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Veröffentlicht am 14.06.2020

Die Freiburger und ihr Münster

Der Turm aus Licht
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Als großer Fan von Romanen, die im Mittelalter spielen und begeisterter Leserin von Astrid Fritz musste ich dieses Buch einfach lesen.

Der Roman umfasst einen Zeitraum von 60 Jahren und erzählt vom Bau ...

Als großer Fan von Romanen, die im Mittelalter spielen und begeisterter Leserin von Astrid Fritz musste ich dieses Buch einfach lesen.

Der Roman umfasst einen Zeitraum von 60 Jahren und erzählt vom Bau des Freiburger Münsters. Während dieser langen Zeit gegeben wir vielen Bürgern Freiburgs, die alle mehr oder weniger am Bau beteiligt sind. Von der Grafenfamilie, über Baumeister, Steinmetzen, Kaufleuten , Bäckern bis hin zu einfachen Handlangern sind alle Bewohner einer mittelalterlichen Stadt vorhanden und alle leisten ihren ganz eigenen Anteil zur Fertigstellung.

Der Roman ist in drei Teile gegliedert, während es im ersten Teil noch hauptsächlich um das Münster geht und wir eine Menge über mittelalterliche Bautechniken lernen, geht es zum Ende hin immer mehr um die Menschen die im Umfeld des Münsters leben.

Über den langen Zeitraum haben natürlich viele Menschen am Turm gearbeitet und ich muss gestehen, das ich am Anfang ein paar Schwierigkeiten mit den vielen Namen hatte. Aber es gibt ein sehr ausführliches Personenregister, das mir das Kennenlernen sehr erleichtert hat.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, das Leben im Mittelalter und vor allem das Leben und Arbeiten auf der Baustelle war anschaulich und detailliert beschrieben. Man merkt auf jeder Seite, das die Autorin ausgezeichnet recherchiert hat und mit Liebe zum Detail gearbeitet hat.

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Eine Geschichte die unter die Haut geht

Ein neuer Himmel
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Buch geht ans Herz.
Es gibt viele Romane, die sich mit dem Thema zweiter Weltkrieg und Judenverfolgung beschäftigen. Warum sollte man nun gerade diesen lesen?
Weil er die Geschichte aus zwei sehr unterschiedlichen ...

Buch geht ans Herz.
Es gibt viele Romane, die sich mit dem Thema zweiter Weltkrieg und Judenverfolgung beschäftigen. Warum sollte man nun gerade diesen lesen?
Weil er die Geschichte aus zwei sehr unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Zum einen ist da die Jüdin Hannah und ihre Tochter Milena. Sie leben zunâchst in Berlin und verstecken sich dann auf einem Hof in der Nähe von Würzburg. Auf diesem Hof lernen wir tolle Menschen kennen, die sich nicht darum scheren, das die Beiden Juden sind und Hannah und Milena in ihre Familie aufnehmen.
Auf der anderen Seite gibt es den Täter. Peter arbeitet eng mit Nazi-Größen zusammen und weiß von deren Verbrechen.
Zwischen Hannah und Peter gibt es eine Verbindung und die heißt Milena und ist die gemeinsame Tochter der Beiden.

Mir hat es gut gefallen die Zeit des zweiten Weltkrieges aus diesen sehr unterschiedlichen Perspektiven zu erleben. Eigentlich sollte man Peter für seine Taten hassen, aber so einfach ist das nicht. Er ist eine zerrissene Persönlichkeit, der zunächst den Parolen glaubt und erst viel zu spät anfängt zu denken. Hannah dagegen ist eine Person die man einfach gerne haben muss. Ihre Geschichte geht einen zu Herzen und rührt zu Tränen.

Ich würde das Buch jedem empfehlen, der gerne etwas über die Deutsche Vergangenheit erfahren möchte und sich dabei auf eine emotionale Reise einlassen möchte.

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Veröffentlicht am 05.06.2020

Mhyten, Traditionen und Liebe

Die sardische Hochzeit
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Der Titel Die Sardische Hochzeit lässt einen zunächst an einen Liebesroman denken, nun es geht auch um die Liebe. Man könnte aber auch an eine Familiengeschichte denken, auch das ist richtig. In dem Roman ...

Der Titel Die Sardische Hochzeit lässt einen zunächst an einen Liebesroman denken, nun es geht auch um die Liebe. Man könnte aber auch an eine Familiengeschichte denken, auch das ist richtig. In dem Roman geht es um alte sardische Familien, ihre Traditionen, ihre Geheimnisse, ihre Fehden und ihren Familienzusammenhalt.

