Was für eine Enttäuschung
Das unsichtbare Leben der Addie LaRueVielleicht war tatsächlich das Problem, dass ich mit so vielen Erwartungen an das Buch rangegangen bin. Aber das ließ sich bei diesem Hype wohl kaum vermeiden.
Erst einmal zur Grundidee: Im Klappentext ...
Vielleicht war tatsächlich das Problem, dass ich mit so vielen Erwartungen an das Buch rangegangen bin. Aber das ließ sich bei diesem Hype wohl kaum vermeiden.
Erst einmal zur Grundidee: Im Klappentext gefiel sie mir wirklich unfassbar gut und ich konnte es kaum erwarten mehr zu erfahren, umso größer war dann die Enttäuschung. Der erste Teil des Buches, der nur von Addie handelt (bevor sie Henry trifft) löste ihn mir ein unglaublich deprimierendes Gefühl aus. Ich fühlte mich verlassen und hoffnungslos…dass Addie keine Freundschaften schließen konnte, sich niemand an sie zu erinnern vermochte und sie keine eigenen Spuren im Leben hinterlassen konnte, hat mich beim Lesen nicht mehr fasziniert sondern eher deprimiert.
Hinzu kommt, dass die Verbundenheit mit Kunst und die stetige Erwähnung durch das gesamte Buch hinweg für mich sehr aufgesetzt wirkte. Die Idee mit den Kunstwerken am Beginn von jedem neuen Teil des Buches, war zwar schön und hat mir auch gefallen, aber alles in allem wirkte die Verbundenheit zwischen Addie und der Kunst zu sehr gewollt.
Kleine Ausnahme: die drei Gemälde von immer der gleichen, mysteriösen Frau, aus völlig verschiedenen Epochen, die Bea entdeckt hat und worüber sie ihre Dissertation schreiben wollte…das hat mir richtig gut gefallen.
Henry ist einer der mir unsympathischsten und langweiligsten Love Interests von denen ich je gelesen habe (obwohl Reid [Serpent&Dove] und Kiran [An Ember in the Ashes] sich auf diesem Treppchen schon einen ganz besonderen Platz verdient haben). Ich kann es gar nicht genau an bestimmten Dingen festmachen, WARUM er mir so unsympathisch ist. Natürlich sein Verhalten, dann seine Übersensibilät…no hate an Leute denen es so geht, ich würde mich selbst wahrscheinlich auch dazu zählen, aber Liebeskummer ist normal, das ist immer heftig, aber deine Freunde lieben dich doch so wie du bist, dass muss man sich nicht erst vom Teufel wünschen.
Wenn man das Pech hat, dass einen die eigene Familie eher runter zieht als supportet, dann zwingt dich keiner zu bleiben, auch Freunde können zur Familie werden.
Seine Denkweise kam für mich oft sehr egoistisch und selbstbezogen rüber. Eigentlich steh ich voll auf den schüchternen, süßen Buchladenbesitzer mit verstrubelten Locken, Brille und einem Faible für Kunst, aber die Kapitel aus Henrys Sicht haben es leider komplett zerstört. Ich musste mich Seite für Seite durch diese Kapitel zwingen und habe mich dabei gefragt: Es heißt doch Das unsichtbare Leben der Addie LaRue nicht Das nervtötend egozentrische Leben des Henry WieauchimmerwurdeseinNachnameerwähnt?
Wieso ging es so viel um Henry?
Luc - was für ein nichtssagender Name für so einen Charakter
Mochte ich ihn? Teilweise.
Wie bei so vielen Sachen in dem Buch, hab ich Luc nicht zu 100% gemocht. Weder hatte er den Rhysand Charme noch war er wirklich der abgrundtief böse Bösewicht. Es war nichts ganzes und nichts halbes und konnte mich einfach nicht begeistern.
Hier fehlt einfach der Tiefgang des Charakters.
Ich kann nichts zu Addie LaRue sagen, außer dass ich sie genauso wenig kenne, wie jeder der ihr jemals begegnete und sie direkt wieder vergaß. Addie ist wohl sehr hübsch, mutig(?), selbstbewusst, klug (obwohl diese Eigenschaften wahrscheinlich aus ihrem langen Leben der Unsichtbarkeit resultieren) und nicht zu vergessen poetisch und verliebt ihn die Kunst. Leider ist es der Autorin nicht gelungen, dem Leser Addie LaRue näher zu bringen, ich kann nichts zu ihrem wahren Charakter sagen, außer dass sie die Welt sehen will und Neue Dinge liebt. Sie ist mir nicht unsympathisch, aber ich fühle mich ihr auch nicht verbunden.
Irgendwann zum Ende des Buches hieß es auf einmal Addie und Henry wären jetzt schon ein Jahr zusammen gewesen und es wäre ein Jahr voller Schwierigkeiten und doch schöner Momente gewesen. Eh excuse me what? Hab ich irgendwie hundert Seiten überlesen? Wann ist das alles passiert? Deren Beziehung war so gestellt, unnatürlich und einfach todes langweilig, die Rückblicke ihn Addies Vergangenheit waren so viel interessanter als deren sogenannte Lovestory.
Shippe ich Luc und Addie? Hmm teilweise.
Auf jeden Fall ein besseres Couple als Addie und Henry, aber mir hat das Knistern gefehlt, die Anziehungskraft, irgendwas was mich fesselt. Auch hier fehlte wieder Tiefgang.
Der Schreibstil wirkte zu sehr gewollt poetisch und aufgesetzt. Konnte mich nicht fesseln, hat es mir eher schwer gemacht weiter zu lesen.
Das Ende hat mir wirklich wirklich gut gefallen, ich mag es wenn das Buch was ich da gerade lese, quasi von einem Buchcharakter geschrieben wurde. Außerdem mag ich ab und zu durchaus offene Enden.
Allgemein hat sich die Autorin diesen Roman einfach zu sehr vorgenommen und konnte mich weder mit den Schreibstill, noch den Charakteren oder der Storyline überzeugen. Leider eine große Enttäuschung.