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Veröffentlicht am 01.03.2023

Fantasykrimi - leider langweilig

Das Strahlen des Herrn Helios
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Skarabäus Lampe ist ein Hase und Detektiv, schon oft hat er Fälle, deren Ermittlungen bei der Polizei falsch liefen, retten und den richtigen Täter ermitteln können. Als Anwalt Freiherr von Oben, ein Fisch, ...

Skarabäus Lampe ist ein Hase und Detektiv, schon oft hat er Fälle, deren Ermittlungen bei der Polizei falsch liefen, retten und den richtigen Täter ermitteln können. Als Anwalt Freiherr von Oben, ein Fisch, ihn um Hilfe bittet, ist für ihn die Sache schnell klar. Der Gorilla Dante kann den Löwen Helios, Direktor eines Wanderzirkus’ nicht ermordet haben, es muss jemand anderes gewesen sein.

Die Welt, die die Autorin ersonnen hat, ist interessant, Tiere benehmen sich wie Menschen, und manche Probleme sind gut gelöst, wie das, dass Fische normalerweise nicht an Land leben könnten. Am besten hat mir die Dreischneckbahn gefallen, bei der der Fahrgast viel Zeit mitbringen muss.

Skarabäus ist mir recht sympathisch, ich mag auch sein ehemaliges Kindermädchen, das Huhn Helene, das nun seine Haushälterin ist. Außerdem gehört, zumindest oft, der junge Straßenkater Zacharias, der für Skarabäus und Helene fast wie ein Sohn ist, zum Haushalt. Auch die Mannschaft des Zirkus’ ist ein interessanter Mix verschiedener Tierarten.

Leider fand ich die Geschichte selbst nicht so gut, (nicht nur) für einen Krimi war sie mir schnell zu langweilig. Der Fall an sich ist recht offensichtlich, die Ermittlungen langatmig, der eingebaute Humor zündet bei mir nicht (da das Polizeibudget recht begrenzt scheint, haben einige Polizisten Bananen statt Waffen, um nur ein Beispiel zu nennen), und manche Situationen erscheinen mir arg aufgesetzt, wie z. B. die völlig unnötige Entführung und die damit einhergehenden Ereignisse, sie sollten den, recht kurzen, Roman womöglich strecken. Schade, ich hatte mir von einem Fantasykrimi mehr erwartet.

Der Roman punktet mit der interessanten und skurrilen Welt und ihren Einwohnern, kann mich aber nicht unterhalten, ich habe mich, trotz Krimiplot, schnell gelangweilt, und auch der eingebaute Humor hat bei mir nicht gezündet. Leider kann ich nicht mehr als 2,5 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 28.02.2023

Wieder herrlich!

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel (Die Mordclub-Serie 3)
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Der Donnerstagmordclub hat sich einen neuen Cold-Case-Fall ausgesucht, den es zu lösen gilt. Joyce ist begeistert, denn es steht zu erwarten, dass sie den Fernsehmoderator Mike Waghorn kennenlernen wird, ...

Der Donnerstagmordclub hat sich einen neuen Cold-Case-Fall ausgesucht, den es zu lösen gilt. Joyce ist begeistert, denn es steht zu erwarten, dass sie den Fernsehmoderator Mike Waghorn kennenlernen wird, Kollege und Freund des Opfers. Nahezu parallel werden Elizabeth und ihr Ehemann Stephen entführt. Es ist wieder viel los in der Seniorenresidenz Coopers Chase …

Der dritte Fall und es geht gleich wieder zur Sache. Ich mag diese Reihe sehr, die sympathische Charaktere mit, sagen wir, „besonderen“ Fähigkeiten zu bieten hat, spannende Fälle und viel (britischen) Humor. Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich wieder geschmunzelt oder gar laut gelacht habe.

Auch dieses Mal gibt es zu den Vier vom Donnerstagmordclub und ihren „Helfern“ wieder ein paar interessante neue Charaktere, eine Maskenbildnerin, ein ehemaliger KGB-Offizier, ein „Wikinger“ und ein paar mehr oder weniger Kriminelle. Wer nicht aufpasst, wird flugs miteingespannt.

