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Veröffentlicht am 08.04.2017

Phantasievoll und spannend

Die flammende Welt
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Irene Winters ist Bibliothekarin der unsichtbaren Bibliothek, ihre Aufgabe besteht darin, in andere Welten zu reisen und dort einzigartige Bücher sicherzustellen und in die Bibliothek zu bringen. Diese ...

Irene Winters ist Bibliothekarin der unsichtbaren Bibliothek, ihre Aufgabe besteht darin, in andere Welten zu reisen und dort einzigartige Bücher sicherzustellen und in die Bibliothek zu bringen. Diese Aufgabe ist nicht immer einfach, denn nicht alle Welten sind harmlos und ungefährlich. Doch nun bekommt es die Bibliothek mit einer ganz besonderen Gefahr zu tun, sie scheint von jemandem auszugehen, der sich gut auskennt mit der Bibliothek und ihren Geheimnissen.

Dieser Band ist bereits der dritte der Reihe, ich habe allerdings noch keinen der Vorgängerbände gelesen. Schnell war ich begeistert von der Welt, die die Autorin geschaffen hat, vor allem die vielen verschiedenen Welten haben es mir angetan, hier kann die Autorin ihre ganze Phantasie spielen lassen und ich als Leser bin entzückt, auf welche Ideen sie gekommen ist und gespannt darauf, auf welche sie noch kommen wird. Dabei sind die Welten unserer oft ähnlich, haben sich nur anders entwickelt, z. B. hat sich in einer die französische Revolution zu einer gesamteuropäischen ausgeweitet. In vielen dieser Welten gibt es Magie und neben Menschen gibt es andere Wesen, wie Drachen, Werwölfe oder Elfen. Die Bibliothek, die im Roman generell fettgedruckt wird, hat ihre ganz eigenen Regeln und ihre Bibliothekare ihre eigene Magie in Form der Sprache (ebenfalls fettgedruckt), die mich ein wenig an die Beeinflussungsmöglichkeit der Jedi aus dem Star-Wars-Universum erinnert.

Die beiden Vorgängerbände nicht zu kennen, erwies sich als möglich, aber nicht durchgehend gut, denn hin und wieder hatte ich doch den Eindruck, mir würde Hintergrundwissen fehlen. Es geht aber nicht so weit, dass man der Geschichte nicht folgen kann oder gar Verständnislücken hat, es ist eher so, dass man die Wissenslücken unbedingt schließen möchte.

Gut gefallen haben mir die Charaktere, Irene, die gewitzt ist und sich auch aus schier unentrinnbaren Situationen retten kann, die aber auch manchmal zu waghalsig ist. Kai, Irenes Lehrling, der zudem ein Drache ist, Vale, ein Londoner Detektiv, der immer mal wieder an Sherlock Holmes erinnert, Zayanna, die Elfe, deren Loyalitäten nicht ganz klar sind. Der Antagonist blieb mir etwas zu fremd, nicht wirklich fassbar, das mag aber auch daran liegen, dass ich erst mit diesem Band in die Reihe eingestiegen bin, er aber schon vorher sein Unwesen trieb. Dazu gibt es noch eine ganze Reihe Nebencharaktere, von denen einige sehr interessant gestaltet sind.

Die Geschichte erschien mir manchmal etwas wirr, was aber auch damit zu tun haben kann, dass sie oft sehr rasant und actionreich erzählt wird. Die Autorin erzählt sehr bildreich, das Kopfkino ist schnell angesprungen, konnte aber nicht alle Bilder tatsächlich greifen.

Am Ende bleiben einige Fragen offen, diese werden aber sicher in den Nachfolgebänden noch geklärt werden, der vierte Band ist bereits angekündigt. Dieser Band schließt die Geschichte aber zunächst ordentlich ab, es gibt keinen fiesen Cliffhanger am Ende, der einen nun zitternd auf den nächsten Band warten lässt.

Mir hat die phantasievolle und spannende Geschichte gut gefallen und Lust auf mehr gemacht. Ich fühlte mich gut unterhalten, hätte aber gerne zwischendurch öfter Luft geholt. Ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Genrefans, die aber mit dem ersten Band starten sollten, um das volle Lesevergnügen ausschöpfen zu können.

