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Veröffentlicht am 18.12.2022

Urban Fantasy in Berlin

Die letzten Hexen von Berlin - Wütende Wasser
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Mercurius hat schon als Kind Zugang zur Welt der Hexen und Elementarwesen erhalten, auch verwandtschaftliche Beziehungen soll es geben. Als ein gefährliches Wasserwesen den Nachtclub, dessen Miteigentümer ...

Mercurius hat schon als Kind Zugang zur Welt der Hexen und Elementarwesen erhalten, auch verwandtschaftliche Beziehungen soll es geben. Als ein gefährliches Wasserwesen den Nachtclub, dessen Miteigentümer er ist, heimsucht, stellt er sich die Frage, was dahintersteckt.

Mercurius – schon der Name sagt einem doch, dass er kein „normaler“ Mensch sein kann, oder? - war mir schnell sympathisch. In Rückblenden erlebt man, wie er die „andere Welt“ kennenlernt, von der er sich mittlerweile aber eher distanziert. Durch das Geschehen muss er nun den Kontakt wieder aufnehmen. Mir haben die verschiedenen Wesen, die wir bisher kennengelernt haben, gut gefallen, ich bin gespannt, was es in den Folgebänden noch zu entdecken gibt, vor allem auch Mercurius Hintergrund betreffend.

Es handelt sich hier um einen Kurzroman von 140 Seiten, dem noch mindestens drei weitere folgen werden. Ein bisschen schade ist es schon, dass die Geschichte dadurch etwas zerrissen ist, aber der erste Band hat zumindest keinen nervenzerfetzenden Cliffhanger als Abschluss, die Weichen für den nächsten Band sind aber natürlich gestellt.

Das Ganze lässt sich flott lesen und ist auch spannend. Manches kann man vielleicht schon erahnen, aber wer weiß, welche Überraschungen es noch gibt. Man hat auch schon eine Reihe Charaktere kennengelernt, wobei ich noch ein bisschen zurückhaltend gegenüber Ferat, Mercurius’ bestem Freund und Geschäftspartner bin. Auch der Antagonist wurde gegen Ende deutlicher, doch auch hier kann sich noch einiges entwickeln.

Ich wurde vom ersten Band der Reihe gut unterhalten und bin gespannt, wie sich die Geschichte weiter entwickelt. Protagonist und Wesen sind gut gelungen und das Rätsel interessant. Gerne spreche ich eine Empfehlung für Genrefans aus.

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Veröffentlicht am 17.12.2022

Liebe- und phantasievoll erzählt

Der Atem des Ozeans
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Im Ozean vor Hawaii lebt die Meerfrau Hokulani. Sie liebt das Meer, versucht alles, dieses zu retten, und hat mit einem Walhai eine ganz besondere Freundschaft geschlossen, die sie ein wenig darüber hinwegtröstet, ...

Im Ozean vor Hawaii lebt die Meerfrau Hokulani. Sie liebt das Meer, versucht alles, dieses zu retten, und hat mit einem Walhai eine ganz besondere Freundschaft geschlossen, die sie ein wenig darüber hinwegtröstet, dass ihr Volk sie, nachdem sie nicht den Mann geheiratet hat, den man für sie vorgesehen hatte, ausgrenzt. Eines Tages rettet sie einem Menschen das Leben, nicht ahnend, dass das ihr eigenes stark beeinflussen wird – leider nicht zum Guten.

Ilka Mella entführt einen schon mit wenigen Worten mitten in ihre Geschichte, man meint selbst mittendrin zu sein, das Meer um sich herum zu erleben, und auch Hokulani und ihre Gedanken und Gefühle werden sehr greifbar. Leider erlebt sie schlimme Dinge, die man auch als Leser:in kaum aushalten kann, was auch ihr Seelenleben stark beeinflusst.

Auch der Zustand des Meeres macht einem zu schaffen, die Message die der Roman enthält ist deutlich, und man hat durchaus die Möglichkeit, ihr zu folgen, und zu versuchen, etwas am aktuellen Zustand zu ändern.

Die Autorin hat sehr liebe- und phantasievoll das Leben unter dem Meer beschrieben. Vor allem die Schönheit des Meeres und seiner Bewohner kommt sehr gut zum Tragen. Das Meervolk ist leider unter sich nicht ganz einig, und aus Gründen, die nachvollziehbar sind, haben manche gewisse Fähigkeiten verloren. Diese Fähigkeiten fand ich übrigens sehr spannend, und ebenfalls wunderbar beschrieben. Die Bedrohung durch manche Menschen – es wird deutlich gemacht, dass nicht alle so sind – zwingt es nun, mehr zusammenzuhalten als vorher, und manche Strukturen zu überdenken. Etwas, was man durchaus auch auf die Menschen übertragen könnte. Sehr gut gefallen hat mir, dass der Roman immer wieder Überraschungen bietet.

