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Veröffentlicht am 06.05.2017

Eine Geschichte, auf die man sich einlassen sollte - es lohnt sich!

Der Mann, der mit Schlangen sprach
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Früher lebten alle Esten im Wald und konnten die Sprache der Schlangen sprechen. Doch dann kamen Fremde und brachten neben einer neuen Religion auch neue Gepflogenheiten und fortschrittliche Möglichkeiten. ...

Früher lebten alle Esten im Wald und konnten die Sprache der Schlangen sprechen. Doch dann kamen Fremde und brachten neben einer neuen Religion auch neue Gepflogenheiten und fortschrittliche Möglichkeiten. Jetzt leben viele Esten im Dorf und säen und nutzen moderne Gerätschaften. Die Waldbewohner sterben aus und schließlich ist Leemet der Letzte, der das alte Wissen besitzt.

Bereits optisch gefällt mir das Buch sehr, die Farbe, das Motiv, der Titel haben mich sofort angesprochen und nach dem Lesen der Leseprobe wollte ich einfach nur weiterlesen. Bereits nach wenigen Seiten fragte ich mich, inwieweit der Roman einen realen historischen Hintergrund hat – und tatsächlich, Estlands Geschichte kann man hier wiederfinden. Es handelt sich aber nicht um einen historischen Roman, sondern um eine phantastische Erzählung, Vieles wird überspitzt dargestellt, es gibt eine Reihe phantastischer Elemente. Der Roman wird zwar Genre Fantasy zugeordnet, ist aber keinem Subgenre direkt zurechenbar, sondern ist etwas Einzigartiges, Besonderes. Das führt dazu, dass man sich auf den Roman auch einlassen muss, um ihn verstehen und mögen zu können.

Der Autor lässt Leemet selbst seine Geschichte rückblickend erzählen, und zwar sehr anschaulich. Charaktere, Tiere und Landschaft kann ich mir sehr gut vorstellen, ebenso kann ich mich gut in Leemet hineinversetzen, der nach und nach alles verliert und nicht verstehen kann, wieso seine bisherigen Werte nichts mehr wert sein sollen, ja sogar seine Art zu leben als schlecht dargestellt wird. Das „neue“ Leben erscheint ihm so gar nicht reizvoll, und doch ziehen immer mehr Waldbewohner ins Dorf. Dieser Konflikt zwischen Althergebrachtem und Neuem ist gut herausgearbeitet und zwar so, dass keine Seite nur Vor- oder Nachteile aufweist.

Der Autor erzählt in einfacher Sprache, eben so, wie Leemet erzählen würde. Die Geschichte ist bei aller Tragik auch voller, nicht nur schwarzem, Humor. Neben Leemet entwirft der Autor eine ganze Reihe weiterer, mehr oder weniger liebenswürdiger, teilweise sehr skurriler Charaktere, mit teilweise fast absurden Hintergründen, so gibt es z. B. liebestolle Bären, die nichts lieber tun als menschliche Frauen zu verführen, Urmenschen, die möglichst große Läuse züchten möchten, und einen Waldweisen, der gerne blutige Rituale vollzieht. Das Geschehen selbst ist zum Teil ähnlich absurd, wobei sich die Absurdität im Laufe des Geschehens immer mehr steigert. Das Ende hat mir gut gefallen, mich aber auch überrascht – und sämtliche Fäden sind verknüpft.

Wenn man den Autor goggelt, sieht man, dass er auf skurrile Charaktere und absurde Geschichten abonniert ist. Andrus Kivirähk ist ein bekannter estnischer Autor, der bereits viele Preise in seiner Heimat bekommen haben und dessen Bücher auch in anderen Länder veröffentlicht werden. „Der Mann, der mit Schlangen sprach“ erschien im Original bereits 2007, wie schön, dass wir ihn nun auch auf Deutsch lesen können.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen und Lust auf weitere Werke des Autors gemacht. Wer sich auf den Roman einlässt, erhält eine ganz besondere, einzigartige Geschichte, die womöglich lange nachwirkt.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Sollte man sich besser nicht antun

Medici - Die Macht des Geldes
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1429 stirbt in Florenz Giovanni de'Medici, seine Söhne Lorenzo und Cosimo übernehmen die Geschäfte.

