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Veröffentlicht am 07.02.2022

Enttäuschend

Im Auge des Zebras
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Die LKA-Beamtin Olivia Holzmann steht vor einem großen Rätsel: Wie konnte ein- und derselbe Täter gleichzeitig sieben Jungen von verschiedenen Orten entführen? Zwei Tage nach der Entführung wurde zudem ...

Die LKA-Beamtin Olivia Holzmann steht vor einem großen Rätsel: Wie konnte ein- und derselbe Täter gleichzeitig sieben Jungen von verschiedenen Orten entführen? Zwei Tage nach der Entführung wurde zudem noch deren Eltern getötet. Olivia bittet ihren ehemaligen Kollegen Severin Boesherz um Hilfe, doch der lehnt ab.

Die Prämisse erschien mir sehr spannend, so dass ich den Roman unbedingt lesen wollte. Leider hat er meine Erwartungen nicht erfüllt. Das fängt schon mit den Charakteren an, die mir einfach nicht nahe kamen. Ich muss dazu sagen, dass dies mein erster Roman des Autors ist, ich also bisher weder Olivia noch Boesherz kannte. Dass die Charaktere mir so fern blieben, führt leider dazu, dass ich nicht mit ihnen mitfiebern kann, auch ihre Gedankengänge und Handlungen, speziell die Olivias kann ich oft nicht nachvollziehen, insgesamt kommt mir Olivia eher inkompetent vor.

Boesherz ist ein sehr spezieller Charakter, offenbar hochintelligent mit fotografischem Gedächtnis und einer besonderen Vorstellungsgabe, womöglich autistisch veranlagt, der hier eher in den Hintergrund tritt. Neben ihn tritt sein Sohn Ferdinand, dessen Erforschung menschlicher Gerüche ebenfalls sehr speziell ist. Ein weiterer wichtiger Charakter ist die ehemalige LKA-Beamtin Esther Wardy, die offenbar Informationen zurückhält.

Auch den Täter lernt man als Leser:in früh kennen, ebenso seine Motivation. Zum Teil könnte man sie nachvollziehen, jedoch driftet das Ganze im hinteren Drittel extrem ab und wird immer unglaubwürdiger – und zwar nicht nur das Verhalten des Täters.

Unglaubwürdig ist der Roman aber auch schon zu Beginn. Wegen eines sehr vagen Verdachtes wird hier eine wichtige und bereits langfristig geführte Ermittlung gefährdet …

Ein großes Manko ist für mich auch die fehlende Spannung, jedenfalls kam sie bei mir nicht an. Action erzeugt bei mir nur bedingt Spannung, und wenn ich aus dem Kopfschütteln nicht herauskomme, ist jede künstliche Spannung an mich verschenkt. Hier gibt es in meinen Augen eine Menge Längen und viel Blabla, die Seiten hätte man besser in gute Charakterentwicklung gesteckt. Auch die, recht vielen, „überraschenden Wendungen“ waren für mich größtenteils vorhersehbar.

Wer Action mag, und über Logiklücken hinwegsehen kann, könnte vielleicht Gefallen an dem Roman haben. Ich denke am ehesten kann man zugreifen, wenn man schon vorherige Romane des Autors, vor allem mit Boesherz und Holzmann kennt und mag. Für mich ist der Roman leider eine Enttäuschung. Ich vergebe ganz knappe 2 Sterne, zum einen, weil immerhin die Prämisse interessant ist, zum anderen, weil mir Boesherz' Rätsel für seinen Sohn ein bisschen Hirntraining verschafft hat.

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Ich bin wieder sehr begeistert

Der Mann, der zweimal starb (Die Mordclub-Serie 2)
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Elizabeths Ex-Mann Douglas Middlemiss steht unter Verdacht, bei einer Durchsuchung Diamanten in Höhe von 20 Millionen Pfund entwendet zu haben, jetzt ist sein Leben in Gefahr, denn die Besitzer hätten ...

Elizabeths Ex-Mann Douglas Middlemiss steht unter Verdacht, bei einer Durchsuchung Diamanten in Höhe von 20 Millionen Pfund entwendet zu haben, jetzt ist sein Leben in Gefahr, denn die Besitzer hätten ihre Diamanten gerne wieder. Er zieht in Coopers Chase ein und bittet Elizabeth um Hilfe. Diese wiederum setzt ihren Donnerstagsmordclub darauf an.

Nachdem mir der erste Band sehr gut gefallen hatte, musste ich natürlich auch den zweiten lesen. Es ist sehr schön, die Charaktere wieder zu treffen, neben den vier Clubmitgliedern, Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim, auch Bogdan und die beiden Polizisten Donna und Chris, die ihren eigenen Fall zu lösen haben, doch der Club wäre nicht der Club, wenn am Ende alle Fälle mit tatkräftiger Hilfe aller Charaktere gelöst wären.

