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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2022

Einfallsreich, frisch und frech:

Das Geheimnis im Märchenpark
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Hörbuch-Rezension




„Das Geheimnis im Märchenpark“: eine großartige Inszenierung.

Eine Elfe, die ungeniert in der Nase bohrt, hochnäsige Prinzessinnen, verfressene Zwerge, ein philosophierender Kater ...

Hörbuch-Rezension




„Das Geheimnis im Märchenpark“: eine großartige Inszenierung.

Eine Elfe, die ungeniert in der Nase bohrt, hochnäsige Prinzessinnen, verfressene Zwerge, ein philosophierender Kater und ein übelriechender Troll? Willkommen im Märchenpark der Familie Wolkenheim …

Selten habe ich ein Hörbuch derart bildlich vor mir gesehen, wie den Jugendroman von Benjamin Vahldiek und mich dabei köstlich amüsiert.

Im Fokus stehen Florian und seine Schwester Judy — die nicht ganz so begeistert waren, als sie umziehen müssen. Dann wäre da noch Tom, der kleine Held, der mehr mitbekommt, als zu vermuten ist, Mama, die gerne dünner wäre, aber viel zu gerne isst, und Papa, der scheinbar vergessen hat, was sein Zuhause ihm einst geboten hat. Auch Oma und Opa, die sich anfangs etwas merkwürdig und vage verhalten, tauen schnell auf und schleichen sich, wie die ganze verschrobene Familie, ins Herz.

Jeder der Charaktere hat Eigenheiten, Ecken und Kanten, woran deutlich ist, dass sich bei der Ausarbeitung mit allen gleichermaßen beschäftigt wurde. Der wundersame Schauplatz ist mit Sorgfalt und Liebe gezeichnet, die Story lebendig und frisch. Dem Bekannten wird nicht nur jede Menge Charme verliehen, sondern auch ein moderner-salopper Touch. Hinzu kommen zahlreiche Überraschungen, viele, viele tiefgründige Gedanken, die nicht nur bei der Altersgruppe auf Verständnis treffen werden, und ein großartiger Humor.

Die Ausdrucksweise ist absolut authentisch, umgangssprachlich und taff, die Themenvielfalt aktuell und Gerrit Kock schafft es, die verschiedensten Situationen, seien sie herrlich witzig, spannend oder ernst, passend vorzutragen. Der Verlauf bietet Abwechslung, Facetten, lässt jedoch Raum zum Nachdenken. Zu keiner Zeit überkam mich das Gefühl von Monotonie oder Stillstand. Denn hier gibt es so vieles zu entdecken, und ich bin fast sicher, dass, egal ob sie gelesen oder gehört wird, die Familie, die Märchenfiguren und der heruntergekommene Park, auf Begeisterung und anhaltendes Interesse stößt.

Auf geht’s — ergründet den Zauber, die Magie und die Geheimnisse des Märchenparks. Ach, außerdem müsst ihr ihn auch noch retten …

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Veröffentlicht am 28.07.2022

Solide Geschichte.

Verschollene Erinnerung: Erkennst du die Wahrheit?
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„Verschollene Erinnerung“ ist der neue Thriller von Drea Summer – und bringt den Leser ins Straucheln.

Der erfolgreiche Immobilienmakler Thore Albertsen wird des Mordens an seiner geliebten Frau Lana ...

„Verschollene Erinnerung“ ist der neue Thriller von Drea Summer – und bringt den Leser ins Straucheln.

