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Veröffentlicht am 22.07.2021

Eines meiner Jahreshighlights!

Der Store
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»Die Freiheit gehört Dir, bis Du sie aufgibst.«

Die komplette Aufmachung des Buches ist mehr als gelungen. Das Cover. Die Hände, die aus dem Strichcode ragen und nach etwas zu greifen scheinen - eine ...

»Die Freiheit gehört Dir, bis Du sie aufgibst.«

Die komplette Aufmachung des Buches ist mehr als gelungen. Das Cover. Die Hände, die aus dem Strichcode ragen und nach etwas zu greifen scheinen - eine sehr aussagekräftige Message, wie ich finde. Und der wunderschöne rote Buchschnitt. Das ganze Buch wirkt wie ein Paket, als wäre es selbst ein Teil der Cloud - I love it!
Den Schreibstil bzw. die Übersetzung fand ich etwas gewöhnungsbedürftig, da mir der Stil zu leblos und einige Formulierungen etwas zu holprig waren. Zudem haben sich ein paar Fehler eingeschlichen, über die ich allerdings hinwegsehen konnte, da ich den Verlauf der Geschichte viel zu interessant fand.

Gerade weil das Thema »Onlinehandel« so aktuell und interessant ist, war ich umso gespannter darauf, wie der Autor ein so vielschichtiges und heikles Thema in eine Geschichte verpacken würde.
Erzählt wird die Story aus der Sicht von drei Personen: Paxton und Zinnia - die beiden Protagonisten -, die uns an ihrem »Alltag« teilhaben lassen und Gibson Wells - dem Erfinder von Cloud -, der seine Gedanken und Erlebnisse mit uns teilt.
Wir lernen Paxton kennen, der früher als Gefängniswärter gearbeitet hat und sich später mit seinem eigenen Unternehmen selbständig gemacht hat. Bis Cloud seinen großen Traum platzen ließ und sein Unternehmen in den Ruin getrieben hat. Mit dem festen Vorhaben, dem Mann, der sein Leben zerstört hat, ins Gesicht zu sehen und sich seine Wut und Enttäuschung von der Seele zu reden, bewirbt er sich letztendlich bei Cloud und ergattert tatsächlich einen Job.
Recht schnell gewöhnt er sich jedoch an seine neue Lebenssituation und wird ein Teil der Cloud-Familie.
Zinnia hingegen spielt nicht mit offenen Karten. Sie ist ein Charakter, den ich nicht so ganz einschätzen konnte, da sie einerseits sehr manipulative Seiten besitzt und andererseits Seiten von sich zeigt, die ich nicht mit dem Rest in Einklang bringen konnte.
»Der Store« beschreibt die fatalen Folgen eines unaufhaltsamen Klimawandels und zeigt detailliert auf, wie Stück für Stück alle Geschäfte verdrängt wurden, bis nur noch ein übermächtiger Anbieter übrig geblieben ist, der unseren unkontrollierbaren Konsumhunger stillt.
Niemand muss mehr vor die Tür gehen. Warum auch, wenn doch alles per Knopfdruck bestellt werden kann und in Windeseile geliefert wird?
Zwischenmenschliche Beziehungen werden auf ein Minimum reduziert. Der Kontakt zur Außenwelt verliert an Bedeutung.
In den Mother-Clouds ist jeder Mitarbeiter nur eine Farbe, die den Arbeitsplatz bestimmt. Jeder Handgriff ist automatisiert. Jeder Tag ist gleich. Alles wird kontrolliert. Wer dem Druck nicht standhalten kann, muss gehen. Doch wohin?
Trotz des umfangreichen Inhalts fand ich die Geschichte weder langweilig noch künstlich in die Länge gezogen.
Klar, viele Abläufe wiederholen sich und ein Tag gleicht oft exakt dem anderen, doch genau damit wird uns der monotone Tagesablauf der Mitarbeiter deutlich vor Augen geführt. Wer sich für ein Leben bei Cloud entschieden hat, hat sein Leben der Cloud verschrieben - ausnahmslos.
Gerade zum Ende hin nimmt die Story noch mal ordentlich an Fahrt auf. Die Ereignisse überschlagen sich und trotz des vorhersehbaren Endes habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Lediglich der Schluss hat mir persönlich einfach zu viele Fragen offengelassen, auf die ich dringend eine Antwort benötige.

