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Veröffentlicht am 26.10.2019

Gelungene Jugendfantasy

Kingdoms of Smoke – Die Verschwörung von Brigant
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Catherine, Prinzessin von Brigant, wird bald den Prinzen des benachbarten Reiches, den sie vorher nie getroffen hat, heiraten. Ihrem Leibgardist Ambrose wird Verrat vorgeworfen und ihm droht das Henkersschwert. ...

Catherine, Prinzessin von Brigant, wird bald den Prinzen des benachbarten Reiches, den sie vorher nie getroffen hat, heiraten. Ihrem Leibgardist Ambrose wird Verrat vorgeworfen und ihm droht das Henkersschwert. March ist ein Diener des Königs von Calidor, den March für verantwortlich hält, dass sein Volk ermordet wurde. Edyon ist ein Gelegenheitsdieb, den eine große Zukunft erwartet und die junge Tash verdingt sich als Dämonenjägerin.
Drei junge Menschen, die nicht unterschiedlicher sein könnten, aber deren Schicksale sie zusammenführen werden.

Vor dem Lesen hatte ich keine konkreten Vorstellungen, was mich erwartet, aber ich wurde definitiv positiv überrascht. Es gibt zwar keine große opulente Fantasywelt, aber was die Autorin aufgebaut hat, ist dennoch interessant und als Leser möchte mehr über sie erfahren. Vor allem was noch alles hinter den Dämonen und dem Dämonenrauch steckt. Man bekommt schon einige Informationen darüber, es gibt aber auch noch viele Dinge, die noch offen sind.

Anfangs war ich skeptisch aufgrund der vielen Charaktere und es ob es für alle genügend Raum geben würde. Das wurde jedoch sehr gut umgesetzt und schon im ersten Teil kreuzen sich die Wege der einzelnen Personen.
Alle fünf Protagonisten sind sehr unterschiedlich und auf ihre Art gut ausgearbeitet. Nicht alle scheinen auf den ersten Blick sympathisch, aber mit der Zeit lernt man ihre Beweggründe kennen und warum sie so handeln. Die Nebencharaktere werten die Geschichte zusätzlich auf.

Das Buch kann mit diversen Wendungen überraschen und unterscheidet sich da deutlich von anderen Jungendbüchern in diesem Bereich, denn der Verlauf ist nicht so einfach vorhersehbar. An einigen Stellen ist es brutaler, als ich erwartet hätte, aber das passt durchaus zur Geschichte.
Natürlich kann in einem Jugendbuch nicht auf Liebesgeschichten verzichtet werden. Nicht von allen bin ich ganz überzeugt, außerdem deutet sich eine Dreiecksgeschichte an, was ich immer schwierig finde.

Auch wenn die Welt gut durchdacht ist, hätte ich mir an einigen Stellen mehr Details gewünscht. Vielleicht kommt das noch in den nächsten Teilen. Ansonsten ein gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht.

Veröffentlicht am 27.09.2019

Nicht ganz mein Fall

Find mich da, wo Liebe ist
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Grace hat eine große Leidenschaft für Musik. In einem kleinen englischen Dorf repariert und baut sie Musikinstrumente. Dabei war sie selbst sogar einmal eine talentierte Cellistin, aber ein traumatisches ...

Grace hat eine große Leidenschaft für Musik. In einem kleinen englischen Dorf repariert und baut sie Musikinstrumente. Dabei war sie selbst sogar einmal eine talentierte Cellistin, aber ein traumatisches Ereignis hat sie vom Spielen abgebracht. Nicht einmal vor ihrer großen Liebe David traut sie sich zu spielen und ihre Beziehung ist auch ansonsten nicht gerade perfekt und ein Ereignis stellt alles in Frage.

Die Ausgangslage, in der Grace sich befindet, war für mich anfangs spannend und interessant. Es unterscheidet sich von anderen Geschichten dieser Art und ich war neugierig, was da auf den Leser noch zukommt. Die zweite außergewöhnliche Sache sind die vielen Informationen über Musikinstrumente. Dabei merkt man, dass sich die Autorin damit wirklich auskennt und eine große Leidenschaft darin hegt, die sie auf die Hauptprotagonistin übertragen hat. Hier wäre aber stellenweise weniger mehr gewesen, denn die ganzen Details können mit der Zeit ermüdend und zu viel werden.