Der erfolgreiche Immobilienmakler Thore Albertsen wird des Mordens an seiner geliebten Frau Lana bezichtigt. Sein Alibi gerät ins Wanken, als er beginnt, an sich und seinen Erinnerungen zu zweifeln und jede Spur, die Polizeioberkommissar Håkon Larsen vehement verfolgt, zu ihm führt. Als sich die Indizienbeweise häufen, Lanas Schwester einen tragischen Verdacht äußert und sich Aussagen über längst vergangene Momente von Thors Leben als fälschlich erweisen, kann ihm weder Freund und Anwalt Bjørn noch die engagierte Ärztin Aril, die der Ursache für die Blackouts auf den Grund gehen will, helfen. Doch was ist in dem Haus auf der norwegischen Insel Flekkerøya wirklich passiert?
Und wo, um Himmels willen, ist Lana – oder ihre Überreste?

Die Idee, auf der „Verschollene Erinnerung“ basiert, ist durchaus interessant, die Frage, was wirklich geschah, steht bis zuletzt im Raum. Passend zu der angespannten Stimmung und der Ungewissheit, wem man als LeserIn Glauben schenken sollte, welche der zahlreichen eigenen Vermutungen am Ende zutrifft, wählte die Autorin ein frostiges Setting. Drea schreibt einfach und vorstellbar, die Handlung geht rasch vonstatten, sodass Tiefe nicht erwartet werden darf. Mir fehlte es fast durchweg an Spannung, die Auflösung empfand ich als zu konstruiert und unrealistisch, wenn auch Motiv und Hintergründe schlüssig waren. Dennoch laden die mysteriösen Hintergründe der Gedächtnislücken und Rückblenden, die anfangs völlig deplatziert scheinen, zum aufmerksamen Miträtseln ein.

Die Aufklärung um Lanas Verschwinden wird von interessanten Informationen begleitet, die deutlich zeigen, dass Drea für einige Szenen recherchierte.

„Es war unmöglich, dass er Lana etwas angetan hatte. Oder doch?“ Findet es heraus!

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Aufschlagen und eintauchen.

Seahorse - Der Gesang der Wasserpferde
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„Seahorse – Der Gesang der Wasserpferde“ von Karin Müller


Gibt es einen mystischeren Handlungsort für Legenden, Sagen und unheimliche Wesen, als die abgeschiedenen Dörfer, Heiden und Lochs von Schottland?
Für ...

„Seahorse – Der Gesang der Wasserpferde“ von Karin Müller


Gibt es einen mystischeren Handlungsort für Legenden, Sagen und unheimliche Wesen, als die abgeschiedenen Dörfer, Heiden und Lochs von Schottland?
Für ihre fantastische Jugendbuchreihe „Seahorse“ wählte Karin Müller „Sutherlandshire“, oder eher die Farm der Fitzgibbons — Shona hatte zehn Jahre keinen Kontakt zu ihren Verwandten, doch Vorfälle in der Großstadt und ein angespanntes Verhältnis bringen ihren Vater dazu, trotz Argwohn und Groll gegen die Familie seiner verstorbenen Frau, die 15-Jährige noch vor dem Schuljahresende in die Einöde zu schicken …


Was sie dort erlebt, inmitten idyllischer Gewässer, Hufgetrappel und strenger Richtlinien, beschwört schmerzliche Erinnerungen und tief vergrabene Geheimnisse herauf, ebenso wie das erste Herzflattern, das langersehnte Gefühl von Freiheit und eine Magie, die weitaus mehr ist, als Aberglaube.


Karin Müller erschuf in einem altersgerechten, einfachen Stil eine einnehmende Atmosphäre, die dazu aufruft, sofort die Koffer zu packen, in die Highlands zu reisen, sich auf den Rücken eines Pferdes zu schwingen, um glücklich zu sein. Zusätzlich zu malerischen Beschreibungen und mythischen Geschöpfen wurden typische schottische Begriffe integriert, was das Geschehen noch authentischer macht. Jedes Kapitel wird von einer anderen Perspektive, die so manches Mal überrascht, eingeleitet, bevor wir an Shonas Gedanken teilhaben. Die Stimmung wechselte zwischen heiter, bedrohlich und geheimnisvoll. Bis zum Schluss ist nicht gewiss, was wahr ist und was nicht. Fantasiert Tante Meghan aus ihrem Trauma heraus die Schauergeschichten über „Each Uisge“? Oder ist es möglich, dass Kelpies und Wasserpferde tatsächlich existieren?
Wo kommt der wunderschöne, majestätische Hengst her?
Und was hat es mit dem seltsamen Fremden Cuan auf sich?


