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Veröffentlicht am 28.10.2018

Spannende Geschichte, interessante Welt und Charaktere

Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern
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Vor Jahrhunderten haben die „Ebenbürtigen“, Menschen mit Fähigkeiten, „Geschick“ genannt, die Monarchie in England auf sehr grausame Weise abgeschafft und sich selbst als Herrschende eingesetzt. Sehr schnell ...

Vor Jahrhunderten haben die „Ebenbürtigen“, Menschen mit Fähigkeiten, „Geschick“ genannt, die Monarchie in England auf sehr grausame Weise abgeschafft und sich selbst als Herrschende eingesetzt. Sehr schnell wurden auch neue Gesetze erlassen, wie z. B. das, dass „Gewöhnliche“, also Menschen ohne Geschick, zehn Jahre ihres Lebens als Sklaven zu arbeiten hätten. Oft muss diese Sklavenzeit in Sklavenstädten abgeleistet werden, reinen industriestädten, mit schlimmen Lebens- und Arbeitsbedingungen.

Abi Hadley hat es geschafft, dass sie und ihre Familie ihre Sklavenzeit zusammen bei der Familie Jardine ableisten dürfen, einer der Gründerfamilien, die auf einem riesigen Anwesen, Kyneston, lebt. Doch dann darf eines der Familienmitglieder nicht mit nach Kyneston, sondern wird in die Sklavenstadt Millmoor gebracht.

Auch wenn man immer wieder in Rezensionen liest, dies sei eine Dystopie, so ist es in meinen Augen nicht so, denn es handelt sich nicht um einen negative Zukunftsvision, sondern um einen Alternativweltentwurf, Menschen mit Geschick gibt es bereits lange, im 17. Jahrhundert wurde von ihnen die Monarchie abgeschafft. Die Welt entwickelte sich insgesamt anders, da die Ebenbürtigen ihr Geschick in jedem Land ganz unterschiedlich einsetzten. Die industrielle Revolution in England brachte hier die Industriestädte hervor, ähnlich, wie es tatsächlich war, jedoch hat sich die Situation der Arbeiter nie verbessert, Arbeitsschutz, Arbeitszeitregelung u. ä. war auf Grund des Sklavengesetzes „nicht nötig“.

Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, es kommen sowohl Ebenbürtige als auch Gewöhnliche zu Wort, sowohl auf Kyneston als auch in Millmoor Lebende. Der Leser erfährt damit zwar viel, aber nicht alles, so dass manche überraschende Wendungen auf ihn warten. Manche kann man, wenn man aufmerksam liest und sich seine Gedanken macht, schon ahnen, aber wahrscheinlich nicht alle. Die Charaktere sind pointiert gezeichnet, die mit eigener Perspektive lernt man natürlich besser kennen, ihre Charakterisierung geht deutlich tiefer, die anderen lernt man dagegen nur aus Sicht der Protagonisten kennen, hier bleibt vieles vager und teilweise geheimnisvoller, wie etwa bei Silyen Jardine, der viele für seinen Stand überraschende Dinge tut, dessen Motive aber lange nicht klar sind. Dennoch kann der Leser auch diese Charaktere in der Regel sehr schnell einordnen.

Die Welt, die die Autorin hier erschaffen hat, ist sehr düster, aber auch sehr gut gelungen. Man erfährt bereits in diesem Roman viel über sie, ihre Entstehung, ihre Gesetze, und manches wirkt außerordentlich brutal, z. B., wenn man die Geschichte von Lady Hypatias Hund erfährt, oder wenn man die Gedanken der Ebenbürtigen über die Gewöhnlichen lesen muss. Das trägt aber auch sehr zur Spannung bei und sorgt dafür, dass der Leser (positive und negative) Emotionen für die Charaktere entwickelt.