Der Fall ist wieder einmal nicht einfach zu lösen, zumal man ja auch noch verhindern muss, dass der Entführer etwas unangenehmes tut. Aber nach und nach ergeben sich neue Erkenntnisse, und als Leser:in kann man auch gut mitraten. Gut gefallen haben mir auch die mehr oder weniger innigen zwischenmenschlichen Beziehungen, die sich ergeben, und natürlich auch das Miteinbeziehen von Charakteren aus den Vorgängerbänden, was man nicht in jedem Fall erwarten würde, und was sich in zukünftigen Bänden (die es hoffentlich geben wird) interessant entwickeln könnte.

Am Ende ist alles gut gelöst und hat noch ein paar herrliche/überraschende Wendungen bereit. Ich habe den Roman mit einen lachenden und einem weinenden Auge zugeklappt, weinend, weil ich jetzt wieder warten muss. Ich bin so gespannt auf den nächsten Fall, aber auch, wie sich manches und manche Beziehung weiterentwickeln wird.

Wer gute Krimis mag, aber auch ebenso guten Humor zu schätzen weiß, dabei von spannenden Fällen und interessanten (wenn auch schon etwas älteren) Protagonist:innen lesen möchte, sollte hier unbedingt zuschlagen. Ich kann diese Reihe absolut empfehlen.

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Veröffentlicht am 28.02.2023

Ein Ausnahmetalent

Das Monster und andere Geschichten
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Die Anthologie enthält 12 Geschichten des leider viel zu früh verstorbenen Ausnahmetalentes Stephen Crane.

Erst im letzten Jahr las ich die Kurzgeschichtensammlung „Die tristen Tage von Coney Island“ ...

Die Anthologie enthält 12 Geschichten des leider viel zu früh verstorbenen Ausnahmetalentes Stephen Crane.

Erst im letzten Jahr las ich die Kurzgeschichtensammlung „Die tristen Tage von Coney Island“ mit weiteren Werken von ihm, und war schnell begeistert. Stephen Crane erzählt wie aus dem Leben gegriffen, sehr anschaulich und packend, man erkennt auch manches wieder, auch wenn zwischen den Erzählungen und heute über hundert Jahre liegen. So konnte ich z. B. gerade in den Geschichten aus kindlicher Perspektive (dazu später mehr) etwas wiederfinden.

Die titelgebende Geschichte „Das Monster“ ist die mit Abstand längste, schon fast ein Kurzroman. Es geht um den dunkelhäutigen Henry Johnson, der bei der Arztfamilie Trescott in Stellung ist. Als ein Brand ausbricht, rettet er Jimmie, dem Sohn des Hauses, das Leben, trägt aber selbst schwere Brandwunden, vor allem im Gesicht davon, und wird fortan von der Bevölkerung als Monster bezeichnet und gemieden, letztlich wirkt sein Dasein sich sogar negativ auf das Renommee seines Dienstherren aus. Mich hat diese Geschichte sehr berührt, aber auch bedrückt.

Die Trescotts, vor allem Jimmie kommen auch in weiteren Geschichten vor, diese werden aus Jimmies Perspektive erzählt, und man hat sofort den Eindruck, dass Crane sich noch gut an seine Kindheit erinnert. Diese Geschichten fand ich am eindrucksvollsten, zuzüglich der ersten „Neue Handschuhe“, die ebenfalls aus Kindersicht, dieses Mal aber aus der eines Jungen namens Horace, erzählt wird, dem verboten wird, seine neuen Handschuhe zu verschmutzen. Meine Lieblingsgeschichte ist aber wohl „Redner in Nöten“, mit der ich mich tatsächlich identifizieren kann, und die davon erzählt, welche Nöte ein Kind ausstehen muss, wenn es in der Schule etwas vortragen muss. „Natürlich war Jimmie nicht klar, dass man an diesem Tag die Weichen gestellt hatte für die unwiderrufliche Unfähigkeit öffentlich vorzutragen, die ihn bis zum Ende seiner Tage begleiten würde. (Pos. 367) – ich fürchte, bei mir ist das auch so ….