Fazit:
Mit »Der Store« hat Rob Hart eine erschreckende Welt erschaffen, die mir erneut ins Gedächtnis gerufen hat, dass es gar nicht so abwegig ist, dass wir uns in ferner Zukunft in einer ähnlichen Situation befinden könnten.
Natürlich wurden viele Inhalte sehr überspitzt dargestellt, dennoch soll uns vor Augen geführt werden, wie schnelllebig unsere Gesellschaft ist und auch, dass sich unser Konsumverhalten im Laufe der Zeit drastisch verändert hat.
Denn mal ehrlich: Jeder von uns hat schon mal in einem Onlineshop eingekauft und nutzt diese Möglichkeit vielleicht sogar regelmäßig.
Die einen aus Bequemlichkeit, die anderen weil sie möglicherweise gar keine andere Wahl haben. Aber wichtig ist nicht, wo ihr einkauft, sondern wie ihr mit den vorhandenen Mitteln umgeht.
Das Buch ist gesellschaftskritisch, schonungslos und meiner Meinung nach wahnsinnig interessant - für mich gehört »Der Store« definitiv zu meinen Jahresighlights!
Einen halben Stern ziehe ich ab, da ich ein paar Stellen etwas langatmig fand und manche Entscheidungen nicht nachvollziehen konnte. Außerdem hat mich das Ende nicht mit einem zufriedenen Gefühl zurückgelassen, dafür sind noch viel zu viele Fragen offengeblieben, die beantwortet werden müssen.
Ich hoffe sehr, dass es noch einen zweiten Teil geben wird, und freue mich, mehr von diesem talentierten Autor zu lesen!
4,5/5 Sterne

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Eine magische und spannende Geschichte

Die Gabe des Winters
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»Kann die Kraft ihrer Liebe den Schnee zum Schmelzen bringen?«

Ich bin ja so verliebt in dieses Cover!
Es ist wunderschön, passt unglaublich gut zur Geschichte und die Schneeflocke glitzert sogar. Beim ...

»Kann die Kraft ihrer Liebe den Schnee zum Schmelzen bringen?«

Ich bin ja so verliebt in dieses Cover!
Es ist wunderschön, passt unglaublich gut zur Geschichte und die Schneeflocke glitzert sogar. Beim Anblick der zauberhaften Aufmachung schlägt mein Herz höher.
Mit dem Schreibstil hatte ich zu Beginn ein paar Schwierigkeiten, da ich normalerweise Bücher in der Ich-Perspektive lese. Zudem musste ich mich erst an die altertümliche Sprache gewöhnen, was mir jedoch recht schnell gelang.
Ansonsten hat mir der Schreibstil wirklich gut gefallen. Er ist schön flüssig und anschaulich, sodass ich mir die idyllische Winterlandschaft gut vorstellen konnte.

