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Veröffentlicht am 21.08.2023

Habe mehr erwartet

Die Wölfe von Pompeji
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Pompeji, 74 n. Chr.: Die Griechin Timarete wächst behütet als Tochter eines Arztes auf. Als dieser stirbt, stürzt die Familie ins Unglück, und Timarete landet als Sklavin Amara in Pompeji, wo sie mit anderen ...

Pompeji, 74 n. Chr.: Die Griechin Timarete wächst behütet als Tochter eines Arztes auf. Als dieser stirbt, stürzt die Familie ins Unglück, und Timarete landet als Sklavin Amara in Pompeji, wo sie mit anderen Frauen als Prostituierte im Stadtbordell arbeitet. Von Anfang an versucht sie um jeden Preis ihrem neuen ungeliebten Leben eine Wendung zum besseren zu geben.

Die Geschichte spielt innerhalb eines knappen Jahres und wird aus Amaras Perspektive in der dritten Person und im Präsens erzählt, letzteres passt hier sehr gut, denn so hat man das Gefühl direkt dabei zu sein. Man lernt Amara, aber auch die anderen Frauen des Bordells, sowie dessen Besitzer und die Wachleute, gut kennen, erfährt manches über sie erst im weiteren Verlauf der Geschichte. Allerdings bleiben die Personenzeichnungen dennoch relativ oberflächlich, z. B. hätte ich gerne mehr über Victorias Gedanken und Gefühle erfahren, die zum einen relativ tough wirkt, zum anderen sich aber einer unmöglichen Liebe hingibt. Mit Amara dagegen konnte ich gut mitfühlen, immer wieder ist ihre Hilflosigkeit zu spüren, aber auch ihr starker Wille, ihrem Leben einen anderen Weg zu eröffnen.

Neben dem Personal des Bordells gibt es weitere Charaktere, zum Beispiel andere Sklaven oder Freier, die für die Geschichte mehr oder weniger wichtig sind. Einer davon ist Plinius der Ältere, schön, dass auch eine historische Persönlichkeit Einzug in den Roman halten durfte. Pompeji als Setting oder auch der historische Hintergrund bleiben mir persönlich zu blass. In Zusammenhang damit haben mir aber die kapiteleinleitenden, immer gut zum jeweiligen Kapitel passenden Zitate gut gefallen, die Autorin zitiert nicht nur z. B. Catull, Ovid und Plinius, sondern auch Grafitti von den Mauern Pompejis. Was mich dagegen sehr gestört hat, waren die vielen modernen Worte, wie z. B. Party, Outfit, gestylt, die so gar nicht zum zeitlichen Setting passten und in meinen Augen die Atmosphäre kaputt machen.

Das Buch „stellt das Leben von Frauen neu vor, die lange übersehen wurden“, ein feministischer Ansatz also, der allerdings bereits beim deutschen Titel scheitert, warum Wölfe, nicht Wölfinnen? Denn das Stadtbordell wird Wolfshöhle genannt, die Prostituierten als Wölfinnen betitelt. Der Originaltitel passt hier besser. Schade, da hat sich der Verlag in meinen Augen einen Fauxpas geleistet. Sehr gefehlt hat mir übrigens ein Nachwort der Autorin, in dem sie etwas über ihre Intention und über Fakten vs. Fiktion erzählt. Auch eine Bibliographie wäre schön gewesen.

Die Geschichte ist stellenweise spannend, Amara hat einen ständigen Kampf zu führen, immer wieder scheitert sie oder kann die Konsequenzen nicht vorhersehen. Leider ist der Roman auch immer wieder langatmig, zu oft hat er mich doch nicht gepackt. „Die Wölfinnen von Pompeji“ ist der erste Band einer Trilogie, und obwohl ich neugierig auf Amaras weiteres Leben bin, weiß ich noch nicht, ob ich die beiden Folgebände lesen werde.

Das Leben von Prostituierten in Pompeji nur wenige Jahre vor dem verheerenden Vulkanausbruch zu erzählen, ist eine interessante Idee, jedoch hat der Roman auch einige Schwachstellen, so dass ich am Ende nicht ganz zufrieden, und auch nicht sicher bin, ob ich Amaras Leben weiter verfolgen möchte.

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Veröffentlicht am 20.08.2023

Reihenauftakt mit Potential

Engel unter Mordverdacht
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Der Engel Quin lebt schon lange auf der Erde, derzeit im Chicago der 1930er Jahre. Als sein Freund und Liebhaber Rick getötet wird, gerät Quin unter Verdacht. Den ersten Impuls, Ort und Zeit zu verlassen ...

Der Engel Quin lebt schon lange auf der Erde, derzeit im Chicago der 1930er Jahre. Als sein Freund und Liebhaber Rick getötet wird, gerät Quin unter Verdacht. Den ersten Impuls, Ort und Zeit zu verlassen gibt er kurz nach, doch dann macht er sich auf die Suche nach Ricks Mörder. Dabei trifft er neben einer Menge Gangster auch ein sprechendes Meerschweinchen, eine Femme fatale und eine erst auf den zweiten Blick interessante Vermieterin.