Die Geschichte ist sehr spannend, gerade auch, weil man manches nicht wirklich einschätzen kann. Gerade in Millmoor passiert viel, und vieles davon ist gefährlich. Am Ende gibt es zwar die eine oder andere Auflösung, aber auch fiese Cliffhanger, denn dies ist erst der Anfang der Geschichte. Ich bin sehr gespannt auf den nächsten Band und hoffe auf baldiges Erscheinen.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, er ist sehr spannend, hat mich emotional betroffen gemacht und lies sich kaum aus der Hand legen. Sowohl der Entwurf der Welt, als auch der der einzelnen Charaktere überzeugt. Es handelt sich hier zwar um ein Jugendbuch, lässt sich aber auch gut von Erwachsenen lesen. Das einzige Manko ist das Ende mit Cliffhangern, und dass man auf den nächsten Band noch warten muss. Ich vergebe gerne volle Punktzahl und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Ein Faust-Roman - lesenswert!

Der Spielmann (Faustus-Serie 1)
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Wer kennt ihn nicht, Goethes Faust? Oliver Pötzsch hat sich dem historischen Faust angenommen und erzählt seine Geschichte von Kindheit an. 1486 treffen wir Johann Georg zum ersten Mal, er ist noch ein ...

Wer kennt ihn nicht, Goethes Faust? Oliver Pötzsch hat sich dem historischen Faust angenommen und erzählt seine Geschichte von Kindheit an. 1486 treffen wir Johann Georg zum ersten Mal, er ist noch ein kleiner Junge, der sich an Gauklern, die seine Heimatstadt Knittlingen besuchen, erfreut. An diesem Tag trifft er, und der Leser, auch zum ersten Mal auf Tonio del Moravia, der den Jungen für etwas Besonderes hält und ihn zeitweise unter seine Fittiche nimmt. Seine Absichten scheinen allerdings eher ungut zu sein.

Johann, den seine Mutter Faustus, der Glückliche, nennt, hat es nicht leicht, sein Vater hält wenig von ihm, die Mutter ist schwer krank, im Dorf ist er nicht gut gelitten. Der Name Faustus scheint fast Hohn zu sein – und wird es auch weiterhin bleiben. Leicht ist nämlich auch sein weiteres Leben nicht, er selbst macht es sich dabei oft selbst schwer, lügt und betrügt, und tut den Menschen, die er mag, oft nicht gut. Er wird getrieben von Wissensdurst, und erhält auch immer wieder die Chance, sein Wissen zu mehren. Doch es scheint auch etwas Dunkles um ihn zu sein, etwas, das vielleicht mit seiner Geburtsstunde zu tun hat?

Der Autor hat seinen Roman in einen Prolog und fünf Akte aufgeteilt, die jeweils über einen Lebensabschnitt Fausts berichten. Sehr gut hat mir bereits der erste Satz gefallen „Im Herbst, als die Kinder verschwanden, kamen die Gaukler in die Stadt“ - na, wenn das nicht direkt neugierig auf den Roman macht! Oliver Pötzsch erzählt sehr bildhaft und atmosphärisch und zieht den Leser schnell in den Roman hinein. Manche Szene ist recht gruselig, aber das gehört bei Faust halt auch mit dazu. Sehr interessant ist auch der historische Background, es gibt viel Zeitkolorit und der Leser lernt manches dazu.

Die Geschichte ist spannend, Faust und mit ihm der Leser erlebt sehr viel, und dennoch habe ich manchmal das Gefühl, es zieht sich, manche Abschnitte sind deutlich besser, spannender und interessanter als andere. Leichte Probleme hatte ich mit dem großen Zeitsprung, der den 5. Akt einläutete, hatte man Johann zuvor noch praktisch ständig begleitet, sind nun auf einmal 13 Jahre vergangen, und der Protagonist zunächst kaum wieder zu erkennen. Es brauchte seine Zeit, bis ich mich daran gewöhnt hatte, und sicher wäre die Zeit dazwischen auch nicht uninteressant gewesen. Dennoch erscheint es mir im Nachhinein ganz gut, dass der Autor hier gestrafft hat und somit dichter an der Geschichte bleibt, die er eigentlich erzählen will.

