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Veröffentlicht am 21.03.2023

Auftakt einer tollen Reihe!

Der letzte Wunsch
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Nachdem ich neulich den Netflix-Trailer zu The Witcher gesehen habe, musste ich mit Wonne an die Bücher von Andrzej Sapkowski zurückdenken. Ich habe die Witcher-Reihe nie gespielt, aber ich habe mir Let's ...

Nachdem ich neulich den Netflix-Trailer zu The Witcher gesehen habe, musste ich mit Wonne an die Bücher von Andrzej Sapkowski zurückdenken. Ich habe die Witcher-Reihe nie gespielt, aber ich habe mir Let's Plays vom ersten und einem der dritten Teile angesehen. Ich bin mega gespannt auf die Serie! Und nun dachte ich: Warum nicht nochmal die Bücher vorstellen? Schließlich gab es die lange vor dem ersten Spiel.


Kennt jemand The Witcher nicht? Okay, hier eine kurze Erklärung: Witcher, also Hexer, sind in der Welt von Andrzej Sapkowski eine Art Söldner, die sich ihr Geld mit dem Bekämpfen von Ungeheuern verdienen. Sie sind sehr viel stärker als normale Menschen, da durch Tränke und Kräutermixturen ihr Genmaterial verändert ist. Um einen dieser Hexer, Geralt von Riva, dreht sich die Witcher-Reihe.


Das erste Buch der Reihe ist „Der letzte Wunsch“, und wer The Witcher III gespielt (oder wie ich geschaut) hat, der kennt die Quest mit dem Luftgeist, bei der man die Wahl hat einen in der Vergangenheit gemachten Wunsch zu lösen oder bestehen zu lassen. Um den letzten Wunsch dreht sich eine der Kurzgeschichten in diesem Band. Auch die Geschichte um die Striga aus dem Intro des ersten Witcher-Spiels wird hier erzählt. Es ist, als würde man Geralt auf einigen seiner Abenteuer begleiten und Aufträge als Monsterkiller miterleben!

Ich mochte dieses Buch unheimlich gerne, es ist für mich ein Einblick in die Welt um Geralt. Normalerweise bin ich kein Fan von Kurzgeschichten, aber dieses Buch ist wie ein Einblick in seine verschiedenen Reisen. Gerade im Fantasy-Genre verbringt man im ersten Buch einer Reihe unglaublich viel Zeit damit erst mal in die Andersartigkeit der Welt eingeführt zu werden. Das kann sehr langatmig werden, ich empfand es bei „Der letzte Wunsch“ jedoch nicht so, da war der Kurzgeschichtenstil wirklich gut gewält!

Veröffentlicht am 21.03.2023

Knuddelig!

Das erste Einhörnchen
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Diese Geschichte ist so knuddelig! Ein Mädchen mit einer sehr merkwürdigen Kopfbedeckung und dem Namen Juni lebt mit ihrer Mutter und ihrem sehr bärtigen Paps im Zauberwald, wo ihre Fantasie Baumhäuser ...

Diese Geschichte ist so knuddelig! Ein Mädchen mit einer sehr merkwürdigen Kopfbedeckung und dem Namen Juni lebt mit ihrer Mutter und ihrem sehr bärtigen Paps im Zauberwald, wo ihre Fantasie Baumhäuser zu Schlössern und Zweige zu Zauberstäben macht. Die klitzekleinen Zauberpferde im Wald allerdings sind echt, und die fliegen mit ihrem glützernden Schweif durch die Lüfte. Nur eins der Zauberpferdchen fliegt nicht, und Juni versucht alles mögliche, um dem Pferdchen das Fliegen beizubringen. Klappt aber irgendwie nicht, und traurig stiefelt Juni nach Hause, wo ihre Eltern ihr vorschlagen, dass mit Eis einfach alles besser wird (womit sie absolut meine Meinung treffen!). Juni rennt voller Begeisterung mit einem Eishörnchen in den Zauberwald, stolpert und pfeffert dem Zauberpferdchen die Eistüte voll vor die Stirn. Erst sind beide voll erschrocken, aber dann brechen sie in brüllendes Gelächter aus und plötzlich kann das Pferdchen fliegen! So ist das erste Einhorn in die Welt gekommen. (Logisch!)

Ich finde den Stil der Illustrationen ungemein niedlich, und die Pferdchen haben ihren ganz eigenen Charme! Habe mich in dieses Bilderbuch sofort verliebt!

Veröffentlicht am 21.03.2023

Ganz unterschiedliche Freunde

Freunde für immer
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Die Hasenfamilie und die Eulenfamilie wohnen im selben Baum. Sie haben allerdings wenig miteinander zu tun, denn die Eulen sind nachtaktiv, während die Hasen eigentlich nur am Tag rausgehen. Die Neugier ...

