Ärgerlich!
SchattenjagdEliza, Winters Schwester, ist wieder zu Hause, doch glücklich ist Winter darüber nicht, im Gegenteil sie flippt mehr und mehr aus.
In meiner Rezension zum ersten Band des Dear-Sister-Vierteilers war ich ...
Eliza, Winters Schwester, ist wieder zu Hause, doch glücklich ist Winter darüber nicht, im Gegenteil sie flippt mehr und mehr aus.
In meiner Rezension zum ersten Band des Dear-Sister-Vierteilers war ich ziemlich zwiegespalten, hatte mich der Roman zunächst sehr gepackt, weil er sehr spannend und die Geschichte sehr mysteriös war, war ich vom letzten Viertel enttäuscht. Dennoch war ich gespannt, wie die Geschichte weitergeht und ob mich der nächste Band wieder packen würde.
Leider geht die Enttäuschung weiter, es ist sogar schlimmer, mit jedem Kapitel wurde ich ärgerlicher. In meinen Augen ist die Geschichte hanebüchen und moralisch fragwürdig (ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas einmal schreiben werde …). Um zu erklären, warum ich so empfinde, wird meine Rezension ausnahmsweise nicht ganz spoilerfrei (aber ohne schwerwiegende Spoiler) sein.
Wie im ersten Band handeln die Charaktere für mich meist nicht nachvollziehbar und in meinen Augen auch oft nicht charaktergerecht, für mich wirkt es, als würde die Autorin die Charaktere mit Gewalt in die Handlung pressen. Noch dazu wird nicht miteinander geredet und wenn, wird entweder gelogen, Wichtiges verschwiegen, oder dem Anderen nicht geglaubt. Für mich nicht nachvollziehbar auch, warum die Eltern nicht mehr involviert werden. Dass Eliza eine Schattenwandlerin ist, ist eine genetische Veranlagung, wäre es da nicht mehr als logisch, die Eltern darauf anzusprechen, zumal sie von Eliza und Winter als sehr liebevoll geschildert werden (was für mich aber nicht wirklich greifbar wird)? Sätze wie „Eine Familie ist dazu da, um die Probleme gemeinsam zu lösen“ (Ebook Position 2999) klingen in diesem Kontext eher lächerlich. Vieles wirkt auf mich auch nicht authentisch, z. B. wenn Mona offenbar ohne große Probleme in die Familie aufgenommen werden kann (ich denke, auch in Irland geht das nicht so einfach).
Im ersten Band wurde ein eigennütziger Serienmörder zum sexy Bad Boy, in den man sich verlieben muss, hochstilisiert, und auch in diesem Band wird wieder Mord als notwendiges Übel betrachtet. Und das, obwohl überhaupt nicht klar sein kann, dass Mord zum gewünschten Erfolg (der natürlich wieder absolut egoistisch und eigennützig ist) führt.
Für mich ist der ganze Roman von Anfang bis zum Ende eine Aneinanderreihung nicht nachvollziehbarer Handlungen und Geschehnisse, die auf mich teilweise einfach nur lächerlich wirken (wie z. B. der Fluch, ein Fluch ohne Sinn und Zweck, sowie die Möglichkeit, ihn womöglich zu brechen – für mich ist das überhaupt nicht logisch durchdacht), ich habe beim Lesen abwechselnd den Kopf geschüttelt und die Augen verdreht. Ich kann mich so gut wie gar nicht in die Gefühle der Protagonisten hineinversetzen, weder in Hass und Wut noch in Liebe, es wird für mich nicht nachvollziehbar und oft sogar unglaubwürdig dargestellt.
Wie im Vorgänger sind die Kapitel aus verschiedenen Perspektiven in Ich-Form erzählt, neben Winter und Eliza kommt dieses Mal auch Mona zu Wort. Das ist ganz gut gemacht, die Perspektivewechsel erfolgen immer passend, das Geschehen wird so von allen Seiten beleuchtet. Geholfen hat es mir aber nicht, alle Gefühle und Handlungen nachvollziehen zu können.
Warum habe ich den Roman zu Ende gelesen? Weil ich mich dazu verpflichtet hatte. Für mich ist die Reihe hier beendet, mich interessiert das weitere Schicksal der Protagonisten nicht und voraussichtlich würde ich mich nur weiter ärgern. Eine Empfehlung gibt es von mir also nicht, weder für diesen Band, noch für den gesamten Vierteiler, für diesen Band vergebe ich 1 ,5 Punkte, die ich aufrunde, 1 Punkt würde ich nur vergeben, wenn das Gesamtpaket nicht stimmt (z. B. auch die Rechtschreibung und Grammatik miserabel wäre).