Der Einstieg in die Geschichte hat mir ausgesprochen gut gefallen. Ich hatte so viele Fragen, die aber alle erst gegen Ende des Buches beantwortet wurden.
Die Geschichte wurde hauptsächlich aus der Sicht von Nuria erzählt. Immer wieder wurden ein paar Kapitel aus der Sicht von Justor - Nurias Bruder -, Lord Tarik, Caruzo und einer unbekannten Person eingestreut, die Abwechslung brachten. Besonders die Kapitel aus Lord Tariks Sicht empfand ich als sehr interessant, da sie ein wenig Licht ins Dunkle brachten.
Nachdem sich Nuria auf einen Handel mit Lord Tarik eingelassen hatte, um das Leben ihres Bruders zu retten, musste sie fortan gemeinsam an dessen Seite auf Burg Griseo leben.
Und ab diesem Punkt hatte ich damit zu kämpfen, die Geschichte zu mögen, denn das wollte ich. Wirklich.
Nuria ist eine sehr eigensinnige, rebellische und hilfsbereite junge Frau, die sich nichts vorschreiben lassen möchte und lieber nach ihren eigenen Regeln lebt und handelt. Ich mochte sie und ihre Art sehr gerne, fühlte und litt mit ihr mit.
Mir war klar, dass dies keine typische Liebesgeschichte sein würde, doch das Verhalten von Lord Tarik ging mir dermaßen gegen den Strich, dass ich Mühe hatte, meine Wut zurückzuhalten. Die Dinge, die er Nuria zumutet, ihr antut, wie er sie behandelt ... in diesen Momenten habe ich ihn wirklich gehasst. Ich hatte nicht einen Funken Sympathie oder Mitleid für ihn übrig.
Denn auch wenn er in tiefer Trauer und wütend auf alles und jeden war, rechtfertigte das noch lange nicht, wie herablassend er Nuria behandelt hatte.
Erst ab etwa der Hälfte des Buches besserte sich sein Verhalten zunehmend, wenngleich mir der Umschwung seiner Gefühle etwas zu plötzlich war. Hier hätte ich es schöner gefunden, wenn sich die Autorin etwas mehr Zeit gelassen hätte, um die Beziehung zwischen Nuria und Tarik langsam heranwachsen zu lassen. Vor allem wenn man bedenkt, was Nuria alles durchmachen musste.
Dennoch schlich sich Tarik von da an langsam in mein Herz. Es war, als würde sein Herz, das in den letzten Jahren zu Eis gefroren war, in Nurias Nähe schmelzen. Tarik war aufmerksam, liebevoll und bewies, dass er auch Humor besaß, was ihn im Umgang mit Nuria so wunderbar unbeschwert wirken ließ. Eine Seite, die er schon seit vielen Jahren niemandem mehr gezeigt hatte.
Im letzten Drittel wurde die Geschichte dann so spannend, dass ich das Buch für keine einzige Sekunde aus der Hand legen konnte. Die Ereignisse überschlugen sich, Nuria brachte Stück für Stück die Wahrheit ans Licht, die so schockierend war, dass ich gar nicht glauben konnte, was ich da gerade gelesen hatte.
Das Ende traf mich dann so unvorbereitet, dass ich für einen Moment innehalten musste.
Im Laufe der Geschichte hatte ich einen gewissen Verdacht, der sich letztendlich auch bestätigt hatte, doch die Auflösung war nicht annähernd so, wie ich sie mir vorgestellt hatte.
Leider wirkte zum Ende hin alles sehr überstürzt. Alle offenen Fragen wurden beantwortet, das schon, aber die Charaktere wurden geradezu durch die Geschichte gehetzt, als müsste die Autorin das Buch unbedingt zu einem raschen Ende bringen.

Fazit:
Mit "Die Gabe des Winters" hat Mara Erlbach eine magische und spannende Geschichte erschaffen, die mich für ein paar Stunden in die wundersame Welt von Nuria versetzt hat.
Leider hat es sehr lange gedauert, bis ich mit Lord Tarik warm geworden bin und auch das Ende war meiner Meinung nach viel zu überstürzt. Aus diesen Gründen muss ich leider einen Stern abziehen.
Das Buch hat mich außerdem sehr an das Märchen von "Die Schöne und das Biest" erinnert - nur wesentlich magischer.
Ich hoffe, dass uns Mara Erlbach auch in Zukunft mit ihren Geschichten verzaubern wird!
4/5 Sterne

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Eine Geschichte, die mich leider nicht vollends von sich überzeugen konnte

Tagebuch meines Verschwindens
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»P war für mich wie eine Droge. Eine wunderbare Droge, auf die ich absolut nicht verzichten wollte. Er war die Droge. Ich war die Süchtige. Wer bin ich also, ihn jetzt anzuklagen?«

Das Cover ist richtig ...

