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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2018

Erfüllt seinen Zweck und macht neugierig

DOORS - Der Beginn
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Markus Heitz hat ein, wie ich finde, sehr interessantes Projekt am Laufen. Eine Gruppe Fachleute verschiedenster Couleur werden beauftragt, Anna Lena, die verschwundene Tochter des Millionärs Walter van ...

Markus Heitz hat ein, wie ich finde, sehr interessantes Projekt am Laufen. Eine Gruppe Fachleute verschiedenster Couleur werden beauftragt, Anna Lena, die verschwundene Tochter des Millionärs Walter van Dam, in einem Höhlensystem zu finden. Am Ende dieses Ebooks stehen sie vor drei Türen, und müssen eine Wahl treffen. Auch der Leser wird vor diese Wahl gestellt, denn zu jeder dieser Türen wird ein Roman erscheinen, der die Geschichte jeweils unterschiedlich fortsetzen wird. Die am 01.10.2018 gleichzeitig erscheinenden drei Romane sollen dabei die erste Staffel darstellen, mit der Option auf weitere.

„Doors – Der Beginn“ ist der Prolog bzw. die Pilotfolge, und kostenlos erhältlich. Hier kann man bereits die Mitglieder des Teams kennenlernen, die Anna-Lena suchen sollen, und einen Blick in das Höhlensystem werfen. Auch van Dam und seine Tochter lernt man kennen, mit Anna-Lena ist man direkt zu Beginn in den Höhlen unterwegs.

Bereits die Berufe einiger der Teilnehmer, spätestens aber die Höhlen machen deutlich, dass, wie vom Autor nicht anders zu erwarten war, die Geschichte ins Phantastische abdriften wird. Auch sonst ist manches geheimnisvoll, nicht zuletzt die Charaktere.

Mir hat der Einstieg gut gefallen, ich möchte auf jeden Fall mehr lesen, auch wenn ich mich kaum für eine der Türen entscheiden kann. Da wahrscheinlich viele Leser zwei oder auch alle drei der Romane lesen werden, ist die Entscheidung nicht ganz so schwer …

Wer einen Einblick in Markus Heitz' Doors-Projekt erhalten will, ist hier genau richtig. Man lernt die Protagonisten kennen und bekommt den Mund wässerig gemacht, nur die Entscheidung, welche Tür man wählt, muss man noch selbst treffen.

Veröffentlicht am 10.09.2018

Thriller mit einem nicht alltäglichen Serienmörder

Blutrausch - Er muss töten (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 9)
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Robert Hunter und Carlos Garcia bekommen es mit einem recht untypischen Serienmörder zu tun, er scheint seine Befriedigung nicht aus der Qual seiner Opfer zu schöpfen, hat offenbar kein einheitliches Beuteschema ...

Robert Hunter und Carlos Garcia bekommen es mit einem recht untypischen Serienmörder zu tun, er scheint seine Befriedigung nicht aus der Qual seiner Opfer zu schöpfen, hat offenbar kein einheitliches Beuteschema und mordet in verschiedenen Bundesstaaten. Letzteres führt dazu, dass die beiden mit dem FBI zusammenarbeiten müssen, eine Zusammenarbeit, die nicht immer glatt läuft.

Bereits der 9. Band der Reihe, scheint mir dieser etwas zu schwächeln. Der Roman ist, auch wenn es der Täter nicht zu sein scheint, eher durchschnittlich es fehlt ihm zwischendurch an Spannung und Überraschungen, die Zänkereien zwischen den Ermittlern der beiden Behörden gehen ein bisschen auf die Nerven, ebenso eine der Charaktere. Richtig gut wird der Roman erst gegen Ende, wo er mich dann doch überraschen kann.

Hunter und Garcia kennt man ja bereits aus den Vorgängerbänden, viel mehr gibt es hier über die beiden nicht zu erfahren, außer vielleicht, dass Hunter sich einer Beziehung zu nähern scheint, man darf gespannt sein, wie sich das weiter entwickeln wird. Die FBI-Agenten, vor allem Erica Fisher, erscheinen fast als Karikaturen. Als Nicht-Amerikanerin kann ich vielleicht „den Ernst der Lage“ nicht ausreichend erkennen, aber alleine, dass die beiden sich schon optisch auffällig unauffällig geben, die Sonnenbrillen zu jeder Tageszeit und an jedem Ort, und die Überheblichkeit machen vor allem die Agentin zu einem puren Klischee. Dumm nur, dass sie sich dann nicht auch so zeigt, sondern sich leicht übertölpeln lässt und zu unbedachtem Handeln neigt. Sie will die beste sein, kommt aber an Hunter nicht heran, der es selbst nicht nötig hat, sich übermäßig zu profilieren. Hier hätte jedenfalls weniger mehr sein können.

