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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2019

Lesenswerte Anthologie zum Thema "Phönix"

The P-Files
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31 Kurzgeschichten zum Thema „Phönix“ sind in dieser Anthologie versammelt, alle ganz unterschiedlich, reine Fantasy, Urban-Fantasy, SF, Märchen, Historisches usw. Dazu gibt es wunderschöne Illustrationen. ...

31 Kurzgeschichten zum Thema „Phönix“ sind in dieser Anthologie versammelt, alle ganz unterschiedlich, reine Fantasy, Urban-Fantasy, SF, Märchen, Historisches usw. Dazu gibt es wunderschöne Illustrationen.

Auch meine Reaktionen auf die einzelnen Geschichte waren ganz unterschiedlich, ich habe gelacht, war gespannt, habe mich gegruselt oder gelangweilt, las interessiert und hatte ein paar Mal auch Lust, die Protagonisten in einer anderen Geschichte oder gar einem Roman wiederzutreffen. Mich hat fasziniert, wie viele unterschiedliche Szenarien zu diesem Thema möglich sind und mit welcher Phantasie manche Autoren ans Werk gingen.

Naturgemäß gibt es in jeder Anthologie Geschichten, die einem nicht gefallen, das war bei mir auch hier der Fall, aber es waren wenige, zwei oder drei, deutlich mehr haben mir sehr gut gefallen, z. B. „Space Firebird“ von Fay Winterberg, „Housten hat Probleme“ von Markus Heitkamp oder „Die Gabe des Phönix“ von Stephanie Lammers. Manche Autoren scheinen auch bereits in der vorherigen Anthologie des Verlages Geschichten mit ihren Protagonisten veröffentlicht zu haben, so dass ich große Lust bekommen habe, auch diese Anthologie zu lesen.

Wer (Fantasy)Anthologien mag, kann hier nichts falsch machen, die Geschichten sind vielfältig und größtenteils lesenswert. Ich vergebe gerne 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 21.11.2019

Nicht der beste, aber ein guter Waringham-Roman

Teufelskrone
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1193: Yvain of Waringham tritt seinen Knappendienst bei Prinz John an und bleibt diesem auch zukünftig treu, was nicht immer einfach ist. Beide, Yvain und John, müssen viele Höhen und Tiefen überwinden.

Nach ...

1193: Yvain of Waringham tritt seinen Knappendienst bei Prinz John an und bleibt diesem auch zukünftig treu, was nicht immer einfach ist. Beide, Yvain und John, müssen viele Höhen und Tiefen überwinden.

Nach fünf Waringham-Bänden, die zeitlich aufeinander aufbauen, geht die Autorin erstmals in der Zeit zurück. 1192 wird Richard Löwenherz auf der Heimreise aus dem Heiligen Land festgesetzt und nur gegen Lösegeld wieder frei gelassen. Sein Bruder John greift nach der Krone, muss nach Richards Freilassung aber erst einmal wieder zurückrudern.

Erst kürzlich las ich einen Roman aus dieser Zeit, und bin froh, dass Rebecca Gablé John (und im übrigen auch Richard) differenzierter darstellt. Mittlerweile sieht ihn auch die Forschung nicht mehr ausschließlich als Scheusal, wie man es z. B. auch aus den Robin-Hood-Filmen kennt, sondern als Mann mit Stärken und Schwächen, der nicht nur schlecht agierte. Natürlich ist auch Gablés John kein Engel und manche seiner Taten kann man nicht schönreden, ebenso wenig sein immer willkürlicheres Handeln. Auch Yvain kann im Laufe der Zeit ein Lied davon singen.

Yvain ist mir schnell sympathisch gewesen. Der Leser begleitet ihn über zwei Jahrzehnte, bis nach Johns Tod, und lernt ihn und seine Familie gut kennen. Es ist schön, wieder bei den Waringhams zu sein, auch wenn man sie bisher nur aus späteren Zeiten kannte. Nicht so gut gefallen hat mir leider die, in meinen Augen entbehrliche verbotene Liebschaft Yvains, die sich durch die ganze Geschcihte zieht und für mich keinen erzählerischen Mehrwert hat. Auch wenn man das Ende des Romans betrachtet, frage ich mich, wozu sie gut sein sollte. Leider hat sie mir den Roman ein bisschen verleidet, zumal er in diesen Szenen oft recht kitschig wird.

Ausgestattet ist der Roman wieder perfekt, neben Personenregister, (im HC) farbigen Karten und einem Stammbaum der Plantagenets gibt es ein gut zu lesendes Nachwort der Autorin, in der sie auch über Fiktion und Fakten schreibt, und das mich auf einen weiteren Waringham-Roman zur Zeit Henrys III hoffen lässt.