Aber es geht auch um so viel mehr. Zuerst einmal ist da die Geschichte von Gioia, die einer alten sardischen Familien entstammt und den Sohn einer benachbarten Familie heiraten soll, um eine alte Fehde zu beenden. Doch dann lernt sie Leo kennen. Leo kommt vom Festland, er kennt die sardischen Traditionen nicht, und Leo ist Veteran des ersten Weltkrieges und schwer traumatisiert. Diese zwei wissen sofort das sie zueinander gehôren, aber auch das sie sich niemals bekommen werden......

Neben der Geschichte von Gioia und Leo wird eine Welt im Umbruch gezeigt. In Italien drängen die Faschisten unter Mussolini an die Macht, auch auf Sardinien kommt es zu Aufständen. Das ist Geschichtsunterricht der Spaß macht.

Besonders gut hat mir gefallen, das vor jedem Kapitel ein sardischen Mhytos erzâhlt und erklärt wird. Auf diese Weise wird dem Leser viel über das Leben auf der Insel nahe gebracht.

Kurz gesagt ein Roman der gelesen werden sollte.

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Veröffentlicht am 05.06.2020

Das Gehen des Kompassmachers

Die Kompassmacherin
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Katharina darf in der Werkstatt ihres Vaters eine Ausbildung zur Kompassmacherin machen. Doch kurz vor ihrer Meisterprüfung verschwindet ihr Vater und wird kurz darauf getötet. Er soll vorgehabt haben ...

Katharina darf in der Werkstatt ihres Vaters eine Ausbildung zur Kompassmacherin machen. Doch kurz vor ihrer Meisterprüfung verschwindet ihr Vater und wird kurz darauf getötet. Er soll vorgehabt haben das Kompassgeheimnis, das die Stadt Nürnberg nicht verlassen darf, zu verraten. Katharinas Onkel der jetzt die Werkstatt leitet scheint nicht viel Interesse daran zu haben seine Nichte zur Prüfung anzumelden. Dann taucht der Kapitän Ludwig auf, dessen Vater als junger Mann mit Katharinas Vater bekannt war. Sein Auftreten sorgt für Unmut in der Stadt. Was ist damals passiert ?

Ein mitreißender Roman über die Kunst des Kompassmacherin, Geheimnisse, Intrigen, Freundschaft und Liebe. Katharina will herausfinden was damals geschah und muss dabei feststellen, das sie nicht jedem trauen kann. Die Geschichte ist spannend erzählt und der Schreibstil lässt einen durch die Seiten fliegen. Katharina ist eine starke junge Frau, Ludwig ein Mann der sich nicht unterkriegen lässt. Es gibt tolle Nebencharaktere wie die Magd Magda und Ludwigs Freund Theo. Vor allem letzterer lockert die Geschichte durch seine lockere Art auf.

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Veröffentlicht am 03.06.2020

Ein Roman wie eine Schachtel Pralinen

Der Schokoladenpavillon
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In diesem Roman duftet es auf jeder Seite nach Schokolade und Pralinen, wer Süsses liebt, ist also hier genau richtig. Es fällt schwer beim Lesen nicht ständig in die Pralinenschachtel zu greifen.

Zum ...

In diesem Roman duftet es auf jeder Seite nach Schokolade und Pralinen, wer Süsses liebt, ist also hier genau richtig. Es fällt schwer beim Lesen nicht ständig in die Pralinenschachtel zu greifen.

Zum Inhalt. Es geht um die junge Fenja, die eigentlich Ärztin werden will, doch nach dem Tod ihres Bruders gibt sie diesen Traum auf. Stattdessen will sie die Süsswarenfabrik ihres Vaters übernehmen. Leider hat sie weder Ahnung von Geschäftsführung, noch von Schokolade....
Ganz anders ist das bei ihrem Cousin Felix, der soll die Gewürzfabrik seines Vaters übernehmen, will aber viel lieber Konditor werden und den Laden seiner Mutter weiterführen...

Das Buch spielt Anfang der 50 er Jahre, die Menschen beginnen wieder ein normales Leben zu führen. Doch die Vorbehalte gegen Frauen in Führungspositionen sind groß, von Söhnen wird erwartet dass die die Familienunternehmen weiter führen. Die Liebe ist alles andere als frei. In dieser Zeit kämpfen Fenja und Felix für ihre Träume, ihre Liebe und ihre Zukunft.

Wie schon Eingangs erwähnt ist das Buch wie eine große Pralinenschachtel, einmal angefangen kann man sich nicht mehr losreißen. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Die Charaktere haben mich fast alle überzeugt. Jeder hat so seine Vorzüge, aber auch Ecken und Kanten. Ein interessante Einblicke in die Welt der Fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts.

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