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Philomena

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2018

Manchmal passieren Dinge einfach

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren
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Suzy will nicht akzeptieren, dass ihre Freundin Franny einfach ertrunken ist, obwohl sie eine gute Schwimmerin ist. Sie macht sich auf die Suche nach einer Antwort. Dabei sie aber erkennen, dass es nicht ...

Suzy will nicht akzeptieren, dass ihre Freundin Franny einfach ertrunken ist, obwohl sie eine gute Schwimmerin ist. Sie macht sich auf die Suche nach einer Antwort. Dabei sie aber erkennen, dass es nicht für jedes Problem eine Lösung gibt und nicht für jede Frage eine Antwort.

Suzy ist ein ungewöhnliches 12-jähriges Mädchen. Sie macht sich über Dinge Gedanken und interessiert sich für ganz andere Sachen als Gleichaltrige. Sie sieht die Welt aus einem anderen Blickwinkel. Man begleitet sie in diesem Buch auf dem ersten Stück Weg zum Erwachsenwerden und der Erkenntnis, dass es nicht auf alles eine Antwort gibt.

Der Schreibstil ist schon etwas anspruchsvoller mit einigen Fachbegriffen und auch inhaltlich hat die Geschichte viel zu bieten. Es ist eher für ältere Jugendliche und Erwachsene geschrieben. Für jüngere Leser wir das Thema vielleicht nicht so verständlich verpackt, da vieles auch zwischen den Zeilen steht.

Die Geschichte wird vollständig aus Suzys Sicht erzählt, dabei gibt es aber immer wieder Rückblenden zu der Zeit bevor Franny starb. Dadurch erfährt gut, warum Suzy ihren Tod nicht so einfach hinnehmen möchte und dafür sogar ans andere Ende der Welt reisen würde.

Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben. Das Tempo ist eher gediegen, aber trotzdem macht es Spaß zu lesen. Es ist trotz des Themas nicht bedrückend, sondern wird durch Suzys Charakter aufgelockert. Auch die Nebencharaktere sind mir ans Herz gewachsen und ich hätte gerne mehr von allen gelesen. Immer wieder bekommt man auch zusätzliche Informationen über Quallen, die wirklich faszinierende Wesen sind.

Ein tolles Buch, das den Umgang mit einem Verlust einfühlsam behandelt und mit einer sympathischen Protagonistin besticht.

Veröffentlicht am 30.06.2018

Plumper Schreibstil ohne nennenswerte Handlung

Wenn die Sterne Schleier tragen
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Cecilia soll den Kronprinzen von Europa heiraten. Was für viele andere Mädchen wie ein Märchen klingt, ist für Cecilia ein Albtraum. Sie war erst achtzehn und kannte Prinz Noran überhaupt nicht. Sein jüngerer ...

Cecilia soll den Kronprinzen von Europa heiraten. Was für viele andere Mädchen wie ein Märchen klingt, ist für Cecilia ein Albtraum. Sie war erst achtzehn und kannte Prinz Noran überhaupt nicht. Sein jüngerer Bruder Elias macht ihr das Leben auch nicht leichter und irgendetwas Seltsames geht im Königshaus vor sich.

Cecilia ist ganz und gar nicht begeistert von ihrer arrangierten Ehe, aber ihr Widerwille lässt schnell nach, als sie Noran näher kennen lernt. Und auch Elias, der jüngere Bruder des Kronprinzen, hat es ihr bald angetan. Hier haben wir auch schon die gefürchtete und dennoch oft verwendete Konstellation einer Dreiecksbeziehung. In dieser Geschichte wird sie auch nicht besser umgesetzt als in anderen Büchern. Hinzu kommt noch, dass es zwischen Cecilia und den Brüdern keine wirklichen Anziehungskräfte oder Chemie gibt. Man spürt keine Spannung zwischen den Handlungspersonen. Was zum einem dem schon fast plumpen, einfachen Schreibstil der Autorin und zum anderen an den flachen Charakteren liegt. Viel wird auf die Äußerlichkeiten bezogen, was schnell zu einer oberflächlichen Grundlage führt.

Auch der Verlauf der Story ist sehr flach. Der Hauptaspekt liegt auf der Liebesgeschichte und der Dreiecksgeschichte, die beide nicht gut oder besonders sind. Es gibt viele Beschreibungen über den Alltag im Palast, über die unzähligen Kleider, die Cecilia trägt und wie oft sie sich auf die Lippe beißt. Die angekündigte Intrige wird in wenigen Nebensätzen angesprochen und nicht weiter darauf eingegangen.

