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Veröffentlicht am 26.05.2020

Lustiger Rätselspaß; leider nicht immer nur logische Rätsel-Auflösungen

Ravensburger Exit Room Rätsel: Gefangen im Funpark
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Die Ravensburger Exit Room Rätsel Bücher gibt es in vier verschiedenen Ausführungen.
Wir hatten uns für "Gefangen im Funpark" entschieden.

Das Buch 'redet' mit den jungen Lesern und gibt Anweisungen, ...

Die Ravensburger Exit Room Rätsel Bücher gibt es in vier verschiedenen Ausführungen.
Wir hatten uns für "Gefangen im Funpark" entschieden.

Das Buch 'redet' mit den jungen Lesern und gibt Anweisungen, wie man sich aus dem Funpark, in dem man sich verirrt hat, befreien kann. Es gibt zwei Räume, wo man viele Rätsel nach einander lösen muss, um sich daraus zu befreien.
Der erste Raum ist eine Art Geisterbahn-Raum mit Skeletten und allerlei anderen gruseligen Dingen. Wenn man es daraus geschafft hat, gelangt man in Raum 2, der wie das Cockpit eines Raumschiffes gestaltet ist.

Um die Rätsel zu lösen und weiterzukommen, muss man im Buch schneiden, kleben, und hineinschreiben. Das macht richtig Spaß! Leider kann das Buch dadurch nur einmal verwendet werden.
Zu jedem Rätsel gibt es auch zwei Tipps, die man nur mit einem Spiegel lesen kann; und am Ende des Buches gibt es eine komplette Auflistung der Lösungen.

Meine Tochter und ich waren von Raum 1 total begeistert; Raum 2 hat uns dann leider nicht ganz so gut gefallen, denn hier waren nicht alle Lösungen 100% logisch - überhaupt bei einem Rätsel, wo ich sogar bei den Lösungsangaben ganz am Schluss nachsehen musste, und nicht einmal damit konnten wir die Auflösung nachvollziehen. Das fanden wir sehr schade, denn jede Lösung für ein Rätsel soll doch logisch und nachvollziehbar sein. Daher müssen wir auch einen Stern abziehen - aber ansonsten macht so ein Rätselbuch richtig viel Spaß und wir besorgen uns sicher auch noch die anderen!

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Auftakt eines aufregenden Lebens in der Beauty-Branche

Die Farben der Schönheit – Sophias Hoffnung (Sophia 1)
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Kurz zum Inhalt:
Berlin, 1926. Die 20jährige Chemiestudentin Sophia Krohn wird von ihren Eltern verstoßen, da sie von ihrem verheirateten Dozenten schwanger ist, der will, dass sie das Kind abtreibt. Doch ...

Kurz zum Inhalt:
Berlin, 1926. Die 20jährige Chemiestudentin Sophia Krohn wird von ihren Eltern verstoßen, da sie von ihrem verheirateten Dozenten schwanger ist, der will, dass sie das Kind abtreibt. Doch das wird Sophia bestimmt nicht machen! Mit ihrer besten Freundin Henny reist sie nach Paris, da diese dort ein Engagement erhalten hat.
Nach einem schrecklichen Schicksalsschlag besinnt sich Sophia wieder auf ihre Chemie und stellt sich mit einer selbstgemachten Gesichtscreme bei der bekannten Königin der Schönheit, Madame Helena Rubinstein, vor.
Diese bietet ihr eine Stelle in ihrer Fabrik in New York an, woraufhin sich Sophia voller Hoffnungen auf ein neues Glück und ein besseres Leben auf den Weg nach Amerika macht.


