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Petra_Sch

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2019

leider fehlt hier echte Spannung

Mein Herz so schwarz
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Kurz zum Inhalt:
In ihrer Hochzeitsnacht wird Evie dabei beobachtet, wie sie sich die Klippen von Cornwall hinunter stürzt. Ihre Leiche wird jedoch nie gefunden.
Alle Gäste und vor allem ihr Ehemann Richard ...

Kurz zum Inhalt:
In ihrer Hochzeitsnacht wird Evie dabei beobachtet, wie sie sich die Klippen von Cornwall hinunter stürzt. Ihre Leiche wird jedoch nie gefunden.
Alle Gäste und vor allem ihr Ehemann Richard sind entsetzt und können sich nicht erklären, was sie dazu veranlasst hat, ihr Leben zu beenden.
Richard und Evies beste Freundin Rebecca wollen dem Rätsel auf die Spur gehen und lernen auf diese Weise eine Evie kennen, die sie so gar nicht kannten. Dabei stoßen sie auf dunkle Geheimnisse...


Meine Meinung:
Die Geschichte liest sich aufgrund der kurzen Kapitel und des ständigen Perspektiv- und Zeitenwechsels unheimlich schnell. Die Kapitel enden mit Cliffhanger und man möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Es ist der Autorin geschickt gelungen, wie sich die einzelnen Stränge langsam zusammenfügen.
Man liest abwechselnd aus der Vergangenheit und der Gegenwart nach Evies Sprung in die Tiefe. Erzählt wird hauptsächlich aus Sicht von Rebecca und Evie.
Als Leser erfährt man nach und nach die Gegebenheit aus der Vergangenheit, auch aus Evies älterer Vergangenheit, und so kann man sich bald zusammenreimen, was passiert ist.
Was mich mal wieder geärgert hat ist, dass die Protagonisten nicht miteinander sprechen. Obwohl sie doch angeblich beste Freunde sind. Wie viel Leid (und Ärger der Leser) ließe sich verhindern, wenn die Protagonisten miteinander reden würden...

Leider ist mir kein einziger Protagonist sympathisch gewesen, und das kommt nur selten vor.
Evie ist dominant und egoistisch, Rebecca ist falsch und egoistisch, und Richard ist naiv-dümmlich.
Spannung ist diesmal leider auch kaum gegeben - außerdem würde ich die Geschichte eher als dramatische Beziehungsgeschichte denn als Psychothriller einordnen.
Das Cover mit dem Brautstrauß und den düsteren Farben passt sehr gut zum Buch und lässt auch gleich ein Buch von Jenny Blackhurst erkennen.


Fazit:
Leider konnte mich das Buch diesmal nicht ganz überzeugen, da es auch in meinen Augen kein 'richtiger' Psychothriller ist. Ich kann daher diesmal nur 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 05.11.2019

Eine rührende Geschichte um drei Generationen von Lindsey-Frauen und ein Bettelarmband

Für immer in deinem Herzen
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Kurz zum Inhalt:
Oma Lolly Lindsey lebt immer noch am Lost Land Lake, wo sie als Attraktion in einem Süßwarenladen arbeitet und zu jeder vollen Stunde ein Lied aus "Hello Dolly" aufführt.
Ihre Tochter ...

Kurz zum Inhalt:
Oma Lolly Lindsey lebt immer noch am Lost Land Lake, wo sie als Attraktion in einem Süßwarenladen arbeitet und zu jeder vollen Stunde ein Lied aus "Hello Dolly" aufführt.
Ihre Tochter Arden und Enkelin Lauren, die sie schon seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen hat, kommen sie für ein Wochenende besuchen, weil sie ihnen einen Brief mit einem Anhänger für ein Bettelarmband geschickt hat - ein Hilferuf? Die beiden bleiben länger als geplant und dies verändert ihre Lebenswege für immer.
Denn Lolly hat beginnende Alzheimer, und sie erzählt Arden und Lauren ihre bzw. die Familiengeschichte anhand der vielen Anhänger an ihrem Bettelarmband, der jeder eine eigene Geschichte erzählt und viele Erinnerungen für Lolly beinhaltet.


