sprachfick im kopp
bruder, wenn wir nicht family sind, wer dannirgendwo zwischen ghettoslang und progressiver proletariatslyrik hat mir diesen titel ein zotiger bekannter, der selbst gut in dieses buch gepasst hätte, denn irgendwie ist alles ein bisschen abgefuckt, ...
irgendwo zwischen ghettoslang und progressiver proletariatslyrik hat mir diesen titel ein zotiger bekannter, der selbst gut in dieses buch gepasst hätte, denn irgendwie ist alles ein bisschen abgefuckt, und das buch ist stellenweise ein sprackfick für die hirnwindungen. der gute hatte aber auch komplett recht damit, dass ich mich beim lesen verdammt aaaaalt fühlen würde. zwar jetzt auch nicht über die maßen alt nach der letzten seite, aber ich hätte gut ein vokabelheft für all diese fremdsprache von jugendslang gebraucht, mit dem die kiddos heute so um sich ballern (bis ich raus hatte, dass molly keine mir noch nicht bekannte nebenfigur ist, hats gedauert). und weil auch die groß- und kleinschreibung keinen bumms gibt in "bruder, wenn wir nicht family sind, wer dann", setze ich diesen stil in meiner buchbesprechung fort.
vier jungs multikultureller abkunft adoleszieren in einer umgebung, mit der sie sich wenig verbunden fühlen, und so finden sie gemeinschaft untereinander und auf der straße; beim dealen, im rausch von drogen, alkohol, schlägereien und mädels. anerkennung voneinander, respekt von außenstehenden, die nicht "family" sind.
wie tagebucheinträge, die geschichten der jungs sind traurige, sind voller ernst, dabei ausweglos poetisch und mit einem verzweifelten humor getränkt. eine story so rau wie der norwegische winter, den hier und da ein durchdringender sonnenstrahl unterbricht.
nicht meine generation, aber mein lesegeschmack! Wer sich einlassen mag darauf, aus seiner bubble geholt zu werden und den horizont ungeahnt zu erweitern - read this book!