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Veröffentlicht am 10.07.2020

Ich freue mich schon darauf, die weiteren Bände zu lesen

Die Zahlen der Toten
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Eine Tote wird im kleinen Ort Painters Mill gefunden, offensichtlich ermordet, der Modus operandi scheint einem Serienmordfall von vor 16 Jahren zu gleichen, bis hin zur eingeritzten Zahl auf dem Bauch ...

Eine Tote wird im kleinen Ort Painters Mill gefunden, offensichtlich ermordet, der Modus operandi scheint einem Serienmordfall von vor 16 Jahren zu gleichen, bis hin zur eingeritzten Zahl auf dem Bauch – Chief Kate Burkholder ist sich aber sicher, dass es ein anderer Täter sein muss, denn sie weiß mehr.

Endlich komme ich dazu, den schon länger auf meinem SUB ausharrenden ersten Band der Reihe zu lesen. Mich reizt an der Reihe vor allem, dass sie in einem Ort spielt, dessen Bevölkerung zum Teil Amishe sind, und auch die Protagonistin aus dieser Gruppe stammt – das macht die Reihe in meinen Augen besonders.

Der Roman hat mich nicht enttäuscht, er ist spannend und lässt sich prima lesen, und man erfährt einiges über die Amishen. Die Morde sind brutal und es wird auch teilweise sehr explizit berichtet – nichts für schwache Nerven also. Man kann als Leser durchaus miträtseln, und so hat mich die Auflösung auch nicht komplett überrascht – nachvollziehbar ist sie allemal.

Die Protagonistin ist kein einfacher Charakter, wegen ihrer Abstammung, wegen dem, was vor 16 Jahren passiert ist, aber sie ist auch nicht unsympathisch. Ich freue mich schon darauf, mehr von ihr zu lesen. Auch andere Charaktere sind der Autorin gut gelungen, vor allem Kates Truppe. Die Szenen aus Kates Perspektive werden in Ich-Form erzählt, andere Perspektiven, wie etwa die John Tomasettis, der von einer anderen Behörde abkommandiert wird, sind dagegen in der dritten Person verfasst. Auch John ist ein Mensch, der viel erlebt hat, darunter viel Schlimmes, der dem Leser aber ebenfalls nicht unsympathisch ist. Ich bin gespannt, ob er in weiteren Bänden wieder auftauchen wird.

Gegen Ende fühlte ich mich allerdings etwas genervt, so hätte ich z. B. auf die Liebesgeschichte verzichten können, und auch das typische „Ingefahrkommen“ eines Hauptcharakters hätte ich nicht gebraucht. Vor allem ersteres wirkte auf mich sehr aufgesetzt, während zweiteres wenigstens nachvollziehbar ist.

Insgesamt hat mich der Reihenauftakt überzeugt und ich freue mich auf die weiteren Bände. Wer gerne spannende Thriller über brutale Verbrechen liest, wird sich hier wohlfühlen. Von mir gibt es 4 Sterne mit Tendenz nach oben.

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Veröffentlicht am 10.07.2020

Perfekt gelungen

Doctor Who - Der dreizehnte Doctor
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Der dreizehnte Doctor und ihre Begleiter Yaz, Ryan und Graham treffen auf einen Wissenschaftler, der gefangen gehalten wird und für ein „Sammler“ genanntes Wesen alles mögliche heranschaffen muss. Natürlich ...

Der dreizehnte Doctor und ihre Begleiter Yaz, Ryan und Graham treffen auf einen Wissenschaftler, der gefangen gehalten wird und für ein „Sammler“ genanntes Wesen alles mögliche heranschaffen muss. Natürlich muss sich der Doctor einschalten …

Ich mochte den dreizehnten Doctor von Anfang an, wie schön, dass es endlich eine weibliche Inkarnation gibt. Diese ist hier wunderbar getroffen, so dass die Geschichte buchstäblich vor meinen Augen entstanden ist. Auch dass die Begleiter aus der Fernsehserie hier mitspielen, trägt dazu bei, obwohl es auch immer interessant ist, in den Comics unbekannte Begleiter zu treffen. Und auch die Story passt sehr gut ins Whoniversum.

Die Zeichnungen sind gelungen, vor allem der Doctor ist auch hier gut getroffen. Neben der Hauptstory enthält der Band eine Bonusgeschichte und eine Covergalerie.

Der erste Comicband zum dreizehnten Doctor ist rundum gelungen und unterhält gut. Volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für Fans des Doctors und solche, die das werden wollen.

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Veröffentlicht am 09.07.2020

Sehr gut recherchierter historischer Roman

Eine Liebe zwischen den Fronten
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1870: Eigentlich wollten sich Madeleine und Paul verloben, doch dann bricht ein Krieg zwischen ihren beiden Ländern aus. Paul wird einberufen, Madeleine muss mit ihrem Vater Berlin verlassen, als Franzosen ...

