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Veröffentlicht am 13.07.2024

Hollywoodstar und Erfinderin

Die Verwegene
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Hedwig Kiesler wird 1914 in Wien geboren, dreht einige Filme, tritt am Theater an der Wien auf und heiratet jung. Leider ist die Ehe toxisch, und so entflieht Hedy ihr 1937, landet in den USA, wird von ...

Hedwig Kiesler wird 1914 in Wien geboren, dreht einige Filme, tritt am Theater an der Wien auf und heiratet jung. Leider ist die Ehe toxisch, und so entflieht Hedy ihr 1937, landet in den USA, wird von MGM eingestellt und als Hedy Lamarr berühmt. Die Schauspielerei ist allerdings nicht ihre einzige Leidenschaft, sie interessiert sich auch sehr für Technik.

Ich bin Fan alter Hollywoodfilme, und kannte natürlich den Namen Hedy Lamarr, wusste aber bisher nichts über ihr Leben. Die Autorin nimmt sich der Jahre 1933 bis 1942 an. Zunächst trifft man Hedy noch in Wien, später in ihrer unglücklichen Ehe, dann erlebt man mit, wie sie versucht, sich in Hollywood durchzusetzen und vor allem gute Rollen zu bekommen. Auch ihr Privatleben spielt eine Rolle, sie geht Beziehungen und weitere Ehen ein, auch das nicht immer glücklich. Außerdem muss sie miterleben, dass ihre Heimat von den Nationalsozialisten besetzt wird, die schließlich einen Krieg entfesselt, in den letztlich auch Hedys Wahlheimat hineingezogen wird. Mit ihrem technischen Verständnis und ihrem Erfindungsreichtum kann sie schließlich eine womöglich bahnbrechende Erfindung machen, von der sie hofft, ihre neue Heimat im Krieg unterstützen zu können. Sie wird aber zunächst nicht so anerkannt, wie erhofft. Heute ist ihre Erfindung allerdings nicht mehr wegzudenken, auch wenn sie in einem ganz anderen Bereich Anwendung findet, als zunächst gedacht.

Der Roman lässt sich gut lesen, und da ich bis dahin wenig über Hedys Leben wusste, war ich während des Lesens gespannt, wie es ihr ergeht. Es hat Spaß gemacht, mitzuerleben, welche Filme sie gedreht hat, welche Hollywoodgrößen ihren Lebensweg begleitet haben, manche kurz, manche länger. Ein bisschen oft wird das Thema Erfindungen erwähnt. Hedy erfindet gern, hat ein Erfinderzimmer, aber was sie dort alles erfindet, bleibt größtenteils unklar. Trotzdem, ich habe mich nicht gelangweilt und auch Neues erfahren und zwischendurch natürlich wieder viel gegoogelt.

Im Anhang reißt die Autorin Hedys weiteren Lebensweg kurz an, gibt Informationen darüber, wo sie von den Fakten abwich sowie Literaturhinweise.

Wer sich für das Leben von Hollywoodstars interessiert, und sie zumindest einen Teil ihres Lebensweges begleiten möchte, könnte Freude an diesem Roman haben, und auch Lust bekommen, den ein oder anderen Film noch einmal anzusehen.

Veröffentlicht am 11.07.2024

Verwirrend, aber dennoch fesselnd

The Umbrella Academy 3: Hotel Oblivion
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Der dritte Band der Comicreihe hat mich ziemlich verwirrt, und dennoch auf gewisse Weise auch gefesselt, was wohl auch an den ausdrucksstarken Zeichnungen liegt. Eine Zusammenfassung der Handlung fällt ...

Der dritte Band der Comicreihe hat mich ziemlich verwirrt, und dennoch auf gewisse Weise auch gefesselt, was wohl auch an den ausdrucksstarken Zeichnungen liegt. Eine Zusammenfassung der Handlung fällt mir aber tatsächlich schwer. Während man in der dritten Staffel der Serie auch im Hotel Oblivion ist, gibt es dort eine Handlung, die man nachvollziehen kann. Im Comicband war ich zunächst einfach nur verwirrt, z. B. konnte ich nicht nachvollziehen, was es mit dem Hotel auf sich hat, Schließlich habe ich mich ein bisschen ins Umbrella Wiki eingelesen habe. Später im Comicband wird dann allerdings klarer, worum es sich bei dem Hotel handelt, und auch andere Unklarheiten klären sich.

Am Ende gibt es einen Cliffhanger, der allerdings in der Serie schon früher aufgelöst wurde. Dennoch bin ich gespannt, wie es im nächsten Comicband weitergeht, denn dass die Serie ganz anders abläuft als die Comicreihe, hat man spätestens im zweiten Band erkennen können. Serie und Reihe stehen also jeweils für sich, ich bin froh, beide zu kennen.

Auch hier gibt es wieder einige Skizzen zu bestaunen, leider aber weder Bonusgeschichten noch Interviews.