Meine Meinung:
"Sophias Hoffnung" ist der erste Teil der Trilogie "Farben der Schönheit" über die junge Chemikerin Sophia Krohn, die viele Schicksalsschläge erleiden muss: Ihr Geliebter trennt sich doch nicht von seiner Frau; er will, dass sie das gemeinsame Kind abtreibt; ihre Eltern verstoßen sie; in Paris findet sie keine Arbeit und noch vieles mehr.
Doch Sophia ist stark, sie lässt sich nicht unterkriegen und versucht, das Beste aus ihrem Leben mit ihren Fähigkeiten zu machen - so gibt es immer wieder Hoffnung: in Berlin vermittelt ihr ihre Freundin Henny eine Arbeit als Garderobiere; sie reist mit Henny mit nach Paris, als diese dort ein Engagement als Tänzerin erhält; und dann bekommt sie die großartige Stellung als Chemikerin in der Fabrik von Helena Rubinstein in New York.

Corina Bomanns Schreibstil ist mitreißend und lebendig; durch die ich-Erzählung aus Sophias Sicht fühlt man sich mitten in ihrem Leben dabei und leidet und freut sich mit ihr mit.
Die handelnden Personen sind stark gezeichnet und man kann sich in die Charaktere hineinversetzen.
Besonders gut gefiel mir, dass man so nebenbei auch einiges über Kosmetik-Herstellung erfahren hat, über das Leben der Menschen in den 1920ern und vor allem über die Ikonen Helena Rubinstein und Elizabeth Arden und deren Konkurrenz.


Fazit:
Mitreißender Roman über eine starke Frau in den 1920ern, die es nicht leicht hat und viele Schicksalsschläge verkraften muss. Ich bin schon sehr auf die beiden anderen Bände gespannt!

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Regionalkrimi mit rabenschwarzem Humor

Leichen, die auf Kühe starren
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Kurz zum Inhalt:
In Kitzbühel tauchen verschiedene Leichenteile auf. Es stellt sich heraus, dass diese zu verschiedenen Personen gehören. Wer sind diese? Und warum werden sie nicht vermisst?
Luisa, die ...

Kurz zum Inhalt:
In Kitzbühel tauchen verschiedene Leichenteile auf. Es stellt sich heraus, dass diese zu verschiedenen Personen gehören. Wer sind diese? Und warum werden sie nicht vermisst?
Luisa, die von allen nur Leo genannt werden will, arbeitet als Zimmermädchen und bemerkt dort seltsame Hotelgäste. Ihr Freund Fröschl wird verdächtigt, denn er taucht immer dort auf, wo die Leichenteile gefunden werden. Doch der kann es nicht sein, oder?
Leo wird auch gleich von Frau Obermoser eingespannt und soll als Hausdame bei der Gangster-Witwe Irina ermitteln, denn es steht ein Treffen von einigen Gangster-Bossen an.
Und dann sind da noch fünf Hardcore-Hansi-Hinterseer-Fans. Was haben die mit allem zu tun?


Meine Meinung:
Dies war mein erstes Buch von Tatjana Kruse, und ihr Schreibstil, der Plot und vor allem die handelnden Personen polarisieren. Sie sind skurril, schräg und kurios.
Viel Slapstick und vor allem jede Menge schwarzer Humor ziehen sich durchs ganze Buch.
Die fünf Hansi Hinterseer Fans trifft man immer wieder und schließt sie sofort ins Herz. Und die "alte Omi", Frau Obermoser, will die ganzen Gangster dingfest machen, wobei ihr die mutige und furchtlose Leo helfen soll.
Ich fand die Schnappschildkröte von Frau Obermoser total ulkig. Sie war für mich sowas wie der heimliche Protagonist, denn sie taucht immer wieder auf, und trägt noch dazu den witzigen und schwer auszusprechenden Namen Vitzliputzli.
Die Spannung kommt nicht zu kurz, denn bis kurz vor Schluss rätselt man, zu wem die Leichenteile gehören, warum diese Menschen sterben mussten und wer der Mörder ist.
Leos Alleingänge in der Gangster-Villa lassen einen zittern; und zum Schluss gibt es einen fulminanten Showdown mit einem überraschenden Ende ;)
Im Epilog erklärt sich dann auch der Titel des Buches, und ich musste herzhaft lachen.
Doch trotz aller Komik haben der Fall und der Grund für die Morde eine Ernsthaftigkeit und Authentizität, die gerade für Kitzbühel sehr zutreffen.


