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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2021

Demokratierzerstörung durch Ausgrenzung

Cancel Culture
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In diesem Buch wird das immer mehr um sich greifende Phänomen der Cancel Culture behandelt. Das Abschaffen der Meinungsfreiheit durch Ausgrenzung, Diffamierung und allerlei Mitteln um Leute mit einer anderen ...

In diesem Buch wird das immer mehr um sich greifende Phänomen der Cancel Culture behandelt. Das Abschaffen der Meinungsfreiheit durch Ausgrenzung, Diffamierung und allerlei Mitteln um Leute mit einer anderen Meinung als die des gewünschten Mainstreams zum Verstummen zu bringen. Die Folgen können, und sind, für den Einzel-nen existenzvernichtend sein.
Das Buch ist gut aufgeteilt, es werden eindringliche Beispiele aufgeführt, Erklärungen auf-gezeigt woher diese Art des Verstummen-lassens kommt, welche Bereiche dahinter ste-hen. Und welche Möglichkeiten es gibt gegen diese Cancel Culture zu kämpfen.
Mir hat das Buch anhand der Beispiele noch mal sehr direkt vor Augen geführt, wie weit es mit dieser gefährlichen, demokratievernichtenden „Culture“ gekommen ist. Es macht betroffen und mir Angst was diesbezüglich die Zukunft bringt.
Das zum Thema eines Buches zu machen finde ich schon klasse und ich hoffe, dass man es noch umkehren kann und dass es viele Leser hat, die dann zum Nachdenken angeregt werden. Mich hat der Inhalt dieses Buch jedenfalls sehr angefasst. Auf jeden Fall sollte das persönliche Gespräch, der Diskurs mit allen Meinungen wieder in den Mittelpunkt kommt und dann Kompromisse für alle gefunden werden.

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Veröffentlicht am 04.04.2021

Beginn einer neuen Zeit

Die Buchhändlerin
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Christa erlebt den zweiten Weltkrieg in Frankfurt, wo ihre Familie einen Buchladen betreibt. Christa ist literaturbegeistert, möchte studieren und hält nichts von dem Weg, den ihre Mut-ter für sie vorsieht, ...

Christa erlebt den zweiten Weltkrieg in Frankfurt, wo ihre Familie einen Buchladen betreibt. Christa ist literaturbegeistert, möchte studieren und hält nichts von dem Weg, den ihre Mut-ter für sie vorsieht, heiraten und Hausfrau sein. Der Krieg endet, die Probleme aber nicht, auch wenn sich das Leben langsam zum Besseren wendet. Anhand von Christas Geschichte werden einige Probleme der damaligen Zeit angesprochen. Wie die Probleme von Frauen an Hochschulen, der Wunsch nach gesellschaftlicher Freiheit und Homosexualität und noch einiges mehr.
Wie schafft es Christa ihr eigenes Glück finden und für die Familie da zu sein?
Was als die Geschichte einer jungen beginnt, entwickelt sich zu einigem mehr. Ich empfand den Roman als sehr gut zu lesen und er entwickelt sich auf so umfangreiche Weise. Toll.
Dabei empfand ich den Schreibstil als leicht zu lesen und doch so einprägsam und intensiv. Ich bin begeistert davon, auch wie viele Themen angesprochen werden und wie die verschie-denen Charaktere im Buch dargestellt werden. Mir ist bewusst geworden, wie viel sich seit-dem verändert hat, ich denke, zum Guten.
Von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.03.2021

Beeindruckend

Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls
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Die Geschichte von einer Pilotin zur Zeit des zweiten Weltkrieges, im Dienst des Militärs, aber doch als Privatperson. So zeigt es den Mut und Enthusiasmus dieser Frauen und wieder die Differenzen zwischen ...

