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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2019

Schöner Appetizer

Träume & Hoffnung
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Das Prequel zu „Gold & Schatten“ spielt 1923 in Paris, und dreht sich um Maél, der auf der Suche ist. Man erfährt ein bisschen etwas über ihn, der auch der Protagonist im Roman ist, und auch in die Hintergründe ...

Das Prequel zu „Gold & Schatten“ spielt 1923 in Paris, und dreht sich um Maél, der auf der Suche ist. Man erfährt ein bisschen etwas über ihn, der auch der Protagonist im Roman ist, und auch in die Hintergründe der Geschichte kann man ein bisschen hineinschnuppern.

Ich lese gerade „Gold & Schatten“, habe etwa ein Viertel hinter mir, und habe dort noch nicht so viel über Maél erfahren wie hier. Wer sich also im Roman noch überraschen lassen will, sollte das Prequel vielleicht erst nach dessen Lektüre lesen.

Mir hat es gut gefallen, im Paris der damaligen Zeit zu sein, und Charakteren der griechischen Mythologie zu begegnen. Das machte mir große Lust auf den Roman. Maél wirkt interessant und ich bin gespannt darauf, mehr über ihn zu erfahren.

Für mich ist diese Kurzgeschichte ein schöner Appetizer zum Roman, die zwar schon mehr über Maél verrät, als zunächst im Roman über ihn aufgedeckt wird, aber gerade dadurch bei mir Lust auf diesen weckte – dafür vergebe ich 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 13.05.2019

Ein (Kinder)Buch für jedes Alter

Holunder Trotz
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Holunder Trotz ist vom staatlichen KonTrollAmt anerkannter und zertifizierter Privatdetektiv, hat es aber als Troll nicht leicht, zu viele Vorurteile gibt es in der Bevölkerung. Trotzdem erhält er von ...

Holunder Trotz ist vom staatlichen KonTrollAmt anerkannter und zertifizierter Privatdetektiv, hat es aber als Troll nicht leicht, zu viele Vorurteile gibt es in der Bevölkerung. Trotzdem erhält er von höchster Stelle Aufträge, seinen neuesten von König Leopold, dessen Reichsapfel verschwunden ist. Bei seinen Ermittlungen stolpert er über Prinzessin Estrildis, die sich ihm bald als Assistentin aufdrängt – was letztlich gar nicht so schlecht ist …

Ich liebe Kinderbücher mit skurrilen Charakteren und ich liebe Märchenadaptionen – dieser Roman liefert mir gleich beides, und obendrauf eine Menge zu Schmunzeln. Man muss Holunder einfach gern haben, die Autorin lässt ihn selbst in Ich-Form erzählen, das passt perfekt. Estrildis hat direkt für einige Lacher gesorgt, und wächst einem ebenfalls schnell ans Herz. Sie ist sie sehr selbstbewusst und Holunder hat es nicht immer leicht mit ihr. Ein besonderes Highlight ist Amanda, Holunders „Kristallkugel“, die alle möglichen Informationen besorgen kann, aber leider auch gerne plappert – sie liefert ein paar herrliche Wortspiele.

Ganz schnell kann man merken, dass der Roman auch erwachsenen Lesern Spaß macht, sei es man liest ihn Kindern vor, sei es, man liest ihn für sich selbst. Besonders gelungen ist das Auftreten diverser Märchenfiguren und ihre Neu-Interpretation durch die Autorin.

Ein zusätzliches Highlight sind die wunderbaren Illustrationen Thomas Hussungs, das Cover bietet schon einen kleinen Eindruck darauf. Sie passen ausgezeichnet zur Geschichte, auch die Atmosphäre bringen sie perfekt herüber, und auch sie lassen den Leser mehr als einmal schmunzeln.

Die Geschichte ist spannend und bietet einige Überraschungen, und am Ende sogar die Möglichkeit weiterer Bände. Ich würde mich freuen, Holunder, Estrildis und Amanda wiederzutreffen, Kriminalfälle sollte es im Land der Märchen genug geben.

Ich habe mich wunderbar unterhalten und herrlich amüsiert und wünsche diesem Kinderbuch ganz viele Leser. Kindern, aber auch Jugendlichen und Erwachsenen, die Märchen lieben und skurrile Charaktere mögen, sei der Roman unbedingt ans Herz gelegt. Von mir gibt es 5 Sterne.