Meine Meinung:
"Für immer in deinem Herzen" ist eine rührende Familiengeschichte über das Schicksal von drei Generationen Lindsey-Frauen.
Großmutter Lolly ist sehr sympathisch, denn sie ist offen für alles Neue. Im Gegensatz zu ihrer Tochter Arden, der ihre Mutter immer etwas peinlich war und die am liebsten nicht wahrgenommen werden will.
Doch Lollys Geschichten, die Bedeutungen der Anhänger, Laurens Begeisterung dafür und nicht zuletzt der sympathische Pfleger von Lolly bringen Arden dazu, ihr Leben und ihr Verhalten zu überdenken.

Ich fand die Geschichten zu den einzelnen Anhängern des Bettelarmbandes, das Lolly schon von ihrer an Krebs verstorbenen Mutter bekommen hat, rührend und lebensbejahend, und die Protagonisten, allen voran Arden, machen eine große Entwicklung durch.
Das Fazit der Geschichte lässt sich aus zwei Zitaten herleiten:
"Die Vergangenheit kann man nicht ändern. Aber die Zukunft kann man ändern." und
"Glück ist nicht nur magisch, sondern auch ansteckend."

Die Sprecherin, Eva Gosciejewicz, liest mit einer angenehmen Stimme und leiht den Figuren gerade so leicht abwechselnde Stimmlagen, dass es erkennbar ist aber nicht zu gespielt wirkt.


Fazit:
Emotionale Familiengeschichte dreier Frauen, die schön für zwischendurch zu hören ist.

Veröffentlicht am 03.11.2019

War leider - bis auf den Anfang - überhaupt nicht meins

Mittwoch also
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Wenn man sich bei diesem Buch - wie Titel und Klappentext implizieren - eine Geschichte über eine starke junge Frau erwartet, die ungewollt schwanger wurde und im Inneren mit sich selbst Überlegungen anstellt ...

Wenn man sich bei diesem Buch - wie Titel und Klappentext implizieren - eine Geschichte über eine starke junge Frau erwartet, die ungewollt schwanger wurde und im Inneren mit sich selbst Überlegungen anstellt und die Vor- und Nachteile einer Abtreibung abwägt - für die sie vom Norwegischen Amt aus 3 Tage Zeit hat - bis Mittwoch also - dem sei hier gesagt, dass er mit diesem Buch absolut nicht glücklich wird. So ging es mir.
Wenn man jedoch gerne innere Monologe über alles Mögliche liest, philosophisch und politisch äußerst interessiert ist, dann ist man hier richtig.

Der Anfang mit Heddas Besuch beim Amtsarzt gefiel mir noch recht gut, denn hier las man genau das, was der Klappentext versprochen hat, auch wenn der Schreibstil der Autorin für mich erst mal gewöhnungsbedürftig war: kurze, einfache Sätze, jedoch nicht sehr "gefällig" und für meinen Geschmack zu langatmig und ausschweifend, "schwafelnd".
Die Geschichte ist in ich-Form aus Sicht von Hedda Holler erzählt.
Mit der Protagonistin Hedda konnte ich auch nicht wirklich warm werden: sie ist 33 Jahre alt, verhält sich aber teilweise wie ein unreifer Teenager. Sie hat zwar gerade viel Schlechtes erlebt: Job verloren, Freund verloren. Und ich bin auch ein ganz anderer Typ - ich würde mich nie alleine auf eine Urlaubsreise begeben, so wie Hedda es machte, um aus ihrem Trott rauszukommen.
Doch dass man bei einem One-Night-Stand mit einem Fremden ein Kondom verwenden muss, das lernt man schon als ganz junger Mensch. Und war auch in Norwegen im Jahr 2016 bekannt.
Auch Heddas ironisch-schwarzer Humor war nicht nach meinem Geschmack und sie bzw. die ganze Atmosphäre war mir zu düster-pessimistisch. Nicht umsonst ist Hedda depressiv und nimmt Medikamente.
Man kann zu Hedda keine Verbindung aufbauen, weil sie zu unreif, zu wenig emotional ist; sie analysiert Lukas bzw. die 'Beziehung' und alles drumherum zu Tode. Sie ist unreif, lebt in den Tag hinein und hat einen "Kopf-in-den-Sand"-Charakter, wenn es um unangenehme Entscheidungen geht und ignoriert Probleme.
Seltsam fand ich auch, dass Hedda keine richtige Hilfe bzw. Aufklärung vom Arzt erhalten hat; und dass sie nicht mit ihrer Freundin Kika über die Schwangerschaft spricht. Eltern bzw. Familie kommen überhaupt nicht vor.
Hedda macht keinerlei Entwicklung durch, sie entwickelt sich nicht weiter, oder wird reifer und erwachsener.