Die Geschichte von einer Pilotin zur Zeit des zweiten Weltkrieges, im Dienst des Militärs, aber doch als Privatperson. So zeigt es den Mut und Enthusiasmus dieser Frauen und wieder die Differenzen zwischen den Geschlechtern. Aber die Frauen erfahren auch Wertschätzung und erfüllen sich ihren Traum mit allen positiven und negativen Seiten.
Audrey Coltrane ist 1941 auf Hawaii stationiert, als Fluglehrerin für angehende Piloten. Auf Hawaii ist es das Paradies, bis der Angriff auf Pearl Harbor erfolgt. Spätestens ab dem Tag wird Audrey klar, dass Lieutenant James Hart mehr als nur ein Freund ist. Doch der Krieg und die Passion fürs Fliegen haben Vorrang. Audrey schließt sich den WASP an, findet Ge-meinschaft und Freundschaft. Doch was ist aus James geworden?

Dieser Roman hat mir wirklich sehr gut gefallen. Erstmal hat er mich richtig gut in die da-malige Zeit versetzt, ohne auf historischen Gegebenheiten herumzureiten, es passiert ein-fach, dass man als Leser mit dort ist. Audrey ist eine tolle Frau, die klare Vorstellungen von ihrer Zukunft hat und eine sehr angenehme Persönlichkeit hat.
Beim Lesen gab es keine Längen, ich war mit Audrey unterwegs und habe so manche Träne mit verdrückt. Ich habe das Gefühl, dass sogar Audreys Familie an diesen Zeiten mit ge-wachsen ist, nicht nur Audrey. Ich konnte so gut mitfühlen, was das Fliegen den Frauen be-deutet, mit welchen Vorurteilen sie als Frauen zu kämpfen hatten. Das Grauen des Krieges, was Familie bedeutet und natürlich auch was die Liebe bewirken kann. Aber das alles ist ganz weit weg von so etwas wie Kitsch. Dieses Buch hat mir beim Lesen immer mehr gefal-len und ich kann es nur empfehlen. Die Autorin hat einen tollen Schreibstil. Eine andere Art von Frauenroman, es gab die Pilotinnen wirklich, diese Zeit und die Geschichte beinhaltet so viel und ich freue mich, dass ich dieses Buch gelesen habe.

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Wichtige Erinnerungen, die einen anderen Blickwinkel geben

Die verratene Generation
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Ein weiteres, wichtiges Buch von Christian Hardinghaus, Nach „Die verdammte Generation“ kommen hier dreizehn Frauen zu Wort, die den zweiten Weltkrieg erlebt haben und zum Ende hin Vertreibung, Flucht ...

Ein weiteres, wichtiges Buch von Christian Hardinghaus, Nach „Die verdammte Generation“ kommen hier dreizehn Frauen zu Wort, die den zweiten Weltkrieg erlebt haben und zum Ende hin Vertreibung, Flucht und Ausbombung erlebt haben. Es sind intensive Schilderun-gen, auch wenn diese von den betroffenen Frauen nach so vielen Jahren erzählt wurden und sie ihre damaligen Gefühle nicht in den Vordergrund stellen.
Dazu hat der Autor ausführliche Erläuterungen verfasst, die den Lesern die damalige Zeit und Umstände erklären. Bei der heutigen Erinnerungskultur ist das auch sehr nötig, denn die gerne gebrauchte Verallgemeinerung, dass ja alle mitgemacht haben und „Schuld“ haben stimmt so ganz und gar nicht. Wie eine Zeitzeugin sagte, sie wurden alle betrogen und hin-tergangen.
Nach dem Lesen könnte man auch sagen, dass der Großteil der Deutschen einfach nur be-nutzt wurde um die hochtrabenden Pläne einer Gruppe Wahnsinniger durchzusetzen.
Die Leute haben versucht zu überleben, in ihrer Umgebung. Und wenn man sich nicht an-passte hatte man Repressalien zu erwarten.
Einmal liegt der Fokus auf den aus ihrer Heimat Vertriebenen. Wie und unter welchen Um-ständen es zu ihrer Flucht kam, was die Menschen erlebten und diese schlimmen Gescheh-nisse irgendwie überstanden, während gefühlt die Welt unterging. Dann die Menschen in den Städten deren Welt auch unterging, besser in Schutt und Asche zerlegt wurde. Überall nur Zerstörung und Tod. Das was die Menschen, besonders halt auch die Frauen durchstehen mussten, hat dann eher wenig mit der Vorstellung von Krieg zu tun, wo Soldaten gegenei-nander kämpfen. Wenn Tiefflieger auf Flüchtende Frauen schießen, Frauen vergewaltigt werden, dann ist die Rede von Schuld sehr unangebracht.
Christian Hardinghaus schafft es wieder die Geschichte der Zeitzeuginnen einfach nur dazu-stellen und dadurch die ganze Zeit damals aus einer anderen Sicht darzustellen. Durch die Erzählungen der Frauen nehmen die ganzen Geschehnisse nochmal eine andere Gestalt an. Vom einzelnen Schicksal zu lesen wirkt intensiver, macht betroffener.
Ich finde „Die verratene Generation“ ebenso wichtig wie „Die verdammte Generation“ und die Bücher müssten eindeutig im Schulunterricht behandelt werden. Damit nicht vergessen wird und eine andere Sicht als die der Wochenschau auf diese Zeit fällt

