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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2023

Lesenswerter dritter Anthologieband

Sternenglut - Ein Raum voller Welten
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Der dritte Band der Anthologienreihe enthält neun Geschichten von ebenso vielen Autor:innen. Diese kennt man zum größten Teil bereits aus den Vorgängerbänden, Bob Blanton ist neu dabei. Alle Geschichten ...

Der dritte Band der Anthologienreihe enthält neun Geschichten von ebenso vielen Autor:innen. Diese kennt man zum größten Teil bereits aus den Vorgängerbänden, Bob Blanton ist neu dabei. Alle Geschichten haben wieder einen SF-Hintergrund.

Die Geschichten sind wie gewohnt vielfältiger Natur. Nicht jede hat mir gefallen, doch viele haben mir Lust auf weitere Werke der entsprechenden Autor:innen gemacht, wobei ich von einigen bereits andere Werke kenne und mag.

Gefallen haben mir in diesem Band vor allem die Geschichten, bei denen die Charaktere im Mittelpunkt stehen und auch Wert auf Charakterzeichnung und Emotionen gelegt wurden: Mary Stormhouses „Das Raumschiff, das von Liebe träumte“ hat die Emotion bereits im Titel und macht ihr alle Ehre, allerdings auf andere Weise als man das denken könnte. Szosha Kramers „Die Zeitenblase“ enthält einige interessante Charaktere, die ich gerne wiedertreffen würde. Katharina Maiers „Die Entdeckung von Guang Yu“ ist ein Kammerspiel zweier Charaktere, die erst nach und nach zeigen, was in ihnen steckt, während R. M. Amereins „Das Schicksal steht auf keiner Ladeliste“ vor Emotionen nur so strotzt.

Wie bei fast allen Anthologien gibt es auch hier Geschichten, die mir weniger gefallen haben, benennen werde ich diese aber natürlich nicht, sie waren deutlich in der Unterzahl.

Die meisten Geschichten dieser Anthologie haben mir gut bis sehr gut gefallen und Lust auf weitere Werke der jeweiligen Autor:innen gemacht, so dass ich sie wieder Genrefans und jenen, die einmal ins Genre hineinschnuppern möchten, empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Spannender vierter Band

Codex Alera 4
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Tavi hat nicht nur mit einem Feind im eigenen Lager zu tun, sondern erfährt auch die Wahrheit über seine Herkunft. Seinen Mann im Kampf gegen die Canim muss er trotzdem stehen, auch, wenn er sich seine ...

Tavi hat nicht nur mit einem Feind im eigenen Lager zu tun, sondern erfährt auch die Wahrheit über seine Herkunft. Seinen Mann im Kampf gegen die Canim muss er trotzdem stehen, auch, wenn er sich seine eigenen Gedanken dazu macht.

Tavis Onkel Bernard ist derweil mit seiner Frau Amara und dem Ersten Fürsten Gaius Sextus nach Kalare unterwegs, um dort zu retten, was zu retten ist, während Bernards Schwester Isana nun an Tavis Seite kämpft und all ihr Können als Wasserwirkerin einsetzen muss.

Der vierte Band steht den Vorgängern an Spannung in nichts nach und endlich erfährt auch Tavi die Wahrheit über seine Abstammung. Doch Tavi wäre nicht Tavi, wenn er nicht trotzdem das tun würde, was er für richtig hält. Auch wenn ich manchmal zunächst an seinen Entscheidungen zweifle, ergibt sich am Ende doch meistens, dass er richtig lag.

Ein schöne Überraschung ist, dass wir hier einen alten Feind, der aber auch irgendwie ein Freund ist, wiedertreffen. Dieses Wiedersehen kann allerdings erst nach vielen Gefahren und Spannung erfolgen, und auch danach geht es actionreich weiter.

Jim Butcher versteht es gut, die Spannung immer weiter zu steigern, oft kann man sich kaum vorstellen, wie die Charaktere der Gefahr entrinnen werden, und oft gelingt das nicht nur wegen ihrer Elementarkräfte, sondern auch durch Mut und kluges Taktieren.

Erzählt wird wieder in mehreren Perspektiven, Tavi, aber auch Isana und Amara stehen im Mittelpunkt. Vor allem Isana hat mir hier ein paar schöne Szenen beschert, z. B., als sie eine Gruppe durch gefahrvolle Gewässer bringen muss, aber trotzdem die Schönheit unter Wasser erkennt. Natürlich gibt es auch wieder viele Kämpfe, und auch dieses Mal hat es der Autor geschafft, mich mit ihnen zu fesseln.

