Profilbild von PMelittaM

PMelittaM

Lesejury Star
online

PMelittaM ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit PMelittaM über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2024

Jan de Vries' neunter Fall

Tiefwasser für Nordstrand
0

Jan de Fries ist mit seinem Freund Uz und dessen Matrose Onno mit Uz' Krabbenkutter unterwegs, als sie auf drei Wracktaucher aufmerksam werden, von denen einer schwer verletzt ist, natürlich eilen sie ...

Jan de Fries ist mit seinem Freund Uz und dessen Matrose Onno mit Uz' Krabbenkutter unterwegs, als sie auf drei Wracktaucher aufmerksam werden, von denen einer schwer verletzt ist, natürlich eilen sie zu Hilfe. Dass einer der Drei sie bedrohen könnte, damit sie den genauen Ort nicht dem Schifffahrtsamt melden, hätten sie nicht erwartet, auch nicht, dass dies nur der Auftakt zu einigen blutigen Taten ist.

Dies ist bereits der neunte Fall des Anwaltes Jan de Fries. Ich selbst bin erst mit Band 6 in die Reihe eingestiegen, die vorherigen Bände warten aber schon darauf, von mir gelesen zu werden. Ich mag Jan, auch wenn er manchmal für einen Anwalt sehr unkonventionell handelt und nicht immer schlaue Dinge tut, so dass er oft in Gefahr gerät. Dies ist auch hier wieder so. Eigentlich mag ich so etwas nicht besonders, aber in dieser Reihe kann ich damit leben, es gehört einfach zum Protagonisten. Die Fälle sind meist interessant, und Jans Bekanntenkreis ist mir ebenfalls sehr sympathisch. Außerdem mag ich das Setting an der Nordseeküste, dieses Mal gibt es viel Handlung direkt auf See.

Natürlich ergibt sich daraus, dass Jan immer in Gefahr gerät, auch ein nicht geringer Teil der Spannung. Man erwartet zwar, dass er überlebt, immerhin ist er der Ich-Erzähler, aber das Wie ist es, das spannend ist. Am spannendsten in diesem Band war für mich allerdings die Frage, ob jemand aus Jans Bekanntenkreis, der schwer verletzt wird, überleben wird.

Der Fall selbst ist okay, auch die Auflösung, allerdings auch wieder ein bisschen übertrieben, was ich auch schon beim Vorgängerband bemängelt habe. Trotzdem habe ich mich gut unterhalten und freue mich schon auf den nächsten Band, den ich lesen werde.

Band 9 der Reihe um den Anwalt Jan de Fries ist wieder spannend, was aber zum Teil auf Jans oft unbedachtes Handeln zurückzuführen ist. Wen das nicht stört, ist mit der Reihe gut bedient, unterhaltsam sind die einzelnen Bände allemal.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 27.05.2024

Nette Zusatzgeschichte zu "Wolfszone"

Maschinenwolf
0

Deutschland in einer nicht allzu fernen Zukunft: Durch illegal entsorgten Technikmüll und Nanobots sind die Wölfe in einem Wald in Brandenburg mutiert. Das löst Ängste aus, der Wald wird abgesperrt, die ...

Deutschland in einer nicht allzu fernen Zukunft: Durch illegal entsorgten Technikmüll und Nanobots sind die Wölfe in einem Wald in Brandenburg mutiert. Das löst Ängste aus, der Wald wird abgesperrt, die Armee rückt an, aber auch Journalisten und Naturschutzgruppen. Lisa und Helge sind nicht nur ein Liebespaar, sondern auch Aktivisten von ProW@lf. Lisa möchte unbedingt einen der Cyberwölfe selbst sehen und geht deshalb in die gesperrte Zone.

Die Kurzgeschichte ist ein Zusatz zum Roman „Wolfszone“. Dort spielen auch Helge und vor allem Lisa eine gewisse Rolle. Man muss sie nicht kennen, bevor man den Roman gelesen hat, man kann sie sich auch zwischendurch oder hinterher zu Gemüte führen.

Ich habe die Kurzgeschichte vor dem Roman gelesen, dieser lag aber schon bei mir bereit. Das war auch gut, denn bei mir löste sie keine größere Lust auf mehr aus, sie zu lesen ergab für mich persönlich erst richtig Sinn, nachdem ich den Roman gelesen hatte.

„Maschinenwolf“ ist ein netter Zusatz zu „Wolfszone“, die man lesen kann, aber nicht muss. Da sie kostenlos angeboten wird, kann man nichts falsch machen.