Band 3 der Comicreihe ist verwirrend, klärt sich aber nach und nach, und punktet wieder mit ausdrucksstarken Zeichnungen.

Veröffentlicht am 06.07.2024

Unbedingt wert, gelesen zu werden

Das Wesen des Lebens
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Kennen Sie, kennst du die Stellersche Seekuh? Bevor ich diesen Roman gelesen habe, kannte ich sie auch nicht, doch nun bin ich nicht nur so gut es geht informiert, ich habe auch einiges gelernt und von ...

Kennen Sie, kennst du die Stellersche Seekuh? Bevor ich diesen Roman gelesen habe, kannte ich sie auch nicht, doch nun bin ich nicht nur so gut es geht informiert, ich habe auch einiges gelernt und von Dingen erfahren, die ich vorher nicht wusste.

Der Naturforscher Georg Wilhelm Steller begleitete den Kapitän Vitus Bering auf dessen letzter Expedition. Dabei strandeten das Schiff Ende 1741 auf einer unbewohnten Insel, wo man Monate verbringen musste. Steller entdeckte dort ein bisher unbekanntes Tier, offensichtlich den Seekühen zugehörig, das später nach ihm benannt wurde. Nur 27 Jahre später war die Stellersche Seekuh von den Menschen bereits ausgerottet worden, unter anderem wohl, weil sie so schmackhaft war. Einige Skelette von Stellerschen Seekühen sind erhalten geblieben, eines davon ist im Naturhistorischen Museum Helsinkis zu besichtigen.

Diese Tiere müssen sehr eindrucksvoll gewesen sein, riesig, bis zu acht Meter lang, in Rudeln lebend und sehr friedlich. Iida Turpeinen hat dieser leider ausgestorbenen Art nun ein weiteres Denkmal gesetzt, so empfinde ich jedenfalls ihr Werk. Ein Werk, das übrigens nicht einfach zu lesen ist, dem man Aufmerksamkeit schenken muss, das aber eine Welt öffnet, die zumindest mir, unbekannt war. Sie hat viele historische Persönlichkeiten einbezogen, die ich erst hier kennenlernen durfte. Sie hat teilweise sehr ausführlich und auf gewisse Weise ausschweifend erzählt, aber dennoch auch sehr fesselnd. Ich habe zudem sehr viel gegoogelt.

Der Roman wird in mehreren Zeitebenen erzählt. Zunächst begleitet man Steller und Bering auf ihrer Expedition, erlebt viel aus Stellers Perspektive mit. Zu seiner Zeit hat man Tiere, um sie genau zu erforschen, getötet und präpariert, und so tötet er auch eine der Seekühe. Einige Passagen sind aus Sicht einer Seekuh geschrieben, was mich sehr beeindruckt hat.

Etwa hundert Jahre später lernen wir Johan Hampus Furuhjelm, den neuen Gouverneur Alaskas kennen. Alaska wird von der Russisch-Amerikanischen Handelskompanie verwaltet, es ging vor allem um Felle. Auch hier wurden Tiere nahezu ausgerottet, so dass das Geschäft immer weniger einbrachte, schließlich wurde Alaska von Russland an die USA verkauft. Ein Naturforscher, Alexander von Nordmann, wünscht sich von Furuhjelm das Skelett einer Seekuh, welches dieser ihm letztlich auch beschafft. Erzählt wird in diesem Abschnitt aber vor allem aus den Perspektiven Annas, der Ehefrau Furuhjelms, und der seiner Schwester Constance.

Die Autorin folgt der Seekuh weiter. Durch Alexander von Nordmann kam das Skelett der Seekuh nach Finnland. Zunächst geht es hier aber um das Sammeln von Eiern, das tatsächlich dazu führte, dass manche Vogelarten, wie zum Beispiel der Riesenalk, ausgestorben sind. Man lernt Hilda Olsen, eine begabte Zeichnerin, näher kennen, und John Grönvall, der das Skelett der Seekuh schließlich so zusammensetzte, wie man es nun besichtigen kann.

Letztlich geht es hier nicht nur um die Stellersche Seekuh, sondern auch darum, dass der Mensch für die Natur, die Tiere, eine große Gefahr darstellt. Ohne ihn würden viele Arten noch leben. Die in der Danksagung zu findende Liste der Arten, die ausgestorben sind, während die Autorin an diesem Werk arbeitete, ist mehr als erschreckend. Heute weiß man zwar, dass man Tiere nicht töten muss, um sie zu erforschen, aber es gibt so viele andere Risiken, die wir verursachen.

„Das Wesen des Lebens“ ist für mich ein Lesehighlight, es hat mich einiges gelehrt und nachdenklich gemacht. Man sollte diesem Roman eine Chance geben, auch wenn er vielleicht anders ist, als das, was man sonst liest. Er verlangt Aufmerksamkeit und die Fähigkeit, verschlungenen Wegen zu folgen. Er ist es aber auch unbedingt wert, gelesen zu werden.

