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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2023

Ein Fall, der vor der Buchreihe spielt

Ein kurzer Fall für Harry Dresden - Wiedererwachter Glaube
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Harry Dresden und sein Partner Nick haben den Auftrag, ein verschwundenes Kind zu finden, – problematisch dabei sind vor allem ein Troll, und Eltern, die sich nicht an die Regel halten.

Die Kurzgeschichte ...

Harry Dresden und sein Partner Nick haben den Auftrag, ein verschwundenes Kind zu finden, – problematisch dabei sind vor allem ein Troll, und Eltern, die sich nicht an die Regel halten.

Die Kurzgeschichte spielt vor den Romanen um den Magier Harry Dresden, hier hat er seine Detektiv-Lizenz noch nicht enthalten, sondern arbeitet noch in einer anderen Detektei. Dass er sich trotzdem bereits mit dem „Übernatürlichen“ auskennt, steht aber außer Frage.

Ich kenne und mag Harry bereits länger, so dass ich keine Probleme hatte, mich in die Geschichte einzufinden, ob sie jedoch auf die Reihe Lust macht, bezweifele ich etwas. Man erfährt im Grunde zu wenig über Harry, um neugierig zu werden, und die Geschichte ist vielleicht etwas zu überladen. Wenn man Harry aber bereits kennt, ist die Geschichte okay und ein nettes Schmankerl für zwischendurch. Ich fühlte mich unterhalten und finde vor allem Faith Astor, das nicht ganz einfach zu handelnde Kind, gerade im Zusammenspiel mit Harry, gut gelungen. Leider funktioniert der Titel im Deutschen nicht.

Die Kurzgeschichte, die der Harry-Dresden-Reihe vorangeht, ist okay. Ich finde sie recht unterhaltsam. Wer Harry Dresden noch nicht kennt, wird womöglich nicht abgeholt. 3,5 Sterne, die ich, wo nötig, aufrunde.

Veröffentlicht am 19.02.2023

Auch nüchtern unterhaltsam

The ‰-Files
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11 Geschichten bietet die Anthologie, die, wie der Titel schon sagt, sich dem Thema Alkohol widmen.

Wer schon die eine oder andere Anthologie des Talawah-Verlages kennt, wird auch bekannte Autor:innen ...

11 Geschichten bietet die Anthologie, die, wie der Titel schon sagt, sich dem Thema Alkohol widmen.

Wer schon die eine oder andere Anthologie des Talawah-Verlages kennt, wird auch bekannte Autor:innen vorfinden, ich finde das immer nett, auf manche freut man sich schon regelrecht. Wer mehr über Herausgeber:in und Autor:innen wissen möchte, findet im Anhang ein paar Informationen.

Wie gewohnt, sind die Geschichten zum Teil recht skurril und eigenwillig, und dabei ganz unterschiedlich, das mag ich, so wird es auch nie langweilig. Schon die erste „Die Legende vom verfluchten Einhorn“ von Olivia Meyer hat mich gut unterhalten, und perfekt in die Anthologie eingeführt. „Auge um Auge“ von Thomas Demian ist sehr gruselig, „Die blaue Fee“ von Anna Holub eher märchenhaft und „Blutdurst“ von Dennis Frey ziemlich blutig, hat mir aber auch Lust auf mehr gemacht. Andere führen nach Prag, zu Wikingern, und einer sehr ungewöhnlichen Gruppe „Superhelden“. Jede Geschichte passt gut zum Thema.

Nicht jede Geschichte einer Kurzgeschichtensammlung kann einem gefallen, so ist es auch hier, ein paar wenige sind nicht so ganz mein Geschmack, doch insgesamt wurde ich gut unterhalten. Für mich darf es aber auch gerne skurril und abgehoben sein.

Die Anthologien vom Talawah-Verlag sind immer etwas besonderes, ich lese sie gerne, weil sie vielfältig und phantasievoll sind – und immer ein bisschen anders. Auch diese hat mich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 19.02.2023

Wow

Das Gold der Krähen
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Kaz Brekker und seine Mitstreiter wurden betrogen und Inej sogar entführt. Das kann Kaz nicht auf sich sitzen lassen, neben den Anstrengungen, Inej zu befreien, hat er nun auch Jan van Eck neben Pekka ...