Ich mag historische Romane, vor allem, weil sie mich normalerweise in eine fremde Zeit entführen, mir ...

1429 stirbt in Florenz Giovanni de'Medici, seine Söhne Lorenzo und Cosimo übernehmen die Geschäfte.

Ich mag historische Romane, vor allem, weil sie mich normalerweise in eine fremde Zeit entführen, mir die damaligen Menschen nahe bringen, mich politische und gesellschaftliche, aber auch persönliche Situationen verstehen lassen, mir ein Bild der Zeit vermitteln.

All dies ist Matteo Strukul nicht gelungen. Er erzählt Episoden aus dem Leben der beiden Florentiner, wobei er seinen Fokus auf Cosimo setzt. Jedoch wirken diese eher blitzlichtartig, ohne wirkliche Verbindung. Die Hintergründe der meisten Szenen bleiben unklar, die Charaktere blass, nicht einer kommt mir als Leser nahe, gesellschaftliche und politische Strukturen werden nicht vermittelt. Im Grunde müsste ich als Leser mich erst einmal in alle Hintergründe einlesen, um dem Roman einigermaßen folgen zu können – aber eigentlich sollte mir das der Roman selbst vermitteln.

Der Roman ist zudem gespickt mit Namen, oft von Personen, die nur kurz auftauchen, kaum wesentliche Bedeutung haben. Ein Personenregister, das die Zuordnung erleichtern könnte, sucht man leider vergebens. Der Stammbaum zu Beginn hilft kaum, er bezieht sich nur auf die Medici und umfasst auch zukünftige Generationen. Cosimos hier aufgezeichneten illegitimen Sohn sucht man zudem im Roman vergebens.

Eigentlich sollten, folgt man dem Titel, die Medici im Mittelpunkt der Geschichte stehen. Das tun sie aber nur zum Teil, jedenfalls die Personen betreffend. Oft scheinen der Söldner Reinhardt Schwartz und vor allem die Parfümverkäuferin Laura Ricci die Hauptcharaktere zu sein, letztere ist auch die Einzige, die der Leser etwas besser kennen lernt. Beides sind fiktive Charaktere und wären für die Geschichte der Medici nicht wesentlich.

Viele „Handlungs“elemente erfährt man per Dialog, was nicht unbedingt schlecht sein müsste, es hier aber ist, denn die Dialoge sind meist schlecht, wie überhaupt der allgemeine Erzählstil, schwülstig, banal, uninteressant, langweilig. Was mich interessieren würde, erfahre ich nicht, dafür muss ich schlechte Sexszenen lesen oder umfangreiches Abschlachten (nicht nur in Schlachten).

Dem Roman sollen noch zwei Bände folgen, die weitere herausragende Medici-Persönlichkeiten beleuchten sollen. Lesen werde ich sie ganz sicher nicht, ich habe mich schon durch diesen Band gequält und ihn nur zu Ende gelesen, weil ich mich dazu verpflichtet hatte. Ganz sicher finde ich bessere Romane über diese Florenzer Familie.

Mich hat dieser Roman einfach nur enttäuscht, keine einzige meiner Erwartungen erfüllt, ich vergebe daher nur 1 Stern und statt den Roman zu empfehlen, warne ich lieber davor.

Veröffentlicht am 01.05.2017

Wieder ein überzeugender Gablé-Roman

Die fremde Königin
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951: Die italienische Königin Adelheid wird nach dem Tod ihres Ehemannes von Berengar von Ivrea gefangen gehalten, sie soll dessen Sohn Adalbert heiraten und Berengar so die Macht in Italien sichern. Gaidemar, ...

951: Die italienische Königin Adelheid wird nach dem Tod ihres Ehemannes von Berengar von Ivrea gefangen gehalten, sie soll dessen Sohn Adalbert heiraten und Berengar so die Macht in Italien sichern. Gaidemar, ein Panzerreiter Ottos I., erhält den Auftrag Adelheid zu befreien. Das führt zu einer tiefen Verbundenheit zwischen den beiden, die anhält, auch nachdem Adelheid sich wieder verheiratet hat. Adelheid ist allerdings klar, dass an erster Stelle ihr Gemahl, ihre Kinder und ihr Land kommen.

