Schlägen – die Autorin erspart uns weich gezeichnete Täter.
Im späteren Verlauf zeigt sich Maya hin und wieder zu leichtgläubig und vertrauensvoll, büßt jedoch nichts von ihrem Überlebenswillen ein, nutzt Chancen, um sich zu wehren, zu flüchten und büßt dafür …

Aufgrund Brutālität und deutlichen Worten, Ausweglosigkeit und dem traurigerweise nicht unrealistischen Szenario empfehle ich, wohl zum ersten Mal, die Trigger-Warnung zu beachten.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Interessante Grundidee, schwache Umsetzung.

Männer töten
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Ich weiß gar nicht, was ich von diesem Buch halten soll.
Gewiss, dem Roman „Männer töten“ liegt eine durchaus interessante Idee zugrunde, wenn auch bedauerlicherweise nicht jene eines perfiden Ratgebers.
Positiv ...

Ich weiß gar nicht, was ich von diesem Buch halten soll.
Gewiss, dem Roman „Männer töten“ liegt eine durchaus interessante Idee zugrunde, wenn auch bedauerlicherweise nicht jene eines perfiden Ratgebers.
Positiv erwähnen möchte ich, dass sich Eva Reisinger dem gendern bediente, ein nachhallendes Vorwort hinterließ und sich einem gewagten Gedankenexperiment widmete. Leider verspricht der Klappentext mehr, als der Inhalt aufzubieten vermag.

Obgleich ich für die hier verwendeten, sensiblen Themen den distanzierten Stil angemessen fand, gab es keinen Charakter, keinen Moment der mich wirklich berührte, was an dem Mangel von Tiefe, Gefühlsregungen und schlüssigen Zusammenhängen liegt. Vieles wird kurz, knapp angerissen, ummantelt von allerlei Nonsens, der Plott schlingert wild vor sich hin, weiß nicht, was oder wo er hin will. »Poetisch« würde ich dieses durcheinander jedenfalls nicht bezeichnen, wenn ich durchaus auch treffsichere, knallharte Aussagen fand.

Ich möchte dem Buch weder seine Aktualität noch seine Wichtigkeit absprechen, denn von Männern initiierte Gewalt an Frauen ist an der Tagesordnung genau wie eine herablassende Behandlung in alltäglichen Situationen. Was den Frauen hier passiert (ist), ist Realität, ist echt. Und wie die Bewohnerinnen des österreichischen Städtchens "Engelhartskirchen“ mit dieser Gefahr umgehen, wirkt, trotz der moralischen Fragwürdigkeit, wie eine logische Konsequenz, nach Jahren der Unterdrückung des eigenen Geschlechts.

Es gibt die eine oder andere überraschende, blutige und spannende Szene, vor allem aber eine dichte, enge Gemeinschaft und Freundinnen, die zwar zusammen keine Pferde stehlen, dafür Leben. Auf eine skurrile und morbide Art, ist zumindest das, was hier angepeilt wurde, faszinierend, wenn mich die Umsetzung auch nicht überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Wieder sehr unterhaltsam.

Love and Hockey: Jack & Penny
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Die Sportsromance-Serie 𝐋𝐨𝐯𝐞 & 𝐇𝐨𝐜𝐤𝐞𝐲 geht weiter – Band 3 um die LA Hawks habe ich in der Audioversion, toll gesprochen von Lisa Müller und Uwe Thoma, verfolgt.

♡ „𝐅𝐮𝐞𝐫 𝐦𝐚𝐧𝐜𝐡𝐞 𝐃𝐢𝐧𝐠𝐞 𝐥𝐨𝐡𝐧𝐭𝐞 𝐞𝐬 𝐬𝐢𝐜𝐡, 𝐳𝐮 ...

Die Sportsromance-Serie 𝐋𝐨𝐯𝐞 & 𝐇𝐨𝐜𝐤𝐞𝐲 geht weiter – Band 3 um die LA Hawks habe ich in der Audioversion, toll gesprochen von Lisa Müller und Uwe Thoma, verfolgt.