Veröffentlicht am 05.07.2024

Nummer Fünf und John F. Kennedy

The Umbrella Academy 2: Dallas
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Im zweiten Band der Reihe erfährt man einiges über Nummer 5 sowie über die Hintergründe des Attentates auf John F. Kennedy.

Der erste Band hatte mich sehr gefesselt und ich hatte mich auf den zweiten ...

Im zweiten Band der Reihe erfährt man einiges über Nummer 5 sowie über die Hintergründe des Attentates auf John F. Kennedy.

Der erste Band hatte mich sehr gefesselt und ich hatte mich auf den zweiten Band gefreut. Vielleicht hatte ich zu viele Erwartungen, jedenfalls konnte dieser mich nicht ganz so überzeugen. Ja, er ist ähnlich abgehoben wie Band 1, aber mir fehlt hier etwas die Spannung. Und das, obwohl dieser Band deutlich weniger mit der Verfilmung zu tun hatte, als der erste, ich also im Grunde nicht wusste, was passieren würde. Skurril und sehr blutig ist er natürlich trotzdem wieder.

Ich bin aber nun auf den dritten Band gespannt, dessen Titel zwar wieder an die Verfilmung erinnert, aber wahrscheinlich ebenso wenig mit ihr zu tun hat, da sich die Geschichten nun ja auch ganz unterschiedlich entwickelt haben.

Auch Band 2 bringt wieder Bonusinhalte mit, eine Zusatzgeschichte, in der Vanya, die in der Hauptgeschichte kaum vorkommt, eine größere Rolle spielt, einige Skizzen und ein Interview mit Gabriel Bá, dem Zeichner. Seine Zeichnungen gefallen mir wieder gut, sie passen perfekt zur Geschichte.

Leider kann der zweite Band in meinen Augen nicht ganz mit dem ersten mithalten, gerne gelesen habe ich ihn aber trotzdem und bin nun gespannt darauf, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 04.07.2024

Hat mich wieder gut unterhalten

Inspector Swanson und das Schwarze Museum
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1894: Eigentlich wollte Inspector Swanson mit seiner Familie in den wohlverdienten Urlaub, doch dann bleibt der Zug mitten auf der Strecke stehen. Der Grund ist ein Toter, der offensichtlich ermordet wurde. ...

1894: Eigentlich wollte Inspector Swanson mit seiner Familie in den wohlverdienten Urlaub, doch dann bleibt der Zug mitten auf der Strecke stehen. Der Grund ist ein Toter, der offensichtlich ermordet wurde. Swanson untersucht Leiche und Tatort, verfolgt einen Verdächtigen, und ist auf einmal mitten in dem Fall, während seine Familie weiter nach Schottland fährt.

Inspector Swanson ist für mich ein alter Bekannter, bereits vier Bände habe ich von der Reihe gelesen. Auch dieser Band hat mich wieder abgeholt. Besonders gut finde ich, dass in jedem Band einige historische Persönlichkeiten auftauchen, hier z. B. Arthur Conan Doyle, Bram Stoker und Walter Dew, der am Jack-the-Ripper-Fall (dem übrigens auch ein Band der Reihe gewidmet ist), mitgearbeitet hat. Es lohnt sich, den einen oder anderen Namen zu googeln, ein paar Anhaltspunkte finden sich auch in „Personen & Begriffe“ im Anhang.

Auch dieser Fall ist nicht einfach zu lösen, doch natürlich gibt es am Ende eine nachvollziehbare Lösung. Bis dahin konnte ich gut miträtseln, auf die richtige Lösung bin ich dieses Mal aber nicht gekommen.

Auch Swanson selbst ist übrigens eine historische Persönlichkeit. Robert C. Marley zeichnet ihn sehr sympathisch, wie auch sein Team, zu dem auch der oben bereits erwähnte Walter Dew gehört. Interessant ist auch die Kriminaltechnik und das titelgebende Schwarze Museum. Leider muss ich sagen, dass letzteres im Roman kaum eine Rolle spielt, so dass ich mich frage, warum ihm der Titel gewidmet wurde, ebenso finde ich den Klappentext nur zum Teil passend. Beides hat mich einen anderen Schwerpunkt bezüglich der Geschichte erwarten lassen. Letztlich hat das aber mein Leseerlebnis kaum beeinträchtigt.

Robert C. Marley erzählt spannend, unterhaltsam und humorvoll, ich habe auch diesen Roman wieder sehr gerne gelesen und freue mich auf weitere. Gut gefallen mir auch die literarischen Anspielungen, so fährt Swansons Zug 16 Uhr 50 ab Paddington.

Die Reihe um Inspector Swanson punktet mit seinem sympathischen Protagonisten, einer Reihe historischer Persönlichkeiten, spannenden Fällen, und unterhält gut. Sehr gerne empfehle ich die Reihe.

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