Das wirklich interessante an der Geschichte, nämlich was es mit dem Königreich Europa auf sich hat, wie es entstanden ist und dergleichen, wird auf wenigen Seiten abgekanzelt. Man erfährt über die Welt, in der das Buch spielt, äußerst wenig.

Wirkliche Spannung kommt in den letzten zwei Kapiteln auf, das rettet das Buch dann aber auch nicht mehr. Davor plätschert die Geschichte dahin wie ein halb ausgetrockneter Bach im Sommer. Auch wenn es sich um einen Auftakt handelt, hätte man auch in diesem Band schon mehr Spannung und Handlung mit einbauen können. Es scheint, als hätte die Autorin das Buch bloß geschrieben und in die Länge gezogen, um es mit diesem Cliffhanger enden lassen zu können. Was einen noch frustrierter zurück lässt.

Das Ende verspricht dann Potenzial für den weiteren Verlauf der Geschichte. Obwohl ich nicht weiß, ob ich mir das weiter antun möchte, da ich mich beim Lesen öfters ärgern musste.

Veröffentlicht am 23.06.2018

Atmosphärisch geschrieben

Das Haus der Mädchen
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Leni Fontane möchte in Hamburg nur entspannt ihr Praktikum bei einem Verlag absolvieren. Schnell freundet sie sich mit ihrer Zimmernachbarin in ihrer Unterkunft, die sie über eine Zimmervermittlung gefunden ...

Leni Fontane möchte in Hamburg nur entspannt ihr Praktikum bei einem Verlag absolvieren. Schnell freundet sie sich mit ihrer Zimmernachbarin in ihrer Unterkunft, die sie über eine Zimmervermittlung gefunden hat, an. Doch dann verschwindet ihre neue Freundin plötzlich.
Freddy lebt, seit sein Unternehmen vor kurzem pleite ging, auf der Straße. Zufällig sieht er, wie ein Mann auf der Straße erschossen wird, und hat das Gefühl, seitdem sei der Mörder hinter ihm her.

Leni ist eine sehr schüchterne und naive Person, die in jedem zuerst das Gute sehe möchte. Sie ist in einer kleinen Stadt in der Provinz aufgewachsen und war noch nie für längere Zeit in einer großen Stadt wie Hamburg. Auch wenn sie sehr blauäugig und gutgläubig ist, übertreibt es der Autor nicht zu stark, sodass es nervig oder überspitzt wirkt. Durch ihre Hintergrundgeschichte, die teilweise erzählt wird, erfährt man, wieso sie so eine scheue Person ist.

Freddy hat viel gelogen und betrogen in seinem Leben. Anfangs möchte er den Mörder nur aufspüren, um seine eigene Haut zu retten. Doch bald macht er es auch selbstloseren Gründen, um seine Fehle irgendwie wieder gut zu machen. Beide Charaktere durchlaufen im Laufe des Buches einen gewissen Wandel.

Der Fall wird von Anfang an sehr spannend und gut konstruiert aufgebaut. Der Autor baut sehr viele Details mit ein, die manchmal etwas zu viel wirken, vor allem wenn man die Stadt Hamburg nicht gut kennt, sind es viele unbekannte Bezeichnungen. Die Ermittlungsarbeiten der Polizei wurden gut mit eingebunden, ohne einen zu großen Anteil zu haben.

Dem Leser werden Hinweise und falsche Spuren gleichermaßen gegeben, sodass man auf einige Lösungen durchaus selbst kommen, aber genauso gut auch an der Nase herum geführt werden kann. Einige Wendungen waren eher vorhersehbar, aber einige kamen auch sehr überraschend.

Ein spannender Thriller mit einer guten Mischung aus Polizeiermittlungen, Nervenkitzel, aber auch brutaleren Szenen. Die genauen Beweggründe des Täters werden am Ende zwar nicht wirklich offen gelegt, was sehr schade ist, trotzdem ist dieses Buch sehr zu empfehlen.

(Auch wenn es nicht direkt mit dem Buch zu tun hat, das Lektorat war stellenweise einfach grausig und hat den Lesefluss gemindert. Von einem großen Verlag erwartet man besseres.)