Fazit:
Schräger Regionalkrimi mit Lokalkolorit und viel rabenschwarzem Humor.

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Veröffentlicht am 20.05.2020

Die Zwölfen sind witzig, freundlich und hilfsbereit. - Ein Buch, in dem mal nicht die magischen Elfen die Stars sind!

Lilly und die Zwölfen, 1, Elfen verboten
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Kurz zum Inhalt:
Die 9-jährige Lilly zieht mit ihrer Mutter Henni zu ihrem Großvater aufs Land, wo dieser ein Ausflugslokal namens "Glückseiche" betreibt. Leider ist Lillys Großmutter schon verstorben, ...

Kurz zum Inhalt:
Die 9-jährige Lilly zieht mit ihrer Mutter Henni zu ihrem Großvater aufs Land, wo dieser ein Ausflugslokal namens "Glückseiche" betreibt. Leider ist Lillys Großmutter schon verstorben, und Henni soll helfen, die "Glückseiche" zu retten.
Lilly geht derweil in der Welt der Elfen auf, von denen sie jede Menge Spielfiguren hat und von denen ihr ihre Großmutter immer viele Geschichten erzählt hat. Doch eines Tages lernt sie Flimm und die Zwölfen kennen, die so ganz anders als ihre eleganten Elfen sind - klein, pummelig und mit Stummelflügeln - und die mit den Elfen nix zu tun haben wollen.
Können die Zwölfen helfen, die Glückseiche zu retten?


Meine Meinung:
"Elfen Verboten" ist der Auftakt der Reihe von "Lilly und die Zwölfen".
Der Schreibstil ist kindgerecht und leicht zu verstehen; und die Zwölfen mit ihrer lauten Fröhlichkeit schließt man sofort ins Herz!
Lilly ist ein etwas molligeres Mädchen, das ihren Kummer gerne mit Süßem bewältigt, und wird deshalb von ihrer neuen Nachbarin Clara gehänselt. Mobbing ist somit ein zentrales Thema dieses Buches.
Ebenso die Existenzängste, falls das Ausflugslokal nicht gerettet werden kann. Solche Themenverarbeitung ist wichtig für Kinder, denn das kann im Alltag ebenso zutreffen - gerade jetzt in Zeiten von Corona, wo viele Unternehmen schließen müssen.
Und dann sind da noch die wichtigen Themen Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt - denn die Zwölfen tun alles, um Lilly zu helfen, dass die "Glückseiche" gerettet werden kann.
Es gibt dann natürlich das erwartete Happy-End, aber ganz anders, als man während des Lesens zuerst denkt!

Es gibt viele witzige und phantasievolle Ideen im Buch: die lustigen und rasanten Wurzelrutschen; dass die Zwölfen alles "zwölfig" finden; die "Familienzwistigkeiten" mit den Elfen; dass Lilly "den anderen Blick" hat, mit dem sie alle Wesen der anderen Welt sehen kann - auch die Elfen, die wie die Zwölfen in einem Zauberbaum leben, der sogenannten Glückseiche (genau wie das Ausflugslokal heißt; und Lilly wird bewusst, dass die Geschichten ihrer Großmutter über die Elfen mit ihrer Königin Caitlinn alle wahr sind...)

Das einzige Manko ist, dass Lillys Mutter immer nur Henni bezeichnet wird, und nie Mama, und leider die Kapitellängen. Die Kapitel sind mit ca. 20 Seiten nämlich zu lange, nicht nur fürs Selberlesen, auch fürs Vorlesen.

Viele färbige Illustrationen untermalen das Gelesene, und es gibt dabei oft viel zu entdecken.
Hilfreich sind auch die Abbildungen der meisten handelnden Personen (und Zwölfen ;) im Inneren des Buchdeckels.


Fazit:
Toller Reihenauftakt mit wichtigen Themen und witzigen magischen Zwölfen; aber leider zu langen Kapiteln. Daher 4,5 Sterne von uns!

