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Veröffentlicht am 14.03.2022

Interessanter Roman, der sich einem politischen Skandal der frühen Bundesrepublik annimmt

Ein Präsident verschwindet
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Nachdem am 20.07.1954 der Präsident des Verfassungsschutzes, Otto John, verschwindet und wenig später in Ost-Berlin wieder auftaucht, wird BKA-Ermittler Philipp Gerber von Konrad Adenauer mit der Aufklärung ...

Nachdem am 20.07.1954 der Präsident des Verfassungsschutzes, Otto John, verschwindet und wenig später in Ost-Berlin wieder auftaucht, wird BKA-Ermittler Philipp Gerber von Konrad Adenauer mit der Aufklärung der Angelegenheit betraut. Wurde John entführt oder ist er freiwillig übergelaufen?. Für Gerber ist die Sache auch persönlicher Natur, denn seine Freundin, die Journalistin Eva Herden, ist offenbar zusammen mit John verschwunden.

Der zweite Teil der Reihe um Philipp Gerber, in der der Autor politische Skandale und spektakuläre Ereignisse der frühen Bundesrepublik aufarbeitet, handelt von einer Affäre, von der heute kaum noch jemand weiß, die aber damals sicher hohe Wellen schlug. Dass Ralf Langroth uns diese Ereignisse in Form eines spannenden Thrillers zugänglich macht finde ich gut. Gerade über die Nachkriegszeit ist vielen Menschen relativ wenig bekannt.

Philip Gerber mochte ich bereits im Vorgängerband, er bemüht sich das Richtige zu tun und hat seine eigene meinung, dort hat er sich z. B. entschieden, für das BKA zu arbeiten, und nicht mehr für den amerikanischen Geheimdienst. Natürlich ist er den trotzdem noch nicht ganz los, auch in diesem Roman mischt sein früherer Vorgesetzter und Vater seiner Ex-Verlobten, Hiram C. Anderson, wieder mit. Gut hat mir gefallen, wie sich Gerbers Verhältnis zu seinem Kollegen Erwin Sattler entwickelt hat, das hätte man zu Beginn ihrer Beziehung nicht ahnen können. Negativ aufgefallen ist mir leider Eva Herden, deren Handeln, und vor allem auch wie Gerber damit umgegangen ist, ich nicht immer nachvollziehen kann, am Ende ist mir die Entwicklung zwischen den beiden zu simpel, manche Szenen wirken auf mich deplaziert.

Die Geschichte ist natürlich von den historischen Ereignissen relativ vorherbestimmt, aber durch das Einführen diverser Charaktere, real oder fiktiv, hat der Autor sich genug Möglichkeiten geschaffen, um manch unvorhersehbare Entwicklung zu erzielen. Ralf Langroth hat einen sehr eingängigen Schreibstil, man wird schnell gepackt, der Roman lässt sich gut und zügig lesen. Neben einem lesenswerten Nachwort komplettieren eine Zeittafel und eine Karte des Berlins der 1950er Jahre die Boni.

Die Geschichte um das Verschwinden Otto Johns ist interessant, und ich bin schon gespannt, welches Geschehen sich der Autor im nächsten Band vornimmt, denn natürlich werde ich auch dann wieder an Bord sein. Die Idee einer Thrillerreihe, in der spektakuläre Ereignisse der deutschen Nachkriegsgeschichte verarbeitet werden, gefällt mir sehr gut, ich kann daher nicht nur diesen Band, sondern auch den Vorgänger empfehlen.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Abschlussband der lesenswerten Tetralogie in schöner Neuauflage mit interessanten Boni

Athanor 4: Die letzte Schlacht
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Nach der Zerstörung des Ewigen Lichts herrscht Verzweiflung unter den Elfen, und als weitere Untote nahen, beschließt deren Ältester, Peredin, die Heimat zu verlassen, denn es muss noch ein weiteres Ewiges ...

Nach der Zerstörung des Ewigen Lichts herrscht Verzweiflung unter den Elfen, und als weitere Untote nahen, beschließt deren Ältester, Peredin, die Heimat zu verlassen, denn es muss noch ein weiteres Ewiges Licht geben. Die Menschen um Athanor schließen sich an, Athanor selbst jedoch hat ein anderes Reiseziel …

Den Abschlussband der Reihe um den „letzten Menschen“ Athanor, hatte ich lange ersehnt, aber auch gefürchtet, bedeutet es eben auch den Abschied von einer sehr gelungenen Geschichte und geliebten Charakteren. Um es schon vorwegzunehmen: David Falk ist es gelungen, Athanors Geschichte mehr als zufriedenstellend zu Ende zu bringen, nicht jeder mag das Ende gutheißen, für mich ist es allerdings ein Ende, das nicht nur zur Geschichte, sondern auch zu Athanor passt, es macht das Ganze rund und lässt einen angemessenen Abschied zu.

