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Veröffentlicht am 21.11.2019

Flucht

Die Flucht der Trakehner
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Das Jahr 1944 geht dem Ende zu. In Ostpreußen macht sich das Ehepaar Jesco und Sophie von Esten bereit zur Flucht in den Westen. Sophie, die erst vor kurzem die Leitung eines benachbarten Gutes übernommen ...

Das Jahr 1944 geht dem Ende zu. In Ostpreußen macht sich das Ehepaar Jesco und Sophie von Esten bereit zur Flucht in den Westen. Sophie, die erst vor kurzem die Leitung eines benachbarten Gutes übernommen hat und Jesco, der im Krieg einen Arm verloren hat und nun das Vorwerk Bajohrgallen vom Gestüt Trakehnen leitet. Besonders die großen Stutenherde in Sicherheit zu bringen ist in diesem Winter ein wahnwitziges Unterfangen.
Sehr gut sind die Gegebenheiten in Ostpreußen dargestellt und der Einfluss des Krieges, der Naziherrschaft dargestellt. Auch Jescos Zeit in Trakehnen wird beschrieben, die Arbeit mit den Pferden. Aber dann die Flucht, die Front kommt immer näher und es bleibt dann nur noch der Weg über das Haff. Es ein sehr kalter Winter und die ganzen Umstände, Angriffe von Tieffliegern fordern ihren Tribut.
Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Die Hauptcharaktere, Jesco und Sophie, die anpackend und sympathisch sind. Die schlimmen Zustände und Entbehrungen während der Flucht. Die Pferde, das Zusammensein mit ihnen sind bei mir eindrucksvoll angekommen, manches sehr intensiv. Gerne hätte ich noch mehr gelesen, wie von der Zeit nach dem Krieg und dem Aufbau einer neuen Existenz mit den Pferden. Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Die Geschehnisse wurden gut dargestellt.

Veröffentlicht am 08.11.2019

Wien, Ende 18. Jahrhundert

Im Schatten des Turms
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Ende des 18. Jahrhunderts in Wien treffen der arme Medizinstudent Alfred und die junge Helene, aus einem adeligen Haus, aufeinander.
Alfred will seinen Weg als Mediziner gehen, auch wenn keine vermögende ...

Ende des 18. Jahrhunderts in Wien treffen der arme Medizinstudent Alfred und die junge Helene, aus einem adeligen Haus, aufeinander.
Alfred will seinen Weg als Mediziner gehen, auch wenn keine vermögende Familie im Hin-tergrund ist. Helene wurde für ihre Herkunft sehr weltoffen erzogen und muss nach dem Tod des Vaters um ihre Freiheit kämpfen. Beide wachsen über sich selbst hinaus und kämpfen sich durch Widerstände.
Im Narrenturm wurden die Irren, die psychisch gestörten, behandelt. Für unsere Zeit un-ter eher unschönen Umständen. Damals war es aber die erste Einrichtung dieser Art.
In der Geschichte tauchen so viele verschiedene Charaktere auf, die fast schon für eine extra Geschichte taugen. An historischen Romanen gefällt mir besonders, dass geschichtli-che Fakten mit einer persönlichen Geschichte verwoben werden. Hier geht es nicht unbe-dingt um die Geschehnisse im Turm, eher um das Drumherum. Mir hat der Schreibstil des Autors sehr gut gefallen. Dieser trägt neben den beschriebenen Geschehnissen durch die über sechshundert Seiten des Romans. Zudem hat mir das Nachwort gut gefallen.
Das Cover finde ich passend und ein Bild des Turm zu Anfang von jedem Kapitel eine gute Idee.
Mir hat der Roman gut gefallen, eine interessante Geschichte und die damalige Zeit wur-de mir etwas näher gebracht.

Veröffentlicht am 28.10.2019

Speicherstadt, Anfang des 20. Jahrhunderts

Der Duft der weiten Welt
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Band Eins der Speicherstadt-Saga.
Mina Deharde ist Tochter eines Kaffeehändlers in Hamburgs Speicherstadt. Als junge Frau hat sie 1912 aber keine Chance selbst das Unternehmen zu leiten, auch wenn sie ...

Band Eins der Speicherstadt-Saga.
Mina Deharde ist Tochter eines Kaffeehändlers in Hamburgs Speicherstadt. Als junge Frau hat sie 1912 aber keine Chance selbst das Unternehmen zu leiten, auch wenn sie die gebore-ne Kaffeehändlerin ist. Zwischen Mina und dem jungen Mitarbeiter Edo entwickeln sich Gefühle, doch das Schicksal hat anderes vor. Edo geht nach Amerika und Minas Vater wird schwer krank. Es kommen schwere Entscheidungen auf Mina zu.
Ein Roman, der in der Hamburger Speicherstadt zur damaligen Zeit spielt hat mich sehr in-teressiert. Der Handel mit entsprechenden Waren, die Anbindung an die weite Welt sind allein schon interessant. Dazu die recht konkrete Vorstellung der Speicherstadt, wenn man sie selbst schon mal besucht hat.
Minas Geschichte ist eine gute Darstellung zur Zeit des Handelshochs der Speicherstadt. Mir gefallen die verschiedenen Charaktere in der gesamten Geschichte. So wird z.B. zum Ende eine Erklärung für das eher steife Verhalten von Minas Großmutter geliefert. Oder die Schwierigkeiten für Mina in der männerdominierten Gesellschaft, gerade auch im Bereich der Kaffeebörse.
Beim Lesen ist mir einiges an Vielschichtigkeit gar nicht so sehr aufgefallen. Erst bei einem Rückblick ist mir das richtig bewusst geworden. Sehr schön. Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen. Für mein Empfinden gab es keine langwierigen Schilderungen, die Handlung blieb immer interessant. Als Leser bleibt man am Ende mit Neugier zurück, wie es mit Mina und dem Kaffeekontor weiter geht. Da muss noch bis nächstes Jahr gewartet werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Thema
Veröffentlicht am 16.10.2019