Veröffentlicht am 12.05.2019

Ein typischer Dicker

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
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Das Verschwinden der Journalistin Stephanie Mailer führt dazu, dass die Ermittlungen in einem 20 Jahre alten Vierfachmord neu aufgerollt werden. Nach und nach zeigt sich, dass die damaligen Ermittler nicht ...

Das Verschwinden der Journalistin Stephanie Mailer führt dazu, dass die Ermittlungen in einem 20 Jahre alten Vierfachmord neu aufgerollt werden. Nach und nach zeigt sich, dass die damaligen Ermittler nicht alle Fakten kannten, doch heißt das auch, dass der überführte Täter gar nichts mit den Morden zu tun hat? Jesse Rosenberg und Derek Scott hatten 1994 ihren ersten großen Fall, und stellen 2014 ihre damaligen Ermittlungen in Frage.

Nachdem mich Joël Dickers ersten zwei Romane bereits begeistert haben, musste ich auch seinen dritten unbedingt lesen – und auch hier findet sich wieder Dickers typischer Stil. Der Roman ist sehr komplex, erst nach und nach gibt er die ganze Wahrheit preis. Bis dahin hat der Leser Überraschungen erlebt, Schockierendes gelesen und seine eigenen Vermutungen immer wieder korrigieren müssen. Den Leser lange im Ungewissen zu lassen, ihn manchmal regelrecht an der Nase herumzuführen, das beherrscht der Autor perfekt. Auch wenn hier manche Szenen schon fast satirehaft überspitzt wirken, bleibt die Logik nie auf der Strecke, und am Ende fügt sich alles meisterhaft zusammen.

Wie das Geschehen sind auch die Charakter vielschichtig angelegt und ebenfalls alle für eine Überraschung gut. In diesem Roman hat man allerdings hin und wieder das Gefühl, auch manche Charaktere sind allzu überspitzt dargestellt, vor allem den ehemaligen Polizeichef Kirk Harvey kann man kaum ernst nehmen. Ob man allerdings die Charaktere richtig eingeschätzt hat, erfährt man erst am Ende des Romans.

Nicht nur das Geschehen und die Charaktere sind komplex, auch Dickers Erzählstil. Wie schon in den Vorgängern erzählt er auch hier wieder auf mehreren Zeitebenen und aus verschiedenen Perspektiven, vorwiegend in der Ich-Form, zwischendurch aber auch immer wieder in der dritten Person, wobei hier auch die Ich-Erzähler auftauchen können. Man muss schon ein bisschen aufmerksam lesen, damit einem nichts entgeht und man immer weiß, wo und wann man sich befindet. Für mich haben solche Erzählungen immer einen gewissen Reiz und sorgen dafür, dass ich den Roman nur schwer aus der Hand legen kann.

Der Roman ist ein typischer Dicker, komplex, deckt nach und nach Zusammenhänge auf, hat immer wieder Überraschungen zu bieten, mehrere Zeitebenen und Perspektiven. Dickers beide anderen Romane haben mir etwas besser gefallen, aber auch sein dritter Roman ist absolut lesenswert und ich freue mich schon auf viele weitere. Von mir gibt es 4,5 Sterne und natürlich eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 11.05.2019

Insgesamt zu langatmig

Das gefälschte Siegel
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Vor 1.000 Jahren wurde ein Dämon in eine Schriftrolle gebannt. Nun scheint mit dem Siegel etwas nicht zu stimmen, und Prinz Tymur macht sich auf den Weg zur Alfeyn Ililiané, die seinerzeit das Siegel installiert ...

Vor 1.000 Jahren wurde ein Dämon in eine Schriftrolle gebannt. Nun scheint mit dem Siegel etwas nicht zu stimmen, und Prinz Tymur macht sich auf den Weg zur Alfeyn Ililiané, die seinerzeit das Siegel installiert hat, sie soll es kontrollieren und ggf. erneuern. Als Reisegefährten sucht er sich eine bunte Truppe. Kev Kaltnadel, einen ehemals brillanten Fälscher, der nach dem Tod seines Bruder den Drogen anheim fiel, Enidin Adramel, eine noch sehr junge Ordensmagierin und Lorcan Demirel, ehemals Steinerner Wächter der Schriftrolle. Unter den Gruppenmitgliedern gibt es eine Menge Ressentiments und Eifersüchteleien, und der Weg zu Ililiané ist so schon schwer genug.