Aber auch alle anderen Geschichten haben mich auf ihre jeweils eigene Art berührt, sie alle sind absolut lesenswert. Stephen Cranes Geschichten sind nichts für zwischendurch, dafür sind sie tatsächlich auch zu schade. Man sollte sich Zeit nehmen und aufmerksam lesen, damit sie ihr ganzes Potential entfalten können. Was hätte dieser junge Mann wohl noch geschrieben, hätte er länger leben dürfen? Was für ein Verlust. Aber immerhin hat er ein vielfältiges Werk hinterlassen, ich freue mich darauf, weiteres aus seiner Feder lesen zu können.

Die Geschichten sind alle über hundert Jahre alt, Stephen Crane verstarb bereits im Jahr 1900 im Alter von 28 Jahren. So muss man diese auch im Kontext ihrer Zeit lesen, in den Hinweisen zur Übersetzung wird darauf hingewiesen, dass so originalgetreu wie machbar übersetzt wurde, auch wenn manche Begriffe heute anders besetzt sind: „Die Erhaltung der Begriffe ist notwendig, gerade für ein umfassendes Verständnis des zeitlichen Kontextes, und um der Leserschaft eine eigene Einschätzung der seinerzeit herrschenden Verhältnisse zu ermöglichen“ (Pos. 31). Dies kommt vor allem auch in „Das Monster“ zum Tragen.

Stephen Crane ist ein Ausnahmetalent, dessen Werke man gelesen haben sollte. Er erzählt aus dem Leben gegriffen, anschaulich, eindringlich und berührend. Seine Geschichten wirken lange nach.

Veröffentlicht am 26.02.2023

Unbedingt empfehlenswert

KoboldKroniken 1. Sie sind unter uns!
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Dario freut sich auf das Wiedersehen mit seinem besten Freund Lennard nach den Ferien, doch der Lennard, der dann erscheint, hat so gar nichts mit seinem Freund zu tun, was ist nur mit ihm passiert? Als ...

Dario freut sich auf das Wiedersehen mit seinem besten Freund Lennard nach den Ferien, doch der Lennard, der dann erscheint, hat so gar nichts mit seinem Freund zu tun, was ist nur mit ihm passiert? Als Dario dahinter kommt, fängt das Abenteuer erst an …

Ist das Buch kaputt? Nein, da ist nur ein Teil des vorderen Buchdeckels ausgeschnitten, was absolut absichtlich passiert ist, und schon mal einen kleinen Eindruck davon gibt, was das Buch sonst noch zu bieten hat. Schon beim Durchblättern fällt auf, dass hier einiges passiert, und es sich nicht „nur“ um einen üblichen Roman handelt, der Text wird laufend mit allerhand Illustierendem unterbrochen – schon da bekommt man (ich auf jeden Fall) Lust sich dem Buch ganz schnell zu widmen.

Es gibt wirklich eine Menge zu sehen, und einige gelungene Ideen zu bestaunen, wie z. B. die Pommes-Ketchup-Zeichnungen. Autor und Illustrator ergänzen sich wunderbar, ich bin begeistert. Thomas Hussung kannte ich schon vorher, seine Zeichnungen haben mir gleich gut gefallen, doch hier toppt er das Ganze noch durch die Vielgestaltigkeit seiner Illustrationen. Es gibt viel zu sehen, so viel zu entdecken, und auch viele kleine „Bonbons“, die nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen Spaß machen können, genauso wie der Humor, vor dem Text und Illustrationen nur so sprühen – am besten, man liest/schaut das Buch gemeinsam (und dann noch einmal jeder für sich).

