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Veröffentlicht am 03.03.2018

Wunderbare Fortsetzung

Zwischen zwei Sternen
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Ein wunderbares, warmherziges Buch, spannend , mit tollen Charakteren und zum Nachdenken anregend - mein Lesehighlight in diesem Jahr!

Ein wunderbares, warmherziges Buch, spannend , mit tollen Charakteren und zum Nachdenken anregend - mein Lesehighlight in diesem Jahr!

Veröffentlicht am 20.02.2018

Reihenauftakt mit zwei sehr unterschiedlichen Ermittlern

Totenweg
5

Die Polizistin Frida Paulsen muss unerwartet zurück in ihr Heimatdorf in der Elbmarsch, ihr Vater wurde niedergeschlagen und ringt mit dem Tod. Doch nicht nur das macht Frida zu schaffen, denn Erinnerungen ...

Die Polizistin Frida Paulsen muss unerwartet zurück in ihr Heimatdorf in der Elbmarsch, ihr Vater wurde niedergeschlagen und ringt mit dem Tod. Doch nicht nur das macht Frida zu schaffen, denn Erinnerungen an ihre beste Freundin Marit, die 18 Jahre zuvor ermordet wurde, werden in ihr wach.

Auch Bjarne Haverkorn hat den Mord an Marit nicht vergessen, da es ihm bis heute nicht gelungen ist, ihn aufzuklären. Der Anschlag auf Fridtjof Paulsen bringt auch ihn zurück in die Elbmarsch und eröffnet ihm eine weitere Chance darauf, Marits Mörder zu finden.

Romy Fölck startet mit diesem Roman eine neue Reihe um die beiden sehr unterschiedlichen Polizisten. Bjarne ist schon viele Jahre bei der Kriminalpolizei, bis zu seiner Pensionierung sind es nur noch ein paar Jahre. Frida dagegen war einige Jahre Streifenpolizistin und ist nun auf dem Sprung zur Kriminalpolizei. Treffen sie sich hier noch zufällig am selben Fall, in den Frida außerdem persönlich involviert ist, kann man gespannt sein, wie sich die beiden als Team machen werden.

Sowohl Frida als auch Bjarne gehören zum Typ Ermittler mit schwierigem Privatleben. Vor allem Bjarne hat es nicht leicht, seine Ehe ist schwierig und mit seinem Selbstwertgefühl steht es nicht zum besten. An Frida sind die Erlebnisse rund um den Mord an Marit nicht spurlos vorbeigegangen, manches wird sie noch aufarbeiten müssen. Man darf gespannt sein, wie sich das Privatleben der beiden entwickeln wird. Während ich Bjarnes Handlungen und Gedanken im wesentlichen nachvollziehen kann, habe ich mit Frida so meine Probleme. Sie ist schon länger Polizistin und sollte manche Verhaltensmuster verinnerlicht haben. Vor allem ihre Alleingänge stören mich.

Der Fall bietet eine Menge Möglichkeiten zum Mitraten und wartet mit einigen überraschenden Wendungen auf. Für mich waren es ein paar Überraschungen zu viel, vor allem auch ein oder zwei unnötige – so etwas mag ich nicht so gern, das wirkt in meinen Augen zu aufgesetzt. Die Auflösung am Ende ist aber okay.

Besonders gut gefällt mir das Setting. Über die Elbmarsch wusste ich vorher nichts, jetzt habe ich Lust, einmal dorthin zu fahren.

Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen, ich werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen. Von Romy Fölck kannte ich bisher nur Kurzgeschichten, sie konnte mich nun auch mit einer längeren Form überzeugen. Wer gerne deutsche Kriminalromane mit Lokalkolorit liest, vor Ermittlern mit Privatproblemen nicht zurückschreckt und gerne miträt, könnte an diesem Roman Gefallen finden. Von mir gibt es hoffnungsvolle 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Spannung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 17.02.2018

Mehr Liebesgeschichte als historischer Roman

Die Kathedrale des Lichts
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In Magdeburg wird ein neuer Dom gebaut – und dort treffen sich fünf ganz unterschiedliche Menschen, deren Leben auf die eine oder andere Weise miteinander verbunden sind: Moritz, elternloser Wende, mit ...