Kaz Brekker und seine Mitstreiter wurden betrogen und Inej sogar entführt. Das kann Kaz nicht auf sich sitzen lassen, neben den Anstrengungen, Inej zu befreien, hat er nun auch Jan van Eck neben Pekka Rollins auf seine Racheliste gesetzt.

Der Roman führt die Geschehnisse aus „Das Lied der Krähen“ fort, und ist von Anfang bis Ende sehr spannend. Ich staune jedes Mal, wenn offenbart wird, welche Pläne Kaz kreiert. Nicht alle glücken, immer wieder gibt es Rückschläge, und oft genug hat man als Leser:in das Gefühl, das müsse das Ende sein. Ich habe diesen Band nahezu atemlos gelesen!

Wie im Vorgängerband wird aus den Perspektiven der Sechs erzählt, und dieses Mal erhält auch Wylan ausreichend Raum. Es gibt eine ganze Reihe neue Erkenntnisse, die u. a. die Hintergründe der Gruppenmitglieder betreffen, und man lernt auch ein paar neue Charaktere kennen, wie z. B. Jespers Vater, der aus bestimmten Gründen nach Ketterdam gereist ist.

Was mir gut gefällt ist, dass es bei all der Spannung und den nicht immer schönen Dingen, die passieren, auch Humor gibt, immer wieder einmal musste ich schmunzeln (wenn z. B. Alys singt ...), das macht den Roman in meinen Augen authentischer und die Charaktere rund um Kaz sympathischer. Überhaupt könnte ich mittlerweile nicht mehr sagen, wen ich am liebsten mag, ich fühle und zittere mit allen mit, und hoffe, dass es für sie alle gut ausgeht. Nicht nur die bisherigen Sechs, auch z. B. Kuwei Yul-Bo oder auch Jespers Vater, nehmen dabei ihren Teil ein.

Auch die Antagonistenseite ist nicht ohne, und immer wieder gelingt es, Kaz’ Gruppe mehr oder weniger große Steine in den Weg zu legen. Auch hier gibt es Überraschungen und vieles, das nicht vorhersehbar ist. Dass diese Seite aber die Antagnonistenseite ist, ist eindeutig.

Der zweite Teil der Dilogie hat mich von Anfang an gefesselt und bis zum Ende nicht mehr losgelassen – sehr gerne vergebe ich volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für beide Bände.

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Veröffentlicht am 14.02.2023

Neue Erkenntnisse, Enttäuschungen und spannende Szenen

Die letzten Hexen von Berlin - Der finstere Gang
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Mercurius hatte zu dem Wasserschemen, das seinen Club verwüstet hatte, eine Verbindung aufgebaut, und eigentlich sollte es längst wieder im Meer sein, doch es scheint immer noch in Berlin zu weilen. Mercurius ...

Mercurius hatte zu dem Wasserschemen, das seinen Club verwüstet hatte, eine Verbindung aufgebaut, und eigentlich sollte es längst wieder im Meer sein, doch es scheint immer noch in Berlin zu weilen. Mercurius und Ferat machen sich auf, es zu suchen und ihm, wenn möglich den Weg zum Meer zu ermöglichen.

Folge 2 der Reihe schließt nahtlos an Folge 1 an, und es geht spannend weiter. Über Rückblenden erfährt man zudem weitere Einzelheiten aus Mercurius’ Vergangenheit. Mir hat gut gefallen, dass in diesem Band Ferat eine größere Rolle einnehmen durfte. Da die Hexen zu einem möglichen Portal ins Feenreich auf den Orkneys unterwegs sind, muss Mercurius alleine versuchen, weiteres Unheil zu verhüten, wobei ihn neben Ferat noch ein weiterer Charakter, den man aus dem Vorgängerband kennt, unterstützt – auch das hat mir gut gefallen. Ferat bringt dabei einiges an Humor ins Spiel ("Sie ist unser Monster. Quasi ein Stammgast" (Pos. 552)), neben einem witzigen Running Gag, den ich so nicht erwartet hatte.