Der Autor erzählt aus mehreren Perspektiven wie gewohnt bildhaft und spannend, das Kopfkino springt sofort an und lässt einen das Geschehen regelrecht miterleben. Dazubei tragen auch die sehr gut ausgearbeiteten Charaktere, die alle einzigartig sind. Es gibt keine Schwarz-Weiß-Zeichnung, nahezu jeder Charakter hat Stärken und Schwächen, gute und schlechte Seiten und hadert schon einmal mit sich und der Welt. Manche lassen sich schwer einschätzen, nicht nur von ihren Mitcharakteren, sondern auch vom Leser, und man kann nie vor Überraschungen sicher sein. Auch dass ein Charakter überlebt, ist nie sicher, und so muss man sich auch hier von dem einen oder anderen verabschieden – dafür taucht aber auch mancher auf, mit dem man nicht (mehr) gerechnet hätte.

Bei mir war es Liebe auf den ersten Blick, bereits den ersten Band der Tetralogie, David Falks Debüt, las ich mit großem Genuss, und diese Liebe blieb bis zum Schluss erhalten. Dass der Vierteiler in dieser rundum gelungenen Neuauflage erschienen ist, ist mehr als verdient.

Natürlich ist auch dieser Band der Neuauflage des Atlantis-Verlags sehr schön ausgestattet, Timo Kümmel hat erneut die grafische Gestaltung übernommen, es gibt wieder ein Lesebändchen, und einen Anhang mit Personenregister, einem sehr lesenswerten Lexikon und, als besonderes Highlight, einem Gespräch zwischen Autor und Grafiker, beide spielen sich gegenseitig die Bälle zu, und man erfährt einiges über die beiden und ihre Arbeitsweisen.

Athanors Geschichte ist eine der besten Fantasygeschichten, die ich bisher gelesen habe, das hohe Niveau wird bis zum Ende gehalten, die Geschichte ist nie langweilig und es werden immer wieder Überraschungen geboten. So kann ich auch für den Abschlussband wieder volle Punktzahl geben und eine Leseempfehlung für die ganze Reihe.

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Veröffentlicht am 09.03.2022

Nicht immer einfach zu lesen, aber lohnend

Athos 2643
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Im Jahr 2643 gibt es auf dem Neptunmond Athos einen unnatürlichenTodesfall. Um zu klären, wie das unter der lebenserhaltenden KI MARFA geschehen konnte, und diese ggf. einer neuen ethischen Einstellung ...

Im Jahr 2643 gibt es auf dem Neptunmond Athos einen unnatürlichenTodesfall. Um zu klären, wie das unter der lebenserhaltenden KI MARFA geschehen konnte, und diese ggf. einer neuen ethischen Einstellung zu unterziehen, wird der Inquisitor Rüd Kartheiser entsandt.

Auf Athos leben, nach dem Todesfall, nur noch sechs Menschen, cönobitische Mönche, die es alle sechs Rüd nicht leichtmachen, und bei denen man schnell das Gefühl hat, das sie womöglich mehr wissen und/oder ein Geheimnis haben. Rüd wird von seiner eigenen KI begleitet, die er Zack nennt, und die das holografische Erscheinungsbild einer Frau hat, was, da Frauen auf Athos nicht erlaubt sind, etwas problematisch ist. Mich hat am Anfang Rüds Umgang mit Zack abgestoßen. Interessanterweise lässt Nils Westerboer Zack die Geschichte in Ich-Form erzählen, so dass man selbst eine gewisse Beziehung zu ihr aufbaut.

Die Welt rund um Neptun, in der der Roman spielt, Athos, und Kütahya, von wo aus Rüd und Zack nach Athos übersetzen, ist türkisch-griechisch angehaucht, so dass man schnell zwischen dem Neptunmond Athos und dem gleichnamigen Mönchsrepublik in Griechenland Parallelen ziehen kann. Insgesamt fand ich es interessant, dass die östlichen Mittelmeerkulturen so eine große Rolle spielen.

Der Roman ist durchsetzt von ethischen, theologischen und philosophischen Fragen und Betrachtungen, und daher nicht immer einfach zu lesen – der Autor hat u. a. Theologie studiert, das merkt man. Wenn man sich aber darauf einlässt, und auch das Glossar im Anhang frühzeitig einsetzt, ist die Geschichte interessant und spannend, und lässt den Leser seine eigenen Überlegungen anstellen. Nur gegen Ende wurde mir das Ganze zu langatmig, hier hat mich die Geschichte etwas verloren, und hier hatte ich gewisse Verständnisprobleme, die sich aber später bei nochmaligen Lesen des einen oder anderen Abschnitts geklärt haben.

Der Roman ist interessant und teilweise auch spannend zu lesen, auch auf Grund seiner ethischen, theologisch und philosophischen Fragestellungen, allerdings ist er dadurch auch schwieriger zu lesen. Man muss sich darauf einlassen und konzentrierter lesen als es bei einem reinen Unterhaltungsroman üblich ist – in meinen Augen lohnt sich das.

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Veröffentlicht am 08.03.2022

Nichts ist unmöglich

Clan der Astronauten
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Der Clan der Astronauten ist weiter Richtung Meer unterwegs, und vergrößert sich dabei immer mehr. Doch dann trifft er auf Meerwesen, die ein Weiterkommen verhindern – und das ist nicht das einzige Problem, ...