♡ „𝐅𝐮𝐞𝐫 𝐦𝐚𝐧𝐜𝐡𝐞 𝐃𝐢𝐧𝐠𝐞 𝐥𝐨𝐡𝐧𝐭𝐞 𝐞𝐬 𝐬𝐢𝐜𝐡, 𝐳𝐮 𝐤𝐚𝐞𝐦𝐩𝐟𝐞𝐧. 𝐀𝐮𝐜𝐡 𝐰𝐞𝐧𝐧 𝐬𝐢𝐞 𝐦𝐢𝐭 𝐢𝐡𝐧𝐞𝐧 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐝𝐢𝐞 𝐖𝐞𝐥𝐭 𝐫𝐞𝐭𝐭𝐞𝐧 𝐤𝐨𝐧𝐧𝐭𝐞, 𝐬𝐨𝐧𝐝𝐞𝐫𝐧 𝐧𝐮𝐫 𝐬𝐢𝐜𝐡 𝐬𝐞𝐥𝐛𝐬𝐭.“ ♡

Alles beginnt mit Whiskey — aus einem Gespräch zwischen Fremden wird ein unverbindlicher One-Night-Stand. Zumindest so der Plan, doch die Wege von 𝑷𝒆𝒏𝒏𝒚 & 𝑱𝒂𝒄𝒌 trennen sich nur kurz: schneller als gedacht führt sie gerade Eishockey wieder zusammen …

Während Penelope Clark unkonventionell und eigen, intelligent und ihr Stil speziell ist, gilt sie in ihrer Familie mehr oder weniger als „verrückt“. Nach drei Jahren lockt sie die Aussicht, in die Fußstapfen ihres Vaters treten und sich endlich beweisen zu können, zurück nach LA. Doch dieser hat anderes vor: in einem Wettstreit soll sich entscheiden, ob Penny oder ihr Bruder in den Besitz des Eishockey-Vereins und somit auf den Chefsessel gelangt. …

Jack West, überall bekannt als „The Saint“, hat seine wichtigste Regel gebrochen. Als wäre das nicht schlimm genug, kann er diese eine Frau nicht vergessen. Muss er auch gar nicht: immerhin könnte die quirlige Fremde bald seine neue Chefin sein …

Bereits das Kennenlernen war äußerst interessant und kreativ. Saskia zeichnet ihre Charaktere mit Charme, Besonderheiten und Tiefe. Da aus wechselnder Perspektive erzählt wird, war es leicht, sich in die jeweiligen Gegebenheiten zu versetzen, Reaktionen, Zweifel und Unsicherheiten, basierend aus vergangenen Erfahrungen, nachzuvollziehen. In der oft knisternden, angespannten Atmosphäre wabern Geheimnisse und Sehnsüchte samt einer Menge Druck. Auch die Nebenfiguren fließen greifbar und präsent ins Geschehen, sorgen für Abwechslung. Stilistisch ist diese Romance, trotz viel Humor und schlagfertigen Dialogen, expliziten Szenen und anrüchigen Gedanken voller Tiefsinn und Gefühl.
Die Entwicklung der Charaktere sowie der Handlung geht stetig voran, es bleibt keine Zeit für Langeweile, aber für die eine oder andere Überraschung und herzerwärmende Momente.

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Veröffentlicht am 09.09.2023

Harte Story, authentisch umgesetzt.

The way I used to be
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Ich möchte "𝐓𝐡𝐞 𝐰𝐚𝐲 𝐈 𝐮𝐬𝐞𝐝 𝐭𝐨 𝐛𝐞" jedem ans Herz legen – Edens Geschichte bewegt tief, ist echt und animiert hoffentlich dazu, genauer hinzuschauen ...

Ich möchte "𝐓𝐡𝐞 𝐰𝐚𝐲 𝐈 𝐮𝐬𝐞𝐝 𝐭𝐨 𝐛𝐞" jedem ans Herz legen – Edens Geschichte bewegt tief, ist echt und animiert hoffentlich dazu, genauer hinzuschauen ...

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Endlich wieder eine gute Vampir-Story.