Die Handlung ist, trotz anfänglicher Längen, spannend, abwechslungsreich und informativ. Shona war einerseits der typische Teenager, andererseits beeindruckt sie gleich zu Beginn mit unerwarteter Tierliebe und angemessenen Gefühlsregungen. Es machte Spaß, sie kennenzulernen, und auch, herauszufinden, was die Familie verbirgt. In den letzten Kapiteln zieht die Autorin das Tempo noch mal rasant an, bevor Band eins endet und den Leser mit allerlei Fragen zurücklässt.






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Veröffentlicht am 16.10.2021

Hörbuch Rezension

Tara und Tahnee
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Obwohl es sich um eine Geschichte handelt, die dem Kinderbuchbereich zugeordnet wurde, möchte ich das Abenteuer von Tahnee und Tara jedem empfehlen. Patrick Hertweck weiß wie man jung & alt unterhält.

Ich ...

Obwohl es sich um eine Geschichte handelt, die dem Kinderbuchbereich zugeordnet wurde, möchte ich das Abenteuer von Tahnee und Tara jedem empfehlen. Patrick Hertweck weiß wie man jung & alt unterhält.

Ich bin durch die äußerst angenehme, wenn nicht sogar mitreißende Sprechstimme von Christiane Marx nach Sierra Nevada der 1856er gereist. Während Tahnee im Wilden Westen bei ihrem Vater aufwächst, bis dieser spurlos verschwindet und das junge Mädchen bedroht wird, lebt Tara behütet mit ihrem Großvater in San Francisco. Erzählt wird aus der Sicht beider Elfjähriger, sodass man die gefährliche Flucht von Tanneh samt der beschwerlichen Reise hautnah miterlebt, andererseits Tara durchTagebucheinträge kennenlernt – solange, bis sich die beiden Kinder treffen & das Geschehen zusammen läuft.
Obwohl leicht & altersgerecht geschrieben wurde, baut der Autor eine Spannung auf, die der greifbaren Atmosphäre in nichts nach steht. Die Handlung ist lebendig &, trotz einer gewissen Ahnung wie alles zusammen hängt, bleibt das Interesse konstant aufrecht. Ich finde, dass das typische Wild-West-Feeling wurde gekonnt umgesetzt & die Charaktere detailliert ausgearbeitet wurden, sodass der Leser / Hörer nicht umhinkommt dieses Buch ins Herz zu schließen. Natürlich gibt es weitere Figuren, die der Geschichte zuträglich & wichtig für den Verlauf sind.
Zusammen gefasst: Kinder, die durch ihre Stärke & ihren Mut faszinieren & eine wunderbare Vorbildfunktion abgeben. Knapp sieben Stunden bangte, hoffte ich mit, während ich der fabelhaften Sprecherin lauschte.

Ein ereignisreicher Abenteuerroman, der von Patrick Hertweck prall gefüllt wurde – nicht zuletzt mit Freundschaft & Spannung.

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Zum träumen & mit leiden.

Adagio-Reihe / Light Serenade (Adagio-Reihe 1)
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"Er umschloss meine Schultern mit den Armen und presste mich an seine Brust, umgab mich wie ein trauriger und fröhlicher Song zugleich."

„Light Serenade“ beschreibt eine zarte Geschichte, die ohne Action ...

"Er umschloss meine Schultern mit den Armen und presste mich an seine Brust, umgab mich wie ein trauriger und fröhlicher Song zugleich."