Der Clan der Astronauten ist weiter Richtung Meer unterwegs, und vergrößert sich dabei immer mehr. Doch dann trifft er auf Meerwesen, die ein Weiterkommen verhindern – und das ist nicht das einzige Problem, auf das die Gruppe stößt.

Der dritte Band der Reihe bietet nicht nur ein Wiedersehen mit altbekannten Charakteren sondern wartet auch mit neuen auf, wie die oben genannten Meerwesen, die sich als hartnäckige und gefährliche Gegner erweisen. Dass dem Clan gleichzeitig die Amazonen im Nacken sitzen und zwei Clanmitglieder zwar neue Fähigkeiten entwickeln, diese aber auch für Probleme sorgen, erhöht den Druck zusätzlich. Und endlich dürfen nach dem kurzen aber heftigen Auftauchen im ersten Band auch wieder Drachen auftreten, worüber ich mich besonders freue.

Wie gehabt wird mit vielen Perspektivewechseln in kurzen Kapiteln erzählt, neben den ursprünglichen Charakteren, der Besatzung der Sirius7, dürfen die Amazone Ronja, die Goblinschamanin Faqech, der Ogerjunge Junior und die Fee Delphi ihre Sichtweise beisteuern, in Zwischenspielen trifft man zudem auf Amazonen und Magier.

Bezüglich der Charaktere, vor allem der Ursprungscrew, gibt es einige überraschende Wendungen, aber das kann Thorsten Hoß ja sowieso gut, nichts ist vorhersehbar, alles Mögliche und Unmögliche kann geschehen. Für den nächsten Band ist viel Stoff da, man darf gespannt sein.

Der Roman hat mich wieder gut unterhalten, der Geschichte neue spannende Akzente hinzugefügt und Lust auf den nächsten Band gemacht. Ich empfehle die Reihe sehr gerne an Fantasyleser, die auch einmal abseits eingefahrener Pfade wandeln und humorvolle Geschichten mögen.

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Veröffentlicht am 02.03.2022

Bisher bester Band der Reihe

Nebelopfer
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Am Galgenbaum hängt eine Leiche mit einem Schild um den Hals, auf dem zugegeben wird, in einem Mordfall falsch ausgesagt zu haben – Selbstmord oder Mord? Vor etwa zwanzig Jahren wurde Cord Johannsen verurteilt, ...

Am Galgenbaum hängt eine Leiche mit einem Schild um den Hals, auf dem zugegeben wird, in einem Mordfall falsch ausgesagt zu haben – Selbstmord oder Mord? Vor etwa zwanzig Jahren wurde Cord Johannsen verurteilt, seine Familie brutal getötet zu haben, nur der damals achtjährige Thies hat schwer traumatisiert überlebt und keine Erinnerung an die Tat. Ist Cord womöglich unschuldig? Das Team um Bjarne Haverkorn und Frida Paulsen ermittelt nun in beiden Fällen.

Bjarne hat in dem damaligen Mordfall bereits ermittelt und vor Gericht ausgesagt, und wird nun auch bedroht. Zu seiner Sicherheit wird er aus der aktuellen Ermittlung genommen und vorübergehend nach Kiel abgeordnet. Wirklich sicher ist er damit aber nicht.

Frida macht sich immer noch Sorgen um ihren Lebensgefährten Torben Kielmann, der im letzten Band einen schweren Unfall hatte, und immer noch an den Nachwirkungen leidet. Zudem bekommt sie einen neuen Kollegen, Leonard Bootz, mit dem sie direkt aneinandergerät. Neben den Fällen spielt auch das Privatleben der beiden Protagonisten wieder eine Rolle.

Die Ermittlungen sind nicht einfach, vor allem im Altfall wird es „von oben“ gar nicht gerne gesehen, dass womöglich ein Justizirrtum vorliegen könnte, der kein gutes Licht auf die Behörden werfen würde. Doch ohne die Erkenntnis, ob Cord Johannsen tatsächlich unschuldig und wer ggf. der wahre Täter war, scheint man auch im Neufall nicht voranzukommen, zumal der Täter bei seiner Drohung gegenüber Bjarne auch noch ein Zeitlimit gesetzt hat. Cord selbst hatte immer geleugnet, seine Familie getötet zu haben.

Band 5 der Reihe hat mir richtig gut gefallen, auch wenn ich immer noch kein Freund von Frida bin, und auch wenn ich das eine oder andere Déja vu hatte, denn es gibt Dinge, die mich an frühere Bände erinnert haben, wie z. B. Bjarnes Schicksal. Unterm Strich ist dies aber für mich der beste Band der Reihe, der mich von Anfang an gepackt hat, und mich am Ende das Buch zufrieden zuklappen ließ. Es gibt einige Veränderungen, die in den nächsten Band hineinspielen werden, ich bin gespannt.

„Nebelopfer“ ist für mich der bisher beste Band der Reihe, ist spannend zu lesen, und stellt ein paar Weichen neu. Der Mix aus Alt- und Neufall hat mir gut gefallen und wird nachvollziehbar gelöst. Ich vergebe 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung. Man muss nicht unbedingt die vorherigen Bände kennen, um diesen Band zu verstehen und zu mögen.

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