Auftakt einer düsteren Island-Krimi-Reihe
VerschwiegenPolizistin Elma ist aus persönlichen Gründen wieder in das Dorf ihrer Kindheit zurückgekehrt und wird dort auch gleich mit dem Fall einer unbekannten Frau konfrontiert, die tot neben dem alten Leuchtturm ...
Polizistin Elma ist aus persönlichen Gründen wieder in das Dorf ihrer Kindheit zurückgekehrt und wird dort auch gleich mit dem Fall einer unbekannten Frau konfrontiert, die tot neben dem alten Leuchtturm aufgefunden wurde.
Bei ihren Ermittlungen stößt sie auf immer mehr Geheimnisse aus der Vergangenheit, bis sich die Puzzleteile endlich zu einem Ganzen fügen.
Meine Meinung:
Dieser nordische Krimi hat es in sich: die Landschaft Islands wird wunderbar beschrieben, dies lässt einen auch trotz herrschender Novemberkälte Lust auf eine Reise in dieses Land bekommen.
Auch das soziale Gefüge dieser Kleinstadt ist authentisch und lebendig dargestellt; jeder kennt jeden, was auch der Grund ist, warum der Polizeichef nicht so intensiv ermittelt, wie er eigentlich sollte, weil er sich mit niemandem anlegen will.
Doch gut, dass nun eine junge, engagierte Ermittlerin in Form von Elma da ist, die schon jahrelang nicht mehr 'daheim' war, und somit mit ihren Fragen und Nachforschungen niemanden auf die Füße treten kann. Denn nur so erhält man Ergebnisse.
Doch die Leute sind sooo deprimierend dargestellt; jeder in der Kleinstadt Akranes hat ein bemitleidenswertes Leben, wird/wurde gemobbt, Gewalt spielt eine Rolle usw... - womit ich selbst so richtig hinuntergezogen wurde, was ich so gar nicht mag. Von einer Geschichte möchte ich unterhalten werden, und nicht in depressive Stimmung versetzt werden.
Somit ist dieser Krimi nicht nur ein Skandinavien-Krimi, sondern so richtig Nordic Noir.
Doch der Kriminalfall hat mehr als überzeugen können!
Abwechselnd wird in der Gegenwart und in der Vergangenheit vor ca. 30 Jahren berichtet, sodass man als Leser immer einen kleinen Vorsprung hat, jedoch trotzdem nie das große Ganze sieht.
Die Ermittlungsarbeit ist authentisch und interessant dargestellt.
Der Fall und die Auflösung ist furchterregend real, so etwas wird es wohl leider immer wieder geben. Was die ganze Geschichte noch bedrückender macht.
Der Titel passt perfekt zur Geschichte, denn alle haben Geheimnisse und niemand erzählt etwas.
Zu erwähnen sind auch die Karten von Island und Akranes in den inneren Buchdeckeln.
Fazit:
Wer so richtiges Nordic Noir mag, ist hier bestens aufgehoben. Der Fall vor der traumhaften isländischen Kulisse war total interessant und spannend, nur diese extrem deprimierende Atmosphäre war leider so gar nicht meins.