Quin ist allerdings kein Engel, wie man ihn sich allgemein vorstellt, das merkt man schon, wenn er denn Mund aufmacht, denn seine Sprache ist eher herb. Die Autorin lässt ihn selbst in Ich-Form erzählen, das passt sehr gut, und nach und nach kann man sich ein gewisses Bild von ihm machen. Quin hat Schneid, manchmal fast ein bisschen zu viel, und bringt sich so immer wieder in kniffelige Situationen – ich kann nicht immer nachvollziehen, warum. Ich hatte zunächst ein bisschen Probleme, mir den Hauptcharakter vorzustellen, weiblich? männlich? Oder als Engel alles und nichts? Im Laufe des Romans erfährt man ein bisschen mehr darüber …

Mein Lieblingscharakter ist aber Oqalorak, das Wienerisch sprechende Meerschweinchen, das eine Menge Humor mit ins Spiel bringt. Auch über Oqalorak gibt es im Laufe des Romans allerhand zu erfahren. Geheimnisse dagegen scheinen Quins puertoricanische Vermieterin und die schöne Kate zu haben, ich hoffe, darüber in den nächsten Bänden mehr zu erfahren, denn „Engel unter Mordverdacht“ ist der Auftakt einer Reihe.

Mit 180 Seiten ist der Roman recht kurz und wird entsprechend knackig erzählt. Manche Szenen, wie z. B. der Ausflug in das Paris des 17. Jahrhunderts blieben mir dabei ein bisschen zu sehr auf der Strecke.

Insgesamt hat mich der Roman neugierig auf die Folgebände gemacht. Er selbst blieb mir teilweise zu oberflächlich, aber die Geschichte ist ja noch nicht zu Ende, so dass die nächsten Bände das Bild vervollständigen können. Ich vergebe 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung für Fans des Crime noir, von hardboiled Detectives und unkonventionellen Engeln.

Veröffentlicht am 18.08.2023

Mehrere spannende Handlungsstränge und neue alte Bekannte

Buffy The Vampire Slayer (Staffel 8)
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Die Vampirin Harmony wird zur Protagonistin einer neuen Realityshow, leider mit wenig Erfolg. Erst als Harmony während der Live-Show von einer Jägerin angegriffen wird, und diese schließlich tötet, gehen ...

Die Vampirin Harmony wird zur Protagonistin einer neuen Realityshow, leider mit wenig Erfolg. Erst als Harmony während der Live-Show von einer Jägerin angegriffen wird, und diese schließlich tötet, gehen die Zuschauerzahlen in die Höhe. Das Böse hat gefehlt, da ist sich die Produktion sicher, und die Bösen sind ganz klar die Jägerinnen.

Buffy ist derweil mit Andrew nach Italien unterwegs, einer abtrünnigen Jägerin auf der Spur, während es Giles und Faith nach Rumänien verschlagen hat, dort soll es eine Jägerinnenzuflucht geben. Kennedy bekommt es in Japan mit Vampy Cats zu tun, und auch bezüglich Dawns aktueller Problematik gibt es Neues.

Ganz schön viel los im 5. Band der 8. Staffel, die in Comicform veröffentlicht wurde. Giles und Faith, die nun gemeinsam unterwegs sind, erhalten einen neuen Auftritt, der anders endet als erwartet, Andrew erhält endlich mehr Szenen, entdeckt eine Gemeinsamkeit mit Buffy, und hat eine Überraschung für sie. Besonders gefreut habe ich mich über Harmony, der immerhin bereits in der Serie viel, wenn oft auch unfreiwillig, Humor mitgebracht hat, aber noch mehr über ihren Begleiter Clem, den ich in der Serie sehr mochte. Ich hoffe, wir dürfen die beiden auch weiterhin treffen.

Der 5. Band der 8. Staffel hat mehrere Handlungsstränge, die alle spannend sind, die Handlung weiterbringen, und neue alte Charaktere mitbringen. Ich hatte wieder viel Spaß beim Lesen und bin gespannt, was der nächste Band bringt.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Band 4 ist recht spannend und macht neugierig auf Band 5

Frostglut
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Während eines Dates mit Logan Quinn wird Gwen Frost verhaftet – von Logans Vater. Ihr wird vorgeworfen, Loki befreit zu haben. Natürlich sind ihre Freunde und die Lehrer der Mythos Academy entsetzt, doch ...

Während eines Dates mit Logan Quinn wird Gwen Frost verhaftet – von Logans Vater. Ihr wird vorgeworfen, Loki befreit zu haben. Natürlich sind ihre Freunde und die Lehrer der Mythos Academy entsetzt, doch so einfach ist es nicht, Gwen von dem Verdacht zu befreien.