Die beiden Hauptcharaktere Grace und David sind alles andere als perfekt und das macht sie und die Geschichte auch authentisch, aber leider bin ich mit keinen von beiden warm geworden. David war mir meistens einfach unsympathisch und Grace‘ Handlungen konnte ich einfach nicht nachvollziehen.
Die Nebencharaktere Mr Williams und Nadia dagegen fand ich toll und erfrischend. Beide haben ihre liebenswerten Eigenheiten und es ist toll, wenn die Nebencharaktere so gut ausgebaut sind, aber es spricht nicht gerade für die Protagonisten, wenn diese dabei untergehen.

Mit der Geschichte an sich habe ich mir auch eher schwer getan. Vieles ist langatmig ausgebaut und es dauert lange bis etwas Spannendes passiert. Das macht die ganze Geschichte etwas zäh und ich habe recht lange für dieses Buch gebraucht. Manche Passagen waren für mich auch einfach zu poetisch geschrieben und das hat mich zusätzlich im Lesefluss gestört.

Es ist keine klassische Liebesgeschichte, was aber am Anfang suggeriert wird und es war leider einfach nicht mein Fall.

Veröffentlicht am 19.04.2019

Welche Todsünde bist du?

Saligia
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Schon ihr ganzes Leben lang wird Keira von ihrem unbändigen Zorn getrieben. Sie ist eine Außenseiterin, vor der die meisten Angst haben. Dann erfährt sie, dass sie eine Saligia ist. Sie trägt eine der ...

Schon ihr ganzes Leben lang wird Keira von ihrem unbändigen Zorn getrieben. Sie ist eine Außenseiterin, vor der die meisten Angst haben. Dann erfährt sie, dass sie eine Saligia ist. Sie trägt eine der Todsünden – den Zorn – in sich. Auf dem Internat Canterbury soll sie lernen, ihren Zorn zu beherrschen. Doch dann wird eine Schülerin tot aufgefunden.

Die Idee ist erfrischend und mal etwas anderes. Keira ist auf ihre Art sympathisch und ihre Gefühlswelt wird nachvollziehbar dargestellt. Schwierig war es anfangs mit den vielen Charakteren, da man sich nicht nur ihre Namen, sondern auch ihre Todsünde und den lateinischen Begriff merken musste. Dazu kamen noch ein Tier und eine Farbe. Vielleicht etwas viel auf einmal, obwohl es zum Ende hin besser wurde und man die Personen ganz gut zuordnen konnte.

Der Verlauf der Geschichte wird schnell vorangetrieben und es kommt auch immer wieder kurzzeitig Spannung auf. Die einzelnen Todsünden im Zusammenspiel zu lesen, hat Spaß gemacht. Aber viele Geheimnisse und Rätsel werden auch sehr schnell aufgelöst und die Luft ist bald wieder raus.

Die Liebesgeschichte wurde auch so rein gequetscht. Man kann nicht so richtig verstehen, warum sich die beiden so mögen, abgesehen von äußerlicher Anziehung. Hier hätte man der Sache eindeutig mehr Zeit geben müssen, um sie auszuarbeiten und sich entwickeln zu lassen.

Es war eine kurzweilige Lektüre, die Spaß gemacht hat und Abwechslung zu anderen Jugendbüchern liefert.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Abgehackter Schreibstil

Davor und Danach
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Der Klimawandel hat die Welt größtenteils in eine trockene Wüste verwandelt. Wasser ist Mangelware und die Menschen flüchten scharenweise in die nördlichen Länder, wo ein normales Leben noch möglich ist. ...

Der Klimawandel hat die Welt größtenteils in eine trockene Wüste verwandelt. Wasser ist Mangelware und die Menschen flüchten scharenweise in die nördlichen Länder, wo ein normales Leben noch möglich ist. Auch Mhairi macht sich, nur mit einem Revolver und ihren Papieren, auf den Weg in ihr Heimatland Schottland. Auf ihrem beschwerlichen Weg begegnet sie einem kleinen Jungen und jede Mengen Hindernissen.

