Eine Familie, die zusammenwachsen kann, wenn jeder an sich arbeitet
Auf der anderen Seite des Sturms1882: Wilhelm und Rebekka sind vor acht Jahren nach China ausgewandert um missionarisch aktiv zu sein. Wilhelm als Missionsarzt. Rebekka stand ihm als Missionarin immer zur Seite. Sie haben geheiratet ...
1882: Wilhelm und Rebekka sind vor acht Jahren nach China ausgewandert um missionarisch aktiv zu sein. Wilhelm als Missionsarzt. Rebekka stand ihm als Missionarin immer zur Seite. Sie haben geheiratet und zwei Kinder bekommen. Plötzlich und unerwartet stirbt Wilhelm und Rebekka beschließt nach Deutschland zurück zu kehren. Vor der Abfahrt aus China erhält Rebekka einen Brief mit einem Heiratsantrag von einem ihr unbekannten Pastor aus Berlin. Die Schiffsfahrt ist lang und anstrengend. Rebekka und der Kapitän Pierrot kommen sich näher, mit ungeahnten Folgen. Rebekka steht vor der Frage ihrem Herzen oder der Vernunft zu folgen ...
Die Protagonisten sind sympathisch und authentisch beschrieben. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Jede Figur hat ihre Gründe für ihr Verhalten. Je weiter man in die Geschichte eintaucht, desto mehr wachsen die Charaktere der Protagonisten an ihren Aufgaben. So kann ich nicht grundsätzlich sagen, dass ich jemanden besonders mag oder jemanden für besonders schlecht halte. Es geht um Religion, Gläubigkeit und Vertrauen, um Gnade, Vergebung und Verständnis. Aber auch einfach um das menschliche und die Emotionen von denen wir im Alltag aufgewühlt werden.
Am Anfang jedes Kapitels gibt es eine Überschrift mit einem Bibelvers. In die Geschichte sind Symbole hineingearbeitet, an denen man erkennt, ob das Erzählte an Land oder auf der See stattfindet. Die Bibelverse im Text sind geschickt eingebaut und passen jeweils gut zur Erzählung. Man bekommt auch einen Einblick über die Arbeit der Berliner Mission. Die Autorin hat wirklich gut und aufwendig recherchiert. Am Ende des Buches gibt es noch zwei Bilder von der chinesischen Holztafel auf der die Menschen in eine Schlucht fallen. Hängt man das Kreuz an den dafür vorgesehenen Nagel an dem Bild, wird das Kreuz zu einer Brücke über der Schlucht.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es war alles sehr bildlich und emotional beschrieben. Das Cover passt zur Geschichte.
Die Geschichte hat mich sehr gefesselt und die Seiten flogen nur so dahin. Von mir gibt es eine klare Lese-Empfehlung.