»P war für mich wie eine Droge. Eine wunderbare Droge, auf die ich absolut nicht verzichten wollte. Er war die Droge. Ich war die Süchtige. Wer bin ich also, ihn jetzt anzuklagen?«

Das Cover ist richtig düster, wirkt bedrückend und passt mit der toten, blutverschmierten Hand und der Kette perfekt zum Inhalt der Geschichte.
Der Schreibstil von Camilla Grebe ist angenehm flüssig und sehr anschaulich, war mir oft aber etwas zu ausführlich.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Malin und Jake erzählt. Erst am Ende reihen sich ein paar Kapitel aus Hannes Sicht ein.
Das erste Kapitel spielt acht Jahre vor der eigentlichen Geschichte im Jahr 2009 und endet damit, dass Malin, die damals noch ein Teenager war, im Wald das Skelett eines kleinen Mädchens entdeckt. Bis heute bleibt der Fall jedoch ungeklärt.
Acht Jahre später ist Malin selbst Polizistin und arbeitet an genau diesem Cold Case. Als dann auch noch ihr Kollege Peter spurlos verschwindet und die Profilerin Hanne unterkühlt und ohne jegliche Erinnerungen im Wald gefunden wird, nimmt die Geschichte ihren Lauf.
Durch den doch sehr ausführlichen Schreibstil konnte ich mir das kleine verschneite Dorf namens Ormberg und die Umgebung bildlich vorstellen. Zu den Charakteren konnte ich leider keine richtige Bindung aufbauen. Sie waren mir weder sonderlich sympathisch noch unsympathisch.
So aufregend der Prolog auch begann, so langatmig war die erste Hälfte des Buches. Zwar wurden immer wieder Situationen geschaffen, die Spannung erzeugten, doch leider ebbten diese genauso schnell wieder ab. Meiner Meinung nach verlor sich die Autorin hier einfach zu sehr in Nebensächlichkeiten, die nicht sonderlich spannend waren.
So haben mich z.B. die pubertären Probleme, die Jake bewältigen musste, gelangweilt und die Geschichte auch kein Stück vorangetrieben. Einzig und allein die Passagen, in denen er in Hannes Tagebuch las, waren wirklich interessant.
Erst im letzten Drittel nahm die Geschichte mit einem Mal richtig an Fahrt auf. Der Spannungsbogen wurde durchgehend gehalten und die Ereignisse überschlugen sich regelrecht.
Das Ende hat es für mich noch mal herausgerissen, denn mit dieser Auflösung hätte ich niemals gerechnet. An dieser Stelle möchte ich ein großes Lob an die Autorin aussprechen.
Was mich jedoch bis zum Schluss sehr gestört hat, war die Tatsache, dass Jake das Tagebuch von Hanne nicht der Polizei übergeben hat.
Wie kann man so ein wichtiges Beweisstück nur für sich behalten, obwohl es hier um Leben und Tod geht und der Inhalt die Ermittlungsarbeiten enorm vorangebracht hätte?
Ich konnte und wollte Jakes Beweggründe nicht verstehen, denn in so einem Extremfall hätte er meiner Meinung nach über seinen Schatten springen MÜSSEN. Ganz egal, wie unangenehm die Situation ist.
Was mich zudem noch gestört hat, war der Wandel in der "Beziehung" zwischen Malin und Andreas. Ich konnte diesen plötzlichen Umschwung der Gefühle nicht nachvollziehen und empfand diese Entwicklung auch nicht authentisch.

Fazit:
"Tagebuch meines Verschwindens" ist eine Geschichte, die mich leider nicht vollends von sich überzeugen konnte. Erst im letzten Drittel hatte das Buch diese Sogwirkung, die ich mir von Anfang an gewünscht hätte.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass die Autorin ein sehr aktuelles und wichtiges Thema mit eingebaut hat.
Das Buch empfehle ich jedem, der gerne Thriller liest, in denen sich die Spannung langsam aufbaut und die sich nicht - wie viele andere Bücher in diesem Genre - in blutiger Brutalität verlieren.
3,5/5 Sterne

Vielen Dank an das Bloggerportal und den btb Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Erfrischend anders!

TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?
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»Die Zeit kann sich um alles winden und einem Dinge zeigen, wenn man sie lässt. Vielleicht versuchte die Zeit, Dinge zu erklären. Tick, tack.«

Das Cover ist richtig schön düster und die pinke Schrift ...

»Die Zeit kann sich um alles winden und einem Dinge zeigen, wenn man sie lässt. Vielleicht versuchte die Zeit, Dinge zu erklären. Tick, tack.«

Das Cover ist richtig schön düster und die pinke Schrift ein echter Blickfang. Auch hier ist das Cover wieder zum "Anfassen", was mir wirklich gut gefällt.
Der Schreibstil von Megan Miranda ist angenehm flüssig, manchmal etwas abgehakt, aber dennoch spannend.

Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich noch nie ein Buch gelesen, in dem die Geschichte rückwärts erzählt wurde. Dieser Stil klang für mich so abgefahren, dass ich "TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?" einfach lesen MUSSTE.
Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten, mit dem Schreibstil warm zu werden, doch schon nach wenigen Seiten hatte ich mich daran gewöhnt.
Der Großteil der Geschichte beschäftigt sich mit der Frage, was damals mit Corinne - Nics bester Freundin - passiert ist, die in jener Nacht vor zehn Jahren spurlos verschwand. Zu allem Übel verschwindet auch noch ein weiteres Mädchen, das ebenfalls wie vom Erdboden verschluckt ist.
Das Buch ist in drei Teile unterteilt und erzählt die Geschichte von Tag 15 zu Tag 14 zu Tag 13 bis schließlich zurück zu Tag 1 und offenbart nach und nach, was seit Nics Rückkehr passiert ist und was damals vor zehn Jahren geschah.
Die Story war - bis auf ein paar Passagen - durchweg spannend und warf immer mehr neue Fragen auf. Besonders fies fand ich, dass die Kapitel immer dann geendet hatten, wenn es gerade spannend wurde.
Für mich war diese Art des Erzählens eine völlig neue Erfahrung, die mich positiv überrascht hat. Ich hatte befürchtet, dass ich komplett den Überblick über das Geschehen verlieren würde, doch dem war nicht so. Stattdessen setzten sich immer mehr Puzzleteile zusammen und ergaben am Ende ein großes Ganzes, das mich regelrecht aus der Bahn geworfen hat.
Zu den einzelnen Charakteren konnte ich auch bis zum Schluss keinen richtigen Zugang finden, was jedoch nicht weiter schlimm war. Viel mehr interessierte mich, was damals wirklich geschah und wann das Lügengerüst über allen Beteiligten zusammenbrechen würde.
Megan Miranda hat es geschafft, mich mehrmals auf eine falsche Fährte zu führen und hat mir mit der Auflösung den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich hatte wirklich mit vielem gerechnet, aber nicht damit!

Fazit:
"TICK TACK - Wie lange kannst du lügen" ist ein Buch, das mir noch länger im Gedächtnis bleiben wird. Der Stil war erfrischend anders und hat mir wider Erwarten ausgesprochen gut gefallen. Was mich ein wenig gestört hat, waren die manchmal etwas langatmigen Passagen und die - für meinen Geschmack - zu langen Kapitel.
4/5 Sterne

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Penguin Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Überraschend gut

Der Kinderflüsterer
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»Wenn die Tür halb offen steht, ein Flüstern zu dir rüberweht. Spielst du draußen ganz allein, findest du bald nicht mehr heim. Bleibt dein Fenster unverschlossen, hörst du ihn gleich daran klopfen. Denn ...