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Veröffentlicht am 29.03.2017

Interessantes Gedankenspiel

Dark Matter. Der Zeitenläufer
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Jason Dessen lebt ganz zufrieden mit seiner Frau Daniela und Sohn Charlie, Daniela und er haben sich gegen ihre Karriere und für ihr Familienleben entschieden – und nur manchmal kommt der Gedanke, was ...

Jason Dessen lebt ganz zufrieden mit seiner Frau Daniela und Sohn Charlie, Daniela und er haben sich gegen ihre Karriere und für ihr Familienleben entschieden – und nur manchmal kommt der Gedanke, was wäre gewesen, wenn sie eine andere Entscheidung getroffen hätten.

Eines Tages hat Jason ein Erlebnis, das ihm die Erkenntnis bringt, aber auch fast dafür sorgt, dass er seine Familie für immer verliert.

Warum der Untertitel des Romans „Der Zeitenläufer“ heißt, erschließt sich mir nicht, denn Zeitreisen sind nicht das Thema des Romans. Das Thema ist vielmehr, wie man auch schon dem Klappentext entnehmen kann, die Möglichkeit von Parallelwelten. Schrödingers Katze treffe ich in letzter Zeit öfter an, sowohl in Romanen, als auch in Filmen und Serien, auch der Autor kommt hier schon recht früh auf sie zu sprechen.

Wer hätte sich nicht schon einmal gefragt, was wäre, wenn … ich dies oder jenes nicht getan hätte, ich mich damals anders entschieden hätte. Vielleicht aber gibt es ja eine Welt, in der mein Leben ganz anders verlaufen ist, weil ich dies oder jenes nicht getan habe, weil ich mich anders entschieden habe. Bin ich dort glücklicher – oder hier? Jason jedenfalls bekommt die Gelegenheit, sich in einer Welt zu erleben, in der er sich anders entschieden hat.

Sehr spannend erschien mir das, als ich den Klappentext gelesen habe, und sehr spannend war auch die erste Hälfte des Romans. Dann waren die Weichen gestellt, es war ungefähr klar, wohin die Geschichte geht, und für mich verlor sie damit ihren Schwung. Denn die Richtung, in die sie sich entwickelte, fand ich nicht mehr ganz so interessant. Nicht, dass sich die Geschichte nicht immer noch spannend und zügig lesen ließ, es war nur für mich kein Wow-Effekt mehr da. Leider ist es schwierig, genauer darauf einzugehen, ohne zu spoilern. Ich hätte einfach gerne mehr Hintergründe erfahren, wäre lieber etwas mehr von Jason weggegangen, vor allem hätte ich es nicht gebraucht, dass der Fokus allzusehr auf seiner privaten Beziehung liegt. Mich hat das Thema allgemein interessiert, weniger das spezielle, das sich um Jason dreht.

Nicht, dass mir Jason unsympathisch ist oder ich nicht mit ihm mitfühlen kann. Die zweite Hälfte des Romans hat meine Erwartungen einfach nicht mehr erfüllt. Trotzdem habe ich den Roman nicht unzufrieden zugeklappt, und gerade das Ende gefällt mir wieder richtig gut, es wird sicher auch manche Erwartungen nicht erfüllen, aber genau deswegen finde ich es gut.

Erzählt wird größtenteils von Jason selbst im Präsens, so dass man als Leser nah beim Geschehen ist. Nur hin und wieder wird Jasons Perspektive durch eine andere unterbrochen, die in der dritten Person erzählt wird. Außer Jason gibt es keinen Charakter den man wirklich gut kennen lernt, das ergibt sich aber einfach aus der Geschichte und der Erzählstruktur. Notwendige wissenschaftliche Informationen werden nur im benötigten Maße eingeflochten, das macht der Autor wirklich sehr gut, der Roman hat zwar einen wissenschaftlichen Hintergrund, der Leser wird aber nicht von diesem erschlagen und muss auch nicht seitenlang Fachchinesisch lesen. Mir erscheint der Roman in sich logisch, hin und wieder erschließt sich das aber erst mit etwas Nachdenken.

Bis zur Hälfte war der Roman für mich ein glatter 5-Sterne-Kandidat, da mich die zweite Hälfte aber nicht mehr so fesseln konnte, gebe ich nur 4 Sterne, verknüpfe diese aber auf jeden Fall mit einer Leseempfehlung. Wen das Gedankenspiel „Was wäre wenn ...“ interessiert, bekommt hier einen spannenden Roman, der Stoff zum Nachdenken bietet. Die Filmrechte sind übrigens bereits verkauft, der Film soll 2018 in die Kinos kommen.

