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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2023

Ein famoses Bilderbuch für mein erwachsenes Herz!

Das Elfen-Bestimmungsbuch
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Das Elfen-Bestimmungsbuch mit zauberhaften Illustrationen von Benjamin Lacombe war schon lange Gegenstand meiner Sehnsucht. Kürzlich hatte ich die Gelegenheit es mir endlich zu kaufen!

Ein Biologe wird ...

Das Elfen-Bestimmungsbuch mit zauberhaften Illustrationen von Benjamin Lacombe war schon lange Gegenstand meiner Sehnsucht. Kürzlich hatte ich die Gelegenheit es mir endlich zu kaufen!

Ein Biologe wird im Auftrag Rasputins auf eine Mission entsandt Forschungen zu Heilpflanzen in einem legendenumwobenen Wald zu machen. Der Forscher, der für die Reise seine Frau und Tochter in Russland für einige Wochen zurückließ, trifft schon bald auf die kleinen Kreaturen des Waldes – nicht Pflanze, nicht Mensch, aber doch beidem ähnlich. Er tauft die neuentdeckten Lebewesen „Elfen“. Aus den Wochen werden fast zwei Jahre, die der Biologe sich in seinen Entdeckungen verliert.

Das Buch besteht nicht nur aus den Illustrationen der Elfen, sondern auch in hübsch aufgemachten Briefwechseln zwischen dem Forscher, seiner Frau und dem ungeduldigen Rasputin, dem es nach Ergebnissen giert.
Transparentpapiere verleihen dem Buch etwas Nebeliges, fast Mystisches; ausgestanzte Seiten mit filigranen Mustern geben dem Betrachter der Bilder den Eindruck sich mitten im Wald zu befinden und durch das Dickicht einen voyeuristischen Blick auf die scheuen Elfen zu erhaschen.
Wunderschön, und auch wenn es kostspieliger war als meine bisherigen Bilderbücher, so war es den Kauf auf jeden Fall wert!

Veröffentlicht am 29.03.2023

Kann man ohne viele Ansprüche zu stellen lesen, aber mehr auch nicht

Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse
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Charlotte erhält die Nachricht, dass eine Tante in London ihr eine Buchhandlung und das Haus, in dem diese untergebracht ist, vererbt hat. Charlotte hatte nie Kontakt zu Tante Sara und kann sich gar nicht ...

Charlotte erhält die Nachricht, dass eine Tante in London ihr eine Buchhandlung und das Haus, in dem diese untergebracht ist, vererbt hat. Charlotte hatte nie Kontakt zu Tante Sara und kann sich gar nicht denken, warum diese ausgerechnet ihr die Buchhandlung vermacht hat.
Charlotte, die ein Jahr zuvor ihren Mann verloren hat und immernoch trauert, reist von Schweden aus nach England, um sich ihrem Erbe anzunehmen.
In der Londoner Buchhandlung halten die Mitarbeiterinnen Martinique und Sam seit dem Tod ihrer Freundin und Arbeitgeberin Sara die Stellung. Während Martinique die neue Besitzerin freudig aufnimmt, reagiert Sam gereizt und ungeduldig auf die buchferne Charlotte. In Schweden führt Charlotte ein eigenes kleines Unternehmen und realisiert daher schnell, dass die Buchhandlung sich in den roten Zahlen befindet und kurz vor der Schließung steht. Direkt versucht sie Lösungspläne zu erarbeiten.
Im Haus wohnt auch noch William, ein Schriftsteller mit Schreibblockade, der viel Zeit in der Buchhandlung verbringt. Die Buchhandlung ist bis zu Saras Tod sowas wie eine kleine Familie für die Angestellten und die Menschen in der Umgebung gewesen, und Charlotte versucht nun mithilfe von Martinique, Sam und William den Buchladen zu halten.