Gaidemar, illegitimer Sohn von königlichem Blut, hat es nicht einfach: Keinen Namen, keinen Titel, die Frau, die er liebt ist unerreichbar und nicht jeder schätzt ihn. Zudem trägt die politische Situation mehr als einmal dazu bei, dass er um Leib und Leben fürchten muss, nicht nur auf dem Schlachtfeld.

Über 11 Jahre erzählt Rebecca Gablé ein weiteres Stück deutscher Geschichte. Im Mittelpunkt steht dieses Mal Gaidemar, ein typischer gabléscher Held, sympathisch aber problembeladen, mit unerreichbarer Liebe, mehreren, zum Teil mächtigen Gegenspielern, und ein bisschen stört mich das schon, Gaidemars Geschichte kommt mir oft altbekannt vor und hat deshalb nur wenige Überraschungen zu bieten, neben dem Protagonisten aus dem Vorgängerband („Das Haupt der Welt“), Tugomir, wirkt er zudem ziemlich 08/15. Dennoch gewinnt man Gaidemar schnell lieb und bangt und hofft mit ihm, so dass mich seine Geschichte trotzdem schnell packt und nur an manchen Stellen wirkt sie für mich etwas aufgesetzt, z. B., als er Gefühle für Adelheid entwickelt. Gaidemar passt zudem gut in die geschichtlichen Hintergründe.

Als zweite, nahezu gleichwertige Protagonistin tritt Adelheid auf. Im Gegensatz zu Gaidemar hat sie tatsächlich gelebt. Auch bei ihr gelingt es der Autorin sehr gut, sie lebendig und authentisch wirken zu lassen, ihr Denken und Fühlen könnte genau so gewesen sein.

Weitere historische und fiktive Persönlichkeiten bevölkern den Roman, wobei die historischen eindeutig überwiegen, wie auch das vorangestellte Personenverzeichnis zeigt. Viele davon kennt man bereits aus dem Vorgängerband, wie Otto I, seine Brüder Brun und Henning und seine Söhne Liudolf und Wilhelm. Auch einige der fiktiven Personen des Vorgängerbandes haben Auftritte, worüber ich mich sehr gefreut habe.

Obwohl ich den Vorgängerband kenne, brauchte ich doch ein bisschen, mich wieder heimisch zu fühlen, es lag einfach zu viel Zeit dazwischen. Erzählerisch packte der Roman mich jedoch bereits mit dem ersten Satz. Erzählt wird sowohl aus Adelheids als auch aus Gaidemars Perspektive und hin und wieder auch aus anderer. Vieles ist historisch so vorgegeben, aber es bleibt ausreichend Platz für überraschende Wendungen und eine spannende Erzählung.

Im Nachwort erfährt man etwas über Fiktion und Fakten und tatsächlich ist einiges, was ich im Bereich Fiktion erwartet hatte, historisch verbürgt. Leider lässt das Nachwort auch vermuten, dass es keine Fortsetzung, jedenfalls keine zeitnahe (bezogen auf die historische Zeit) geben wird, denn man erfährt hier bereits, wie es weiterging. Aber, womöglich überrascht uns die Autorin doch noch und wir treffen Otto I. oder Otto II. und andere Charaktere, oder zumindest deren Nachfahren, noch einmal wieder. Ich würde mich freuen.

Insgesamt hat mich auch dieser Roman der Autorin wieder überzeugt, Geschichte wurde spannend verpackt und mir ein Stück deutscher Geschichte, über das ich noch wenig wusste, nahe gebracht. Ich vergebe 4,5 Sterne, die ich, wie gehabt, aufrunde. Wer sich gerne in historische Zeiten entführen lässt und spannend und interessant erzählte geschichtliche Lehrstunden verbunden mit authentisch wirkenden Charakteren und einer spannenden Erzählung mag, ist bei Rebecca Gablé immer richtig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Recherche
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 30.04.2017

Gelungener historischer Roman

Die Festung am Rhein
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Nach der Niederlage der Franzosen bei Waterloo wird das Rheinland preußisch und Koblenz soll in eine Feststadt umgewandelt werden. Über der Stadt entsteht die Festung Ehrenbreitstein, bei ihrem Bau werden ...