Der Charakter Milo ist leider auch nicht sympathischer; er ist ein Lebenskünstler, interessiert sich nicht wirklich für Hedda, obwohl er ihr nachläuft, trotzdem sie erkenntlich gezeigt hat, dass er ihr auf die Nerven geht, und hat skurrile Ideen zum Geldverdienen.
Norwegen wird in diesem Buch leider als deprimierendes Land dargestellt.

Ich wurde insofern zum Nachdenken angeregt, als dass ich mir wirklich ganz fest vorgenommen habe, meine Tochter weiterhin so zu erziehen, dass ich sie über alles aufkläre, dass sie mich alles fragen kann, und dass sie eine lebensfrohe und charakterstarke junge Frau werden möge! Denn wenn ich sehe, was es für Menschen und Charaktere geben kann, dann kann ich nur den Kopf schütteln - denn Personen wie Hedda tun mir einfach nur leid und sowas wäre zu verhindern gewesen.

Das Cover muss man auch erwähnen - es ist außergewöhnlich, ein Blickfang, bleibt im Gedächtnis; aber so richtig schön ist es nicht. Ein bisschen psychedelisch. Passt aber zum Inhalt und der Protagonistin.


Fazit:
War leider gar nicht meins - leider implizieren Titel und Klappentext einen ganz anderen Inhalt. Ich hätte das Buch sonst nicht gelesen, ich bin kein Freund von schwafelnden, philosophierenden und politisierenden (inneren) Monologen. Nur der Anfang hat mir gefallen, daher 2 Sterne.

Veröffentlicht am 01.11.2019

Adventkrimi mit viel Lokalkolorit - leider einige unglaubwürdige Stellen

Perchtenjagd
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Kurz zum Inhalt:
Auf dem Perchtenlauf am Adventmarkt in St. Wolfgang in Salzburg verschwindet die kleine Marie spurlos. Hat ein Perchtenläufer sie entführt?
Kurz darauf wird eine Leiche gefunden - mit ...


Kurz zum Inhalt:
Auf dem Perchtenlauf am Adventmarkt in St. Wolfgang in Salzburg verschwindet die kleine Marie spurlos. Hat ein Perchtenläufer sie entführt?
Kurz darauf wird eine Leiche gefunden - mit dem Teddybären von Marie.
Für Gerichtspsychologe Meiberger beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit: denn der Täter inszeniert ein perfides Krippenspiel mit mehreren Toten, dessen Höhepunkt am Heiligen Abend sein soll...
Kann die kleine Marie rechtzeitig gerettet werden? Und wie passt sie als Mädchen in das Krippenspiel?


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist erfrischend anders, mit kurzen, einfachen Sätzen, und österreichischem morbidem Charme und Sprachgut. Muss man mögen - ich mag es!
Erzählt wird aus abwechselnden Perspektiven. So kann man sich somit noch besser v.a. in den Psychologen Thomas Meiberger hineinversetzen. Auch dessen Privatleben kommt nicht zu kurz - sehr speziell fand dich diese Dreiecksbeziehung zu Karo: zuerst war sie mit Meiberger verheiratet, dann mit dessen Freund, Oberstleutnant Nepomuk Wallner, mit dem sie einen 3jährigen Sohn hat, doch diesen hat sie verlassen, als der 17jährige gemeinsame Sohn mit Meiberger verschwunden ist und Wallner sich auf ein Gewaltverbrechen versteift hat und nicht an ein Davonlaufen des Jungen geglaubt hat.

Nun zum eigentlichen Fall: ich finde es äußerst spannend, dass der Täter ein Krippenspiel inszeniert. Was will er damit bezwecken? Obwohl man auch kurze Einblicke in die Psyche des Täters erhält, war mir dieser bis zum Schluss nicht klar.
Man fiebert mit Meiberger mit, ob die kleine Marie noch rechtzeitig gefunden werden kann - sie soll ja vermeintlich das Jesuskind darstellen.