Die Schwarze Königin
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🦇 Ein düsterer Roman mit historischen Vibes, Spannung, Blut und Action, voller Intrigen und Verstrickungen, Alchemie und Okkultismus:
»𝐃𝐢𝐞 𝐒𝐜𝐡𝐰𝐚𝐫𝐳𝐞 𝐊𝐨𝐞𝐧𝐢𝐠𝐢𝐧«

Dass die Vergangenheit die Gegenwart beeinflusst, ...

🦇 Ein düsterer Roman mit historischen Vibes, Spannung, Blut und Action, voller Intrigen und Verstrickungen, Alchemie und Okkultismus:
»𝐃𝐢𝐞 𝐒𝐜𝐡𝐰𝐚𝐫𝐳𝐞 𝐊𝐨𝐞𝐧𝐢𝐠𝐢𝐧«

Dass die Vergangenheit die Gegenwart beeinflusst, wissen wir. Wie sehr erfährt Len auf seiner Reise nach Prag … In „Die Schwarze Königin“ verbindet Markus Heitz gekonnt History mit der Gegenwart und zerrt die Wahrheit über Vampire ans Licht.

Wir verfolgen zwei Handlungsstränge, die sich nicht nur der jeweiligen Zeit angemessen lesen lassen, sondern sich auch schlüssig zusammen fügen und informativ ergänzen.
Während die Vergangenheit drückend und herrschaftlich daher kommt, wirkt Lens Perspektive umgangssprachlich und moderner. Die Ereignisse, ob Kampf oder Grübelei, waren detailreich ausgearbeitet, die wechselnden Settings lebendig, stimmungsvoll ausgeschmückt.

Markus schaffte es, trotz des Einbindens von historischen Fakten, die bemerkenswerter Recherche entspringen, trotz der Schwere, die auf allem liegt, einen abwechslungsreichen Verlauf zu kreieren, der fesselt und in einen blutigen, unberechenbaren Alptraum trägt. Reale Personen und Gegebenheiten waren derartig faszinierend mit Fiktion sowie der Thematik um die „Vampire“ verbunden, dass dieser Roman den Drang entfacht, sich mit den erwähnten Legenden und Persönlichkeiten zu befassen.
„Die Schwarze Königin“ hebt sich stilistisch stark von anderen, aktuell im Trend liegenden, (Vampir-) Fantasybüchern ab — sowohl von der reifen Art, zu erzählen, der Komplexität und dem Anspruch, der unweigerlich an die Lesenden / Hörenden gestellt wird. Heitz verwob Horrorelemente, schuf mit seinen Worten vorstellbare Bilder und eine dichte, des Öfteren unheimliche Atmosphäre. Im Plott sind zahlreiche Twists enthalten, Stillstand konnte ich nicht aus machen, dafür Szenarien voller Adrenalin.

Inmitten der dramatischen und gefährliche Momenten gab es Geheimnisse und Mysterien, ungeklärte Fragen, einen Hauch (unerfüllter) Romantik und Raum für trockenen Sarkasmus. Obgleich wir es mit Blutsaugern, die seit Jahren einem Stigma unterworfen sind, zu tun haben, hielt der Autor die bedrohlichen, dunklen Eigenschaften dieser aufrecht, schuf greifbare Gegner und bediente sich dem Einsatz weiterer Wesen – wie Dämonen und Gestaltwandlern. Gerade die (Hintergrund-) Geschichte um die „Drăculești“, Vlad II selbst und die unerbittliche Königin fand ich originell und interessant. Hier wurde ein actionreicher, lebendiger Verlauf konzipiert, der mit Blut und Verlust daher kommt, mit Irrungen und Intrigen. Ebenso passend fand ich die okkultistischen wie alchemistischen Facetten und die undurchsichtig agierenden, wandelbaren Figuren, die mit verschiedenen Intentionen und Vorgehensweisen, in diversen Gestalten in der „Schlacht“ mitwirken.
Das Hörbuch wurde bis zum temporeichen Finale mitreißend und stets passend von Uve Teschner gelesen.
🖤

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