In Magdeburg wird ein neuer Dom gebaut – und dort treffen sich fünf ganz unterschiedliche Menschen, deren Leben auf die eine oder andere Weise miteinander verbunden sind: Moritz, elternloser Wende, mit einem großen Talent für Bildhauerei; Helena, Tochter des Dombaumeisters Bohnsack, Ansgar, Ritter aus Dänemark, Gotthart, Bildhauer aus Frankreich und Mechthild von Magdeburg, historische Persönlichkeit mit Visionen.

Der Autor erzählt seine Geschichte aus den Perspektiven dieser fünf Charaktere, der Leser schlüpft dabei regelrecht in deren Haut, eine Erzählweise, die mir gut gefällt, da sie dem Leser die Figuren nahe bringt. Allerdings finde ich die Charaktere hier zu oberflächlich gezeichnet, Helena ist vor allem wunderschön und sie vermisst ihre verstorbene Mutter. Außerdem scheint Helena, zumindest zu Beginn, eine starke Frau zu sein – leider verliert sich das später wieder. Helena entwickelt sich im Laufe der Romanhandlung eher ins Negative, ihre Gefühle verleiten sie oft zu falschen Entscheidungen

Moritz hat früh seine Familie verloren, ist dann eine Zeit lang Sklave, bevor seine bildhauerischen Talente entdeckt werden – Moritz hatte viel zu leiden, neigt aber auch zu Raserei und zu Rachegelüsten. Die Moritz-Szenen sind mir oft zu gefühlsduselig, Moritz ist körperlich sehr stark, ansonsten aber eher schwach und das ändert sich meiner Meinung nach auch nicht, er entwickelt sich kaum weiter.

Ansgar ist der Charakter, der mir am liebsten ist, er sieht sich der Minne verpflichtet, ist aber letztlich nur ein Frauenheld, er verdient sein Geld bei Turnieren und scheint loyal zu sein. Gotthart ist im Grunde ein Antagonist, er ist vor allem böse und kann nicht verlieren. Des Autors Mechthild hat mich überzeugt, sie hat Visionen, ist aber auch mitfühlend und klug. Helena, Moritz und Gotthart sind mir zu reduziert gezeichnet und wirken daher auf mich oberflächlich, auch hätte ich mir eine gewisse Entwicklung gewünscht, immerhin wird über mehrere Jahre erzählt. Interessantere Charaktere finden sich unter den Nebenfiguren, hier findet sich teilweise auch eine pointierte Charakterzeichnung, herauszuheben sind z. B. der Schmied Benno und seine Frau.

Ich mag historische Romane, da sie mich in vergangene Zeiten entführen. Dafür müssen sie aber gut recherchiert sein (gut recherchiert hat der Autor sicher) und mein Kopfkino anfachen, die vergangene Zeit und ihre Menschen müssen vor meinem inneren Auge lebendig werden. Das ist hier nicht so recht gelungen. Die Geschichte ist vor allem eine Liebesgeschichte, noch dazu eine schlechte, weil zu kitschig. Helena wird reduziert auf „wunderschön“, weswegen ihr die Männer scharenweise zu Füßen liegen, zumindest alle drei männlichen Protagonisten. Wenn ich dann Sätze wie „"Ihre Seele lag noch in ... Armen, schwelgte noch an seinem Herzen" (S. 475) verdrehe ich doch ziemlich die Augen. Diese Liebesgeschichte steht vollkommen im Mittelpunkt der Geschichte, alles andere ist eher Staffage – mir wäre es andersherum wesentlich lieber gewesen. Hin und wieder gibt es allerdings schon Szenen, die mein Kopfkino anfachen, wenn es z. B. um den Kathedralenbau geht oder wenn der Hoftag in Mainz besucht wird.