Die Geschichte an sich ist zudem ziemlich spannend, ein echtes Abenteuer, das natürlich in sich abgeschlossen ist, auch wenn es bereits zusätzliche Geschichten gibt, und auch die Hoffnung auf weitere Abenteuer besteht. Am Ende wird man dieses Buch zufrieden zuklappen können.

Ein Buch, das nicht nur Kindern sondern auch Erwachsenen gefallen kann, ich finde es jedenfalls super, vor allem auch, weil es so viel neben der Geschichte zu entdecken gibt. Autor und Illustrator haben gelungen zusammengearbeitet, die Geschichte ist spannend, macht aber auch viel Spaß, und zwar sowohl Kindern als auch Erwachsenen. Unbedingt empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Zu düster

Hidden Worlds 3 – Das Schwert der Macht
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Elliot Craig, seine Mutter Celine und seine Freundin Soleil Boulanger versuchen das Portal zur Erde erneut zu öffnen, um den phantastischen Wesen dort die Möglichkeit zu geben, nach Avalon zu kommen. Nachdem ...

Elliot Craig, seine Mutter Celine und seine Freundin Soleil Boulanger versuchen das Portal zur Erde erneut zu öffnen, um den phantastischen Wesen dort die Möglichkeit zu geben, nach Avalon zu kommen. Nachdem das Öffnen tatsächlich gelingt, steht ihnen allerdings zunächst die Inquisition im Weg, die alles in ihren Augen Unnatürliche vernichten möchte.

Der Finalband der Trilogie fährt noch einmal alle Geschütze auf, im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Inquisition hat neben mittelalterlichen Waffen wie Morgensterne auch modernes Gerät, u. a. Hubschrauber im Arsenal, aber vor allem ist es der fanatische Hass, der ihre Mitglieder antreibt, allen voran Salazar Montanari der bereits in der Vergangenheit mit Celine aneinandergeraten ist.

Daneben gibt es aber auch ein Wiedersehen mit einigen aus Band 1 bekannten Charakteren wie Jonna Jagersman, dem Gnom Theodore Fizzles und seinem Kater oder der Drachendame Gertrude. Leider kann man sich nicht lange über die Wiedersehen freuen, denn es geht ziemlich schnell zur Sache. U. a. führt der Weg nach Rom, ins berüchtigte Inquisitions-Gefängnis Magna Carcarem, wo Elliot ein neues interessantes Wesen trifft.

Der Ton in diesem Band ist sehr düster, es gibt viele Kämpfe, viele Tote, Folter, Trauer und Verluste, und lange fragt man sich, wie das alles noch gut enden soll – und nach dem Ende muss noch einiges aufgearbeitet werden, was ich wiederum gut finde, denn niemand könnte die Geschehnisse einfach so wegstecken (egal ob das Ende gut oder schlecht ist).

Leider muss ich sagen, dass mich die Trilogie von Band zu Band etwas mehr verloren hat, Band 3 ist mir zu viel Inquisition und damit einhergehend zu viel Kummer und Leid – die phantastischen Elemente gehen auch hier weiter verloren. Und in diesem Kontext fällt mir auch deutlicher auf, dass ich den Charakteren, vor allem den Hauptcharakteren nicht so nahe gekommen bin und daher gar nicht so sehr mit ihnen bangen konnte, wie ich mir das gewünscht hätte. Natürlich gibt es Szenen, die mir ans Herz gehen, aber unterm Strich zu wenige. Ehrlich gesagt ist mir auch die Inquisition und vor allem Salazar ein bisschen zu viel, weniger hätte mehr sein können, und trotzdem spannend.

Die Trilogie fing in meinen Augen sehr interessant an, hat aber leider mit jedem Band ein bisschen mein Interesse und meine Begeisterung verloren. Schade, dennoch habe ich eine interessante Welt und ein paar tolle Charaktere, wie z. B. den Drachen Rhegad oder den Buffaloman Gerry kennengelernt. Unterm Strich war das für den dritten Band aber zu wenig, so dass es nur noch für 3 Sterne gereicht hat.

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