In der Musikbranche

Entscheidung in Florida
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Ein Roman, der im Musikbusiness der Country-Musik in Nashville spielt. Joe Baker ist ein erfolgreicher Songschreiber und seine Frau eine bekannte Sängerin. Joe kommt für neue Songs mit dem ehemalige Country-Star ...

Ein Roman, der im Musikbusiness der Country-Musik in Nashville spielt. Joe Baker ist ein erfolgreicher Songschreiber und seine Frau eine bekannte Sängerin. Joe kommt für neue Songs mit dem ehemalige Country-Star Bruce Cannon zusammen, der aufgrund einer Krankheit seine Familie absichern will. Es gelingt, die Lieder schlagen ein und ein Duett mit einer erfolgreichen Sängerin wäre möglich. Wie entwickelt sich das alles weiter, wird die Krankheit erfolgreich bekämpft? Kann Joe seine Ehe retten, sich gegen Plagiatsvorwür-fe wehren?
Es werden viele Bereiche angerissen, die das Leben im Musikgeschäft darstellen.
Es beschränkt sich auf die Schilderung der Vorkommnisse, der Probleme und auf ausführ-lichere Erklärungen wird verzichtet. Dadurch behält die Geschichte einerseits an Tempo und es können viele Dinge erwähnt werden. Andererseits fehlt mir dadurch die Tiefe und ich konnte mit keinem Charakter richtig warm werden. Die Dialoge, gerade die von Joe und seiner Frau, wirkten auf mich sehr gestellt und dass die Beiden sich lieben kam bei mir nicht an.
Der Schreibstil hat mir persönlich nicht so gut gefallen, mir fehlte etwas.
Das Ende war leider so gar nicht mein Fall. So viel Ungewissheit zum Abschluss, auch wenn ein weiteres Buch der Reihe folgt, fand ich einfach nur unschön.
Das Cover finde ich sehr schön gestaltet, die Farben, die Kombination. Verspricht da mehr als in der Geschichte gehalten wird. Tolles und vielschichtiges Thema, was für mich zu tro-cken umgesetzt wurde.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Leben berührt andere Leben

Wer im Himmel auf dich wartet
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Annies empfand ihre Jugend als nicht sehr schön, eher einschränkend. Sie fand ihre Auslas-tung als Krankenschwester und trifft dort ihren Jugendfreund Paulo. Dass sie zusammen gehören steht außer Frage ...

Annies empfand ihre Jugend als nicht sehr schön, eher einschränkend. Sie fand ihre Auslas-tung als Krankenschwester und trifft dort ihren Jugendfreund Paulo. Dass sie zusammen gehören steht außer Frage und sie heiraten. Auf dem Weg ins Hotel in ihrer Hochzeitsnacht helfen sie bei einer Panne und es kommt fasst zum Unglück. Doch spontan starten sie am nächsten Tag zu einem Ballonflug und das Schicksal schlägt zu.
Annie trifft im Himmel die fünf Personen die ihn ihrem Leben am Wichtigsten waren. Nicht unbedingt die Personen die ihr wichtig waren sondern die, die für ihr Leben wichtig waren. Wie Eddie, den Mechaniker vom Vergnügungs-Pier ihrer Kindheit, der ihr das Leben rettete. Natürlich auch ihre Mutter, wo sich vieles aus Annies Kindheit erklärt.
Interessant, einfühlsam und ohne erhobenen Finger wird ein Bild vom Dasein nach dem Tod dargestellt. Die Begegnungen im Leben haben oft einen Sinn, den wir eventuell erst später erfassen und das Wort Schuld wird nicht strapaziert.
Annie erscheint mir in der Darstellung durchaus ein wenig unreif, doch zum Ende ist sie gewachsen, hadert nicht mehr.
Wer im Himmel auf dich wartet lässt sich leicht und gut lesen. Mir gefällt diese Mischung von dem Versuch einer Darstellung was nach dem Tod passieren könnte, dass vieles zusam-men hängt und dies ohne erhobenen Zeigefinger und moralischer Ansprüche geschieht. Ein-fach die verschiedenen Menschen, ihre Beweggründe und Geschichten annehmen.
Mag der Leser sich aus dieser Geschichte Unterhaltung holen, oder auch etwas Sinn, es ist Geschmackssache.