Veröffentlicht am 19.06.2018

Zweite Chancen

Zurück auf Gestern
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Seit sich Claire und Lulu kennengelernt haben sind sie unzertrennlich. Sie machen alles zusammen und teilen alle ihre Geheimnisse. Zusammen entdecken sie die besondere Kraft eines alten Schmuckstücks, ...

Seit sich Claire und Lulu kennengelernt haben sind sie unzertrennlich. Sie machen alles zusammen und teilen alle ihre Geheimnisse. Zusammen entdecken sie die besondere Kraft eines alten Schmuckstücks, das Claire von ihrer Großmutter geerbt hat. Die Möglichkeit damit die Zeit zurück zu drehen erweist sich mehr als einmal, als sehr hilfreich. Doch nicht alles läuft wie geplant und es kommt noch andere, die hinter diesem besonderen Anhänger her sind.

Lulu und Claire sind charakterlich grundverschieden und ergänzen sich dadurch auch. Während Claire eher zurückhaltend und schüchtern ist, prescht Lulu auch mal ohne Plan voraus und übertreibt gerne einmal – manchmal auch etwas sehr stark. Es macht Spaß den beiden bei ihrem Abenteuer zu begleiten, bei dem aus auch mal zu amüsanten Situationen kommt.

Am Anfang dauert es etwas, bis die beiden Mädchen die Kräfte des Anhängers enthüllen. Auch die Person, die es auf das Schmuckstück abgesehen hat, greift erst sehr spät im Verlauf der Geschichte wirklich in das Geschehen ein. Obwohl es dem Leser nicht gerade schwer gemacht wird, herauszufinden, wer das ist. Die große Spannung kommt dann auch eher spät und einige Szenen sind etwas übertrieben dargestellt.

Ein wichtiger Aspekt in der Geschichte ist natürlich Freundschaft. Und auch etwas die erste große Liebe. Es wird hier nicht an ein paar Klischees gespart, aber es hält sich so im Rahmen, dass es nicht unangenehm auffällt.

Der Abschluss wartet dann noch mit einer kleinen Moral auf. Im Großen und Ganzen eine süße Geschichte über Freundschaft und wie man mit den Konsequenzen seiner Handlungen umgehen sollte.

Veröffentlicht am 13.06.2018

Mehr Familiendrama als Thriller

Wahrheit gegen Wahrheit
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Vivian Miller arbeitet Spionageabwehr-Analystin bei der CIA. Schon seit Jahren gehört sie zur Abteilung Russland und steht kurz bevor ein Netzwerk von russischen Spionen zu enttarnen. Als sie sich in den ...

Vivian Miller arbeitet Spionageabwehr-Analystin bei der CIA. Schon seit Jahren gehört sie zur Abteilung Russland und steht kurz bevor ein Netzwerk von russischen Spionen zu enttarnen. Als sie sich in den Computer eines russischen Agentenführers hacken kann, scheint das der große Durchbruch zu sein, aber was sie in einer Datei findet, lässt sie an ihrem Leben und ihrem Mann zweifeln.

Die Geschichte beginnt sehr gediegen. Es dauert relativ lange bis es zu den ersten entscheidenden Situationen kommt. Die Spannung und das Voranbringen werden dann aber auch immer wieder durch Anekdoten, die von Vivians und Matts früheren Leben erzählen, unterbrochen. Das entschleunigt die Geschichte sehr stark. Der Anteil von alltäglichen Sachen und wie sich Vivian und Matt kennengelernt haben, nimmt einen sehr großen Teil ein. Es macht das Buch zwar auf der einen Seite authentischer, da nicht alles actiongeladen ist, aber auf der anderen Seite kann es den Leser auch nicht ganz gefangen nehmen.

Die richtige Spannung passiert dann im letzten Drittel des Buches. Die Ereignisse überschlagen sich, neue Erkenntnisse kommen ans Licht und es werden Dinge aufgedeckt, die man nicht vorhersehen konnte und manchmal auch etwas willkürlich scheinen.

Es fällt schwer, dass Buch zu bewerten. Es hat ein paar gute Szenen, aber teilweise ist es sehr langatmig und der Spannungsbogen kann nicht gehalten werden. Manche der Charaktere sind recht klischeehaft gezeichnet, andere eher blass. Vivian kann die Geschichte als Hauptprotagonistin leider nicht tragen.

Auch die Einblicke, in die Arbeit einer Spionageabwehr-Abteilung waren nicht so, wie erwartet. Da die Autorin selbst in diesem Beruf gearbeitet hat, hätte ich mir in diesem Punkt mehr erhofft.