Der 4. Band der Reihe nimmt den Faden nach den Ereignissen im Vorgängerband auf, in dem Loki trotz des Einsatzes von Gwen und ihren Freunden befreit wurde. Nun will man offenbar Rache an Gwen nehmen, doch wie sich herausstellt, ist das nicht das einzige Ziel der Schnitter.

Dieser Band bringt einige neue Charaktere mit, so lernt man Logans Vater und Stiefmutter kennen, die beide dem Protektorat, einer Art Polizeigruppe der mythischen Welt angehören. Alexei, Auszubildender des Protektorats wird ihr zudem als Bewacher zur Seite gestellt. Ein sehr interessanter Charakter der Mythos Academy, Raven, erhält zudem ein wenig mehr Profil. Ich bin sehr gespannt, ob wir in den beiden letzten Bänden der Reihe mehr über sie erfahren, denn auf jeden Fall steckt hinter ihr mehr als es auf den ersten Blick scheint.

Meine Kritikpunkte an der Reihe, wie etwa die Vorhersehbarkeit und das manchmal nicht nachvollziehbare Verhalten, hier vor allem auch das von Linus Quinn, sind auch hier vorhanden. Dennoch ist die Geschichte recht spannend, Gwen gerät immer wieder in gefährliche Situationen, oft auch gemeinsam mit ihren Freunden. Tatsächlich hat mich dieser Band recht neugierig auf den weiteren Verlauf gemacht, dass ich vielleicht früher als gedacht zu Band 5 greifen werde.

Wie schon in den Vorgängerbänden lässt die Autorin Gwen selbst in Ich-Form erzählen, das ist sehr passend, denn so kann man das Geschehen aus ihrer Perspektive verfolgen, und weiß nie mehr, aber auch nie weniger als sie. Auch ihre Gedanken zu Personen und Geschehnissen bekommt man so hautnah mit. Mittlerweile lernt Gwen außerdem immer besser mit ihren Fähigkeiten umzugehen.

Der 4. Band der Reihe ist recht spannend und macht neugierig auf den 5. Band. So langsam strebt die Reihe auf ihren Höhepunkt zu.

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Veröffentlicht am 12.08.2023

Ein weniger guter Band der ansonsten ausgezeichneten Reihe

Flammen über Scarborough Street
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London, 1893: Nachdem Anarchisten mehrere Wohnhäuser durch Bomben zerstört hatten, werden in der Regierung Stimmen laut, die der Polizei größere Befugnisse und mehr Waffen zubilligen möchten, ein Gesetzesentwurf ...

London, 1893: Nachdem Anarchisten mehrere Wohnhäuser durch Bomben zerstört hatten, werden in der Regierung Stimmen laut, die der Polizei größere Befugnisse und mehr Waffen zubilligen möchten, ein Gesetzesentwurf wird auf den Weg gebracht. Doch es gibt auch Stimmen, die das für gefährlich halten, z. B. Thomas Pitt, der nun für den Staatsschutz arbeitet, zumal zwei der Anarchisten gefangen genommen werden konnten, und als Motiv Korruption bei der Polizei nannten. Eines der zerstörten Häuser sei das eines dieser korrupten Polizisten, ihm allein hätte der Anschlag gegolten.

Der bereits 24. Band um Thomas Pitt birgt große Gefahren für den Protagonisten sowie seine Familie. Auch sein früherer Kollege Samuel Tellman, der nach wie vor in Wache Bow Street arbeitet, deren neuer Leiter ebenfalls korrupt sein soll, ist involviert und setzt seine Karriere aufs Spiel. Pitt wird außerdem von einem früheren Gegner angesprochen, der sich mit ihm verbünden möchte, um den Gesetzesentwurf zu verhindern, der auf den Weg gebracht wird, um der Polizei mehr Macht zu verleihen.

Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, neben der Pitts auch die seiner Ehefrau Charlotte, die immer wieder bei Ermittlungen hilft, Samuel Tellmans sowie Vespasia Cumming-Goulds, eine angeheiratete Großtante, die ebenfalls schon früher nützliche Erkenntnisse beisteuern konnte.

Ich bin ein großer Fan der Romane Anne Perrys und Thomas und Charlotte Pitt begleiten mich schon sehr lange. Leider konnte mich dieser Band nicht so packen wie andere, er war für mich weniger spannend und die Gesellschaftskritik, die Anne Perrys Romane auszeichnet, weniger gut ausgearbeitet. Fast habe ich mich ein wenig gelangweilt. Dennoch war es wieder sehr schön, die Pitts und ihre Weggefährten wieder ein Stück weit zu begleiten, neben dem Kriminalfall wird eben auch die private Seite weitererzählt.

Der 24. Band der Reihe konnte mich weniger packen als die meisten anderen, jedoch habe ich die Pitts und ihren Anhang gerne wiedergetroffen und bin gespannt auf die Bände, die ich noch nicht gelesen habe. Da Anne Perry kürzlich verstorben ist, wird es leider keine neuen mehr geben.