Gut gefallen hat mir, wie immer, Chris Carters Erzählstil, recht sachlich, mit viel Hintergrundwissen (seine eigene Biografie sorgt dafür, dass er weiß, wovon er spricht), besonders aber die verschiedenen Perspektiven, zu denen auch die des Täters und einiger der Opfer gehört. Letzteres ist für den Leser besonders „tragisch“, lernt er diese doch recht gut kennen, ihr Tod nimmt ihn daher mehr mit als es bei „anonymen“ Opfern der Fall wäre. Die Kapitel sind recht kurz, und größtenteils mit einem Cliffhanger ausgestattet, so dass man immer noch ein Kapitel lesen möchte, dann noch eins usw. So wird der Roman schnell zum Pageturner, auch wenn manche dieser Cliffhanger etwas aufgesetzt wirken.

Der Fall ist interessant und lässt den Leser miträtseln – nicht, wer der Täter ist, sondern warum er tötet und was er damit „sagen“ will. Auf die Lösung werden wohl die wenigsten kommen, dennoch macht es Spaß, ein bisschen zu spekulieren, und die Auflösung ist durchaus zufriedenstellend. Etwas ärgerlich finde ich allerdings, dass der deutsche Buchtitel so gar nicht zum Roman passt, da wäre eine Übersetzung des englischen Titels sinnvoller gewesen. Ganz am Ende des Romans wird offenbar der nächste Band vorbereitet, hier darf man wirklich gespannt sein!

Trotz meiner Kritikpunkte habe ich den Roman gespannt gelesen und mitgefiebert, Chris Carter versteht sein Handwerk und hat auch hier einen lesenswerten Thriller vorgelegt, Genrefans können bedenkenlos zugreifen. Von mir gibt es gute 4 Sterne.

Veröffentlicht am 07.09.2018

Gelungener zweiter Band

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherkönig
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Der zweite Band der „Bibliothek der flüstenden Schatten“-Trilogie setzt nahezu nahtlos an Band 1 an. Die Protagonisten, und mit ihnen der Leser, sind dem Geheimnis um Paramythia und die Fabelwesen schon ...

Der zweite Band der „Bibliothek der flüstenden Schatten“-Trilogie setzt nahezu nahtlos an Band 1 an. Die Protagonisten, und mit ihnen der Leser, sind dem Geheimnis um Paramythia und die Fabelwesen schon näher gekommen, Kani hat einen schmerzhaften Verlust zu verkraften, es gibt neue Gefährten, neue Fabelwesen und einen neuen, sehr gefährlichen Antagonisten.

Akram El-Bahay gelingt es sehr gut, den Leser schnell wieder in seine Geschichte zu ziehen, und die Erinnerung an die Ereignisse des ersten Bandes so gut zu integrieren, dass man schnell wieder weiß, worum es bei der Geschichte geht. Auch wer, wie ich, den ersten Band bereits vor einem Jahr gelesen hat, muss keine Angst haben, sich nicht zurechtzufinden.

Nicht nur das ist dem Autor gut gelungen. Durch seine bildhafte, sehr fantasievolle Erzählweise, fühlt sich der Leser schnell, als wäre er mittendrin im Geschehen, als würde er mit den Charakteren des Romans durch Paramythias Gänge und Mythias Straßen laufen. Auch sind einem die einzelnen Figuren schon sehr ans Herz gewachsen, man fühlt, leidet und freut sich mit ihnen. Auch die Antagonisten, wie Layl, sind gut gelungen und lassen Böses ahnen. Besonders interessant sind die neuen Figuren, allen voran der Asfur Nusar, von dem man weiß, dass es um ihn ein dunkles Geheimnis gibt, der selbst aber sein Gedächtnis verloren hat. Im Laufe des Romans erfährt er mehr über sich, man darf gespannt sein, wie er damit umgehen wird. Eine Person aus Band 1 tritt unerwartet an die Seite der Gefährten, für mich eine sehr erfreuliche Überraschung.

