Unglaublich berührend und emotional
Wenn Donner und Licht sich berührenMEINE MEINUNG:
Brittainy C. Cherry ist vom deutschen Markt wohl nicht mehr wegzudenken; spielt glasklar in einer Liga mit Colleen Hoover, Laura Kneidl und Co. Kein Wunder also, dass auch ich ziemlich auf ...
MEINE MEINUNG:
Brittainy C. Cherry ist vom deutschen Markt wohl nicht mehr wegzudenken; spielt glasklar in einer Liga mit Colleen Hoover, Laura Kneidl und Co. Kein Wunder also, dass auch ich ziemlich auf ihr neues Werk hingefiebert habe. Dann kam die riesige Überraschung; denn der Lyx Verlag schickte mir ein handsigniertes Exemplar zu. Vielen, herzlichen Dank an dieser Stelle!! Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich gefreut habe. So kam es dann auch, dass ich mich quasi sofort in die Geschichte gestürzt habe. Wer mir auf Instagram folgt, der weiß allerdings schon, dass meine Gedanken und Empfindungen zu diesem Buch irgendwie zwiegespalten und chaotisch sind. Ich versuche nun mal, alles zu ordnen. Ich hoffe das gelingt mir einigermaßen. Viel Spaß und entschuldigt bitte, falls meine Rezension genau so chaotisch ausfällt, wie es in meinem Kopf aussieht.
Wir treffen in diesem Buch auf einige, sehr interessante Persönlichkeiten, die alleine schon für eine gehörige Portion Lebendigkeit und Echtheit in der Geschichte sorgten. So gab es beispielsweise Randfiguren, die mehr Emotionen in mir wecken konnten, als die Protagonisten. Wir haben hier eine riesige Bandbreite an unterschiedlichen Charakteren. Es gibt die, die einfach da sind; auf die man als Leser aber durchaus verzichten könnte – und dann gibt es die, die den Leser an den Rande des Wahnsinns treiben und einfach aufregten. Ich habe selten eine derartige Wut während des Lesens verspührt als in dieser Geschichte. Und wir haben die Figuren, die man einfach von der ersten Sekunde an liebt und dazu gehören nicht nur die Familienmitglieder und Freunde der Protagonisten, sondern auch die beiden selbst.
Eliott und Jasmine sind zwei großartige Akteure, die sich einerseits grundlegend unterscheiden; andererseits aber auch viele Gemeinsamkeiten hatten. Während Eliott eher stiller Natur ist, ist Katie wunderbar beliebt, selbstsicher und attraktiv. Dass die beiden aufeinander treffen, ist mehr oder weniger einem Zufall geschuldet und erst ab diesem Moment, nimmt die Story an Fahrt auf. Beide waren mir gleichermaßen sympathisch und wirkten auf mich auch beide sehr authentisch. Sowohl der männliche als auch der weibliche Part hatten schwere Schicksalsschläge zu verkraften und die Autorin schafft es, die zwei sehr echt und realistisch darauf reagieren zu lassen. Ich hoffe, ich drücke mich einigermaßen verständlich aus; ich kann es anders nicht benennen.
Jedenfalls kann ich bis zuletzt niemanden nennen, der mir „am besten“ gefallen hätte. Egal ob Eliott oder Jasmine, Ray oder Laura – sie alle überzeugten mich auf ganzer Linie und machten die Handlung nicht nur interessant und emotional, sondern auch spannend. Für mich persönlich rund herum gelungene Figuren, die ich alle tief ins Herz schließen konnte und vor allem, die alle eine sehr deutliche, glaubhafte Entwicklung durchlebten und deshalb noch greifbarer für mich waren.
Der aber wohl wichtigste Pluspunkt von Brittainy C. Cherry ist und bleibt ihr Schreibstil. Dieses Buch ist dermaßen wundervoll geschrieben, dass ich mich oftmals dabei ertappte, dass ich restlos zwischen den Zeilen versunken war und um mich herum wirklich nichts mehr mitbekam. Ihre Worte sind poetisch, die Geschichte voller Metaphern und die Emotionen so ungefiltert an den Leser transportiert worden, dass es mir überhaupt nicht möglich war, nicht mitzufühlen. Selbst die Kulisse, die eigentlich gar nichts besonderes ist, weckte Fernweh nach New Orleans in mir. Und trotz all diesen Punkten, ließ sich das Buch doch unheimlich schnell und einfach lesen. Es gab keinerlei Stolpersteine, alles was flüssig und auf den Punkt. Keine unnötigen Umschreibungen, nicht zu viele Details – einfach wunderbar ausbalanciert und ein richtiges Highlight!
