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Veröffentlicht am 02.11.2018

Die starken Frauen Chinas

Mulans Töchter
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Das Leben von chinesischen Frauen ist für die meisten Menschen im Westen fremd. Bettine Vriesekoop hat es sich zu Aufgabe gemacht, dass Leben der modernen chinesischen Frau zu ergründen und den Wandel ...

Das Leben von chinesischen Frauen ist für die meisten Menschen im Westen fremd. Bettine Vriesekoop hat es sich zu Aufgabe gemacht, dass Leben der modernen chinesischen Frau zu ergründen und den Wandel zu zeigen, den die chinesischen Frauen über die Jahrhunderte gemacht haben. Sie nennt diese Frauen „die Töchter Mulans“.

Selbst weiß ich wenig über die chinesische Kultur und Geschichte. Natürlich ist mir die „Ein-Kind-Politik“ ein Begriff, und dass in China auch heute noch Ehen von den Eltern arrangiert werden. Daher war es für mich besonders interessant zu lesen, wie sich das Land über die Jahrhunderte darin verändert hat, wie es mit der Stellung der Frau und dem Thema Sexualität umgeht.

Man erfährt also neben dem Leben der modernen Frau im heutigen China, auch viel über die Geschichte des Landes und wie die Religion und die verschiedenen Machthaber Einfluss auf die Gesellschaft genommen haben.

Das Buch liest sich nicht wie ein typisches Sachbuch, da die Autorin viele Anekdoten einbringt und die Interviews oft auch wörtlich wiedergibt. Zudem ähnelt es stellenweise eher einem persönlichen Reisebericht, in dem die Autorin ihre Eindrücke und Gedanken schildert. Trotzdem hat man immer den Eindruck, dass alle Fakten ausreichend und gründlich recherchiert wurden.

An manchen Stellen fand ich es etwas unübersichtlich und durcheinander, als hätte die Autorin Probleme gehabt, ihre vielen Gedanken zu ordnen und in der richtigen Reihenfolge aufzuschreiben. Man sollte das Buch auch sehr aufmerksam lesen, da es viele Zahlen und Fakten beinhaltet, die man ansonsten übersieht.

Ein wirklich interessantes Buch, das mich viel Neues gelehrt hat und sich nicht wie ein trockenes Sachbuch liest.

Veröffentlicht am 31.10.2018

Ausbaufähig

Gangsterblues
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Joe Bausch hat es jeden Tag mit harten Typen zu tun. Aber auch diese brauchen mal einen Menschen, mit dem sie reden können und oft ist das Bausch, dem sie sich anvertrauen. In seinem neuen Buch erzählt ...

Joe Bausch hat es jeden Tag mit harten Typen zu tun. Aber auch diese brauchen mal einen Menschen, mit dem sie reden können und oft ist das Bausch, dem sie sich anvertrauen. In seinem neuen Buch erzählt er zwölf Geschichten, die zwar zur Wahrung der Privatsphäre der Personen abgewandelt sind, aber trotzdem genauso passiert sein könnten.

Ich fand die Idee Realität und Fiktion zu vermischen sehr interessant. Beim Lesen muss man sich auch immer wieder in Erinnerung rufen, dass die Vorkommnisse nicht genauso abgelaufen sind, wie beschrieben, denn es fühlt sich durchaus sehr echt an. Die Geschichten können einen überraschen, was in unserem Justizsystem so vor sich geht und überhaupt alles möglich ist. Es spielt sich so vieles hinter den Kulissen ab, von dem man als normaler Bürger nichts mitbekommt.

Die zwölf Geschichten sind sehr interessant und unterhaltsam. Berühren konnten mich die einzelnen Personen dennoch nicht wirklich. Es könnte daran liegen, dass es eher kurze Einblicke von so vielen verschiedenen sind. Sobald man in eine Geschichte eingetaucht ist, ist sie auch schon wieder vorbei.