Veröffentlicht am 06.04.2024

Eine Reise in die Rocky Mountains

Frostnacht
0

Gwen Frost vermisst ihren Freund Logan Quinn, der nach den Ereignissen in Band 4 die Mythos Academy verlassen hat. Doch dann wird Nickamedes, der Bibliothekar, vergiftet, ein Attentat der Schnitter, das ...

Gwen Frost vermisst ihren Freund Logan Quinn, der nach den Ereignissen in Band 4 die Mythos Academy verlassen hat. Doch dann wird Nickamedes, der Bibliothekar, vergiftet, ein Attentat der Schnitter, das eigentlich Gwen galt. Eine Heilung verspricht lediglich eine sehr seltene Pflanze, die es nur an einem bekannten Ort gibt. Gwen, ihre Freunde und Trainer Ajax müssen dafür in die Rocky Mountains reisen. Die Zeit drängt, und ein weiteres Attentat ist nicht unwahrscheinlich.

Auch im fünften und vorletzten Band muss Gwen weiter gegen die Schnitter und um ihr Leben kämpfen, und gleichzeitig mit all den Problemen, die man als Teenager sowieso schon hat. In diesem Band kommt noch Gwens Liebeskummer dazu, der mir, vor allem in der ersten Hälfte des Romans, ein bisschen zu ausführlich zelebriert wird, direkt gefolgt von den ebenfalls zu oft wiederholten Schuldgefühlen wegen der Vergiftung Nickamedes, an der Gwen natürlich überhaupt keine Schuld hat, außer, dass das Attentat eigentlich ihr galt. In diesem Band wurde mir besonders deutlich vor Augen gehalten, dass ich halt nicht mehr zur Zielgruppe gehöre.

Ich fand den Roman stellenweise sehr langatmig, wirkliche Spannung kam für mich eher selten auf. Trotzdem hat mir dieser Band auch unterhaltsame Stunden beschert, was dieses Mal vor allem an den Greifen, die in den Rockys leben, und mit denen Gwen in Kontakt kommt, liegt. Mystische Wesen haben eine gewisse Faszination auf mich.

Gwen lernt außerdem ein weiteres Familienmitglied kennen, von dem sie bisher noch nichts wusste. Auf der Akademie in den Rockys, die man hier auch besucht, lebt nämlich jemand von ihrer väterlichen Seite. Ihr Vater war, soweit ich mich erinnere, bisher kein Thema in der Reihe. Hier erfährt man nun einiges über ihn und seine Familie. Das hat mir gut gefallen, wirft es doch noch einmal einen anderen Blick auf die Protagonistin.

Im Anhang gibt es eine Bonusgeschichte, in der man miterlebt, wie Gwen zu einem der Artefakte kommt, die sie für die Göttin Nike für den letzten Kampf gegen Loki benötigt, sowie, wie bereits gewohnt, Ausführungen über die einzelnen Charaktere, die Mythos Academy und ein Who is Who.

Band 5 der Reihe führt die Geschichte nahtlos weiter, erzählt ein bisschen mehr über Gwens Familie und macht mit uns einen Ausflug in die Rocky Mountains. Wer die Reihe bis dahin mochte, sollte auch diesen Band lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 30.12.2023

Eher nicht besinnliche Weihnachtsgeschichten

Der Tannenbaum des Todes
0

Ein magisches Weihnachtsmannkostüm, eine eskalierende Weihnachtsfeier, Probleme beim Geschenkeumtausch oder ein herrenloser Nikolaussack – es gibt vieles, was Weihnachten schwierig machen kann.

In diesem ...

Ein magisches Weihnachtsmannkostüm, eine eskalierende Weihnachtsfeier, Probleme beim Geschenkeumtausch oder ein herrenloser Nikolaussack – es gibt vieles, was Weihnachten schwierig machen kann.

In diesem Buch sind Geschichten versammelt, die über zehn Jahre für adventliche Diner-Veranstaltungen entstanden sind. In diesen wird alles mögliche Weihnachtliche durch den bösen Kakao gezogen. Zwei der Geschichten hat Markus Heitz zusammen mit Christoph Marzi verfasst.

Hin und wieder drängt sich auch etwas Gereimtes dazwischen, und es gibt einige mehr oder weniger „weihnachtliche“ Illustrationen. Damit man das Gefühl der ursprünglichen Dinnerpartyteilnehmer:innen selbst erleben kann, gibt es im Anhang Menüvorschläge.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es Spaß macht, die Geschichten während eines leckeren Mahles vom Autor selbst vorgelesen zu bekommen. Einige Geschichten haben mich auch beim Alleinevormichhinlesen amüsiert, und ein paar sind wirklich richtig böse, wie ich es von Markus Heitz erwartet habe, andere haben mir nicht ganz so gut gefallen.