Im Prolog und in zwei Intermezzi führt uns der Autor in das 3. Jahrhundert n. Chr., zu Mauritius, einem der Namenspatronen des Magdeburger Doms. Diese Zwischenspiele finde ich sehr gelungen, vor allem, weil sich ein Teil der Haupthandlung um die Mauritiusstatue des Magdeburger Doms dreht. So erfährt man als Leser ein bisschen mehr über diesen später heilig gesprochenen Mann.

Ruben Laurin ist das Pseudonym eines Autors, den ich im Fantasybereich sehr schätze. Leider hat er es bisher nicht geschafft, mich für seine historischen Romane zu begeistern, und auch dieser kann mich nicht wirklich überzeugen, manches gefällt mir gut, der Grundton driftet mir aber zu sehr ins Kitschige, Schnulzige ab, ich mag meine historischen Romane historisch, Liebesgeschichten dürfen ruhig enthalten sein, sollten aber nicht überwiegen. Überzeugen konnten mich auch nicht alle Charaktere, dafür habe ich aber wieder etwas dazugelernt und hatte ausreichend Anreize, mich selbst weiter zu informieren. Richtig überzeugt hat mich die Zusatzausstattung: Glossar, Personenregister und Nachwort des Autors.

Insgesamt kann ich leider nur knappe 3 Sterne vergeben. Wer bei historischen Romanen vor allem Wert auf eine Liebesgeschichte legt, wird vielleicht Gefallen an diesem Roman finden.

Veröffentlicht am 11.02.2018

Des Staffelfinales erster Teil und ein böser Cliffhanger

Man trifft sich stets zweimal (Teil 1)
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Susanne Krause ist aus der Haft entkommen. für Janna ein Schock, denn das Zusammentreffen mit der Psychopathin hätte sie beinahe das Leben gekostet. Auch das Institut nimmt die Sache sehr ernst und so ...

Susanne Krause ist aus der Haft entkommen. für Janna ein Schock, denn das Zusammentreffen mit der Psychopathin hätte sie beinahe das Leben gekostet. Auch das Institut nimmt die Sache sehr ernst und so muss Markus sich undercover in die Organisation einschleusen, der Susanne Krause angehört – ein Einsatz, der ihn und Janna an ihre Grenzen bringen wird.

Janna ist mittlerweile nicht mehr nur Hilfskraft des Instituts, sie bekam einen Vertrag angeboten. als Markus' Partnerin in einer neu gegründeten Abteilung zu arbeiten. Markus, der es zunächst ablehnte, mit ihr zu arbeiten, hat sie inzwischen nicht nur als Partnerin akzeptiert, sondern auch ihre Freundschaft. Mir gefällt es sehr, wie Markus, aber auch Janna sich seit dem ersten Band entwickelt haben. Sehr gut gefallen hat mir eine Szene, die sowohl in Markus', als auch in Jannas Vergangenheit reicht.

Mila Roths „Vorabend“-Reihe geht hiermit bereits in die elfte Folge und endet mit einem großen Knall, der es mehr als schwer macht, nicht sofort weiter lesen zu können. Die Autorin läutet das Staffelfinale wirklich erstklassig ein.

Der erste Teil des Staffelfinales ist der Autorin wirklich gut gelungen, ich bin gespannt, wie es weiter geht. Fans der Reihe werden auch diesen Band lesen wollen (und sollten sich schon mal Taschentücher bereit legen), alle anderen sollten mit Band 1 anfangen (es lohnt sich!).

Veröffentlicht am 11.02.2018

Spannende Idee, enttäuschend umgesetzt

Das Jesus-Experiment
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Der Hirnforscher Tom Jennings hat eine bahnbrechende Entdeckung gemacht: Er kann Gedanken, Träume und Erinnerungen in bewegten Bildern darstellen. Besonders interessiert ist er an Epigenetik, der Vererbung ...

Der Hirnforscher Tom Jennings hat eine bahnbrechende Entdeckung gemacht: Er kann Gedanken, Träume und Erinnerungen in bewegten Bildern darstellen. Besonders interessiert ist er an Epigenetik, der Vererbung über Generationen, zumindest im Tierversuch konnten tatsächlich bereits vererbte Erinnerungen nachgewiesen werden. Jennings Forschung konzentriert sich darauf, solche auch beim Menschen nachzuweisen – nicht ahnend, dass daran eine ganze Reihe Organisationen Interesse haben könnten.