Frida Skybäck hat eigentlich eine nette Geschichte geschrieben. Was mein Leseerlebnis gestört hat, war diese immense Anzahl an Nebenfiguren und Schauplätzen, wodurch die Seitenanzahl meines Erachtens ohne einen Mehrgewinn für die eigentliche Story erhöht wurde. Beispielsweise fand ich, dass die Vergangenheitsepisoden wesentlich kürzer hätten gefasst werden können, der Leser hätte auch ohne diese Breite die Dreiecksbeziehung gut erfasst. Auch hätte ich auf die Problematik zwischen Martinique und Teile ihrer Familie verzichten können, genauso wie auf die Anwohner mit ihren Mini-Problemen. Aber gut, Letztere waren wohl da, um irgendwie zu verdeutlichen, dass die Buchhandlung ein wichtiger Sozialisationsort für die Menschen der Umgebung ist...
Auch ahnte ich recht früh eine sich anbahnende Liebelei zwischen zwei Figuren, die ich ziemlich substanzlos und deshalb überflüssig fand. Insgesamt war mir vieles zu vorhersehbar, und ich habe dann nur noch stöhnend weitergelesen, bis meine Vorahnung endlich eingetreten ist. Es wirkte ein wenig als wolle Frida Skybäck ihre vielen Handlungsstränge in ein gewaltiges Happy End laufen lassen, um das Traurige zu überspielen. Weniger ist manchmal mehr, das ist mein Resümee zu diesem Buch.

Veröffentlicht am 29.03.2023

Starkes, wenn auch kurzes Debüt

Weißer Asphalt
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Schlägereien und Dealerei sind neben der Schule das tägliche Geschäft des jugendlichen Protagonisten in diesem Buch. Seinen Lebensunterhalt verdient er damit ein wenig Gras zu verticken. In einem recht ...

Schlägereien und Dealerei sind neben der Schule das tägliche Geschäft des jugendlichen Protagonisten in diesem Buch. Seinen Lebensunterhalt verdient er damit ein wenig Gras zu verticken. In einem recht früh im Buch beschriebenen Straßenkampf tritt die zusammengewürfelte Truppe aus Bosniern, Jugoslawen, Türken gegen die Russen vom Stadtrand an. Die Schilderung dieses Aufeinandertreffens ist kurz und brutal und spiegelt den dynamischen Erzählstil des Buches wieder. Die Sprache, derer sich Tobias Wilhelm in seinem Debüt bedient, ist authentisch – man fühlt sich in die Welt dieses Jugendlichen direkt hineinversetzt.

Bis er die Gelegenheit bekommt Koks zu verkaufen, ist dies seine Routine. Seine Freizeit verbringt der Jugendliche, seit er aus dem Jugendknast auf Bewährung entlassen wurde, meistens mit seinen Freunden Fabio, Sascha und Ariano. Im Laufe der kurzen Geschichte kommen aber noch mehr Randfiguren dazu, die man aufgrund ihrer prägenden Geschichten oder Charaktereigenschaften allerdings gut auseinanderhalten kann.

Als er mit Dana zusammenkommt, die sich ein besseres Leben wünscht und bald ihr Studium aufnimmt, lässt er sich von ihr mitziehen und möchte sein Leben umkrempeln. Dann packt ihn jedoch seine Vergangenheit wieder, als ihm die Sporttasche voller Kokain geklaut wird und er sich beim Täter rächt.


Das Buch hätte meines Erachtens noch wesentlich mehr Potential gehabt. Es ist ein Verhängnis, dass es so fesselnd beschrieben ist und gleichzeitig nur so kurz. Das Ende kam ziemlich plötzlich. Der Autor hat aber ein Debüt hingelegt, das Interesse weckt seine kommenden Werke im Auge zu behalten!

Veröffentlicht am 29.03.2023

Eine Familiengeschichte mit einer Konfrontation der Wahrnehmungen

Stummes Echo
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„Stummes Echo“ ist die Geschichte von Susan Hill über eine Familie in England. Auf dem Hof namens The Beacon wohnen die Eltern Bertha und John mit ihrem vier Kindern May, Colin, Berenice und Frank.
Einen ...

„Stummes Echo“ ist die Geschichte von Susan Hill über eine Familie in England. Auf dem Hof namens The Beacon wohnen die Eltern Bertha und John mit ihrem vier Kindern May, Colin, Berenice und Frank.
Einen jeden begleitet man durch die knapp 170 Seiten des Buches. Man erfährt, warum die kluge May ihr vielversprechendes Studium in London nicht weitergeführt und stattdessen zurück zum Beacon gekommen ist, wie Colin seine Liebe fand, die er später heiratete, wie es Berenice dringlicher als alle anderen vom Hof gezogen hat und wie aus dem stillen Beobachter Frank nach seinem Auszug nach London eine Karriere als Journalist beschieden war. Zwischen Frank unds einen Geschwistern hat immer eine Kluft bestanden, und so hielten sie zu ihm und er zu ihnen keinen Kontakt. In Berührung kommen die drei mit Frank erst wieder, als sie in der Zeitung davon lesen, dass er ein Buch geschrieben hat, in dem er eine traumatische Kindheit schildert, die sie so nicht erlebt haben.