Man lernt Johann sehr gut kennen, gerade zu Anfang leidet man oft mit ihm mit, später wird das schwieriger, Johanns Entwicklung geht teilweise in eine eher ungute Richtung, sein Handeln zu verstehen fällt manchmal schwer. Das macht ihn dafür aber interessanter. Selten bleibt er an einem Ort, er ist viel unterwegs, in Begleitung, aber auch allein, sein Leben ist abwechslungsreich, mal ist er Gaukler, mal Student ... Er trifft auf viele unterschiedliche Menschen, auch historische Persönlichkeiten (es lohnt sich, die einzelnen Personen zu googeln). Gut gefällt mir, dass die Charaktere, auf die man hier trifft, einschließlich Faust, fast alle sehr vielschichtig gestaltet sind, reines Schwarz oder Weiß ist selten. Mehr als ein Charakter ist auch für die eine oder andere Überraschung gut – einschließlich Faust selbst.

Als Bonusmaterial gibt es Karten, ein interessantes Nachwort, einen Reiseführer auf Fausts Spuren und „Faust für Klugschwätzer“, bei letzterem kann man vergleichen, wie viele Faust-Zitate man im Roman entdeckt hat. Leider fehlt ein Personenverzeichnis, man bringt zwar die Personen des Romans nicht durcheinander, ich hätte es aber schön gefunden, noch einmal nachschlagen zu können.

„Der Spielmann“ erzählt nicht Fausts ganze Geschichte, es wird noch mindestens einen Nachfolgeroman geben. „Der Lehrmeister“ ist für September 2019 angekündigt. Natürlich werde ich auch diesen Roman lesen, ich muss doch wissen, wie es mit Faust weitergeht.

Einen Roman über Faustus zu schreiben ist eine großartige Idee, ist dieser Mann doch sehr interessant und bietet alleine durch die vielen Legenden reichhaltigen Stoff. Oliver Pötzsch ist ein guter Roman gelungen, der mich über weite Strecken gefesselt hat, der einen interessanten Protagonisten hat und gutes Kopfkino bietet. Trotzdem bin ich nicht durchweg begeistert, stellenweise zieht sich der Roman in meinen Augen zu sehr. Ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Faust-Fans und Freunde guter historischer Romane,

Veröffentlicht am 13.10.2018

Gut recherchierte Romanbiographie, die mir aber zu kurz gegriffen ist

Katharina von Bora & Martin Luther
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Martin Luther kennt wohl jeder, von der Frau an seiner Seite kennen viele aber höchstens den Namen. Wer ist Katharina von Bora? Welchen Einfluss hatte sie auf den Reformator?

Sehr ausführlich schildert ...

Martin Luther kennt wohl jeder, von der Frau an seiner Seite kennen viele aber höchstens den Namen. Wer ist Katharina von Bora? Welchen Einfluss hatte sie auf den Reformator?

Sehr ausführlich schildert die Autorin Katharinas Zeit im Kloster, Katharina, genannt Käthe, verliert früh ihre Mutter und wird mit 10 Jahren ins Kloster Mariathron gegeben. Sie hat Glück auch drei ihrer Tanten sind dort, und so kann sie mit einer gewissen Nachsicht rechnen. Leicht fällt dem Mädchen das Klosterleben trotzdem nicht, vor allem das Silentium macht ihr zu schaffen, sie redet gern und ist überaus wissbegierig.

Als Luthers Schriften ins Kloster gelangen, sprechen sie Käthe an, mit einigen anderen liest sie sie, und hält trotz Strafe an ihnen fest. Sie flieht aus dem Kloster, ihr Leben danach ist zunächst nicht einfach, doch schließlich wird sie Martin Luthers Ehefrau und die Mutter seiner Kinder. Auch dieses Leben ist nicht immer einfach, und Käthe muss Mut, Durchsetzungsfähigkeit und Kraft zeigen.

Der Roman lässt sich gut lesen und ist lebendig geschrieben, man legt ihn nur ungern aus der Hand. Es schadet nicht, schon Hintergrundinformationen zu haben, aber auch ohne kommt man gut klar. Die Sprache erscheint der Zeit angepasst, man fühlt sich insgesamt gut ins 16. Jahrhundert versetzt. Sehr gut haben mir die Gedanken über Bücher gefallen, Bücher seien „Nahrung für die Seele“ steht dort zum Beispiel auf S. 72, und jedes, das man genau gelesen habe, gehöre einem für immer und könne einem nicht mehr genommen werden – Bücherfreunden spricht das aus der Seele.