Veröffentlicht am 05.03.2017

Jungen-Abenteuer-Roman, der seine Entstehungszeit nicht verleugnen kann

Red Planet - Roter Planet
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Jim und Frank leben mit ihren Eltern in einer Kolonie auf dem Planeten Mars, an das Leben auf dem Mars haben sie sich gut angepasst, Jim hat sich sogar mit einem marsianischen Lebewesen angefreundet, das ...

Jim und Frank leben mit ihren Eltern in einer Kolonie auf dem Planeten Mars, an das Leben auf dem Mars haben sie sich gut angepasst, Jim hat sich sogar mit einem marsianischen Lebewesen angefreundet, das er Willis nennt. Jetzt steht für Jim und Frank der Schulbesuch an, der sie in ein Internat weit weg von zu Hause führt. Beide ahnen nicht, dass damit ein großes, gefährliches Abenteuer beginnt …

„Red Planet“, den Heinlein 1949 schrieb, ist ein typischer Jungenroman seiner Zeit, stark auf die Zielgruppe zugeschnitten, Mädchen werden sich davon eher weniger angesprochen fühlen, denn sie spielen nahezu keine Rolle. Interessant und lesenswert ist der Roman, als Klassiker, dennoch, durch seine Ausgestaltung des Lebens auf dem Mars und vor allem durch die Darstellung der Marsianer. Letztere sind immer wieder für eine Überraschung gut, obwohl ihr Wesen bis zum Schluss nicht ganz aufgedeckt werden wird, sie geheimnisvoll und undurchschaubar bleiben, erfährt der Leser doch genug über sie und wird gleichzeitig zum Nachdenken angeregt.

Heinlein zeichnet ein Bild vom Mars, das heute so nicht mehr haltbar ist, das aber anschaulich und rund ist, der Leser kann sich gut in das Leben dort hineindenken. Auch die Beschreibung der marsianischen Wesen ist gelungen, es entsteht ein Bild vor Augen, auch wenn man nicht alles hundertprozentig umsetzen kann – wie z. B. muss ich mir einen „Handlappen“ vorstellen? Vorstellen kann ich mir das, aber wirklich so, wie es der Autor im Sinn hatte? Tatsächlich ist das egal, Hauptsache ist, dass ein Bild entstehen kann.

Die Charaktere sind okay, einige, wie z. B. der Doc, sind pointiert gezeichnet. Jim und Frank sind ganz normale Jungs, etwas mutiger als andere vielleicht, sonst aber kaum hervorstechend, ein Tom Sawyer oder gar ein Huckleberry Finn sind sie nicht. Auch die Antagonisten heben sich nicht klar hervor, sie sind eben böse und machen den Kolonisten das Leben schwer, bleiben darüber hinaus, ähnlich wie ihre Motive, aber blass.

Natürlich muss man einen Klassiker vor dem Hintergrund seiner Zeit betrachten, der „Waffenkult“, der im Roman betrieben wird (Waffen sind ein Zeichen der Freiheit und Waffen tragen bereits Kinder), stößt aber schon sehr negativ auf. Wenn man seinem Jugendlichen dieses Buch in die Hand drückt, sollte eine kritische Betrachtung geboten sein.

Mir persönlich ist die Geschichte zu dialoglastig erzählt und ich hätte gerne mehr Hintergrundinformationen bekommen. Über weite Strecken wird aus Jims Perspektive erzählt, gegen Ende gibt es dann einen Perspektivewechsel, der sich in meinen Augen positiv auswirkt, nun sind Erwachsene involviert und die Geschichte wird etwas erwachsener und in meinen Augen auch spannender. Zudem gibt es hier, wie bereits angedeutet, einige handfeste Überraschungen.

Insgesamt hat mir dieser SF-Klassiker recht gut gefallen, wie jeden Klassiker muss man ihn vor dem Hintergrund seiner Zeit lesen, auch sollte man bedenken, dass er als Jugendbuch angelegt ist. Wer gerne Genreklassiker liest, kann einen Blick riskieren. Von mir gibt es knappe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Entführt den Leser in die Provence

Provenzalische Verwicklungen
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Pierre Durand, ehemals Kommissar in Paris, hat sich nach Differenzen mit seinem früheren Vorgesetzten als Dorfpolizist ins provenzalischen Sainte-Valérie zurückgezogen. Doch auch die Provence ist nicht ...