Erzählt wird übrigens aus den Sichten beider Protagonisten, sodass die Einblicke in die jeweiligen Leben und Gefühlswelten noch tiefer und noch authentischer ausfallen. Dabei gibt es keine konsequente Regelmäßigkeit, wodurch die Spannung zusätzlich in die Höhe getrieben wurde. Sehr gut gelöst und perfekt umgesetzt.
So und nun: let the chaos begin. Der Einstieg in diese Geschichte war enorm gut. Ich war von der ersten Seite an gefesselt und fieberte unnatürlich stark mit den beiden Protagonisten mit. Wir lernen beide erst einmal in ihren jeweiligen Umfelder kennen ehe sie dann schließlich aufeinander treffen und erste Worte miteinander wechseln. Brittainy C. Cherry hat hier Themen und Geschehnisse verbaut, die nicht nur hochbrisant und topaktuell (Stichwort: Mobbing) sind, sondern dem Leser auch definitiv an die Nieren gehen. Ich wurde von der Handlung immer wieder geschockt, konnte nicht glauben, wie weit die Autorin tatsächlich geht. Und das alles schon in der ersten Hälfte. Ich litt; ich spürte mein Herz zerbrechen, ich konnte mich kaum gegen die ständig aufsteigenden Tränen wehren. Diese erste Hälfte endete mit einem regelrechten Schock – einem Plot, der mutig war, mutig in Hinsicht auf die Autorin – schockierend in Hinsicht auf den Leser. Wow. Was war ich am Ende!! Ich kam wortwörtlich nicht darauf klar, was da geschah. Als wäre alles vorhergegangene nicht schon schlimm genug, nein! Die Autorin setzt noch eins drauf! Und dann, dann kam der Zeitsprung. Wir springen 6 Jahre nach in die Zukunft und ab da ging es für mich irgendwie bergab. – aber irgendwie auch nicht. Die ganze Handlung nahm so einen stereotypischen Charakter an und die Emotionen, die in der ersten Hälfte so überwältigend waren, ließen komplett nach. Alles, was geschah, wirke so 0-8-15 und so normal. Trotzdem, und das finde ich so widersprüchlich: ich fieberte trotzdem auf eine gewisse Art und Weise mit. Ich liebte Jasmine und Eliott einfach – sowohl einzeln als auch in Kombination; und das wird wohl auch der Grund sein, wieso ich trotzdem gefesselt blieb und immer noch kaum die Finger von dem Buch lassen konnte. Allein diese Liebe zur Musik, die verbaut ist, war für mich am eigenen Körper spürbar und obwohl ich weder mit der einen Musikrichtung noch mit der anderen etwas anfangen kann, hörte ich die imaginären Melodien in meinem Kopf klar und deutlich.
Das Ende war für mich dann auch um einiges zu viel. Es fühlte sich an, als müsse C. Cherry immer noch eins und noch eins oben drauf setzen, sodass am Ende eine gewisse Unglaubwürdigkeit zurück blieb. Manchmal würde ich mir einfach wünschen, dass das Drama bis zum Ende hin anhält und nicht irgendwann der große Wendepunkt kommt und plötzlich all das furchtbare vergessen ist.
Und jetzt nochmal kurz und knapp: eine abartig starke erste Hälfte, eine eher schwächere zweite Hälfte aber im Gesamten eine gelungene Storyline, die wunderbar emotionale Momente hatte und die rund herum stimmig war. Keine offenen Fragen, ein schönes, wenn auch übertriebenes Ende und jede Menge Gefühl.
FAZIT:
Das neue Werk von Brittainy C. Cherry bringt wundervolle, liebenswerte und authentische Charaktere mit und wird in einem Stil erzählt, der einfach verzaubert. Die erste Hälfte überzeugte mich auf einer Ebene, wie es noch nie ein Buch tun konnte und die schwächere zweite Hälfte war immer noch deutlich besser, als vieles, was ich bisher gelesen habe. Und nun der Punkt, warum ihr mich wohl endgültig für bescheuert haltet: trotz aller Kritik, trotz des Chaos in meinem Kopf vergebe ich immernoch fast die volle Punktzahl; weil das Buch, im Gesamtbild betrachtet, einfach was besonderes war und ich meine Emotionen nur schwerlich im Griff halten konnte während des Lesens. Ich sehe als nicht unbedingt über die Kritik hinweg; sondern erinnere ich mich einfach an die Lesestunden und mein Bauchgefühl schreit laut und deutlich: knapp am Highlight vorbei.