Nach der Niederlage der Franzosen bei Waterloo wird das Rheinland preußisch und Koblenz soll in eine Feststadt umgewandelt werden. Über der Stadt entsteht die Festung Ehrenbreitstein, bei ihrem Bau werden modernste Techniken angewendet. Der preußische Ingenieuroffizier Rudolph Harten ist an diesem Bau beteiligt und sehr stolz auf das, was hier geschaffen wird.

Als Baupläne der Festung verschwinden, wird der Halbfranzose Christian Berger verdächtigt. Christians Schwester Franziska tut alles dafür, die Unschuld ihres Bruders zu beweisen, und trifft dabei immer öfter auf Rudolph Harten. Die Ressentiments gegenüber dem jeweils anderen sind groß, Preußen und Rheinländer bzw. Preußen und Franzosen passen wohl einfach nicht zueinander – oder etwa doch?

Maria W. Peter nimmt den Leser mit in eine Zeit, die noch gar nicht so lange her ist, gerade in diesem Jahr ist das 200jährige Jubiläum der Festungsstadt Koblenz. Der Autorin gelingt es gut, dem Leser die Atmosphäre, die in Koblenz (stellvertretend für das Rheinland) geherrscht haben muss, die Rückschritte, die mit den Preußen ins Land kamen, die Einengung, die nicht nur tatsächlich durch den Bau einer Stadtumwallung entstand, sondern auch durch die rückschrittliche Gesetzgebung der Preußen, durch das Aufoktroyieren der preußischen Lebensart. Dem gegenüber die Preußen, die ihre Art zu Leben als richtig und wichtig empfanden, hierarchisch dachten und voller Vorurteil gegenüber den Franzosen waren. Beide Aspekte kommen zum Tragen durch die beiden Protagonisten, durch sie wird außerdem aufgezeigt, dass es durchaus möglich ist, aufeinander zuzugehen. Sehr zur Atmophäre des Romans tragen die verschiedenen Dialekte und Sprachen bei, man hört die rheinischen, französischen, schottischen, aber auch ostdeutschen Klänge regelrecht.

So sind die Charaktere der Autorin sehr gut gelungen, man entwickelt Verständnis und Sympathie sowohl für Franziska als auch für Rudolph. Auch die weiteren Charaktere sind gut ausgearbeitet, wenn auch manchmal etwas klischeebehaftet, wie etwa der unsympathische Feldwebel Bäske oder der Onkel der Geschwister. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir Alasdair McBaird, ein schottischer Rheinreisender und Künstler, der dem Leser schnell sehr sympathisch wird, der aber auch eine eher düstere Seite hat. Ein weiterer erinnerungswürdiger Charakter ist Rudolphs Bursche Fritz, der Frische und Lebensmut versprüht.

Die Begegnungen zwischen Rudolph und Franziska sind, vor allem zu Beginn, immer wieder recht amüsant, der Roman hat aber auch düsterere Szenen, die manchmal regelrecht traurig machen. Manche Wendung sorgt für Überraschungen und der fast krimiartige Plot für einiges an Spannung. Natürlich fehlt auch eine Liebesgeschichte nicht, diese passt aber sehr gut in das Geschehen und fühlt sich richtig an. Die Auflösung schließlich hat mich ein bisschen geschockt, aber sie ist letztlich nachvollziehbar. Trotzdem hätte ich mir hier ein etwas anderes Ende gewünscht.

Als Leser erfährt man viel über das damalige Leben und ist mit Franziska und Rudolph nicht nur in Koblenz sondern auch in Köln unterwegs. Letzteres ist vor allem für jene faszinierend, die die beiden Orte näher kennen. Der Roman ist nicht nur unterhaltsam sondern auch lehrreich, dabei aber nie trocken oder gar langatmig.