Den Schreibstil des Autors finde ich zudem auch etwas gewöhnungsbedürftig. Man merkt, dass er kein professioneller Schreiber ist, da er sich oft verstrickt, plötzliche Einschübe einbringt und manchmal etwas verwirrend schreibt, da er den Ereignissen vorgreift, nur um dann wieder zum eigentlichen Erzählpunkt zurück kehrt. Ich fand es daher manchmal schwierig und auch anstrengend seinen Ausführungen zu folgen und alle Zusammenhänge richtig zu verstehen.

Gut gefallen hat mir an dem Buch, dass man einen Einblick in die Abläufe hinter den Kulissen bekommen hat, auch wenn das etwas mehr hätte sein können. Die Personen hinter den Geschichten haben mich eher kalt gelassen, was auch am Schreibstil gelegen haben könnte.

Veröffentlicht am 25.10.2018

Rosa Mädchentraum

Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit, Band 1
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June möchte ihr Abschlussjahr in Cornwall bei ihrem Onkel absolvieren, um danach in Oxford zu studieren. Eigentlich glaubt sie nicht an alte Legenden und Magie, obwohl Cornwall auf besondere Art magisch ...

June möchte ihr Abschlussjahr in Cornwall bei ihrem Onkel absolvieren, um danach in Oxford zu studieren. Eigentlich glaubt sie nicht an alte Legenden und Magie, obwohl Cornwall auf besondere Art magisch ist. Schon bald nachdem sie angekommen ist, ereignen sich eigenartige Dinge und Jund zweifelt an ihrem Verstand. Und dann wären da auch noch ihre beiden geheimnisvollen Cousins.

Rosa Mädchentraum beschreibt für mich das Buch nicht nur äußerlich, sondern auch vom Inhalt her. Ein altes Schloss, schicke Kleider, aufwändige Bälle und natürlich zwei heiße Typen. Nach der Leseprobe war schon erkenntlich, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln würde. Ich wollte ihr dennoch eine Chance geben. Aber sie konnte mich nicht überraschen.

Ich verstehe nicht, warum es schon wieder eine Reihe sein muss, in der es größtenteils um Geschmachte und heiße Typen geht. Und warum es schon wieder eine Dreiecksbeziehung sein muss. Die Idee ist so alt, dass ich beim Lesen fast eingeschlafen wäre.

Das wirklich interessante, die Legenden, die Magie und Junes Gabe wurden zwar immer mal wieder eingestreut, aber der Hauptaspekt lag auf Junes zwiegespaltenen Gefühlen für ihre Cousins und wie toll vor allem Blake ist. Nach der gefühlt hundertsten Erwähnung wie gut er doch roch, konnte ich nur noch die Augen verdrehen.

Zum Inhaltlichen kann ich dann auch nicht mehr viel sagen, da es nicht wirklich etwas Erwähnenswertes gab. Nichts Neues oder Innovatives von den Autorinnen, das mich vielleicht hätte packen können. Ich konnte mit dem Buch wirklich wenig anfangen.

Veröffentlicht am 22.10.2018

Konnte mich emotional leider nicht berühren

Das Leuchten unserer Träume
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Sophie ist noch immer geprägt vom Tod ihres Bruders, der bei einem Motorradunfall starb, als sie fünfzehn Jahre alt war. Als eines Tages mitten in der Nacht ein Feuer in ihrer Wohnung ausbricht, ändert ...

Sophie ist noch immer geprägt vom Tod ihres Bruders, der bei einem Motorradunfall starb, als sie fünfzehn Jahre alt war. Als eines Tages mitten in der Nacht ein Feuer in ihrer Wohnung ausbricht, ändert sich alles für sie. Ein Passant, Ben, rettet ihr das Leben und danach verschwindet er auch nicht sofort wieder.

Der Anfang hat mir sehr gut gefallen und auch die Protagonisten fand ich sympathisch. Sophies Handlungen waren nachvollziehbar und sie ist eine sehr bodenständige Frau, die Ben nicht sofort verfällt, sondern anfangs ein gewisses Misstrauen behält. Das hat mir sehr gut gefallen. Ben ist ein sehr hilfsbereiter Mensch und manchmal fragt man sich schon wieso. Nach und nach bekommt man ein klareres Bild von ihm.