Für mich nicht der beste, aber ein guter Waringham-Roman, der einmal einen etwas anderen Blick auf John bietet, ohne die Geschichte zu beugen. Ich kann ihn auf jeden Fall Fans des Genres weiterempfehlen und vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 19.11.2019

Ein Roadtrip, der auch für den Leser zum Abenteuer wird

A. S. Tory
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Sid Sagenroth ist 15 Jahre alt und lebt mit seinem kleinen Bruder bei der allein erziehenden Mutter. Die Herbstferien stehen vor der Tür, doch leider wird es keine Urlaubsreise geben, dass kann die Mutter ...

Sid Sagenroth ist 15 Jahre alt und lebt mit seinem kleinen Bruder bei der allein erziehenden Mutter. Die Herbstferien stehen vor der Tür, doch leider wird es keine Urlaubsreise geben, dass kann die Mutter sich nicht leisten. Sid, der ein für sein Alter eher seltenes Hobby hat, er sammelt Vinylschallplatten, macht sich auf langweilige Tage gefasst. Doch dann erhält er eine E-Mail, die die Herbstferien doch noch spannend und zu etwas Besonderem macht: Ein Roadtrip steht an, auf dem es viel zu erleben gibt, und bei dem Sid interessante Bekanntschaften machen wird.

Als Mutter hatte ich zwar leichte Panikattacken wegen der Art, wie Sids Herbstferien sich entwickeln, doch mein abenteuerliebendes Leserherz fand seine Erlebnisse interessant und spannend. Man darf halt nicht alles so ernst sehen, und sollte sich auf die Geschichte einfach einlassen. Immer wieder kam ich auch ins Grübeln, warum gerade Sid ausgesucht wurde, und hatte alle möglichen Erklärungen, die die Autorin dann aber nicht toppen konnte.

Sids Roadtrip hat mir sehr gut gefallen, besonders die ersten Stationen erschienen wie ein guter Abenteuerurlaub, später allerdings verlor der Roman seine Leichtigkeit, was ich bedauert habe, und schwenkt in eine Richtung, die mir nicht ganz so gut gefällt, die aber in die Zeit passt und vielleicht jugendlichere Leser zum Nachdenken bringen wird. Diese sind vielleicht auch eher als ich die Zielgruppe der Geschichte, immerhin stammt auch Sid, der Protagonist, aus dieser Gruppe.

Ich hatte durchgehend das Gefühl, tatsächlich mit Sid unterwegs zu sein, die Autorin schreibt bildhaft und hält das Kopfkino des Lesers in Schwung. Sie lässt Sid selbst in Ich-Form erzählen, was dem Roman gut tut. Am Ende bleiben in meinen Augen ein paar Fragen offen, die aber den Unterhaltungswert des Romans, zumindest für mich, kaum schmälern. Das Nachwort der Autorin habe ich gerne gelesen.

An Cover und Klappentext sollte man sich übrigens nicht allzu sehr stoßen, meines Wissens ist beides noch nicht final, die Autorin arbeitet noch daran, ein kleiner Vor- (vielleicht auch Nachteil) des Selfpublishings.

Mich hat der Roman gut unterhalten, er lässt sich gut lesen und ist packend geschrieben. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Ein Freund als Mordverdächtiger

An der Mordseeküste
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Loretta und ihre Freunde sind zu einer Vernissage an die Nordsee eingeladen worden. Sie freuen sich auf eine erholsame Zeit miteinander – doch bald schon gibt es eine Leiche und einer der Freunde ist dringend ...

Loretta und ihre Freunde sind zu einer Vernissage an die Nordsee eingeladen worden. Sie freuen sich auf eine erholsame Zeit miteinander – doch bald schon gibt es eine Leiche und einer der Freunde ist dringend tatverdächtig. Und so muss Loretta wieder einmal ermitteln.

Dies ist der dritte Band der Reihe, auf den ich mich besonders gefreut habe, da ich selbst ein Nordseefan bin. Zu dieser Zeit lebt Loretta noch mit Diana zusammen, die mir ehrlich gesagt nicht allzu sympathisch ist (den ersten Band der Reihe fehlt mir bisher noch). Dafür gibt es an der N(M)ordseeküste ein paar Charaktere, die mir schnell gefallen haben, Kommissar Claassen und der nette Rechtsanwalt zum Beispiel.

Da ich die Nordseeküste liebe, hatte ich auch schnell das richtige Feeling, Lotte Minck ist es gut gelungen, die Atmosphäre einzufangen.

Der Fall scheint schnell glasklar zu sein – wäre es nicht auch für den Leser gänzlich unmöglich, dass der Verdächtige die Tat wirklich begangen hat. Für Loretta und Ex-Polizist Erwin ist es aber gar nicht so leicht, die Unschuld ihres Freundes zu beweisen. Die Auflösung hat man zwar gegen Ende kommen sehen, sie ist aber dennoch recht überraschend und auf jeden Fall gelungen. Auch der Humor kommt hier, wie immer, nicht zu kurz, handelt es sich doch bei der Reihe durchgehend um Krimödien.