„Light Serenade“ beschreibt eine zarte Geschichte, die ohne Action daher kommt, den Leser mit seiner Atmosphäre zur Ruhe bringt & von den beeindruckenden Charakteren sowie dem intensiven Miteinander lebt. Nur wenige Abschnitte lenken von den Protagonisten, ihrer Vergangenheit & ihren Gefühlen ab. Emilia erschafft in einem abgelegenen Waldhaus eine Ruhe & sanfte Intimität, in der ich mir als Leser wie ein Eindringling vorkam.

"Ich glaubte, erwachsen und stark zu sein. Doch im Inneren war ich das kleine Mädchen geblieben, das in schwierigen Situationen immer davonlief."

Nach den ersten Kapiteln & einem Blick auf das Leben der berühmten Cleo, die alles & doch nichts hat, erwartete ich eine ereignisreiche, lebendige Handlung, doch dieser Roman ist dafür gemacht, in sich zu kehren, die Waldhütte in Nevada zu genießen & mit Loki zu kuscheln. Church & Cleo dabei zu beobachten, wie sie sich kennenlernen, einander näher kommen & öffnen, wie sie sich reizen & irgendwie auch das beste auseinander hervor kitzeln – darauf liegt in dem neuen Rockstar-Romance von Emilia Cole der Fokus.

Die Charaktere, mit ihren Eigenheiten & Facetten, wurden fein, detailliert ausgearbeitet & nach den 350 Seiten bleibt das Gefühl zurück, wahrhaftig diese beiden Menschen getroffen zu haben – dazu tragen authentische Dialoge, realitätsnahe Szenen & so manch alltägliches Fauxpas bei. Die Autorin schreibt einfach & schnörkellos, öfter habe ich mir Variationen in den Formulierungen gewünscht, gerade Gedanken & Gefühle wiederholen oder ähneln sich im Verlauf, sodass mir die Handlung manches mal zu ausgedehnt erschien, was aber nicht heißt, dass mich „Light Serenade“ kaltgelassen hat, im Gegenteil.

Ich fühlte mit, zerfiel in den Ängsten & Zweifeln, hatte Tränen in den Augen, weil ich so vieles zu gut verstand & manche Sätze auch schon mein Herz brachen — die Sehnsucht & der Wunsch, dass irgendjemand bleibt, schwang in jeder der provokanten, unsicheren Verhaltensweisen des Popsternchens mit. Ich sah das Loch, in dem sich Cleo befand, konnte sie an den Fäden ihres Managements sehen, dass erschreckend realistisch war, & lächelte, als sie diese durchtrennte.

Aber auch Churchill, sein gesamtes Wesen, seine Gefühle, der Zwiespalt & seine Vergangenheit, die Ängste, die dieser perfekte Mensch hatte, waren so greifbar, dass ich litt, & mit dem Fortschreiten der Geschichte hoffte, dass beide einander geben konnten, was sie brauchten. Hier hätte ich es vorteilhaft gefunden, wenn das Lied, dass Emilia komponierte, in wechselnder Stimmlage gesungen wurden wäre. Denn das Geschehen auch aus der Sicht des ehemaligen Managers von »Maybe Next Time« zu erleben, wäre interessant gewesen. Apropos war es sehr gut, dass Emilia ihre bekannten Rocker einbrachte, & somit diesem großartigen Mann gekonnt mit dem Bild verknüpfte, welches bereits aus vorherigen Romanen entstand.

Trotz der oft bedrückenden, nachdenklichen Atmosphäre, gab es immer wieder Momente zum Lachen & Schmunzeln, zum Träumen — so wie es auch heiße Szenen gab. Das Knistern, die sexuelle Anspannung waren oft kaum aushalten, doch ‚Churchill Chinchilla‘ agiert professionell & mit einer unglaublichen Selbstbeherrschung.

„Light Serenade“ ist kein Rocksong, schlägt keine Beats, sondern erklingt als sanfte Melodie, die tief im Herzen vibriert.

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