1870: Eigentlich wollten sich Madeleine und Paul verloben, doch dann bricht ein Krieg zwischen ihren beiden Ländern aus. Paul wird einberufen, Madeleine muss mit ihrem Vater Berlin verlassen, als Franzosen sind sie dort nicht mehr sicher. Für das Paar beginnt eine schlimme Zeit, nicht nur die Schrecken des Krieges, auch die Ungewissheit, wie es dem jeweils anderen geht, sind kaum zu ertragen.

Auch der Algerier Karim findet sich in diesem Krieg wieder, sein Regiment kämpft auf Seiten der Franzosen, des Volkes, die sein Land unterdrückt halten. Auch seine Schwester Djamila ist in Frankreich, wo sie als Dienstmädchen für Madeleines Familie in Metz arbeitet.

Madeleines Bruder Clément hat revolutionäre Ideen und hasst die Deutschen, er sucht noch nach seinem Weg und hat auch gegen sich selbst zu kämpfen.

Diesen fünf jungen Menschen spürt die Autorin nach. 150 Jahre ist dieser Krieg nun her, und er wirkt immer noch nach. Am Schicksal ihrer Protagonisten erzählt die Autorin die Geschichte eines Krieges mit all seinen Schrecken. Sie erzählt von Leid und Elend, aber auch von Güte und Menschen, die sich über Freund-Feind-Grenzen hinwegsetzen und uneigennützig helfen. Man kann guten Gewissens von einem Anti-Kriegs-Roman sprechen, der dennoch auch aufzeigt, dass es immer auch Menschen gegeben hat und geben wird, die sich nicht unterkriegen und sich nicht von Ressentiments aufhalten lassen. Einer dieser besonderen – zudem historisch belegten – Charaktere ist Kathrin, die Madeleine auf ihrem gefahrvollen Weg nach Hause trifft.

Die Charaktere sind perfekt ausgearbeitet, alle fünf Protagonisten, aber auch all die anderen Charaktere, die den Roman bevölkern, wirken wie echte Menschen. Pauls Bereitschaft mit allen Mitteln zu helfen, Madeleines Mut und Einsatzbereitschaft, Cléments innere Zerrissenheit, Karims Wut und Hilflosigkeit, Djamilas Wandlung zur selbstbewussten Frau – all dies wirkt echt und schnell hat man den Eindruck, diese Menschen tatsächlich zu kennen. Durch die algerischen Geschwister kommt eine interessante zusätzliche Sichtweise in die Geschichte, die sich auch mit der Situation zwischen Frankreich und Algerien auseinandersetzt und historische Gegebenheiten aufgreift.

Für Maria W. Peter ist dieser Roman wahrscheinlich ihr persönlichster, denn er berührt auch ihre eigene Familiengeschichte. Ihre Recherche ist umfassend und viele historische Gegebenheiten fließen in den Roman mit ein, was seine Authentizität noch erhöht. Der Leser trifft mit den Protagonisten u. a. auf Kaiserin Eugénie und Kanzler Bismarck, aber auch auf Menschen, die „nur“ in Dokumenten jener Zeit erwähnt werden, wie den Priester von Saint Sulpice. Wie immer erzählt Maria W. Peter sehr eindringlich, der Roman atmet Geschichte aus jeder Zeile – für mich ist es der bisher beste der Autorin..

Sehr gut haben mir auch die Zusatzinhalte gefallen, neben einer Karte gibt es ein sehr lesenswertes Nachwort der Autorin sowie ein Personenverzeichnis, ein Glossar und Reise- und Stöbertipps.

Wer gut recherchierte historische Romane liebt, ist hier genau richtig. Historische Ereignisse und fiktive Protagonisten sind perfekt miteinander verknüpft. Die Protagonisten sind gut gewählt und wirken authentisch. Volle Punktzahl und eine Leseempfehlung von mir.

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  • Geschichte
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  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 02.07.2020

Eine große Bandbreite an Geschichten des Genres

Broken - Sechs Geschichten
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Ein blutiger Rachefeldzug, ein Gentleman-Gangster, der seinen letzten Coup vor dem Ruhestand plant, ein Affe mit einem Revolver, ein Kautionsflüchtling, eine hawaiianische Insel, die für Drogenhändler ...

Ein blutiger Rachefeldzug, ein Gentleman-Gangster, der seinen letzten Coup vor dem Ruhestand plant, ein Affe mit einem Revolver, ein Kautionsflüchtling, eine hawaiianische Insel, die für Drogenhändler interessant ist, und ein texanischer Grenzpolizist, der nicht mehr mit ansehen will, wie Kinder von ihren Eltern getrennt werden – sechs Geschichten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten erwarten den Leser in dieser Anthologie.