Als ich anfing, den Roman zu lesen, hatte ich regelrechte Glücksgefühle, und wurde bis zum Ende nicht enttäuscht. Ich kann es nicht oft genug sagen: Der Autor ist ein begnadeter Geschichtenerzähler. Auch hier hat er das wieder gezeigt und das Kopfkino bekommt viel zu tun. Am Ende des Romans ist manche Frage geklärt, andere tun sich auf und man kann es kaum erwarten, den Abschlussband endlich in Händen zu halten.

Akram El-Bahay hat sich bereits mit seiner ersten Trilogie in der Riege meiner Lieblingsautoren etabliert und mich bisher nicht enttäuscht. Der „Bücherkönig“ ist spannend, emotional packend, wunderbar erzählt, insgesamt ein sehr gelungener zweiter Band, den ich gerne weiterempfehle. Volle Punktzahl!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Originalität
  • Handlung
Veröffentlicht am 06.09.2018

Gut recherchiert und spannend erzählt

Das Herz des Löwen
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1189: Robin Hood lebt nach wie vor mit seinen Merry Men im Sherwood Forest, als er eines Tages einem Hünen im Wald begegnet, von dem er sich herausgefordert fühlt. Hätte er gewusst, wem er da gegenübersteht, ...

1189: Robin Hood lebt nach wie vor mit seinen Merry Men im Sherwood Forest, als er eines Tages einem Hünen im Wald begegnet, von dem er sich herausgefordert fühlt. Hätte er gewusst, wem er da gegenübersteht, hätte er sich vielleicht anders verhalten, vielleicht aber auch nicht. Diese Begegnung ist der Beginn einer Verbindung, die Robin bis ins Heilige Land führt, ihn allerhand Gefahren aussetzt, und 10 Jahre später mit dem Tod Richard Löwenherz' endet.

Mit dessen Tod beginnt der zweite Band der Robin-Hood-Reihe, anschließend werden die Ereignisse der vorangehenden zehn Jahre erzählt. Mac P. Lorne hat erneut umfassend recherchiert und bringt dem Leser die Geschichte um Richard Löwenherz und Robin Hood überzeugend nahe. Sein anschaulicher Erzählstil trägt dazu bei, dass man als Leser meint mit dabei zu sein in den Wäldern des Sherwood Forest, auf Sizilien und Zypern oder im Heiligen Land. Man amüsiert sich über Richards manchmal skurrile Ideen, erschreckt sich, wenn er einen seiner berüchtigten Wutausbrüche hat, leidet mit, wenn Menschen zu Tode kommen, oder ist mittendrin in Schlachten.

Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, auch Antagonisten wie Ralph de Lacy, der Sheriff von Nottingham, und „Feinde“ wie Saladin, kommen dadurch zu Wort und der Roman bekommt dadurch zusätzlich Tiefe. Die Erzählung ist spannend, auch wenn man schon einiges über die tatsächlichen Ereignisse weiß. Immerhin ist Robin eine fiktive Figur, und auch sonst ist nicht alles detailliert überliefert.

Richard Löwenherz, gerne glorifiziert, war sicher kein leichter Mensch, das kann man hier auch deutlich erkennen. Als großer Fan Eleonores von Aquitanien freute ich mich, dass sie hier eine größere Rolle inne hatte, die ihr auch durchaus gerecht wird. Hatte ich im Vorgängerband noch meine Probleme mit Robin, wächst er mir hier mehr und mehr ans Herz, und ich freue mich jetzt schon auf die weiteren Bände der Reihe, denn auch dieser Band gefällt mir besser als sein Vorgänger, der mich nicht durchgehend überzeugen konnte. Band 2 habe ich am Ende zufrieden zugeklappt und freue mich nun auf Band 3, der am Ende bereits vorbereitet wird – man darf gespannt sein.

Sehr überzeugend und schön üppig ist das Bonusmaterial: Zeittafel, Bibliografie, Glossar, Karten, Zeichnung des Plantagenet-Wappens, Personenregister (mit Kennzeichnung der historischen Persönlichkeiten) und interessante Anmerkungen des Autors ergeben ein rundum zufriedenstellendes Paket, wie ich es mir für historische Romane wünsche.

Mit dem zweiten Band seiner Robin-Hood-Reihe konnte mich der Autor wieder überzeugen, spannende Erzählung und gute Recherche ergeben einen sehr lesenswerten Roman. Volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für Freunde historischer Romane.

Veröffentlicht am 02.09.2018

Wenigstens habe ich gegen Ende ein bisschen gespürt, was der Roman hätte sein können

Magie ist dein Tod
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Der erste Schreiber eines Handelshauses wird ermordet. Neben dem Kommandanten der Stadtgarnison nimmt auch Katerina Lovans, Tochter des Handelshauses Ermittlungen auf. Weitere Menschen müssen sterben, ...