Schon die Leseprobe hatte mich davon überzeugt, dass dies ein besonderer Roman sein könnte. Dass ich nun trotzdem keine volle Punktzahl vergebe, liegt an zwei Dingen, die mich gestört haben, weil sie mir nicht logisch bzw. nachvollziehbar erschienen. Auch wenn das im Roman wichtige Punkte sind, hat es mir den Genuss der Lektüre doch nicht so sehr vermiest, wie es hätte sein können, wäre der Erzählstil anders gewesen und hätte mich die Geschichte weniger gepackt. Am Ende habe ich mich dann auch nur schwer lösen können, und würde mich freuen, Hokulani und die anderen Meermenschen noch einmal wiederzutreffen.

Ein lesenswerter Roman mit einer wichtigen Botschaft, der liebe- und phantasievoll erzählt wird, aber auch dunkle Seiten nicht verschweigt – ich empfehle ihn sehr gerne weiter!

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Veröffentlicht am 06.12.2022

Nicht der beste Band der Reihe

Patricia Peacock-Reihe / Patricia Peacock und der verbotene Tempel
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Ägypten, 1920er Jahre: Eine Kreuzfahrt auf dem Nil – Patricias und Johns Hochzeitsreise könnte so schön sein, müssten sie sich nicht um Sir Tiny kümmern. Zu dritt in der engen Kabine lässt kaum eine romantische ...

Ägypten, 1920er Jahre: Eine Kreuzfahrt auf dem Nil – Patricias und Johns Hochzeitsreise könnte so schön sein, müssten sie sich nicht um Sir Tiny kümmern. Zu dritt in der engen Kabine lässt kaum eine romantische Stimmung zu. Und auch die Mitreisenden machen ihnen die Zeit nicht leichter, vor allem Princesse Alexine Pattes du Monde hat sich an ihre Fersen geheftet, so dass sie kaum einmal alleine sein können. Als am letzten Reisetag Alexines Katze verschwindet, nimmt John dennoch den Auftrag an, diese zu suchen.

Bereits der dritte Band der Reihe (plus zwei Weihnachtsgeschichten) zeigt uns also das verheiratete Paar, und es hat sich wenig verändert, Patricia ist immer noch schwierig, und John versucht sein Möglichstes, sie bei Laune zu halten. Die weiteren Charaktere sind mehr oder weniger skurril, vor allem Alexine ist heikel, denn sie hält sich für eine Reinkarnation der Katze einer historischen ägyptischen Persönlichkeit. Aber auch die mit einem viel älteren Mann verheiratete Delilah Pusset ist nicht ohne, wie ein verwöhntes Kind erwartet sie, zu bekommen, was sie will. Während Alexine sehr kurios wirkt, kam mir Delilah stark überzeichnet vor.

Als Alexines Katze verschwindet, wird sie von der Polizei nicht für voll genommen, während John sich mehr oder weniger in der Pflicht sieht, seiner Reisebekanntschaft zu helfen. Dass er dafür in zwielichtige Etablissements muss, gefällt Patricia nicht besonders – und doch lässt sie sich selbst auf noch Zwielichtigeres ein, um John zu helfen. John gerät während seiner Suche nämlich in Not – das wirkte auf mich allerdings ziemlich aufgesetzt. Da von Anfang an klar ist, warum die Katze weg ist, gibt es wenig Rätselraten, es stellt sich lediglich die Frage, wie man sie wiederbekommen kann.

Mir fehlte an diesem Band leider vor allem der Humor, der frühere Bände auszeichnete. Patricias Verhalten ist mittlerweile eher nervig und Sir Tiny tritt hier mehr in den Hintergrund (warum musste er überhaupt mit auf die Hochzeitsreise?) Schön ist allerdings das Wiedersehen mit Walli und Huddi, die dann doch ein bisschen Schwung hineinbringen.

Leider hat mich dieser Band weniger unterhalten als die Vorgänger, auch, weil es ihm an Humor fehlt und vieles aufgesetzt wirkt. Schade, aber vielleicht macht es der nächste Band wieder gut.

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Hatte mehr erwartet

Flug 39
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Der Pilot Christoph Wilder soll während eines experimentellen Flugs das Flugzeug, einen Airbus A380, fliegen. Die Maschine wird entführt und man landet im Jahr 1939. Ziel des Entführers ist es, einen Anschlag ...

Der Pilot Christoph Wilder soll während eines experimentellen Flugs das Flugzeug, einen Airbus A380, fliegen. Die Maschine wird entführt und man landet im Jahr 1939. Ziel des Entführers ist es, einen Anschlag auf Adolf Hitler gelingen zu lassen, und die Geschichte zum Besseren zu verändern. Zurück in der Zeit des Abflugs hat sich tatsächlich viel verändert …

Ich mag das Fragespiel „Was wäre wenn“ und die daraus resultierenden alternativen Geschichten. Leider konnte mich diese nicht ganz überzeugen.