Das Thema ist wirklich sehr aktuell. Zum einem der Klimawandel und was er noch für Auswirkungen haben könnte. Zum anderen eine große Anzahl an Flüchtlingen und wie die Länder und Menschen damit umgehen. Mhairi ist ein starker Charakter, der das Buch gut trägt. Auch wenn sie nicht immer sympathisch rüber kommt oder ihre Handlungen nicht ganz nachvollziehbar sind.

Schreibstil ist geprägt durch kurze Sätze, was durch die kurzen Kapitel verstärkt wird. Das erschwert es etwas, eine Bindung zu den Charakteren und der Geschichte aufzubauen, da kein wirklicher Lesefluss aufkommt. Allgemein wird die Thematik sehr kurz behandelt. Man erfährt vor allem wie die Bewohner der Insel Arran mit der Situation umgehen und etwas wie die Menschen in Schottland damit umgehen, aber so einen wirklichen Überblick was Sache ist, bekommt man nicht.

Es geht viel um Mhairi und ihre Reise mit dem kleinen Jungen, welchen Schwierigkeiten und Entscheidungen sie sich stellen muss. Man wartet immer darauf, dass etwas Großes passiert, aber am Ende dreht sich viel um politische Dinge und es kommt nicht recht Spannung auf.

Das Buch war keine Enttäuschung, aber es war stellenweise sehr zäh zu lesen und konnte mich kaum packen.

Veröffentlicht am 01.01.2019

Eine faszinierende Welt und tolle Charaktere

Die Lichtstein-Saga 1: Aquilas
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Neben der Menschenwelt existiert noch eine weitere – Interria. Beide werden jedoch von der Schattenwelt und den Dämonen, die dort leben, bedroht. Liv lebt in der Menschenwelt, bevor sie eines Tages nach ...

Neben der Menschenwelt existiert noch eine weitere – Interria. Beide werden jedoch von der Schattenwelt und den Dämonen, die dort leben, bedroht. Liv lebt in der Menschenwelt, bevor sie eines Tages nach Interria gelangt und dort ihre Bestimmung erfährt und die Kraft des Engelslichts kennenlernt.

Eine besondere Stärke der Geschichte sind definitiv die Charaktere. Neben Liv gibt es noch drei Personen, die ich als Hauptprotagonisten ansehen würde. Alle vier sind schon recht unterschiedlich, aber immer auf ihre Weise sympathisch und durch ihre verschiedenen Charakterzüge kommt es zu einer abwechslungsreichen – manchmal auch humorvollen – Gruppendynamik. Mir sind die Personen schon nach kurzer Zeit ans Herz gewachsen und das passiert mir nicht so häufig.

Auch der Schreibstil, und das damit einhergehende World-Building, können überzeugen. Der Wechsel zwischen der normalen Welt und Interria kam sehr plötzlich, aber man fühlte sich schon bald wohl in der neuen Umgebung und der erste Band zeigt schon, dass es in dieser Welt noch viel mehr Schauplätze zu entdecken geben wird. Das einzig Störende für mich war, dass die Erzählsicht zwischen den Charakteren manchmal zu plötzlich und innerhalb eines Handlungsstrangs gewechselt wurde.

Der Anfang ist für den Leser noch eine kleine Einführung. Man lernt mit Liv ihre Bestimmung kennen und was es mit Interria auf sich hat. Doch bald geht es schon richtig los und ich find es immer gut, wenn auch der erste Band einer Reihe mit etwas mehr Handlung aufwarten kann. Natürlich geht es viel darum, dass sich die Charaktere erst einmal kennenlernen und die Welt und Hintergründe genauer erklärt werden, aber auch spannende, unterhaltsame und lustige Szenen kommen nicht zu kurz.

Die dramatischsten Szenen hat sich die Autorin für den Schluss aufgehoben und das war sehr gut gewählt. Auch wenn es nicht ganz überraschend kam, hatte ich den Verlauf der Ereignisse so nicht vorhergesehen und kam für mich unerwartet.

Für mich ein gelungener Auftakt eines fantastischen Abenteuers und ich freue mich schon darauf, die Charaktere wieder auf ihren Abenteuern begleiten zu dürfen.