Wissenschaft und Kirche – schon der Titel verspricht viel und macht mich sehr neugierig. Leider verzettelt sich der Autor sehr schnell in zu vielen Handlungssträngen, die Probleme,mit denen der Wissenschaftler zu kämpfen hat, überschlagen sich fast, Eheprobleme, Patentstreitigkeiten, eine Fernsehshow, die wirtschaftliche Verwertung des Verfahrens, eine autistische Versuchsperson, Geheimdienste, Assassinen, Europol Morde und Entführungen, und am Ende schafft es der Autor nicht, alle diese Stränge zu Ende zu führen, manche enden blind und das ist für den Leser sehr ärgerlich. Meiner Meinung nach fehlte hier ein gescheites Lektorat, das einige dieser Handlungsstränge, die teilweise sowieso unnötig sind und die Geschichte nur verkomplizieren, von Anfang an gekappt hätte.

Am interessantesten finde ich den Roman immer dann, wenn es wissenschaftlich wird, hier ist der Autor scheinbar in seinem Element. Interessant auch die Storyline um die Erinnerungen des Pontius Pilatus und seiner Begegnung mit Jesus, die aber in all dem anderen Wust ziemlich untergeht, besser wäre es gewesen, die Forschung Jennings' in den Mittelpunkt zu stellen. So reist dieser oft ziemlich unmotiviert durch Europa, sogar dann, wenn ein Anruf deutlich sinnvoller gewesen wäre und wahrscheinlich Leben gerettet hätte.

Das größte Manko des Romans sind die Charaktere, es gibt nicht einen, der mein Herz berührt, noch nicht einmal der Autistin Giulia ist das gelungen. Ihre Krankheit ist in meinen Augen sowieso überflüssig und hätte gut weggelassen werden können. Tom Jennings' Schicksal ist mir im Grunde egal, mit ihm bangen und hoffen kann ich nicht, dafür ist er einfach viel zu oberflächlich, und in meinen Augen auch widersprüchlich, gezeichnet. Gut, es gibt wohl Wissenschaftler, die etwas weltfremd sind, aber bei diesem merkt man seinen Intellekt in keiner Situation, auf mich wirkt er naiv, dumm und schwach. Er lässt sich auf Situationen ein, die er vorher selbst noch kritisiert hat (Fernsehshow) oder die bei jedem anderen die Alarmglocken hätten läuten lassen. Frauen gegenüber ist er blind und unprofessionell. Dass er ein brillanter Forscher sein soll, kann ich kaum glauben.

Die Antagonisten sind fast noch schlimmer, allen voran die Assassinen einer kirchlichen Vereinigung. Fanatisch ist schon fast zu harmlos für sie, auf mich wirken sie einfach nur lächerlich. Ich hätte gerne gehabt, dass der Vatikan sich einschaltet oder zu Wort meldet, aber die „aufsehenerregenden“ Entdeckungen, die drohen, sind letztlich gar nicht so aufsehenerregend.

Die Geschichte springt, oft zusammenhanglos, von einer Szene zur nächsten, viele langatmige Abschnitte, abstruse Geschehnisse, unnötige und schlechte Dialoge sowie eigenartige Formulierungen machen das Lesen zur Qual, und irgendwann las ich nur noch quer, bis wieder etwas mein Interesse weckte. Am Ende gibt es – natürlich – einen „spannenden“ Showdown, aber da war ich von der Geschichte und ihren Charakteren schon viel zu genervt. Nein, auch damit konnte mich der Autor nicht (mehr) überzeugen, die Geschichte wird hier eher noch abstruser.

Leider hat mich dieser Roman von vorne bis hinten enttäuscht, ich vergebe einen Stern für die Idee und das in meinen Augen ansprechende Cover, zu mehr kann ich mich nicht durchringen; empfehlen kann ich den Roman nicht.