Erzählt wird auch dieses Mal aus verschiedenen Perspektiven, wobei Joyce wieder Tagebuch führt, und daher als einzige in Ich-Form erzählt. Richard Osmans Roman ist very british, vor allem, aber nicht nur, was den Humor angeht. Aber, wie schon im Vorgängerband, gibt es auch traurige Passagen, Ibrahim wird überfallen und hat danach große Probleme, und auch die Demenz Stephens, Elizabeths Ehemann, wird wieder thematisiert. So habe ich mich zwar die meiste Zeit köstlich amüsiert, aber auch mitgelitten.

Die Idee, vier geistig fitte Altersheimbewohner in Kriminalfällen ermitteln zu lassen, ist richtig gut. Dass die Vier ein bisschen mehr zu bieten haben, nämlich in ihren aktiven Zeiten Geheimdienstlerin, Gewerkschaftler, Krankenschwester und Psychiater waren, ändert daran nichts. Die Gedanken, Ideen und Tricks, die hier zur Lösung beitragen, sind klasse, wenn auch nicht immer legal, bedienen aber durchaus den Gerechtigkeitssinn. Als Leser:in kann man miträtseln, und am Ende schlägt man den Roman zufrieden zu, hoffend, die Vier (eigentlich Sieben, wenn man Bogdan, Chris und Donna mitrechnet, die einfach auch dazugehören) bald wieder zu treffen.

Was soll ich sagen, ich bin auch dieses Mal wieder begeistert, die sieben Protagonisten sind mir sehr ans Herz gewachsen, ich hoffe noch viel von ihnen lesen zu können. Auch die Fälle sind wieder interessant und werden mit Witz und Tricks gelöst. Selbstverständlich vergebe ich wieder volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.02.2022

Lesenswerter Krimi mit irischem Flair

Die Tote vom Dublin Port
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Privatdetektiv und Musiker Russel O‘Leary ist glücklich mit seinem Leben, bis eines Tages seine Verlobte Aisley ermordet wird und er erkennen muss, dass sie nicht die Frau war, für die er sie hielt.

Russels ...

Privatdetektiv und Musiker Russel O‘Leary ist glücklich mit seinem Leben, bis eines Tages seine Verlobte Aisley ermordet wird und er erkennen muss, dass sie nicht die Frau war, für die er sie hielt.

Russels Freund Declan Walsh ist Polizist und ermittlelt in einer Serie von entführten und ermordeten Frauen, und Aisleys Tod passt offenbar hinein.

Russel ist mir von Anfang an sympathisch, und man kann seine Emotionen sehr gut nachvollziehen. Gut gefällt mir auch, dass er ein typischer Ire ist, dem Land und Kultur viel bedeuten, und der gerne Gälisch spricht. Damit auch der Leser alles versteht, und vor allem richtig ausspricht, gibt es im Anhang eine Übersetzung der gälischen Begriffe, aber auch anderes Wissenswertes, wie z. B. über die irische Hauptstadt Dublin, zu erfahren. Das macht den Roman zusätzlich rund.

Mara Laues Erzählstil gefällt mir gut, der Roman lässt sich zügig lesen und ist packend. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, insbesondere aus denen Russels und Declans. Aber z. B. auch ein Zeuge steuert einige Szenen aus seiner Sicht bei.

Die Auflösung passt gut und ist nachvollziehbar. Als Leser:in kann man sich selbst Gedanken machen, aber auf die Lösung kommt man möglicherweise nicht von alleine. Am Ende hatte ich große Lust Russel noch einmal in Romanform wiederzutreffen, aber offenbar gibt es keine weiteren Bände mit ihm – schade.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, ich mag die Protagonisten, er hat meine Emotionen angesprochen, und der Fall ist interessant. Auch die Einbeziehung der irischen Kultur hat mir gefallen. Ich vergebe gerne volle Punktzahl und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 02.02.2022

Lesenswerte Vorgeschichte

Neue Wege. Die Vorgeschichte zu Geistkrieger
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Amerika wurde nie erobert, so dass sich die indigenen Völker auf ihre Weise entwickeln und den Staat Powtanka gründeten konnten. Die naturverbundene Lebensweise führt dazu, dass ihnen die Natur und ihre ...

Amerika wurde nie erobert, so dass sich die indigenen Völker auf ihre Weise entwickeln und den Staat Powtanka gründeten konnten. Die naturverbundene Lebensweise führt dazu, dass ihnen die Natur und ihre Ressourcen, und somit eine nachhaltige Lebensweise immanent wichtig sind, sie in diese Richtung forschen und u. a. in Umwelttechnik führend sind..