Der erste Schreiber eines Handelshauses wird ermordet. Neben dem Kommandanten der Stadtgarnison nimmt auch Katerina Lovans, Tochter des Handelshauses Ermittlungen auf. Weitere Menschen müssen sterben, bevor nachvollziehbare Ergebnisse vorliegen.

Gleichzeitig macht sich die seit den Magierkriegen verbotene Magie wieder breit und Magier wagen sich aus dem Untergrund, um nach der Macht zu greifen.

„Magie ist dein Tod“ ist der erste Band einer geplanten Reihe und enthält ein Personenverzeichnis und ein Glossar, beides habe ich zwar nicht in Anspruch genommen, aber sicher werden sie manchem nützlich sein.

Leider ist das schon fast das einzig Positive, das ich zum Roman zu sagen habe. Mich hatte der Genremix aus Fantasy und Krimi gelockt, jedoch ist weder der Fantasy- noch der Krimipart wirklich gelungen. Da der Roman im Selfpublishing Verlag „Twentysix“ erschienen ist, vermute ich, dass kein, zumindest kein anspruchsvolles, Lektorat stattgefunden hat, auch das Korrektorat scheint eher marginal gewesen zu sein.

Erzählt wird viel zu ausschweifend und mit vielen Wiederholungen, so kann man nicht nur Szenen mit den Charakteren miterleben, nein, man muss sie auch noch einmal lesen, wenn sie anderen erzählt werden. Eine ordentliche Kürzung hätte dem Roman wahrscheinlich sehr gut getan. Sehr irritiert hat mich auch der Plural von Magier, der hier „Magiere“ genannt wird, und nicht, wie es richtig wäre „Magier“, der Dativ wird dagegen interessanterweise richtig angewandt. Die Sprache ist mir oft zu flapsig, vor allem, wenn Katerina spricht. Oft habe ich das Gefühl, ein Jugendbuch zu lesen, dann wieder als läse ich einen billigen Roman für Männer. Vieles erscheint mir sehr konstruiert, z. B. die zunehmende Zusammenarbeit des Kommandanten mit Katerina. Die behaupteten Emotionen der Charaktere sind für mich meist nicht nachvollziehbar.

Leider bleibt der Fantasyanteil recht klein, man hat kaum das Gefühl, einen Fantasyroman zu lesen. Angeblich soll es sich hier um High Fantasy handeln, das kann ich aber nicht unterschreiben. Einzig die mittelalterlich anmutende Welt spricht dafür, wobei auch diese in meinen Augen nicht ausreichend ausgearbeitet wurde, eher mit Klischees spielt. Erst gegen Ende kommt etwas mehr Spannung auf, zu spät und auch zu wenig.

Mich hat der Roman leider über weite Teile, nahezu bis zum Ende gelangweilt, was natürlich auch der Erzählweise geschuldet ist. Einzig die wenigen Szenen, die der Magie gewidmet sind, sind interessanter zu lesen. Ein ganz großes Manko des Romans sind seine Charaktere, die durchgehend sehr oberflächlich sind, zudem oft klischeebehaftet. Gerade Katerina Lovans als eine der Protagonisten finde ich alles andere als gut gelungen. Sie soll eine starke Frau darstellen, ist es aber nicht. Sie zeigt vor allem ein übertrieben sexualisiertes Verhalten und betrinkt sich bis zur Ohnmacht. Als einer der Protagonisten stirbt, lässt mich das vollkommen kalt, ich kann mit keinem mitfühlen, sie sind mir im Grunde egal, auch die Liebesbeziehung zwischen zwei Protagonisten kann ich nicht nachvollziehen, sie kommt bei mir nicht an. Nur zwei Charaktere gewinnen, allerdings erst gegen Ende, an Profil, der Kommandant der Stadtgarnison, und ein Anwalt, der leider nur einen recht kurzen, dafür sehr eindrucksvollen Auftritt hat.

Langweilig und mit schlecht gezeichneten Charakteren, weder der Kriminal- noch der Fantasyanteil können mich überzeugen – nein, dieser Roman ist so gar nicht mein Fall. Weitere Bände der Reihe werde ich nicht mehr lesen, eine Leseempfehlung kann ich nicht geben. Da ich zumindest gegen Ende ein bisschen gespürt habe, was der Roman hätte sein können, vergebe ich 1,5 Sterne (aufgerundet wo nötig).