Wie gesagt, der Anfang hat mir wirklich gut gefallen. Der Schreibstil ist angenehm und die Autorin hat interessante Charaktere kreiert. Vor allem die erste Hälfte hat spannende und interessante Szenen, die die Geschichte vorantreiben.

Aber ab der zweiten Hälfte lässt es langsam nach und die Handlung plätschert dahin, ohne dass viel passiert, das meine Aufmerksamkeit halten kann. Ich hatte das Gefühl, vieles würde sich wiederholen oder wurde in die Länge gezogen, sodass es anstrengend zu lesen war.

Die beiden großen Wendungen im Buch waren auch nicht besonders überraschend. Die Autorin hat genügend Hinweise gestreut, damit man als Leser relativ leicht, selbst darauf kommen kann. Eine der Wendungen fand ich auch eher unglaubwürdig, die andere war sehr klischeehaft. Als es dann zu den dramatischeren Handlungen überging, konnte mich die Geschichte emotional aber auch nicht mehr packen. Das Ende war vorherzusehen und hat mich leider auch nicht wirklich berührt.

Ich weiß nicht, woran es lag, dass ich keinen Draht zu der Geschichte aufbauen konnte. Vom Konzept her mochte ich sie, der Schreibstil und die Charaktere waren sehr gut, aber emotional konnte sie mich nicht abholen.

Veröffentlicht am 12.10.2018

Nicht durchgehend überzeugend

Alles, was wir verloren haben
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Als Lucy vierzehn Jahre alt ist, verschwindet ihr älterer Bruder Nolan spurlos. Ihren Bruder hat sie aber schon lange vorher verloren. An seine Paranoia und seinen fast schon fanatischen Glauben an UFOs ...

Als Lucy vierzehn Jahre alt ist, verschwindet ihr älterer Bruder Nolan spurlos. Ihren Bruder hat sie aber schon lange vorher verloren. An seine Paranoia und seinen fast schon fanatischen Glauben an UFOs und Aliens. Zehn Jahre später führt Lucys Weg sie zurück in ihre Heimatstadt Bishop und die Suche nach ihrem Bruder beginnt von neuem.

Das Buch wird aus der Perspektive von Nolan erzählt, die die Zeit vor seinem Verschwinden behandelt und sie wird aus Lucys Sicht in der Gegenwart erzählt. Aber auch in den Abschnitten von Lucy gibt es immer wieder Rückblenden, was ich teilweise störend fand, da es oft einfach eingeschobene Absätze waren.

Lucy wirkt viel junger als ihre 24 Jahre. Sie ist sehr abhängig von ihrem Vater und weiß nichts mit sich anzufangen. Das Verschwinden ihres Bruders nimmt sie auch nach all den Jahren noch sehr mit. Vor allem da an dem Tag seines Verschwindens mehr passiert ist. Nolan wirkt anfangs wie ein normale Teenager, der sich für das Universum interessiert. Nach und nach nimmt seine Obsession für Aliens zu und er entwickelt eine Paranoia.

Das Buch ist zu Beginn spannend aufgebaut. Man bekommt hin und wieder ein Bruchstücke mit, was passiert ist, dass Nolan so geworden und wie es zum Tag des Verschwindens gekommen ist. Es geht dabei auch viel um Lucys Entwicklung und ihrer Beziehung zu ihrem Bruder und ihren Eltern. Die Geschichte hat dennoch viele Längen und es geht mehr um die Charaktere an sich als wirklich um die Aufklärung um Nolans Verschwinden.

Das Ende ist dann sehr enttäuschend. Zwar können offene Enden manchmal gut umgesetzt sein, aber hier hat es nicht gepasst. Es werden viele Fragen offen gelassen und als Leser fühlt man sich ein bisschen in der Luft hängen gelassen. Allein Lucys Schicksal hat es wenigstens etwas besser gemacht.

Das Buch hat durchaus spannende Stellen. Es konnte mich aber nicht durchgehend fesseln und überzeugen. Vor allem das Ende fand ich enttäuschend.