»Wenn die Tür halb offen steht, ein Flüstern zu dir rüberweht. Spielst du draußen ganz allein, findest du bald nicht mehr heim. Bleibt dein Fenster unverschlossen, hörst du ihn gleich daran klopfen. Denn jedes Kind, das einsam ist, holt der Flüsterer gewiss.«

Ich liebe es, wenn ich ein Cover "anfassen" kann. Natürlich kann man jedes Cover anfassen, aber das meine ich damit nicht.
Wenn ich ein Buch in die Hand nehme, fahren meine Fingerspitzen jedes Mal wie von selbst über den Einband. Viele Cover sehen einfach nur hübsch aus und andere sehen nicht nur hübsch aus, sondern fühlen sich auch noch toll an. Genau wie das Cover von "Der Kinderflüsterer". Es sind diese kleinen Details, die mir auffallen und die mir positiv im Gedächtnis bleiben.
Das Motiv passt perfekt zum Inhalt des Buches und der Schreibstil ist flüssig und führt den Leser im angenehmen Tempo durch die Geschichte.

Noch bevor ich das Buch überhaupt in die Hand genommen hatte, war mir klar, dass dies kein typischer Thriller werden würde. Spannungsroman trifft es hier ganz gut.
Da ich mir anfangs nicht ganz sicher war, ob das Buch wirklich etwas für mich ist, habe ich mir ein paar Kommentare durchgelesen - natürlich ohne mich zu spoilern.
In dem Buch geht es zwar um den berüchtigten "Kinderflüsterer", der unschuldige Kinder mit seinem Flüstern zu sich lockt, doch primär dreht sich die Geschichte um die Beziehung der einzelnen Charaktere zueinander. Ganz besonders wird hier die Beziehung zwischen Tom und dessen Sohn Jake aufgegriffen.
Nachdem ich wusste, dass mich kein brutaler Thriller erwarten würde, konnte ich mich unvoreingenommen auf die Geschichte einlassen.
Tom ist ein alleinerziehender Vater und Schriftsteller, der sich nach dem tragischen Tod seiner Frau Rebecca um den gemeinsamen Sohn Jake kümmert. Er ist ein interessanter, verschlossener, aber dennoch liebevoller Charakter, der sich große Mühe im Umgang mit seinem Sohn gibt. Da die beiden irgendwie keinen richtigen Draht zueinander finden, stellt der Alltag eine große Herausforderung für sie dar.
Jake hingegen ist sehr in sich gekehrt, lebt in seiner eigenen kleinen Welt und beschäftigt sich die meiste Zeit damit, Bilder zu zeichnen. Er hört und sieht imaginäre Stimmen und Personen und eckt mit seiner stillen Art oftmals an.
Parallel dazu lernt man den Polizeibeamten Pete Willis kennen, der sich bereits seit vielen Jahren mit dem Fall des Kinderflüsterers beschäftigt.
Ob und wie sich ihre Wege kreuzen, werde ich nicht verraten, dafür müsst ihr die Geschichte schon selbst lesen.
Ich muss zugeben, dass mich das Buch überrascht hat. Trotz der vielen ruhigen Passagen - in denen nicht wirklich viel passierte -, empfand ich die Geschichte zu keinem Zeitpunkt langweilig oder anstrengend. Das ruhige Tempo war angenehm und die beklemmende Stimmung, die sich beinahe durch das ganze Buch gezogen hat, hat das Ganze nur noch interessanter für mich gemacht.
Zum Ende hin nahm die Geschichte dann noch mal stark an Fahrt auf, wenngleich ich mir ein paar Seiten mehr gewünscht hätte. Aber so ergeht es mir meistens.

Fazit:
"Der Kinderflüsterer" ist eine eher ruhigere Geschichte, die mit tiefsinnigen Charakteren, einigen Verstrickungen und einer beklemmenden Stimmung punkten konnte.
Einen halben Stern Abzug gibt es, weil ich mir das Ende gerne etwas ausführlicher gewünscht hätte.
4,5/5 Sterne

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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