Diese Sammlung enthält eher weniger besinnliche Geschichten rund um die Adventszeit. Nicht alles hat mir gleich gut gefallen, doch einiges hat mich amüsiert, wenn auch manchmal mit „Schockeffekt“.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 10.09.2023

Ich bin ein bisschen enttäuscht

Die Schwarze Königin
0

Barbara von Cilli wird 1405 König Sigismunds zweite Frau. Sie interessiert sich stark für Alchemie, und beabsichtigt sich trotz ihrer Heirat darin weiterzubilden. An Sigismunds Hof lernt sie die Geisel ...

Barbara von Cilli wird 1405 König Sigismunds zweite Frau. Sie interessiert sich stark für Alchemie, und beabsichtigt sich trotz ihrer Heirat darin weiterzubilden. An Sigismunds Hof lernt sie die Geisel Vlad, den späteren Vlad II, kennen, Sohn des walachischen Woiwoden Mircea. Beide fühlen eine Verbindung zueinander, und tatsächlich fällt ihnen im Laufe der Zeit eine besondere Verpflichtung zu, der Kampf gegen die Strigoi.

Lenny Nikolaus Lenau nimmt an Stelle seiner Großmutter an einer Busreise teil, die bis in die Heimat seiner Familie, das Banat, führen soll, aber für ihn vorerst in Prag endet, er wird dort in merkwürdige Vorkommnisse verwickelt und erfährt, dass er ein Nachkomme Vlads sein und dessen Aufgabe weiterführen soll.

Markus Heitz ist also wieder bei den Vampiren gelandet. Dieses Mal aber unter einer anderen Prämisse als bisher, nicht die Judaskinder stehen im Mittelpunkt, sondern tatsächliche historische Persönlichkeiten, denen aber auf gewisse Weise auch heute noch eine Verbindung zur Welt der Vampire nachgesagt wird, so kam Barbara in den Verdacht eine Vampirin zu sein und wurde „Schwarze Königin“ genannt, und Vlad ist der Vater jenes Vlad, der Bram Stoker zu „Dracula“ inspiriert hat.

Erzählt wird auf zwei Zeitebenen, der historischen, die über einige Jahre geht, und der heutigen, die eine deutlich kürzere Zeit einnimmt. In beiden Zeitebenen tauchen neben Menschen und Vampiren auch andere Wesen der „Anderwelts“ auf, wie z. B. Vlads treuer Begleiter Sorin. Und natürlich gibt es auch hier ein Wiedersehen mit bereits bekannten Charakteren aus Markus Heitz' Romanen. Ich selbst hatte von Anfang an auf Sia gewartet.

Ich bin ein großer Fan des Autors, auch wenn mir nicht alle Romane gleich gut gefallen. Dieser ist leider einer von denen, die ich weniger mag. So komme ich den Charakteren nicht wirklich nahe, sowohl Barbara und Vlad also auch Len bleiben in meinen Augen blass, und vor allem Barbara ist mir auch eher unsympathisch, so kann ich auch nicht wirklich mit ihnen fühlen. Das ist sehr schade, zumal es dem Roman zudem an Spannung fehlt, er teilweise zu langatmig ist, und der fehlende Bezug zu den Charakteren die Spannung noch zusätzlich senkt. Dennoch hat der Roman auch interessante und spannende Szenen zu bieten, beginnend mit dem Prolog.

Ansonsten gefällt mir der historische Part besser als der andere, zumal Markus Heitz gut recherchiert hat. Allerdings nimmt der geschichtliche Hintergrund nur einen Bruchteil der Geschichte ein. Am Ende bleiben Fragen offen, so dass ein zweiter Band möglich wäre, den Markus Heitz in seinem Nachwort auch nicht ausschließt. Dort könnten Vlad und sein Sohn größeren Raum einnehmen. Von beiden habe ich bereits in anderen Romanen gelesen, so dass ich es interessant finde, wie der Autor sie in seine(n) Roman(e) einbringt.

Den Roman runden ein Personenverzeichnis und ein Glossar ab, auch die schönen Illustrationen auf den inneren Klappen möchte ich nicht unerwähnt lassen.

Ich hatte mich sehr auf den neuen Roman des Autors gefreut, vielleicht etwas zu viel, denn letztlich bin ich nun eher enttäuscht. Die Charakter kamen mir nicht nahe, und es mangelt in meinen Augen an Spannung, so dass ich auch relativ lange brauchte, den Roman zu lesen. Markus Heitz Fans empfehle ich ihn trotzdem, und eine Fortsetzung würde ich sicher lesen wollen. I

  • Einzelne Kategorien
  • Cover