Was mir persönlich nicht ganz so gut gefallen hat, ist, dass die Spannung teilweise vorweggenommen wird, indem schon einiges im Voraus verraten wird. Auch hätte einiges ruhig ausführlicher beschrieben werden können und das Buch somit etwas dicker als nur 256 Seiten (inkl. Nachwort und Danksagung) sein können.
Die Salzburger Polizeibeamten kommen in der Geschichte ein wenig "trottelig" rüber und es gab leider - vor allem gegen Schluss - einige unglaubwürdige Szenen und Zufälle. Das war mir zu viel und insgesamt zu unglaubwürdig.
Allerdings gefällt mir der leicht morbide Stil der beiden Autoren und Meiberger mag ich total gern, deshalb bin ich - natürlich auch wegen dem fiesen Cliffhanger - total neugierig auf den nächsten Fall für Meiberger!
Das Nachwort eines echten Gerichtspsychologen fand ich sehr interessant und informativ.

Zwei Zitate haben besonders herausgestochen und ich fand sie sehr witzig bzw. so richtig aus dem Leben gegriffen:
S. 42 "Aber Nepo war ein religiöser Mensch, und er glaubte an die heilende Kraft von "Scheiß drauf".
S. 245 "Das Leben war ein schlechter Witz, aber wie hatte Nepos Opa immer gesagt? Alle wollten ihn hören. Und dazu lachen. Je lauter, desto besser."


Fazit:
Weihnachtlicher Krimi mit viel Lokalkolorit, schwarzem Humor und einem sympathischen Protagonisten; mir waren dann leider doch zu viele Vorkommnisse unglaubwürdig. Ich wurde jedoch weihnachtlich in die Adventzeit versetzt und vergebe 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 27.10.2019

außergewöhnliches Leseabenteuer mit spannenden Mitmach-Elementen

Pepper Mint - und das verrückt fantastische Forscherbuch
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Pepper Mint verbringt die Ferien bei ihrer Tante und ihrem Onkel auf der Forschungsstation im Dschungel.
Doch eines Tages ist Onkel Theo fast spurlos verschwunden - nur eine geheime Botschaft hat er für ...

Pepper Mint verbringt die Ferien bei ihrer Tante und ihrem Onkel auf der Forschungsstation im Dschungel.
Doch eines Tages ist Onkel Theo fast spurlos verschwunden - nur eine geheime Botschaft hat er für Pepper hinterlassen, in der Hoffnung, dass sie ihm folgen wird.

Die jungen Leser folgen Pepper bei ihrer Suche quer durch den Dschungel und sind immer live mit dabei.
Es ist total spannend, die vielen Rätsel, die Onkel Theo Pepper stellt, gemeinsam mit ihr zu lösen und Onkel Theos Spuren quer durch den Regenwald zu folgen.
Das außergewöhnliche dabei ist, dass es nach jedem Kapitel ein Rätsel oder Experiment gibt, welches man lösen muss, um zu wissen, wo es im Buch weitergeht. Dazu gibt es immer drei mögliche Lösungsvorschläge, die einen jeweils auf eine andere Seite im Buch führen. Somit liest man das Buch nicht von vorne bis hinten, sondern springt wild im Buch herum. Sollte man ein Rätsel mal nicht richtig gelöst haben, wird man auf den richtigen Weg gebracht.
Meiner Tochter und mir hat es total gut gefallen, das Kreuzworträtsel oder das Sudoku zu lösen; und am besten haben uns das Experiment mit dem Ei und das Experiment mit dem brodelnden Wasser gefallen!

Pepper Mint ist ein cleveres, mutiges, tierliebendes Mädchen, und als junge Leserin kann man sich sehr mit ihr identifizieren!
Das Buch ist aber auch was für Jungs, denn Pepper hat den guten Freund Raoni, der ihr dann auch bei der Suche nach Onkel Theo hilft.
Spannung ist auch gegeben, denn man möchte unbedingt wissen, welcher geheimnisvollen Sache Onkel Theo auf der Spur ist.

Und Pepper wird von dem süßen Seidenäffchen Lori und von Tukan Max begleitet. Der Flussdelfin Felix hat meiner Tochter auch sehr gut gefallen.
Und so ganz nebenbei lernt man spielerisch sehr viel über die Natur, den Dschungel, und die dort vorkommenden Tiere sowie ganz viel über Tier- und Artenschutz!
Natürlich gibt es ein Happy End, und wir sind schon sehr auf das nächste Abenteuer mit Pepper Mint gespannt!

Viele detailreiche schwarz-weiß Illustrationen, auf denen es viel zu entdecken gibt, peppen die Geschichte noch mal auf.
Am Ende gibt es noch wichtige Begriffe zum Regenwald und die Lösungen zu den Rätseln und Experimenten.


Fazit:
Daumen hoch für dieses außergewöhnliche, lehrreiche und spaßmachende Lese-Abenteuer!!