Gut gefallen hat mir, dass Georg Elser ausgesucht, und damit vielleicht dessen Name ein bisschen bekannter gemacht wurde. Elser hat allein einen Anschlag auf Hitler geplant und ausgeführt, und nur ein Zufall hat dafür gesorgt, dass das Ziel bei der Detonation der Bombe nicht mehr anwesend war. Im Roman wird ihm geraten, den Zeitzünder auf einen früheren Zeitpunkt zu stellen, damit das Attentat gelingen kann.

Weniger gefallen hat mir, was der Autor mit der veränderten Welt gemacht hat, aber das ist sicher Geschmackssache. Wesentlicher dabei ist, dass die Charaktere durch die Reihe sehr blass bleiben, auch der Protagonist, dem zwar eine, eigentlich unnötig schwierige, persönliche Geschichte zugeschrieben wird, den ich trotzdem nicht als Persönlichkeit fassen konnte. Da mir die Charaktere nicht nahe kamen, konnte ich auch nicht mit ihnen bangen, was auf Kosten der Spannung ging, zumindest nachdem klar war, wie sich die Welt verändert hatte. Es gibt zudem einiges an technischem Input, den ich persönlich nicht gebraucht hätte.Manches scheint mir nicht ganz logisch, aber leider gibt es kein Nachwort, in dem der Autor sich zu Fakten und Fiktion äußert.

Vielleicht hatte ich mir viel erwartet, leider konnte mich der Roman nur begrenzt überzeugen. Für mich war die Spannung vorbei, nachdem sich die Geschichte (in doppeltem Sinne) in eine Richtung entwickelt hatte, die mir persönlich nicht gefallen hat. Zudem blieben mir die Charaktere zu blass.

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Veröffentlicht am 29.11.2022

Konnte mich leider nicht ganz überzeugen

Goldenes Gift
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Luxemburgs Stadtimker Pol Schneider wird getötet, und Koch Xavier Kieffer stellt fest, dass die Bienenstöcke, die Schneider für ihn betreut hatte, verschwunden sind.

Gleichzeitig stößt Foodbloggerin ...

Luxemburgs Stadtimker Pol Schneider wird getötet, und Koch Xavier Kieffer stellt fest, dass die Bienenstöcke, die Schneider für ihn betreut hatte, verschwunden sind.

Gleichzeitig stößt Foodbloggerin Valérie Gabin, Kieffers Freundin, in Kalifornien auf gestohlene Bienenstöcke. Gibt es einen Zusammenhang? Zunächst unabhängig voneinander forschen beide nach.

In Band 7 der Reihe geht es um Bienen und Honig, und man erfährt einiges darüber, z. B. auch über Forschungen an Bienen (wie kann man sie z. B. resistent(er) gegen Pestizide machen?) und Honigverschnitt und -fälschungen. Auch das Stadtimkern ist interessant, denn in einer Stadt können Bienen tatsächlich eine Menge Honig sammeln.

Luxemburg, vor allem Luxemburg Stadt spielt ebenfalls eine Rolle, Sprache, Topographie, Essen und Trinken (immerhin ist Kieffer Koch), Sehenswürdigkeiten – es gibt viel Lokalkolorit. Valérie kommt ein bisschen mehr herum, über sie erfahren wir z. B. manches über Paris, wie den Großmarkt Rungis, der selbst eine kleine Stadt in der Stadt ist.

Das Thema ist interessant und originell, der Roman lässt sich locker lesen, trotz (oder gerade wegen) hin und wieder wissenschaftlichem Input, aber dennoch konnte er mich nicht ganz abholen. Ich hatte leider so meine Probleme mit Valérie, die innovative Journalistin sein will, sich jedoch öfter als einmal etwas zu unbedacht in Gefahr bringt, außerdem ist sie mir nicht wirklich sympathisch. Kieffer dagegen mag ich, seine Szenen habe ich deutlich lieber gelesen.

Der Showdown erschien mir etwas zu aufgesetzt, und konnte mich nicht recht packen, ich kann mit diesem „unbedingt Ingefahrkommenmüssen“ einfach immer weniger anfangen, es sei denn es wirkt originell oder passend, was für mich hier nicht der Fall ist. Die Auflösung ist keine Überraschung und wird ein bisschen arg zerredet.

Nachdem ich Band 5 der Reihe sehr gemocht habe, konnte mich Band 7 leider nicht ebenso überzeugen. Xavier Kieffers Szenen haben mir deutlich besser gefallen als die seiner Freundin Valérie Gabin, und manches erscheint mir etwas aufgesetzt. Schön ist wieder das Lokalkolorit. Insgesamt kann ich dieses Mal nur 3 Sterne vergeben.

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