Leider endet der Roman in meinen Augen frühzeitig, nicht Käthes ganzes Leben wird erzählt, die Autorin wollte sie vor allem als junge starke Frau zeigen. Das ist ihr sicher gelungen, aber mir ist, gerade ihre Zeit mit Luther sehr gedrängt dargestellt, und ich hätte Käthe gerne bis an ihr Lebensende begleitet, mir fehlt einfach etwas.

Sehr umfangreich ist das Zusatzmaterial, Glossar, Zeittafel, Verzeichnis wichtiger Personen jener Zeit und eine Leseliste sind sehr nützlich, das Nachwort der Autorin ist interessant, beantwortet aber nicht alle meine Fragen.

Der Roman ist ein guter Einstieg in die Beschäftigung mit Katharina von Bora, ich hätte mir aber gewünscht, dass ihre Zeit mit dem Reformator etwas ausführlicher erzählt wird, und ich sie länger begleiten kann. Von mir gibt es daher „nur“ knappe 4 Sterne. Der Roman lässt sich gut lesen, der Leser fühlt sich ins 16. Jahrhundert versetzt und ich kann ihn für Freunde gut recherchierter Romane ebenso empfehlen wie für Leser, die gerne etwas über die Lutherin erfahren möchten.

Veröffentlicht am 07.10.2018

Episch

Die Elfen
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Mandred, Jarl eines kleinen Ortes am Fjord, ist mit mehreren Begleitern auf der Jagd, als sie einem Ungeheuer, halb Mensch, halb Eber, begegnen. Mandreds Begleiter werden alle getötet, er selbst kann schwerverletzt ...

Mandred, Jarl eines kleinen Ortes am Fjord, ist mit mehreren Begleitern auf der Jagd, als sie einem Ungeheuer, halb Mensch, halb Eber, begegnen. Mandreds Begleiter werden alle getötet, er selbst kann schwerverletzt entkommen. Bei dem Versuch, sein Dorf zu warnen, landet er durch einen Steinkreis in der Albenmark, dem Land, in dem u. a. die Elfen leben. Deren Königin rüstet daraufhin eine Elfenjagd aus, die den „Manneber“ töten soll und initiiert dadurch eine Reihe von Abenteuern, denn die Menschenwelt und mit ihr die Albenmark sind bedrohter als zunächst gedacht.

Endlich habe ich diesen gut 900 Seiten starken Roman gelesen – und genossen. Bernhard Hennen und sein Co-Autor (der in meinen Gedanken immer etwas untergeht) erzählen eine wahrlich epische Geschichte, die mich von Anfang an packen konnte und mich immer wieder emotional berührt hat, mehr als eine Träne habe ich vergossen, mich um die Charaktere gesorgt, mich mit ihnen geärgert, mit ihnen geweint und gelacht. Es gibt viele überraschende Wendungen, wie oft dachte ich z. B., das ist das letzte Abenteuer, das bestanden werden muss, und habe mich immer wieder geirrt. Der Roman umfasst einen sehr großen Zeitraum, es gibt Zeitsprünge, die auch den Charakteren passieren, denn ihre Reise führt oft durch die Albenpfade, die nicht immer garantieren, dass die Eingangszeit auch die Ausgangszeit ist. Die Protagonisten treffen auf viele verschiedene Charaktere und allerhand Wesen wie Kentauren, Gnome, Dschinn, Zwerge, Trolle, beseelte Bäume.

Die Charaktere sind den Autoren gut gelungen, manche vielleicht ein bisschen (Fantasy)Klischee, im Grunde aber, zumindest bei den Hauptcharakteren, vielschichtig. Mandred und die Elfen Farodin und Nuramon begleitet man auf ihrem Weg, den Manneber zu besiegen und ein geliebtes Wesen zu befreien. Die drei bekommen wechselnde Begleiter, und trennen sich auch eine Zeit lang. Alle drei sind sehr unterschiedlich, besonders natürlich Mensch und Elfe, und müssen sich zunächst aufeinander einstellen. Ich selbst habe unter diesen Drei keinen Lieblingscharakter, jeden für sich finde ich interessant.