Tja, nun bin ich sehr schnell durch das Buch gerauscht, aber das fiel auch nicht schwer: Die Charaktere sind so geschrieben, dass ich ihrem Werdegang folgen wollte. Nachdem Franks Buch über die fragwürdige Kindheit ein großer Erfolg geworden ist, der auch im verschlafenen Ort der Geschwister nicht ignoriert werden konnte, und diese von den Bewohnern verurteilt werden, wollte ich unbedingt wissen wie es weitergeht. Dann allerdings war das Buch auch schon zuende, ziemlich aprupt.
Bei einer letzten Zusammenkunft der vier Geschwister hatte ich das Gefühlt, scheint Frank die Gelegenheit zu bekommen sich mit dem Ort seiner Kindheit auszusöhnen. Die letzten Zeilen wirkten wie eine Sprungschanze, von der meine Ideen ohne autorische Unterstützung weiterflogen und ich ins Nachdenken kam. Die Wahrheit ist in diesem Buch etwas, das der eine nicht ganz glauben und der andere nicht ganz anzweifeln kann, so dass eine Schnittmenge des Zweifels entsteht.


Ich habe mich auf jeden Fall gut unterhalten gefühlt, ganz gleich welches Resümee man aus der Geschichte ziehen möchte!

Veröffentlicht am 29.03.2023

Ein neues Abenteuer!

Wild und wunderbar (3). Freundinnen sind die besseren Schwestern
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Ein neues Abenteuer von Linn und Shark in „Wild und Wunderbar“!
Linns Leben hat sich in den letzten Monaten so stark zum Guten gewandelt, dass sie ihr Glück kaum fassen kann: Shark und sie sind beste Freundinnen, ...

Ein neues Abenteuer von Linn und Shark in „Wild und Wunderbar“!
Linns Leben hat sich in den letzten Monaten so stark zum Guten gewandelt, dass sie ihr Glück kaum fassen kann: Shark und sie sind beste Freundinnen, es gibt kein Mobbing mehr durch die fiesen Mädels in der Klasse, ihre Mutter ist sehr viel entspannter, seit sie mit Ole zusammen ist, und ihrem kleinwüchsigen Bruder Oskar geht es gut. Und dann macht Ole Linns Mutter auch noch einen Heiratsantrag! Eigentlich alles tutti, oder? - Nicht ganz. Shark zieht sich von Linn zurück und die beiden sprechen tagelang nicht miteinander, bis Shark behauptet, Linn würde ja bald sowieso nicht mehr im Haus wohnen und ihre Freundin zurücklassen, schließlich ziehen ja alle Familien in schicke Reihenhäuser. Linn kann nicht verstehen, dass Shark so von ihr denken kann. Als Linns Mama und Ole offenbaren, dass sie ein Baby erwarten, ist Linn so sauer nicht um ihre Meinung gefragt worden zu sein, dass Shark und sie kurzerhand ausreißen. Mit dem Zug gehts nach München, wo sie die wildesten Sachen erleben, bevor ihr Abenteuer im Krankenhaus endet. Linns Mutter und Ole sind natürlich etwas sauer, haben sich aber auch totale Sorgen gemacht. Kurzerhand entscheiden sie sich Urlaub in den Bergen zu machen, wo Linn und Shark merken, dass es kein Weltuntergang ist Familienzuwachs zu bekommen.

Nachdem mich der zweite Band ein wenig enttäuscht zurückgelassen hat, fand ich den dritten wieder richtig gut. Ilona Einwohlt baut zwar immernoch immens viele Themen ein, die sie wie Brotkrumen am Wegesrand entlangstreut, aber diesmal ist sie dem Pfad ihrer eigenen Geschichte (wie ich finde) wesentlich besser gefolgt.
Ich bin gespannt, ob es das mit Shark und Linn nun war oder noch weitere Bände der Geschichte folgen werden!