Am Ende sind ein paar Erzählstränge beendet, und ein paar neue aufgetan, immerhin gibt es noch zwei weitere Bände, auf die ich schon sehr gespannt bin.

Band 4 der Reihe ist ebenso spannend wie seine Vorgänger, und die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Ich mag es gerne, liebgewonnene Charakter wiederzutreffen, und konnte auch hier mit ihnen hoffen und bangen. Sehr gerne empfehle ich die gesamte Reihe an Genrefans.

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Veröffentlicht am 20.12.2023

Herrlich schräg und böse

Die Prinzessinnen – Holiday Special 2023
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Die Prinzessinnen sind auf dem Weg, Gerechtigkeit zu üben, denn Narvila, die vor nicht allzu langer Zeit zu ihrer Gruppe gestoßen ist, hat nichts bekommen.

Ich halte mich extra vage, denn alles andere, ...

Die Prinzessinnen sind auf dem Weg, Gerechtigkeit zu üben, denn Narvila, die vor nicht allzu langer Zeit zu ihrer Gruppe gestoßen ist, hat nichts bekommen.

Ich halte mich extra vage, denn alles andere, was ich schreiben könnte, würde spoilern. Natürlich hat man beim Lesen vielleicht die eine oder andere Ahnung, aber ich denke, die, natürlich fiese, Pointe wird dennoch überraschen, ich jedenfalls musste sehr lachen.

Auch wenn man diese Kurzgeschichte lesen kann, ohne einen der beiden Bände der Reihe zu kennen, finde ich es doch besser, wenn man diese fünf Prinzessinnen schon kennt, alleine um die Geschichte besser einordnen zu können. Die ist nämlich sehr deftig und blutig, ganz so, wie man die Prinzessinnen halt kennt.

Andererseits ist diese kostenlose Kurzgeschichte vielleicht auch eine gute Möglichkeit zu sehen, ob man die Prinzessinnen überhaupt näher kennenlernen möchte. Ich finde ja, das sollte man unbedingt, doch wem diese Geschichte schon zu heftig ist, sollte es sich vielleicht noch einmal überlegen. Denn genauso blutig, deftig, böse und voller schwarzem Humor wie diese Kurzgeschichte ist auch der erste Band, und wird sicher auch der zweite sein, den ich bald lesen werde.

Wer die Prinzessinnen bisher mochte bzw. ihre Abenteuer gerne gelesen hat, sollte hier unbedingt zugreifen, wer sich einen Eindruck verschaffen möchte, erhält hier einen guten. Ich finde diese Geschichte herrlich schräg und böse, inklusive der Pointe, und freue mich jetzt noch mehr auf den zweiten Band.

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Veröffentlicht am 19.12.2023

Unterhaltsam und berührend

Menschen im Hotel
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Berlin 1920er Jahre: Im Grand Hôtel treffen ganz verschiedene Gäste aufeinander: Preysing, ein Generaldirektor, der wegen einer Fusion nach Berlin kommt, Baron von Gaigern, Gentleman und Gangster, Otto ...

Berlin 1920er Jahre: Im Grand Hôtel treffen ganz verschiedene Gäste aufeinander: Preysing, ein Generaldirektor, der wegen einer Fusion nach Berlin kommt, Baron von Gaigern, Gentleman und Gangster, Otto Kienlein, sterbenskranker Buchhalter, die Grusinskaja, eine alternde Balletttänzerin und Doktor Otternschlag, kriegsversehrt.

Vicki Baum wirft in ihrem „Kolportage“Roman einen Blick auf eine Handvoll Gäste eines gehobenen Hotels und begleitet diese über mehrere Tage. Dabei findet im Gegensatz zu Otternschlags Ausspruch gegen Ende des Romans „Immer das Gleiche. Nichts geschieht“ (Pos.4461) eine ganze Menge statt, Liebe, Trauer, Tragik, Lebenslust - es ist alles vorhanden, der Roman wird so auch für die Lesenden zu einem Auf und Ab von Emotionen, wenn auch vielleicht nicht immer die der Protagonist:innen. Ich selbst habe vor allem mit Kienlein mitgefühlt, von Gaigern hat mich amüsiert, und die Grusinskaja eher genervt. Doch alle bieten sie auch ihre Überraschungen.

Neben den Charakteren wird auch das Berlin jener Zeit lebendig, denn wir verlassen mit manchen Charakteren zusammen das Hotel. Besonders der Baron ist sehr umtriebig. Insgesamt hat die Autorin die Atmosphäre im und außerhalb des Hotels perfekt eingefangen.