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Großartiger Abschluss der Schwestern vom Ku'damm-Trilogie

Die Schwestern vom Ku'damm: Tage der Hoffnung
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Kurz zum Inhalt:
Berlin, Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre: Florentine Thalheim muss von Paris nach Berlin zurückkehren, da sie in Paris von der Kunst nicht leben konnte.
Ihre Schwestern wollen gerne, ...

Kurz zum Inhalt:
Berlin, Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre: Florentine Thalheim muss von Paris nach Berlin zurückkehren, da sie in Paris von der Kunst nicht leben konnte.
Ihre Schwestern wollen gerne, dass sie im Familienunternehmen, dem Modekaufhaus Thalheim, mitarbeitet, doch Flori möchte sich lieber ihrer großen Liebe, der Kunst, widmen und träumt von einem Studium an der Hochschule für bildende Künste...


Meine Meinung:
"Tage der Hoffnung" schließt direkt an "Wunderbare Zeiten" an und ist der Abschluss der Thalheim-Schwestern-Trilogie. In dieser Geschichte, die von 1958 bis 1963 spielt, steht die jüngste Thalheim-Schwester, Florentine "Flori", im Mittelpunkt.
Man kann Floris Entwicklung zur erwachsenen Frau hautnah miterleben und begleitet sie bei ihrem Kampf für ihre große Liebe, die Kunst, und wie sie es schafft, doch zum Kunst-Studium zugelassen zu werden.
Sie ist eben eine andere Thalheim, die künstlerisch sehr begabt ist, und deren Mittelpunkt nicht das Modekaufhaus ist, und das setzt sie auch durch. Obwohl sie dann doch dafür tätig wird, aber anders als ihre Schwestern.
Die Autorin schafft es wieder wunderbar, historische Details in die Geschichte zu verweben, man bekommt durch die Protagonisten direkten Einblick in den Mauerbau und die schreckliche Zeit damals; die Ängste der Menschen, von ihren Liebsten getrennt zu sein; die gefährlichen Fluchtversuche; und die Hoffnung, die der Besuch Kennedys gibt. Die Atmosphäre der damaligen Zeit ist sehr gut eingefangen.
Die Schreibweise ist angenehm zu lesen, mit viel direkter Rede. Man fiebert mit den Figuren mit, über ihr Schicksal, und hofft, dass sich alle Probleme lösen lassen. Man leidet mit Flori und ihrem Herzschmerz und Liebeskummer, von dem sie leider viel erdulden muss, und möchte sie manchmal einfach nur schütteln. Dafür freut man sich umso mehr über alle positiven Ereignisse.
Flori wird zu einer starken Frau, und ihre Kunst-mehr die Fotografie als die Malerei-wird mit der Zeit ein voller Erfolg.
Es gibt aber auch wieder etliche Schicksalsschläge, die die Familie und einzelne Figuren erleiden müssen.
Gut fand ich, obwohl Flori im Mittelpunkt steht, dass man wieder viel über alle anderen Familienmitglieder liest. Rike und Silvie sind verheiratet und haben Kinder. Man trifft zB auch Onkel Carl und die beiden Cousins wieder, wo es v.a. Gregor mit seiner Liebe zu Hotte nicht leicht hatte in der damaligen Zeit. Und man trifft auf einen unliebsamen Zeitgenossen aus den vorigen Bänden.
Diesmal stehen auch Miri Sternberg und Floris Freundin Franzi, die jetzt eine berühmte Schauspielerin ist, noch mehr im Mittelpunkt, denn auch über diese gibt es ein großes Geheimnis zu erfahren.
Sehr interessant und lehrreich ist auch die ausführliche chronologische Zeittafel am Ende des Buches, in der sämtliche historischen Ereignisse aus dieser Zeit detailliert aufgezählt sind.


Fazit:
Großartig gelungener Abschluss der Familiensaga im Berlin Ende der 50er/Anfang der 60er Jahre mit vielen geschichtlichen Details, die geschickt in die Handlung verwoben sind.

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