Die Wissenschaftlerin Taima Inyanke ist mit einem Kooperationsangebot nach Schottland gekommen, wo sie nicht unbedingt gerne gesehen wird, da viele Menschen um ihre Arbeitsplätze bangen. Finnley Whittle wird als ihr Leibwächter engagiert.

Erzählt wird aus Sicht Finnleys, den Taima schnell beeindruckt. Er selbst hat innere Dämonen und neigt zu Blackouts, wenn er wütend ist.

Da ich bald mit der Geistkrieger-Dilogie starte, fand ich es wichtig, zunächst die Vorgeschichte zu lesen, in der man zwei Charaktere der Dilogie kennenlernt. Mich fasziniert vor allem die Prämisse eines uneroberten Amerika, die hier noch ein wenig zu kurz kommt, vielmehr liegt der Fokus auf den Charakteren und ihrer Beziehung. Das lässt sich aber schon gut lesen und macht neugierig auf die Romane. Auch die Aktualität des Themas spricht mich an.

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Veröffentlicht am 01.02.2022

Leider muss man sich nun von den Charakteren trennen

Die Dunkelheit der Welt
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Paris 1942: Tristan lebt mit seiner Frau Helene und seiner Tochter Pauline nun schon einige Jahre in der französischen Hauptstadt, die mittlerweile leider auch von den Nationalsozialisten besetzt ist. ...

Paris 1942: Tristan lebt mit seiner Frau Helene und seiner Tochter Pauline nun schon einige Jahre in der französischen Hauptstadt, die mittlerweile leider auch von den Nationalsozialisten besetzt ist. Auch Tristans Bruder ist kürzlich in Paris angekommen, und hält immer noch an seiner Rache an Tristan und Josephine Baker fest. Josephine lebt derzeit in Marrakesch und arbeitet für den französischen Widerstand.

Die Geschehnisse überschlagen sich, als Julius Tristans Aufenthaltsort erfährt. Dessen ganze Familie kommt in Gefahr, und schließlich muss Tristan auf eine Forderung Julius‘ eingehen, die ihm alles abverlangt.

Der dritte und letzte Band der Trilogie führt uns mitten in die Zeit des zweiten Weltkrieges. Tristan hat sich mit seiner Familie ein gutes Leben aufgebaut und ist glücklich, als das Unglück wieder einmal über ihn hereinbricht. Zu Josephine hatte er seit den Ereignissen im letzten Band keinen Kontakt mehr, doch er hat sie nicht vergessen – und auch Josephine denkt hin und wieder an ihn. Als Leser:in hofft man natürlich auf ein Wiedersehen der beiden.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die beiden Halbbrüder, Tristan und Julius. Aber auch Helene, und der aus den Vorgängerbänden bekannte Hermann Gille sind wichtige Charaktere, aus deren Perspektive man das Geschehen ebenfalls erlebt. Beide warten mit Überraschungen auf, wobei Helenes Mut einer verzweifelten Mutter vielleicht gar nicht so überraschend ist, aber Gilles Entwicklung kommt zum Teil durchaus unerwartet. Auch andere bekannte Charaktere trifft man wieder, allen voran Henry von Seidlitz, Tristans Onkel.

Josephine hat in diesem Band weniger Raum als in den Vorgängern, nach dem Einmarsch der Deutschen hat sie Paris verlassen, arbeitet für den französischen Geheimdienst und landet schließlich in Nordafrika. Über ihren Lebenslauf hat man bereits in den Anhängen der beiden Vorgängerbänden erfahren, in diesem Band schließt sich der Rest an.

Dass der Roman direkt mit den Antagonisten startet, hatte ich nicht erwartet, hat mir aber gut gefallen. Die Autorin erzählt wieder sehr spannend und das Kopfkino bekommt viel zu tun. Auch wenn die (meisten) Charaktere fiktiv sind, ist man ihnen emotional sehr nahe, gerade Tristan und seiner Familie, man bangt und hofft mit ihnen. Gerade deshalb fand ich am Ende auch den Epilog sehr schön, der den Leser ins Jahr 1975 führt. Am Ende habe ich den Roman mit einem lachenden und einem weinenden Auge geschlossen, es ist immer schade, wenn man liebgewonnene Charaktere ziehen lassen muss. Über Josephine aber werde ich noch mehr lesen.

Auch in diesem Band gibt es wieder einen lesenswerten Anhang. Neben dem bereits erwähnten Lebenslauf Josephines ein Nachwort der Autorin und Anmerkungen zum historischen Hintergrund, sowie ein Literaturverzeichnis und Quellenangaben.

Der Abschlussband der Trilogie ist wieder ein emotionales und spannendes Leseerlebnis, das Fiktives gelungen mit Historischem verknüpft. Zudem wird einem wieder die wunderbare Josephine Baker näher gebracht. Insgesamt kann ich die gesamte Trilogie absolut empfehlen, und vergebe gerne wieder volle Punktzahl.

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