Die Sammlung startet mit der Titelgeschichte, die sehr blutig und mit expliziten Gewaltszenen daher kommt, und ganz sicher nichts für zarte Gemüter ist. Doch schon die nächste und auch die beiden Geschichten danach, sind deutlich weniger blutig, dafür humorvoll, und zwar jede auf ihre eigene Art. Lou Lubesnick, Cop beim Raubdezernat, tritt in allen drei Geschichten auf, allerdings nur in der ersten davon, „Crime 101“, als Protagonist. Besonders gut hat mir Geschichte Nummer 3 gefallen „The San Diego Zoo“, wo sich die Frage stellt, wie der Affe an den Revolver gekommen ist. Officer Chris Shea hat darin einen unrühmlichen Youtube-Auftritt, am Ende ist er jedoch ein Gewinner.

Geschichte Nummer 4 und 5 befassen sich auf unterschiedliche Weise mit dem Surfen. Zuerst lässt der ehemaliger Suftstar Terry seine Kaution verfallen, was Duke Kasmajian, der die Kaution gestellt hat, gar nicht gefällt, er setzt ein interessantes Team auf Terry an. Danach geht es nach Hawaii nicht nur in die dortige Surfer- sondern auch in die Drogenhändlerszene. Hier ist von Humor kaum noch etwas zu spüren, dafür muss man um Charaktere bangen, die einem ans Herz gewachsen sind. Am meisten mitgenommen hat mich die Abschlussgeschichte, die politisch wird und einen Protagonisten bietet, den man schnell ins Herz schließt. Alle sechs Geschichten sind actionreich, spannend und lassen sich gut lesen. Don Winslow zeigt seine große Bandbreite und macht Lust darauf, seine Romane zu lesen. Bisher kenne ich nur einen davon, aber das wird nicht der letzte gewesen sein.

Diese Anthologie ist eine gute Gelegenheit den Autor Don Winslow kennenzulernen. Die Geschichten sind sehr vielfältig, unterhalten gut und machen große Lust darauf, weitere Werke des Autors zu lesen. Ich vergebe verdiente volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für Genrefans.

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Veröffentlicht am 27.06.2020

Leichter, aber mir zu anspruchsloser Sommerroman

Ein Mordsgeschenk für Agathe
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Die rätselaffine Agathe erhält zu ihrem 90. Geburtstag von ihrer Familie ein besonderes Geschenk: Ein Verbrechen. Agathe weiß von nichts, als die Familie mit ihr auf eine kleine Ostseeinsel fährt, und ...

Die rätselaffine Agathe erhält zu ihrem 90. Geburtstag von ihrer Familie ein besonderes Geschenk: Ein Verbrechen. Agathe weiß von nichts, als die Familie mit ihr auf eine kleine Ostseeinsel fährt, und natürlich ist der Fall fingiert, doch schnell fängt das Ganze an, chaotisch zu werden und Familie Christiansen kommt tüchtig ins Schwitzen.

Eigentlich sind die Christiansens eine ganz normale Familie: Agathes zwei Söhne mit Frauen, Kindern und Schwiegerkinder und Agathas Urenkeln. Tatsächlich hat aber fast jeder der Erwachsenen seine kleinen Geheimnisse, die nach und nach ans Licht kommen.

Ich war sehr gespannt, darauf, was genau die Familie sich hat einfallen lassen und wie Agathe darauf reagieren wird. Zunächst war das auch ganz witzig zu lesen, in der zweiten Hälfte hat sich die Geschichte aber leider etwas tot gelaufen. Ich denke für einen Roman, auch in dieser Kürze, war einfach zu wenig Stoff vorhanden, als Kurzgeschichte hätte das Ganze mehr überzeugt. So wurden die Handlungen immer abstruser, die Familie reagierte teilweise nicht nachvollziehbar, der Witz ging verloren, Spannung war von Anfang an sowieso wenig gegeben. Das Ende ist okay, für versierte Leser aber keine Überraschung. Die Geschichte ist nett zu lesen, viel mehr aber auch nicht. Schade, um die ansonsten gute Idee.

Auch die Charaktere geben nicht das her, was ich erwartet hatte, vor allem Agathe konnte mein Herz nicht erobern, hier hätte ich mir mehr Skurrilität erhofft. Am liebsten war mir Frank, der schwule Enkel, der immer wieder abgeordnet wurde, um auf Agathe aufzupassen. Alle anderen Charaktere bleiben eher blass.

Mir hat die Familie am Ende ein bisschen leid getan, immerhin hatte sie eine eigentlich schöne Idee. Insgesamt geht es dem Roman ähnlich wie der Idee, er hält leider nicht, was er verspricht. Für mich ist er zu anspruchslos und hätte witziger sein können. Der Beginn ist vielversprechend, jedoch hat sich die Geschichte immer mehr tot gelaufen. Gekürzt als Kurzgeschichte hätte sie wahrscheinlich besser funktioniert. Wer einen leichten Sommerroman für zwischendurch sucht, könnte vielleicht Gefallen an der Geschichte finden – ich vergebe knappe 3 Sterne.

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