Wie auch bei den anderen Romanen der Reihe (bis auf den ersten habe ich alle gelesen) habe ich mich auch hier wieder gut unterhalten. Loretta-Fans werden sowieso alle Bände lesen wollen. Wer Krimödien bzw. humorvolle Kriminalromane und etwas andere Ermittler mag, kann hier bedenkenlos zugreifen.

Veröffentlicht am 18.10.2019

Unterhaltsamer Sammelband, der hoffentlich dazu führt, dass weitere Bände veröffentlicht werden

Verflixt und unsichtbar: Folge 1-3
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Laura Sand ist Privatdetektivin und darauf spezialisiert, untreue Partner zu überführen – denn sie hat eine sehr besondere Fähigkeit: Sie kann sich unsichtbar machen. So gut sich das anhört, es gibt auch ...

Laura Sand ist Privatdetektivin und darauf spezialisiert, untreue Partner zu überführen – denn sie hat eine sehr besondere Fähigkeit: Sie kann sich unsichtbar machen. So gut sich das anhört, es gibt auch Nachteile, denn nur sie selbst wird unsichtbar, nicht ihre Kleidung, nicht ihr Makeup oder gar Gegenstände, die sie bei sich trägt – sie muss ihren Job also vollkommen nackt ausüben.

Privat hat sie ein paar Probleme, vor Jahren ist ihre Großmutter, bei der sie nach dem Tod der Eltern lebte, verschwunden, sie bekommt einen unerwarteten Mitbewohner, der auch sonst ganz anders ist, und ihr Liebesleben, so überhaupt vorhanden, ist nicht einfach.

Der Band erhält alle drei bisher veröffentlichten Romane der Reihe, die in gewisser Weise zusammenhängen und ineinander übergehen. Mir hat es gut gefallen, sie alle am Stück lesen zu können. Leider gibt es bisher keine weiteren Bände, was den Cliffhanger am Ende besonders übel aussehen lässt. Ich hoffe sehr, dass dieser Sammelband der Geschichte noch einmal ausreichend Schwung geben kann, dass weitere Romane veröffentlicht werden.

Laura ist ein typischer Chick-lit-Charakter: Sympathisch, aber auch zickig, mit schwierigem Privat- und Liebesleben, aber auch einer guten Portion Selbstkritik und viel Humor. Sie erzählt hier selbst in Ich-Form und tappt gerne in jedes Fettnäpfchen, das sich ihr bietet, handelt oft naiv und unüberlegt, hat aber das Herz am rechten Fleck. Man muss sie einfach mögen, auch wenn man öfter über sie die Augen verdreht. Sie hat eine riesige Sammlung Unterwäsche in allen Farben, was dazu führt, dass die Kapitel nach – besonderen – Farben (z. B. Nieselwettergrau, Sonnenaufgangsorange, Gangsterbrautschwarz, Spinatsaftgrün) benannt werden, was mir ausgesprochen gut gefällt.

Auch die weiteren Charaktere gefallen mir gut: Erik, ein – gutaussehender – Arbeitskollege, der es mit Laura nicht immer leicht hat. Paul, der Chef, der sein Büro nur ungern verlässt und bei Lauras Eskapaden immer wieder ein Auge zudrücken muss. Will, der zunächst ungewollte Mitbewohner, der, durch seine spezielle Situation, den Leser auch emotional anspricht und den man schnell liebgewinnt. Gut gefallen hat mir auch Conan, der Laura zeitweise als Bodyguard begleitet und auf den zweiten Blick ganz anders ist als auf den ersten Blick gedacht.

Den ersten Band kannte ich zwar bereits, aber ich habe ihn gerne noch einmal gelesen, auch die beiden anderen Bände haben mich gut unterhalten und immer wieder zum Schmunzeln gebracht, außerdem sind Lauras Fälle spannend. Sehr gerne würde ich nun auch noch wissen, wie es nach Band 3 weitergeht.

Chick-lit lesenich immer mal wieder gerne, weil es mich amüsiert, vor allem, wenn es, wie hier, mit weiteren Genres gekoppelt ist, durch Lauras Spezialfähigkeit erhält diese Reihe einen phantastischen Touch, ihre Fälle führen ins Krimigenre. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, finde es aber, gerade wegen des Cliffhangers am Ende, schade, dass bisher keine weiteren Bände erschienen sind. Empfehlen kann ich die Reihe allen Genrefans und jenen, die gerne zwischendurch zu leichterer Lektüre greifen und gerne Humorvolles lesen.