Der Roman ist für mich ein absoluter Pageturner. Erzählt wird sehr bildhaft, durchgehend spannend und mit wechselnden Perspektiven, so dass fast jedes der relativ kurzen Kapitel mit einem Cliffhanger endet. Immer einmal wieder gibt es fiktive Zitate, z. B. aus Aufzeichnungen oder Sagen, durch die erzählt wird, was zwischenzeitlich passiert ist. Mir gefällt das sehr gut, es ist eine gelungene Idee, etwas geraffter zu erzählen. Viel Zeit verbringen die Abenteurer in der Menschenwelt, die in vielem der unseren in früheren Zeiten gleicht. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe Romane, die auf diesem aufbauen, und ich möchte sie alle lesen.

Der erste Band der „Elfen“-Reihe ist sehr spannend, hat mich emotional berührt, mich mit seiner Welt und seinen Charakteren begeistert und war immer wieder für Überraschungen gut. 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Genre-Fans.

Veröffentlicht am 06.10.2018

Perfekte Anthologie für Whovians, und solche, die es werden wollen

Doctor Who: 11 Doktoren, 11 Geschichten
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Die Anthologie erschien zum 50. Jubiläum der Serie Dr. Who, alle bis dahin existierenden Inkarnationen des Doktors, außer dem Kriegsdoktor, erhalten ihre eigene Geschichte. 11 Doktoren, 11 Geschichten, ...

Die Anthologie erschien zum 50. Jubiläum der Serie Dr. Who, alle bis dahin existierenden Inkarnationen des Doktors, außer dem Kriegsdoktor, erhalten ihre eigene Geschichte. 11 Doktoren, 11 Geschichten, 11 Autoren/Autorinnen, so unterschiedlich die einzelnen Doktoren sind, so unterschiedlich sind auch die Geschichten.

Jeder Doktor ist mit seinen Eigenheiten sehr gut wiederzuerkennen. Größtenteils werden sie von bekannten Companions begleitet, wie z. B. Susan, Ace und Martha Jones, der 8. Doktor reist gerade allein, erhält aber für die Dauer seines Abenteuers auf der Erde jemanden zur Seite gestellt, der in das Geschehen involviert ist. Auch der 9. Doktor ist alleine unterwegs. Er erhält eine sehr interessante, nicht humanoide Begleiterin, die ich gerne noch einmal treffen würde, das Ende der Geschichte macht da auch ein bisschen Hoffnung. Gegenspieler gibt es ebenfalls sowohl unbekannte als auch bekannte, wie z. B. den Master, die Rani oder die Daleks, letztere einmal ganz anders als gewohnt.

Die Geschichten spielen an verschiedenen Orten zu unterschiedlichen Zeiten, wie man das beim Doktor gewohnt ist. Mehrmals findet sich der Doktor auf der Erde wieder, wo er u. a. eine Seuche eindämmen muss. Andere Geschichten spielen in fernen Galaxien, wo z. B. ein riesiger Baum durchs All schwebt.

Die Erzählstile sind selbstverständlich geprägt von den jeweiligen Autoren (2 davon Autorinnen), und daher sehr abwechslungsreich zu lesen, alle sind spannend, oft dramatisch, trotzdem kommt auch der Humor nicht zu kurz, manche sind regelrecht skurril, und am Ende gibt es die eine oder andere gelungene Pointe. Einmal darf sogar die Begleiterin, Peri, selbst in Ich-Form erzählen. Bis auf eine (die des 6. Doktors) haben mir alle Geschichten sehr gut gefallen, und auch diese eine ist nicht wirklich schlecht, und wird ihre Fans finden.

Wer etwas mehr über die einzelnen Autoren wissen möchte, wird im Anhang fündig, sicher hat man am Ende Lust, von dem einen oder anderen ein weiteres Werk zu lesen.

Die Anthologie konnte mich nahezu durchgehend begeistern. Die Vielfalt der Doktoren spiegelt sich in den Geschichten wieder, man trifft alte und neue Begleiter und Gegenspieler – jeder Whovian sollte seine Freude an dieser Sammlung haben.