Einige Erkenntnisse, Enttäuschungen und spannende Szenen später gibt es dann am Ende einen ziemlich fiesen Cliffhanger, der natürlich zusätzlich Appetit auf Folge 3 macht.

Die zweite Folge der Reihe führt die Geschichte spannend fort. Mir hat gut gefallen, dass Charaktere in den Mittelpunkt gerückt sind, die vorher eher kleinere Nebenrollen hatten. Ich freue mich auf die nächste Folge.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Islandfeeling

Verschwiegen
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Polizistin Elma ist nach Jahren in Reykjavik wieder in ihren Heimatort Akranes gezogen, und hat dort auch direkt einen Posten bei der örtlichen Polizei bekommen. Dass sie so bald in einem Todesfall ermitteln ...

Polizistin Elma ist nach Jahren in Reykjavik wieder in ihren Heimatort Akranes gezogen, und hat dort auch direkt einen Posten bei der örtlichen Polizei bekommen. Dass sie so bald in einem Todesfall ermitteln müsste, hätte sie allerdings nicht gedacht, und dann stellt sich auch noch heraus, dass die tote Frau, die am Leuchtturm gefunden wurde, nicht nur ermordet wurde, sondern auch in ihrer Kindheit in Akranes gelebt hat.

Ich mag Islandromane, gerade auch von isländischen Autor:innen, sehr, einfach auch wegen der Atmosphäre, die dort oft herrscht. An diesem Roman finde ich schön, dass er einmal nicht in der Hauptstadt spielt, sondern einer anderen isländischen Stadt, die zudem offenbar auch eine Reise wert wäre. Dass Autorin und Protagonistin beide aus dieser Stadt stammen, und z. B. auch das isländische „Du“ beibehalten wurde, macht das Ganze zudem sehr authentisch. Ich fühlte mich beim Lesen schnell, als sei ich selbst mit in Island.

Akranes ist eine kleine Stadt, aber dennoch gibt es dort einige Geheimnisse, so dass viele der Charaktere nicht alles offenbaren, und die Ermittlungen dadurch, und auch durch die naturgemäß engeren Beziehungen in einer Kleinstadt, wo nahezu jeder jeden kennt, beeinflusst werden. Erzählt wird in zwei Zeitebenen, zum einen die aktuellen Ereignisse, zum anderen Rückblenden ins Jahr 1989, die aus Sicht eines Kindes erzählt werden.

Der Fall ist daher nicht einfach zu lösen, als Leser:in ist man den Ermittelnden durch die Rückblenden auch immer etwas voraus, und weiß Dinge, die diese gar nicht kennen können, allerdings wird vieles erst nach und nach klar. Am Ende ist der Fall aber in meinen Augen zufriedenstellend aufgelöst, auch wenn, vor allem für die Polizei, noch Fragen offen bleiben, was aber meiner Meinung nach in der Natur der Sache liegt. Vielleicht wird in den Folgebänden (der Nachfolgeband „Verlogen“ ist für September 2023 bereits angekündigt) manches noch einmal in Gesprächen aufgenommen oder man erfährt, wie es mit manchen Charakteren danach weiterging.

Neben den Rückblenden wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, so lernt man manche Charaktere recht gut kennen. Auch über das Leben in Island erfährt man manches.

Gut gefallen haben mir auch die Karten in den inneren Klappen, sie zeigen Island aber auch die nähere Umgebung von Akranes. Während der Lektüre hatte ich auch Lust, mir Akranes im Internet näher anzusehen.

Mir hat das Debüt der Autorin gut gefallen, ich hatte ein gutes Islandfeeling, und konnte mitfühlen. Auch hat der Roman mir Lust auf den nächsten Band gemacht. Wer sich bei skandinavischen Krimis wohlfühlt, könnte Gefallen an diesem Roman finden.

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