Pierre Durand, ehemals Kommissar in Paris, hat sich nach Differenzen mit seinem früheren Vorgesetzten als Dorfpolizist ins provenzalischen Sainte-Valérie zurückgezogen. Doch auch die Provence ist nicht so idyllisch, wie man denken sollte, ein kurioser Mordfall sorgt für Aufsehen. Leider darf Pierre nicht so ermitteln, wie er möchte, schließlich hat er als Dorfpolizist nur begrenzte Befugnisse. Doch das hält ihn nicht ab und er tut sein Bestes, um den Fall zu lösen, auch, wenn ihm aus Paris wieder einmal Hindernisse vor die Füße geworfen werden.

Der Roman ist der erste Band einer Reihe mit Pierre Durand und wartet neben dem interessanten Fall – der Täter drapiert die, offenbar passend ausgesuchten, Opfer nach Art bestimmter Gerichte, mit einem sympathischen, wenn auch etwas sturen Protagonisten auf. Auch Frankreich und die Provence spielen ihre Rolle, die Landschaft, das Essen – und die eigenwilligen Kompetenzbereiche der verschiedenen Polizeibehörden.

Die Charaktere sind durchweg gut gelungen, die Dorfbewohner angenehm markant bis skurril. Der Roman gehört eher in die Sparte „Cosy Crime“, blutig wird es nur am Rande, die Ermittlungen stehen weniger im Mittelpunkt als Land und Leute – und Pierres Privatleben. Hin und wieder fließt etwas Humor ein, insgesamt ist der Roman gute Unterhaltung ohne große Ansprüche zu stellen.

Der Fall regt zum Mitraten an und wird einigermaßen logisch aufgelöst, die Lösung erscheint mir aber etwas weit hergeholt und hätte für meinen Geschmack etwas mehr persönliche Distanz vertragen können (das näher auszuführen, würde leider zu viel verraten). Wer Probleme mit den vielen französischen Begriffen hat, findet im Anhang ein Glossar

Die Autorin war mir schon (unter anderem Namen) bekannt, ihre historischen Romane haben mir gut gefallen. Und auch der erste Band dieser Reihe gefällt mir. Den nächsten Band habe ich bereits begonnen und bin gespannt, ob die Autorin noch einmal bei mir punkten kann. Ich vergebe knapp 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 28.12.2016

"Weihnachtliche" Lincoln-Rhyme-Geschichte

Das Weihnachtsgeschenk
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Es ist Heiligabend, die 19jährige Carly vermisst ihre Mutter und wendet sich an Lon Sellito, der wiederum Lincoln Rhyme und Amelia Sachs einbezieht.

Die Geschichte ist ein typischer Fall für die beiden ...

Es ist Heiligabend, die 19jährige Carly vermisst ihre Mutter und wendet sich an Lon Sellito, der wiederum Lincoln Rhyme und Amelia Sachs einbezieht.

Die Geschichte ist ein typischer Fall für die beiden Ermittler und die Ermittlungsarbeit geht ihren Gang. Lincoln ist froh, trotz Weihnachten etwas zu tun zu bekommen. Mehr und mehr deutet alles darauf hin, dass womöglich wirklich ein Verbrechen passiert ist – bis es eine völlig überraschende Wendung gibt und die Geschichte noch einmal richtig Fahrt aufnimmt.

Es macht Spaß, den beiden Ermittlern bei ihrer Arbeit zuzusehen und selbst mitzurätseln. Die bereits erwähnte überraschende Wendung ist gut gelungen, danach schlägt die Geschichte allerdings eine Richtung ein, die mir persönlich nicht so gut gefällt, sie ist mir zu 08/15, auch wenn es spannend ist und eine weitere Überraschung auf den Leser wartet. Richtig gut hat mir dann aber das Ende gefallen, ich hatte mich schon gefragt, wie der Autor das Ganze noch logisch auflösen will, umso mehr freue ich mich, dass ihm das gelungen ist.

Insgesamt eine nette „weihnachtliche“ Geschichte für Fans der Lincoln-Rhyme-Reihe, die sicher auch Krimifans mundet, die die Reihe noch nicht kennen.