In einem historischen Roman erwarte ich grundsätzlich eine gewisse Zusatzausstattung, wie etwa Karten oder ein Personenregister. Beides ist hier vorhanden, außerdem ein umfangreiches und nützliches Glossar, Zusatzinformationen zu den historischen Personen, Reise- und Stöbertipps (nicht nur) zu Köln und Koblenz und ein sehr ausführliches und informatives Nachwort der Autorin. Auch anhand der Danksagung kann man erkennen, wie umfassend Maria W. Peter recherchiert haben muss. Insgesamt eine absolut perfekte Zusatzausstattung!

Ich vergebe 4,5 Sterne, die ich wie gehabt aufrunde. Freunde historischer Romane bekommen eine spannende, interessante und gefühlvolle Geschichte, die gekonnt historische Hintergrundinformationen vermittelt – sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 23.04.2017

Könnte spannend sein, wäre da nicht das ganze Beziehungs-Blabla

Gilde der Jäger - Engelszorn
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In der Zufluchtsstätte der Engel soll Elena, nachdem sie aus dem Koma erwacht ist, wieder zu Kräften kommen und ihre neuen Fähigkeiten kennen lernen. Wirkliche Erholung ist ihr aber nicht gegönnt, denn ...

In der Zufluchtsstätte der Engel soll Elena, nachdem sie aus dem Koma erwacht ist, wieder zu Kräften kommen und ihre neuen Fähigkeiten kennen lernen. Wirkliche Erholung ist ihr aber nicht gegönnt, denn es werden mehrere grausame Gewalttaten verübt, und da ist auch noch die Einladung von Zhou Lijuan, der Ältesten (und Gefährlichsten) der Erzengel. Wer steckt hinter den barbarischen Taten? Und wie gefährlich kann Lijuan Elena werden?

Den zweiten Band dieser Reihe habe ich nur gelesen, weil ich ihn schon auf besaß, denn bereits der erste Band konnte mich nicht überzeugen. Ein bisschen Hoffnung war auch im Spiel, denn die Hintergrundstory um (Erz)Engel, Vampire und Jäger klingt ziemlich spannend und hat viel Potential. Doch leider könnte ich meine Meinung zu Band 1 einfach kopieren, auch Band 2 hat mich enttäuscht.

Das liegt vor allem an der Liebesgeschichte zwischen Elena und dem Erzengel Raphael, die viel zu viel Platz einnimmt, es gibt viel zu viel Beziehungs-Blabla und viel zu viele Sexszenen zu lesen, wodurch der Roman enorm an Spannung verliert, wozu auch noch diverse Wiederholungen beitragen. Denn Spannung findet sich schon, immerhin sind Engel und Vampire und auch Elena alles andere als harmlos und leben ihre Gefährlichkeit auch schon einmal sehr brutal aus. Faszinierend sind vor allem die Engel, über die es noch viel zu erfahren gibt, wobei dieser Band schon manches preis gibt, auch über Raphaels Vergangenheit erfährt der Leser einiges.

Der Autorin gelingt es nicht, mich für die Charaktere einzunehmen. Am ehesten kann ich noch Gefühle für den Engel Illium aufbauen und Interesse an Raphaels Vorgeschichte entwickeln, Elena dagegen ist mir recht egal, so dass ich auch nicht um sie bangen kann.

Da relativ wenig auf den Vorgängerband eingegangen wird, bzw. Geschehnisse und Namen vorausgesetzt werden, ist es sinnvoll, diesen bereits zu kennen. Insgesamt umfasst die Reihe (bisher) 9 Bände.

Für mich ist die Reihe mit diesem Band beendet. Wer in Fantasy-Romanen einen erheblichen Anteil Liebe und Erotik mag, könnte vielleicht Gefallen daran haben, mir war es einfach viel zu viel. Wegen der interessanten Hintergrundgeschichte und den einzelnen Spannungsmomenten, die mich dann doch am Roman bleiben ließen, vergebe ich 3 Sterne.