Die Hasenfamilie und die Eulenfamilie wohnen im selben Baum. Sie haben allerdings wenig miteinander zu tun, denn die Eulen sind nachtaktiv, während die Hasen eigentlich nur am Tag rausgehen. Die Neugier der Kinder aufeinander beginnt mit einem Kommentar der Eltern. Die Hasenmutter sagt zu ihrem Kind, dass es den Kopf ja so schief lege wie das Eulenkind. Die Eulenmama sagt zu ihrem Kind, dass es genauso voller Energie sei wie das Kind der Hasenfamilie. Die beiden wollen daraufhin einander unbedingt kennenlernen, aber ihre Eltern sagen, dass das nicht so leicht ist, weil beide Familien unterschiedliche Tagesrhythmen haben.
Als dann eines Nachts der Vollmond am Himmel leuchtet, ist das Hasenkind noch gar nicht müde und die Eule längst schon wach. So verbringen die beiden die Nacht zusammen, bis der Mond hinter einer großen Wolke verschwindet. Da sie sich nur selten sehen können, vereinbaren sie eine Stelle, wo sie sich gegenseitig Nachrichten verstecken, um miteinander kommunizieren zu können.
Als in einer anderen Nacht eine Sternschnuppe vom Himmel fällt, wünschen sich sowohl das Hasenkind als auch das Eulenkind, dass sie Freunde für immer sind, und der Wunsch wird ihnen gewährt.

Mir kamen beim Durchblättern Themen wie gemischte Kulturen und Großstadtanonymität in den Sinn. Eulen- und Hasenkind wohnen praktisch im selben Haus ohne einander zu kennen. Sie sind ganz unterschiedlich, aber sie lernen einander kennen und finden einen Weg die Unterschiedlichkeiten zwischen ihnen aufzuheben.
Die Illustrationen sind wirklich goldig und haben mir mehr als einmal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Definitiv eine Bereicherung meiner Bilderbuchsammlung!

Veröffentlicht am 21.03.2023

Die Doppelbeleuchtung einer Therapiebeziehung

Jeden Tag ein bißchen näher
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Ginny Elkin stellt fest, dass ihre psychischen Probleme ihr zunehmend den Weg zum Leben versperren. Die junge Schriftstellerin leidet unter mehr als nur einer Schreibblockade. Ohne Geld sucht sie den Psychoanalytiker ...

Ginny Elkin stellt fest, dass ihre psychischen Probleme ihr zunehmend den Weg zum Leben versperren. Die junge Schriftstellerin leidet unter mehr als nur einer Schreibblockade. Ohne Geld sucht sie den Psychoanalytiker Irvin D. Yalom auf, der eine Chance sieht und sich bereiterklärt sie zu behandeln, wenn sie eine Art Tagebuch bestehend aus ihren beiden niedergeschriebenen Gedanken zur Therapie veröffentlichen.
Herausgekommen ist bei diesem ungewöhnlichen therapeutischem Experiment ein Zeugnis der Fortschritte, Reflexionen und Stagnationen der Behandlung.

Es ist eines meiner Lieblingsbücher, das ich vor etwa zehn Jahren erstmals gelesen habe. Irvin D. Yalom ist ein berühmter Psychotherapeut in den USA, und obwohl viele seiner Werke psychologische Attribute enthalten, sieht man niemals mehr so tief in seine Arbeit (und ihre Auswirkungen) als durch die Doppelbeleuchtung dieser Therapie von Ginny. Es ist schön vor Augen geführt zu bekommen wie unterschiedlich zwei Menschen denselben Moment beurteilen können, und dies hat mir in schwierigen Zeiten, in denen ich einen Tunnelblick auf mein eigenes Leben hatte, vor Augen geführt, dass man die eigene Situation reflektieren sollte, um ein differenziertes und gesünderes Bild auf sich zu haben.
Als ich das Buch zum ersten Mal gelesen habe, fiel es mir schwer Ginny loszulassen, da ich so eingenommen von ihrer Therapiegeschichte war. Ich kehre aber gerne zwischen all meinen neuen Büchern auch immer wieder zu Ginny und Dr. Yalom zurück.

Veröffentlicht am 21.03.2023

Freundschaft & Heimat

Hollie & Fux
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Hollie & Fux ist eine Geschichte über zwei Fremde, die Freunde werden, weil sie beide nicht so richtig wissen, was Heimat ist.

Hollies Eltern sind als Schauspieler ständig in der Welt unterwegs, so dass ...

Hollie & Fux ist eine Geschichte über zwei Fremde, die Freunde werden, weil sie beide nicht so richtig wissen, was Heimat ist.

Hollies Eltern sind als Schauspieler ständig in der Welt unterwegs, so dass sie bei ihrer Großmutter lebt. Fux (der immer "Grrr" sagt, so süß!) hat immer schon in der Stadt gelebt und sich von Müll ernährt, bis er bei Hollie eingezogen ist.
Eines Tages machen sie einen Ausflug, und Hollie fragt, ob Fux den Wald nicht manchmal vermissen würde. Fux entgegnet, dass er nie was anderes als die Stadt kannte. Gemeinsam machen sie eine Wanderung zu Großmutter altem Haus im Wald. Für beide ist es eine ganz neue Erfahrung. Dann tauchen Großmutter und Hollies Eltern auf, die sich sorgend auf die Suche nach den beiden gemacht haben. Sie verkünden, dass sie bleiben werden, und fortan wohnen alle gemeinsam in dem Haus im Wald - in einer richtigen Heimat.

Eine richtig schöne Geschichte über Freundschaft und Heimat!