Besonders gut hat mir auch der Erzählstil der Autorin gefallen, er ist sehr anschaulich und atmosphärisch, und hat mich öfter zum Schmunzeln gebracht, ein Beispiel: „Vom Neubau her hopste die Musik aus dem Tea-Room in Synkopen an den Wandspiegeln entlang (Pos.34). Ihre Charaktere hat sie zudem wunderbar charakterisiert, man kann sich jede:n einzelne:n sehr gut vorstellen, das Kopfkino springt mit dem ersten Satz an. Auf gewisse Weise wirkt der Roman zeitlos. Tatsächlich ist dies der erste Roman, den ich von Vicki Baum gelesen habe, aber ich habe große Lust bekommen, mehr von ihr zu lesen.

Vicki Baums Roman hat mir sehr gefallen und mich gut unterhalten, lebendige Charaktere, viele Emotionen, Humor, Tragik, Liebe, Atmosphäre, es ist alles da und gelungen verknüpft. Unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 17.12.2023

Ein Gefühlscocktail

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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Kuldesh Shamar wird tot aufgefunden. Er war ein Freund Stephens und hat dem Donnerstagsmordclub noch bei seinem letzten Fall geholfen. Ehrensache, dass der nun dem Mord an Kuldesh aufklären wird.

Eigentlich ...

Kuldesh Shamar wird tot aufgefunden. Er war ein Freund Stephens und hat dem Donnerstagsmordclub noch bei seinem letzten Fall geholfen. Ehrensache, dass der nun dem Mord an Kuldesh aufklären wird.

Eigentlich ist der Fall bei Chris Hunter und Donna De Freitas gelandet, aber beide werden davon abgezogen, und ihnen Jill Regan vom NCA (National Crime Agency) vor die Nase gesetzt. Sogar sein Büro muss Chris für Jill räumen. Sollen er und Donna nun Joyce, Elizabeth, Ron und Ibrahim die Ermittlungen überlassen? Nein, er und Donna werden auch ermitteln, und da sie das nicht offiziell machen, muss auch nicht alles so rechtskonform sein, wie sonst.

Dieser Roman ist ein Cocktail von Gefühlen, man driftet vom Lachen ins Weinen, dann ist man wieder vor Spannung fast atemlos oder kann die Entwicklung der Geschichte kaum fassen. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten, war aber auch emotional sehr eingebunden.

Mittlerweile ist das Stammcharakterensemble ja deutlich größer als man beim ersten Fall noch vermuten konnte. Nicht nur die Vier vom Donnerstagsmordclub und die beiden Polizisten gehören dazu, mittlerweile werden auch Lebenspartner:innen deutlich mehr einbezogen, und auch die Gegenseite fühlt sich mehr oder weniger zugehörig, wie Connie Johnson, die zwar nun im Gefängnis sitzt, dadurch aber nicht wesentlich eingeschränkt wird. In diesem Band gibt es zudem ein mögliches neues Mitglied des Clubs, ich würde mich zumindest darüber freuen käme Bob dazu. All diese Charaktere erhalten ihre eigenen Perspektiven, aber nicht nur sie, sondern auch die – möglichen – Antagonist:innen werden bedacht, und sind, man kennt das schon aus der Reihe, gar nicht so unsympathisch, aber natürlich schon heftig kriminell.

Richard Osman gelingt es gut, viel Humor in den Roman zu packen, dessen Geschichte eigentlich gar nicht so humorvoll ist. Aber alleine Joyce Tagebuch ist wieder herrlich zu lesen. Dazu gibt es Szenen, die so vor britisch schwarzem Humor strotzen, dass man es kaum glauben kann, wie ein „nettes“ Treffen (fast) aller Ermittelnden mit allen Verdächtigen.

Neben dem Hauptfall müssen sich Joyce und ihr Club um einem Love-Scam-Fall widmen, auch hier wird aus dem eigentlich ernsten Thema etwas herrlich absurdes.

Wie der Autor im Nachwort schreibt, müssen wir auf einen weiteren Fall ein bisschen warten, aber es wird wohl, zum Glück, einen geben. Richard Osman schreibt zwischendurch an einer neuen Reihe, auf die ich schon gespannt bin. Aber noch gespannter bin ich darauf, Joyce und die anderen aus dieser Reihe wiederzutreffen, zumal nach diesem Band, der für mich der bisher beste einer sehr guten Reihe ist.

Der vierte Band der Reihe ist wieder richtig gut, für mich der bisher beste. Emotional ist er eine wahre Achterbahnfahrt, aber auch der Fall hat es in sich und wird gut aufgelöst. Ich empfehle die Reihe uneingeschränkt weiter.

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