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Immer wieder Stärke und Hoffnung

Ein Lied in der Nacht
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Schon der fünfte Band der Kashmir Saga. Schon einige Zeit begleitet mich diese außerge-wöhnliche Reihe um Vikram Sandeep, seiner Frau Sameera, die in Kashmir leben und de-ren besten Freund Raja, aus Shivapur. ...

Schon der fünfte Band der Kashmir Saga. Schon einige Zeit begleitet mich diese außerge-wöhnliche Reihe um Vikram Sandeep, seiner Frau Sameera, die in Kashmir leben und de-ren besten Freund Raja, aus Shivapur. Durch einen persönlichen Verlust wird Raja auf eine harte Probe gestellt. Sameera muss einiges verarbeiten und setzt das in einem Selbstver-teidigungstraining um. Dann kommen die Freunde auf die Spur eines Kinderschänderrings, dazu wird Vikram von der Vergangenheit eingeholt wodurch die Freundschaft zu Raja auf eine sehr harte Probe gestellt wird.
Ganz schnell war ich wieder im Dar-as-Salam, den Kindern und besonders bei den Haupt-figuren. Neben regelrecht friedvollen Phasen kommen, für die Protagonisten leider, auch wieder Zeiten voller Gefahr und Gewalt. Das spiegelt die Situation in Kashmir und Indien wohl auch ganz gut wieder. Zusammenhalt und Freundschaft, der Wunsch nach Frieden. Dagegen alte, korrupte Strukturen.
Für mich haben die zwei Autorinnen hier einen weiteren, sehr gelungenen, Roman der Kashmir Saga geschaffen. Und die Bezeichnung Saga passt bei dieser umfassenden Erzäh-lung auch wirklich. Dabei wird die tiefe Verbundenheit der Protagonisten sehr gut be-schrieben, man spürt es als Leser wirklich selbst. Selbst in den unschönen Situationen wird das Ganze irgendwie von der Freundschaft und Liebe weiter getragen und innere Kraft vermittelt. Das zeigt dann halt auch, wie viel Liebe und tiefe Freundschaft bewegen kann.
Der Schreibstil hat mir weiter gut gefallen und das Zusammenspiel von Ingrid Zellner und Simone Dorra als Autorinnen finde ich sehr gut. Dass da zwei Autorinnen am Werk sind ist nicht zu spüren. Am Ende dieses doch recht umfangreichen Buches war es schade das Dar-as-Salam mit seinen Bewohnern und Freunden zu verlassen. Für mich hebt sich die Kashmir Saga hervor, da es irgendwie einen romantischen Roman mit einer Art Krimi ver-bindet.
Ich kann hier nur eine komplette Leseempfehlung aussprechen.

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