Ich bin sicher nicht die einzige, die dem Cover kaum widerstehen kann, es schreit direkt „Ich bin ein toller Fantasy-Roman“, Klappentext und Leseprobe taten ein übriges, und ich war dem Roman verfallen. Zunächst gab mir die Lektüre des Romans auch recht, die Protagonisten sind wunderbar unterschiedlich, ihre Quest versprach Spannung, und die Bedrohung war nachvollziehbar. Jedoch flachte die Geschichte dann stark ab, wurde sehr langatmig und damit auch langweilig, und am Ende war ich sehr am Zweifeln, ob ich weitere Bände lesen möchte, denn dies ist wieder einmal kein Einzelroman.

Leider sind die Protagonisten nicht besonders tiefgründig gearbeitet, im Grunde sind sie mit ein oder zwei Charaktermerkmalen beschrieben, Enidin ist sehr von sich eingenommen und blickt auf die anderen herab, noch dazu ist sie verliebt. Auch Lorcan ist verliebt, ansonsten kann er gut kämpfen, Tymur ist schwierig und man durchschaut ihn schwer. Einzig Kev hat mehr Facetten und ihn lernt man auch am besten kennen. Und er ist derjenige, der sich am ehesten entwickelt.

Die „Handlung“ besteht aus vielen Dialogen, vor allem Tymur redet gern, immer wieder drehen sich Gespräche um dasselbe. Viel passiert im Roman tatsächlich nicht, Gefahren werden eher angedeutet als ausgeführt, mit den Protagonisten wird man nicht recht warm, außer mit Kev. Am Ende gibt es einen recht heftigen Cliffhanger, der mich allerdings nicht wirklich überrascht hat, und mich leider auch nicht so recht zum Weiterlesen animiert.

Der Erzählstil allerdings gefällt mir gut, vor allem im Prolog hat mir die Sprache sehr gut gefallen, da gibt es schöne Sätze wie „Seine Füße hüpften ein Muster in die Treppenstufen“, später kann man unter anderem lesen "Selbst das Muster, das sein Atem in die Luft malte, zitterte vor Angst" (Pos. 4607). Auch die Welt scheint gut gelungen, soweit man das beurteilen kann, leider wird sie noch recht wenig ausgereizt. Die Autorin erzählt aus den verschiedenen Perspektiven der Begleiter Tymurs, obwohl diese ja immer zusammen unterwegs sind, man erhält so einen differenzierten Blick auf das Geschehen, und erfährt auch mehr darüber, wie alle übereinander denken.

War ich zunächst noch begeistert von dem Roman, hat das im weiteren Verlauf immer mehr nachgelassen, am Ende habe ich mich fast gelangweilt und bin mir trotz Cliffhanger nicht im Klaren, ob ich weitere Bände lesen möchte. Die Charaktere sind mir zu wenig ausgearbeitet, nur Kev und teilweise Tymur zeigen mehr als nur ein oder zwei Wesenszüge, wobei bei Tymur viele Fragen offen bleiben, die Geschichte insgesamt ist mir zu langatmig gestaltet. Ich vergebe 3 Sterne, für die Sprache und das gelungene erste Drittel, wer Fantasy liebt, findet sicher gelungenere Werke.

Veröffentlicht am 03.05.2019

Empfehlenswert Kurzgescchichte aus dem Doctor-Who-Universum

Doctor Who - Zeitreisen 4: Das Salz der Erde
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Der dritte Doctor und Jo Grant wollen einen Strandurlaub in Australien machen, landen dann aber an einem Salzsee mit merkwürdigen Salzstatuen – schlechtes Salz scheint Menschen zu verwandeln, und so wird ...

Der dritte Doctor und Jo Grant wollen einen Strandurlaub in Australien machen, landen dann aber an einem Salzsee mit merkwürdigen Salzstatuen – schlechtes Salz scheint Menschen zu verwandeln, und so wird es nichts mit dem Urlaub, denn es gilt die Ursache aufzuklären.

Die Australierin Trudi Canavan hat sich eine spannende Kurzgeschichte aus dem Doctor-Who-Universum ausgedacht, die sich unterhaltsam liest und Lust auf mehr von dieser Inkarnation macht. Das Setting, die Protagonisten und die Nebencharaktere sind gelungen, die Autorin erzählt bildhaft, man kann sich das Ganze auch gut verfilmt vorstellen. Insgesamt empfehlenswert.